Diesen Beitrag hatte ich 2015 gebracht.
2016 war er leider Makulatur.
Warum, das erzähle ich morgen im nächsten Adventstürchen.
Und warum ich hier einen veralteten Forschungsstand vorstelle?
Weil genau diese Resultate und ihre Revision besonders plakativ zeigen, wie die stetige technische Weiterentwicklung immer wieder neue Resultate ermöglicht. Es zeigt auch, warum sich die Lehrmeinung im Laufe der Zeit ändert.
Gerade im jahr 2020, dem Jahr der Covid19-Epidemie wir dimmer wieder offensichtlich, dass zu viele Menschen auch in Entscheiderpositionen solche basalen wissenschaftlichen Grundlagen nicht begriffen haben.
Aber genug von der bösen Wirklichkeits, in diesem Adventskalender wollte ich sie ja ausblenden.

Darum gibt es heute noch ein nettes Video.
Vollkommen fiktiv: Ein epischer Kampfes zwischen Pottwal und Koloss-Kalmar:

COLOSSAL SQUID (giant squid ) Vs. SPERM WHALE “EPIC BATTLE”

 

Zum Weiterlesen:

Whitehead, Hal (2003) „Sperm Whales: Social Evolution in the Ocean“ und viele andere Publikationen

Ellis, Richard (2011)  „The Great Sperm Whale: A Natural History of the Ocean’s Most Magnificent and Mysterious Creature”

Madsen P. T. (2002) “Morphology of the sperm whale nasal complex: A review and some new findings” PhD.Thesis. Department of Zoophysiology. University of Aarhus. Denmark

Madsen P. T. (2002) “Sperm whale sound production – in the acoustic realm of the biggest nose on record”. PhD.Thesis. Department of Zoophysiology. University of Aarhus. Denmark

Madsen P.T. (2003) “Sperm whale acoustics in a noisy world” Proceedings of MMS Information Transfer Meeting, Kenner, Louisiana, USA.

…oder auf Meertext unter dem Schlagwort Pottwale.

 

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Kommentare (7)

  1. #1 rolak
    15. Dezember 2020

    Ob sie noch zum Riechen taugt, wissen wir nicht

    Och menno, die Überschrift aus dem feed machte mir gewisse Hoffnungen auf neue Erkenntnisse zur JagdSensorik…
    Doch dann, ein cliffhanger, bis morgen Nägel kauen^^ ..leider geil

    ~·~
    Letztes Frühstück waren ua zeittypische Kinder-NEMs Thema. Meine Generation wurde mit irgend­so­nem Eisen­drink gepäppelt, der in dem Verschluß­kappen­Pinneken kredenzt wurde. Bekam von mir das Prädikat ‘extralecker’, was Muttern grinsend kommentierte mit ‘war ja auch Alkohol drin’. Sie selber wurde jungsch mit Lebertran gepestet – und prompt kam die Frage auf, woraus der denn gemacht werde. Weil es sich (nein, nicht deswegen) richtig anfühlte, sprudelte meiner einer ‘Dorsch/Kabeljau’ in den Ring, während der Rest spontan und synchron ‘Wal’ entgegenhielt. Nun, alles Meinungen, kein Wissen, vertagt, weiter im Thema.

    Daher schönen Dank für die NachschlageErinnerung, habs bereits rumtelefoniert. Die Diskrepanz scheint übrigens Standard zu sein, formuliert doch DPedia eindringlich

    ..hauptsächlich aus der Leber von Kabeljau und Schellfisch – nicht aber aus dem Tran der Wale – gewonnen..

  2. #2 Bettina Wurche
    15. Dezember 2020

    @rolak: : ). In Nordnorwegen gab es zumindest um 2000 Lebertran sogar wahlweise mit Zitronen- oder Orangen-Geschmack. Wir hatten das bei unserer Managerin im Kühlschrank stehen sehen und sie kippte sich dann vor unseren Augen beherzt einen tiefen Schluck in den Hals. Naja, auf den Vesteralen dürfte Vitamin D-Mangel Volkskrankheit sein.
    Das mit dem Stühlerücken habe ich aber nicht gepeilt.

  3. #3 rolak
    15. Dezember 2020

    nicht gepeilt

    Falls Du Dich auf jenes beziehst, dann ist Dein Kompass aufs falsche Möbelstück geeicht.

  4. #4 Kerberos
    15. Dezember 2020

    Nun,
    was die Pott- (und andere Tieftauchwale) auszeichnet,
    ist ihre Fähigkeit, mit dem Druckwechsel zurecht zu kommen.
    Nicht der Druck an sich ist das Problem, sondern die
    Druckänderung (besonders beim Auftauchen), wie jeder
    Taucher weiß.
    Das dürfte nach meiner Meinung auch die Jagdmethode der
    Tieftauchwale sein:
    Tauchen, Orten, zubeißen, auftauchen.
    Der “abgeschleppte” Kalmar wird beim Auftauchen
    an der Caissonkrankheit verenden.
    Und notabene: an welchen Knochen sollen sich denn
    die Zähne der Pottwale abnutzen? Haben diese
    Tiedseekalmare einen Schulp?

  5. #5 Bettina Wurche
    15. Dezember 2020

    @Kerberos: Tiefseekalmare haben keinen Schulp, sondern nur eine sogenannte Feder, ein chitiniges Schülpchen. Allerdings fressen Pottwale auch Fische. Der Verzehr von Fischen nutzt Zähne definitiv ab, wie von anderen Zahnwalen gut belegt ist. Außerdem wird beim Fressen von Bodenfauna auch oft Sand mit aufgenommen, der Zähne stark abnutzt. Fakt ist, wenn Zähne benutzt werden, nutzen sie sich auch ab. Wobei rezente Pottwale ja für die Zähne im Unterkiefer kein oder wenig Widerlager im Oberkiefer haben, das dürfte auch vor Abkauen schützen.
    Wie Pottwale jagen, ist mittlerweile ganz gut untersucht, zumindest an den Bullen im östlichen Nordatlantik. Die Forschung stelle ich morgen vor.
    Ob Kalmare Caissonkrankheit bekommen können, weiß ich nicht. Ich würde Erkenntnissen von Säugetieren nicht so einfach auf Weichtiere übertragen, die haben eine andere Physiologie. U. a. haben sie einen anderen Blutfarbstoff, keine Ahnung, wie sich Hämocyanin gegenüber Druck verhält. Gegen den Druck der Tiefsee haben sie andere Anpassungen als Säuger, viele Tiefseeoktopusse haben Ammoniak eingelagert. So auch Riesenkalmare. Wie sich das beim Auftauchen verhält, weiß ich nicht. Es bekommt ihnen allerdings nicht gut, aus der Tiefe nach oben gerissen zu werden.

  6. #6 Kerberos
    15. Dezember 2020

    “”Es bekommt ihnen allerdings nicht gut, aus der Tiefe nach oben gerissen zu werden.””
    Das dürfte auf das Ausperlen gelöster Gase zurückzuführen sein.
    (bei Fischen kann auch die Schwimmblase platzen,
    aber haben Fische in diesen Tiefen Schwimmblasen?)
    Ich habe das in Analogie “Caissonkrankheit” genannt,
    Ob da Stickstoff, Sauerstoff oder Ammoniak ausperlt,
    ist sekundäer.
    “Anpassung an den Druck” ist eine verbreitete Vorstellung
    von Amateuren, die Auswirkungen von Druck in Flüssigkeiten auf die Chemie sind minimal, wenn keine Phasenwechsel damit verbunden sind.
    Nochmal: der Druckwechsel ( z. B. aus der Tiefe nach oben gerissen) ist das Problem, nicht der Druck als solcher.

  7. #7 Bettina Wurche
    15. Dezember 2020

    @Kerberos: Jein – natürlich ist meist der Druckwechsel, der Probleme bereitet. Ab einer gewissen Tiefe müssen bildet aber auch der Druck selbst eine Herausforderung. Wir sprechen hier nicht von Flüssigkeiten, sondern von Organismen mit verletzlichen Geweben udn Organsystemen.
    Ob ich als vollkommene Amateurin die komplexe Tauchphysiologie verschiedener Organismengruppen so detailliert zu erklären vermag, liegt natürlich außerhalb meiner Einschätzung. Da hier gleich eine Fülle von Themen angeschnitten sind, die von unterschiedlichen Tiergruppen unterschiedlich gelöst worden sind, bedarf das jedenfalls einer längeren Antwort. Selbst innerhalb der Wale ist das schon unterschiedlich. Ich schaue mal, dass ich Freitag dazu komme.