“Sharks repeatedly shed and replace teeth. Go beach combing and you are likely to uncover teeth from sharks that dwell in the area. We know about Megalodon primarily through fossilized teeth. Although much to my amusement, fossilized poo, called coprolites, are also attributed to Megalodon. A couple of vertebra columns have also been discovered. These Megalodon teeth date from 23 million to 2.6 millions years ago. After that, zero Megalodon teeth. So if Megalodon existed now we would not only see Megalodon teeth all over today, as we do for other sharks, but with would have fossilized ones from the last 2.6 million years. By the way, Megaldon teeth are pretty recognizable and distinctive, beyond just size, from other extinct sharks and the Great White. Researchers would not be confused if a tooth was from Megalodon.” schreibt Craig McClain auf DeepSeaNews, er ist Executive Director of the Lousiana University Marine Consortium. Auch Craig McLain meint, dass dann viel mehr und nicht versteinerte Zähne gefunden werden müssten, die wirklich unverwechselbat seien.
Auch der Paläontologe Robert W. Boessenecker hat nur fossile Megalodon-Zähne gefunden, die mindestestens mehr als 3,51 Millionen Jahre alt sind.
Was für einen Hai zeigt das Video?
Das Video des Science Channel ist eher wenig wissenschaftlich, wie ich oben bereits erklärte. Es ist eine TV-Show, die Clicks generieren will. Wenn dann noch kalifornische Fischer als Beleg zitiert werden, die von einem gigantischen “Demon Shark” raunen, ist klar, wie superwissenschaftlich hier gearbeitet wird. Man darf nicht vergessen, dass es vor der kalifornischen Küste wirklich ziemlich große Weiße Haie gibt, die immerhin sieben Meter Länge erreichen. Aber keine 20.
Frank Gerigk, ein Geologe und Freund von mir, hatte mir das Video zugeschickt mit der Anmerkung: Das sei wohl eher ein Grönlandhai oder anderer Schlafhai. Genau das denke ich auch: allein schon die dunkle, gefleckte Haut, die Form des Körpers und der Flossen sowie die Bewegungen sprechen dafür.
Zusätzlich habe ich aber noch die WWF Hai-Expertin und Biologin Heike Zidowitz gefragt, was sie davon hält, hier ihre Antworten:
- Die im Video vorgestellten Köderkästen seien im Normalfall nicht 10 Fuß lang, sondern wesentlich kleiner.
Der Experte für visuelle Auswertung hat sich da wohl etwas verschätzt. Damit schrumpft mit dem Köderkasten auch der beobachtete Hai. - Wir haben beide nur fünf Kiemenspalten gezählt, damit scheidet der auch tief lebende Grauhai aus – Hexanchus griseus hat nämlich ungewöhnliche sechs Kiemenspalten!
- Also eine Schlafhai-Art, Somniosus spp. Das sind die einzigen größeren Haie, die in kühlen Meeresgebieten und -tiefen leben. Die werden auch recht groß, der bei uns gut bekannte Grönlandhai (Somniosus microcephalus) erreicht bis über sieben Meter Länge. Allerdings ist der eher schlank gebaut. Der Hai im Film sieht bulliger aus: Damit sind wir beim Pazifischen Schläferhai (Somniosus pacificus) mit sieben Metern oder dem Südlichen Schläferhai (Somniosus antarticus) mit bis zu fünf Metern.
Im Video ist also immer noch ein kapitaler Hai zu sehen, mit dunkler Haut und langsamen Bewegungen. Allerhöchstwahrscheinlich ein Schläferhai.
Aber ganz bestimmt kein Megalodon.
Der geheimnisumwitterte ausgestorbene Otodon megalodon ist fester Teil der Populärkultur und taucht immer wieder auf. Dieses Mal haben wir ihn zurück in die Fossil-Schublade zurückgestopft.
Aus der er todsicher demnächst wieder auftauchen wird.
PS: Erik Mikkelsen hatte in seinem Artikel “Megalodon: The Monster Shark Lives?” dieses Video, das offenbar schon von 2013 stammt, detailliert zerpflückt, inklusive des gesamten “Science Channel”.
Literatur:
Robert W. Boessenecker: “The Early Pliocene extinction of the mega-toothed shark Otodus megalodon: a view from the eastern North Pacific”
doi: 10.7717/peerj.6088
Josh Davis: Megalodon: “The truth about the largest shark that ever lived” (NHM)
Craig McClain: “How We Know Megalodon Doesn’t Still Exist?” (DeepSeaNews)
Kommentare (7)