Walstrandungen können sehr unterschiedliche Gründe haben. Darum ist eine sorgfältige Analyse jedes solchen Unglücksfalls wichtig:
- Ist es eine Einzel- oder Massenstrandung?
- Wie viele und welche Arten sind beteiligt?
- Wie ist der Zustand der Tiere – lebendig, äußerlich verletzt, tot, verwest?
- Welche Verletzungen haben die Meeressäuger?
- Wo hat die Strandung stattgefunden?
- Gibt es einen zeitlichen Zusammenhang mit Marinemanövern, Fischereiaktivitäten, seismischen Surveys, … und ähnlichen menschlichen Aktivitäten?
- Gibt es Aufzeichnungen über andere Strandungen an diesem Ort?
Wale können aufgrund natürlicher Ursachen stranden, weil
- sie sich verirrt haben (Pottwale in der Nordsee)
- sie von anderen Walen verletzt oder getötet worden sind (einzelne Schweinswale und junge Delphine in Nord- und Ostsee bei Vorkommen von Großen Tümmlern)
- sie alt oder krank sind
- durch Umweltkatastrophen wie Giftalgenblüten (fossile Bartenwale in Chile)
Wale können aufgrund von durch Menschen verursachten Gründen stranden,
- durch Fischereiaktivitäten (Orca vor Schottland)
- weil sie aufgrund menschlicher Einflüsse erkrankt oder verletzt sind
- weil sie Opfer von Marinemanövern mit LFAS-Sonar-Einsatz zur U-Boot-Abwehr geworden sind (Schnabelwale in Mittelmeer und Atlantik)
- durch Umweltkatastrophen wie Ölpest oder Chemieunfälle (Deepwater Horizon Oil Spill)
- durch Umweltkatastrophen wie Giftalgenblüten, die aufgrund der Erwärmung der Ozeane ausgedehnter und massiver als je zuvor stattfinden (Buckelwalen in Alaska, Seiwale vor Chile)
Diese Grindwal-Massenstrandung ist aller Wahrscheinlichkeit nach leider ein natürlicher Vorgang. Es gibt in diesem Fall keinen Hinweis, dass Menschen dafür verantwortlich sind (Die Quellen sind in meinem Artikel über die Grindwalmassenstrandung 2017 detailliert genannt).
Hier ist ein Video der Rettungsaktion:
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