Übrigens durchbohren und -ätzen auch viele jagende Meeresschnecken Muschelschalen – deren Löcher sehen aber anders aus. Eine solche Raubschnecke ist etwa die Wellhornschnecke.

 

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Kommentare (16)

  1. #1 rolak
    5. März 2021

    Wirkt -wohl unweigerlich- wie eine ⅓mm-Trepanation.
    Sag ich doch immer: der Hunger bringt einen zu den interessantesten Ideen ;•)

  2. #2 Kerberos
    5. März 2021

    Die Gesellschaft
    zur Stärkung altgriechischer Plürale hat für
    Oktopus den Plural Oktopüsse festgelegt.

  3. #3 RPGNo1
    5. März 2021

    Bedeutet es im Umkehrschluss, dass andere Kopffüßer, z.B. Ammoniten, keine Bohrzunge hatten, so dass die Löcher eindeutigen den modernen Kraken zugeordnet werden können?

  4. #4 Bettina Wurche
    6. März 2021

    @RPGNo1: Gute Frage! Von Ammoniten sind nur in wenigen Fällen die Mundwerkzeuge überliefert. 2011 war mein erster als Wissenschaftsjournalistin verkaufter Artikel an SPON zu genau dem Thema : ) :
    “Kruta und ihre Kollegen untersuchten drei 70 Millionen Jahre alte Baculiten, eine lang gestreckte Form der Ammoniten, die in einem Steinbruch in South Dakota in den USA gefunden worden waren. Weichteile sind bei Fossilien selten erhalten, doch bei diesen Exemplaren schon: In der Wohnkammer der Tiere liegen die versteinerten Reste der Mundapparate. Die filigranen Strukturen offenbaren sich im Röntgen-Synchroton-Mikrotomographen zu Oberkiefer, Unterkiefer und einer mit langen, feinen Zähnen besetzten Raspelzunge – das Urzeitwesen wird gleichsam wieder erschaffen.
    Ammoniten konnten demnach mit ihren zarten, langen Zähnen wie heutige Tintenfische im Wasser schwebendes Plankton fangen. In der Mundöffnung eines Fossils entdeckten die Forscher sogar noch die zerkauten Reste der letzten Mahlzeit: drei kleine Krebse und eine winzige Schnecke aus dem urzeitlichen Plankton. Diese Ammoniten haben also Plankton gefressen.”
    https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/ammoniten-rekonstruktion-forscher-erschaffen-urzeittiere-neu-a-738252.html

    Die Fundstelle South Dakota, 70 Mio Jahre dürfte eben dieses Meer gewesen sein, aus dem jetzt auch die Muschelschalen stammten.
    Meine Kenntnisse der speziellen Anatomie von Molluskenzungen reichen für eine Beurteilung des Loch-Produzenten nicht aus.
    Die beiden Paläontologen haben dafür aber sicherlich ausreichend Expertise. In dem Paper schreiben sie auch, dass sie schon seit einigen Jahren daran sitzen.

  5. #5 Bettina Wurche
    6. März 2021

    @Kerberos: Sicher? Ich dachte, das hieße Octopussies. Carcinüsse ist es doch nur bei Carcinus.

  6. #6 Kerberos
    6. März 2021

    Also Fr Wurche,
    ich weiß nicht, ob die Beatles auf dem Sektor eine Autorität sind.
    Übrigens muß ich mich korrigieren, der Plural des Singulars
    Plural ist natürlich Pluräle!

  7. #7 RPGNo1
    7. März 2021

    @Bettina Wurche

    Ein spannendes Thema: Danke für den Link. Der Baculit erinnert mich übrigens an einen Belemniten.

  8. #8 Bettina Wurche
    9. März 2021

    @RPGNo1: : )

  9. #9 Dampier
    12. März 2021

    Hallo Bettina, zum heutigen Freitag möchte ich dir diesen schönen Oktopus-Artikel ans Herz legen:

    https://www.miss-jones.de/2021/03/12/octopusse-auf-keramik/

    viel Spaß 🙂
    Grüße

  10. #10 Bettina Wurche
    12. März 2021

    @Dampier: Vielen lieben Dank! Heute hat mir schon jemand antike griechische Oktopusse unter die Nase gehalten, und zwar auf Münzen – muss wohl #CephalopodFriday sein : )
    Diese minoischen Oktopus-Abbildungen kannte ich schon, sie kommen dort neben Fischen, Delphinen, Seeigeln und anderen Meerestieren vor. Aber Miss Jones hat da ja noch mal viel mehr Background gebracht, sehr schön : )

  11. #11 RPGNo1
    13. März 2021

    OT

    Den Eichener Feenkrebs finde man außer in Südbaden nur noch an einer Handvoll anderer Orte, darunter in einem bayerischen Gewässer und in einem kleinen Bereich am Rande der Elbe in Brandenburg. Insgesamt gibt es dem Museumsleiter zufolge elf bekannte Arten von Urzeitkrebsen in Deutschland, wovon zwei jedoch vermutlich schon ausgestorben sind.

    Bei Pellmann scheinen die Krebschen eine besondere Zuneigung zu genießen: »Sie sehen schon recht sympathisch aus«, sagt er. Das sahen sie auf dem Cover der »Yps«-Hefte auch immer.

    🙂

    https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/baden-wuerttemberg-wie-urzeitkrebse-launische-gewaesser-besiedeln-a-9d750126-c30d-4260-87c7-4ba45476ace3

  12. #12 Bettina Wurche
    13. März 2021

    @RPGNo1: Danke für diese schräge Geschichte! Ein temporärer See und temporäre Krebse, es gibt immer noch wieder was zu entdecken : )

  13. #13 RPGNo1
    18. März 2021

    Ja, es ist kein prähistorischer Oktopus. Aber die Entdeckung ist zu gut, um sie untergehen zu lassen.

    https://www.nationalgeographic.co.uk/science-and-technology/2021/03/shark-like-fossil-with-manta-wings-is-unlike-anything-seen-before

  14. #14 Bettina Wurche
    19. März 2021

    @RPGNo1: Ein wirklich ungewöhnlicher Rochen, danke! Und dann hat’s auch noch der Dino Frey mit ausgegraben : )
    https://science.sciencemag.org/content/371/6535/1253

  15. #15 RPGNo1
    19. März 2021

    @Bettina Wurche

    Tatsächlich, der Spitzname “Dino” steht sogar in Eberhard Freys Wikipedia-Artikel. 😮

    Was es nicht alles gibt. 🙂

    Eine Frage noch: NG spricht von einer neuen ungewöhnlichen Haiart (statt Rochen). Habe ich da etwas übersehen?

  16. #16 Bettina Wurche
    19. März 2021

    @RPGNo1: Nein, es sind Haie, keine Rochen, das war von Dir völlig richtig.