Verschiedene Delphinsterben an afrikanischen Küsten werden zurzeit noch untersucht. Eine Massenstrandung vor der Küste Mauritius` wird in einen Kontext mit Barotrauma durch Marine-Sonar oder submarine Erdbeben oder einen Vulkanausbruch  gestellt.

Meine persönliche Einschätzung:
Es handelt sich um eine Massenstrandung von Breitschnabel-Delphinen und mehreren Fischarten.

Nach äußerem Augenschein kann man Beifang tatsächlich als Todesursache ausschließen, die Tiere haben keine typischen Netzmarken – also charakteristische Einschnitte der Kunststoff-Filamente an Flossen und Kopf oder Amputationen von Brust- oder Schwanzflossen.

Ob in dem betreffenden Zeitraum vor der ghanaischen Küste ein Militärmanöver stattgefunden hat, bei dem ein solches LFA-Sonar für die U-Boot-Jagd eingesetzt worden ist, sollte sich ja wohl feststellen lassen. Ebenso wie submarine Erdbeben und Vulkanausbrüche. Darauf gibt es bislang keinen Hinweis.

Eine Vergiftung durch Chemikalien – ob durch Menschen oder giftige Rotalgen – ist wenig wahrscheinlich, denn dann wären Wale und Fische gestorben. Allerdings könnte eine gering konzentrierte Giftbrühe dazu führen, dass nur einige Delphine sterben und andere neurologische Schäden erleiden. Die Giftalgen geben Neurotoxine ab, die über die Meeresoberfläche hinweg ausgasen – dann könnten Delphine diese toxischen Schwaden einatmen und z. B. orientierungslos auf den Strand schwimmen und stranden bzw. daran sterben.

Sauerstoffmangel als mögliche Todesursache für Meeressäuger zu nennen, ist etwas irritierend. Da Meeressäuger nicht wie Fische im Wasser gelösten Sauerstoff atmen, sondern außerhalb des Wassers Luft schnappen, hat Sauerstoffmangel im Meer auf sie überhaupt keine Auswirkung. Nur der Tod der Fische unterschiedlicher Arten ließe sich damit erklären.
Allerdings besteht die Möglichkeit, dass der Sauerstoffmangel durch eine extreme Algenblüte vor der Küste hervorgerufen worden ist: Ein Nährstoff-Überangebot im Meer kann zu einer explosionsartigen Vermehrung von Bakterien oder Algen geführt haben, die Sauerstoffzehrung könnte bis in die Luftschicht direkt über der Meeresoberfläche gewirkt haben – genau dort, wo die Delphine atmen.

Aufgrund der vorliegenden Daten ist die Suche nach der Todesursache schwierig.
Da die Tiere äußerlich unversehrt sind, gleichzeitig an vielen Stränden strandeten und es viele Delfine sowie einige Fische betraf, könnte hier neben Vergiftung auch eine ozeanographische Ursache vorliegen, etwa eine besonders hohe oder niedrige Flut.
Ich bin jedenfalls sehr gespannt, ob die Ursache jemals gefunden wird.
Möglicherweise können ja die Daten der europäischen Sentinel-Satelliten zur Aufklärung beitragen.

 

 

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Kommentare (2)

  1. #1 Omnivor
    Am 'Nordpol' von NRW
    13. April 2021

    kanadische ghanaische Küste?

  2. #2 Bettina Wurche
    14. April 2021

    @Omnivor: Ja, natürlich. Den Text habe ich gestern diktiert, die Diktierfunktion hat aus ghanaisch kanadisch gemacht und an einer Stelle ist es mir dann doch durchgeflutscht. Hmpf.