Quelle:
Emma L. Carroll, Michael R. McGowen, Morgan L. McCarthy, Felix G. Marx, Natacha Aguilar et al: “Speciation in the deep: genomics and morphology reveal a new species of beaked whale Mesoplodon eueu”

Published:27 October 2021https://doi.org/10.1098/rspb.2021.1213

 

 

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Kommentare (10)

  1. #1 rolak
    23. November 2021

    möglichst unauffällig

    😀 herrlich, da stell ich mir sofort ein Interview mit Herrn/Frau Schnabelwal vor, bei dem dies verschwörerisch aus dem MundSchnabelwinkel ins Mikro geraunt wird. Doch warum diese Vorsicht? Was ist der Grund, wer ist der Jäger? Mal wieder wir Menschen?

  2. #2 Bettina Wurche
    23. November 2021

    @rolak: LOL, ja das würde ich zu gern : ))) Glücklicherweise jagen wir sie heute nicht mehr. Aber die Orcas sind ihnen auf den Fersen/Schwanzspitzen. Noch schlimmer, wir pusten sie mit dem Marine-Sonar aus dem Wasser und füttern sie mit Plastik : (

  3. #3 Rob
    Oberland
    24. November 2021

    Seitdem der Mensch das Ruder auf dem Planeten übernommen hat, ist es vermutlich für jede Art am besten, möglichst nicht aufzufallen. Der Worst Case ist, von uns als Schädling eingestuft zu werden; wobei ein “Nutztier” vermutlich auch nichts zu lachen hat.

  4. #4 Nils
    Hamburg
    24. November 2021

    Wieder mal ein wunderbarer Beitrag von Ihnen, der ihre Liebe zu den Meeresbewohnern dieses Planeten zum Ausdruck bringt. Es gibt zum Glück noch genug Menschen, die tierische Bewohner nicht nur als verwertbare Biomasse betrachten.
    Ein kleiner Fehler ist Ihnen allerdings unterlaufen. Tristan da Cunha, auch als St Helena bekannt liegt im “Südlicher Atlantik”, an der Grenze zum Southern Ocean. Herr Bonarparte hatte wohl nicht so gute Erinnerungen an diese Insel, hatte mit Walen wahrscheinlich nichts zu tun.

  5. #5 Bettina Wurche
    24. November 2021

    @Nils: Danke – stimmt! Shame over me.

  6. #6 RPGNo1
    24. November 2021

    Darf ich kurz korrigierend eingreifen? Tristan da Cunha und St. Helena sind nicht identisch. Sie gehören allerdings beide zum britischen Überseegebiet St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha.

    https://de.wikipedia.org/wiki/St._Helena,_Ascension_und_Tristan_da_Cunha

  7. #7 Joachim
    25. November 2021

    Ich kann Nils erstem Abschnitt nur zustimmen.

    Auch wenn ich normalerweise mehr versuche, die wissenschaftliche Seite (als Nicht-Wissenschaftler!) zu sehen (die hier nicht zu kurz kam!),

    gerade heute ist es wichtig, so eine begründete Einstellung nicht nur zu haben, sondern sie mitzuteilen. Der Post mit Plastik und Marine-Sonar ist eine gute Ergänzung. Wir tragen Verantwortung. Doch die Wissenschaftler wissen, warum und was wir tun müssen.

    Was ich mich frage: Was ist denn eine neue Art? Bei vielen Lebewesen gibt es regionale Unterschiede und beim Menschen sogar Haarwuchs, Größe und vieles mehr. Hier wäre es absurd, von Arten zu sprechen.

    In meiner Vorstellung übersetze ich Art mit: es gibt klar unterscheidbare Merkmale die hier einer Fortpflanzungsgemeinschaft gemein sind. Auch das ist etwas unscharf. Doch gerade bei den Schnabelwalarten scheint mir das nicht so einfach definierbar, wie bei Löwe vs. Tiger.

    Alles falsch jetzt?

    (OT: Na gut, vielleicht sollte ich lieber Musik machen und mein Versprechen halten. Aaaabbber, he is eben Kunst 😉

  8. #8 Bettina Wurche
    25. November 2021

    @Joachim: Was eine Art ist, ist komplex : ) Grundsätzlich werden Tiere in Familien, Gattungen, Arten unterteilt. Dafür gibt es jeweils spezifische Merkmale. Hier: Die Familie der Schnabelwale (Ziphiidae) und die Gattung Mesoplodon haben jeweils z. B. spezifische Schädelmerkmale. Die Arten haben dann etwas abweichende Merkmale. Bei den Mesoplodon-Arten sind z. B. der Nasalbereich und das Schläfenfenster von Art zu Art leicht unterschieldich geformt. Alle Individuen einer Art haben dabei aber exakt die gleichen Merkmale, die auf wenige Millimeter genau vermeßbar sind.

    Hier ist links oben der Schädel von M. eueu in Aufsicht abgebildet:
    https://i1.wp.com/netzwerk-kryptozoologie.de/wp-content/uploads/2021/10/rspb20211213f04.jpg?resize=536%2C600&ssl=1

    Die schwarzen Löcher sind die knochigen Nasenöffnungen. Direkt darunter sind seltsam gefaltete Strukturen zu erkennen: Das sind die Nasalia, Maxillaria, Prämaxillaria und Frontalia, die bei Schnabelwalen zum Scheitel aufgefaltet sind. Bei Mesoplodon-Arten sind vor allem die Nasalia von diagnostischer Aussage.

    Dazu kommt die Position ihrer Zähne: Bei Mesoplodons haben nur erwachsene Männchen 2 Zähne im Unterkiefer, auf etwa halber Strecke, das besagt ihr Name: “The generic name “mesoplodon” comes from the Greek meso – (middle) – hopla (arms) – odon (teeth), and may be translated as ‘armed with a tooth in the centre of the jaw’.”
    https://en.wikipedia.org/wiki/Mesoplodont_whale#:~:text=The%20generic%20name%20%22mesoplodon%22%20comes%20from%20the%20Greek,the%20flank%20of%20this%20stranded%20Gray%27s%20beaked%20whale.
    Diese Zähne sind artspezifisch extrem unterschiedlich: Z. B. hier:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Hubbs%27_beaked_whale

    Außerdem unterscheidet sich ihre Morphometrie (z. B. Position der Finne auf dem Rücken) und die Akustik voneinander.
    Mehr dazu hatte ich hier geschrieben:
    https://scienceblogs.de/meertext/2020/12/11/11-12-neue-schnabelwalart-entdeckt-mesoplodon-x/?all=1

  9. #9 Joachim
    25. November 2021

    @Bettina Wurche: wow, danke für den weiteren Schnellkurs und die Links. Gerade auch in dem neuen Text ist die Liebe und Faszination zu diesen Walen fast ansteckend und mit einer Fülle von spannenden Informationen versehen. Die muss ich erst einmal bewältigen. Einige Dinge musste ich nachschlagen, um sie wenigstens im Ansatz zu „verstehen“.

    Eigentlich würde ich ja lieber über Arten, in diesem Fall auch Mesoplodon-Arten, diskutieren statt hier Meta-Aussagen zu machen. Leider habe ich da zu wenig Wissen. Doch dank dieses Blogs bessert sich das.

    Bitte lächeln jetzt, ja? Bitte! Das wäre jetzt die Absicht gewesen, wenn ich nun schon nicht weiter beitragen kann. Und nun lass dich nicht mehr von mir aufhalten…

  10. #10 Bettina Wurche
    25. November 2021

    @Joachim: Danke! Taxonomie ist ziemlich kompliziert und diese Schädel sind nicht einfach zu begreifen. Ich habe dafür jedenfalls eine ganze Weile gebraucht. Wenn man sich mal anschaut, dass beim Menschen auf dem Prämaxillare nur die Schneidezähne siten und es bei Schnabel bis auf den Scheitel reicht, ist das schon verwirrend : )
    Ich freue mich über Dein Interesse!