Wie wirksam ist die Impfung?

Es gibt keine 100% sichere Methode, sich gegen eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-Cov 19 zu schützen.
Stattdessen gibt es ein Bündel recht wirksamer Methoden, die insgesamt einen hohen Schutz bieten.

Die Impfung wirkt: „Die Wahrscheinlichkeit, schwer an COVID-19 zu erkranken, ist bei den vollständig gegen COVID-19 geimpften Personen um etwa 90% geringer als bei den nicht geimpften Personen.
Die Impfung bewirkt also einen hohen Schutz vor der Infektion und vor einem schweren Krankheitsverlauf, so das RKI.
Und etwa 95% der VirologInnen, MedizinerInnen und anderen Sachverständigen, die mit dieser Materie arbeiten.

Medizinerinnen und Pflegepersonal bestätigen wissenschaftliche Studien und die Aussagen des RKI: Auf den Intensivstationen sind wesentlich weniger geimpfte, als ungeimpfte PatientInnen.
Eine meiner Lieblings-Informationsquellen dazu ist der Oberarzt Cihan Çelik, Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie bei Klinikum Darmstadt GmbH. Er erklärt regelmäßig in Interviews sachlich und geduldig, was bei ihm auf der Station gerade so abgeht. Ein wichtiger Aspekt ist, dass er selbst 2020 schwer an Covid erkrankte und selbst zum Patienten wurde. Er weiß also aus erster Hand, wie unangenehm solch eine Infektion ist. Glücklicherweise ist er vollständig genesen.
In den Interviews bestätigt er immer wieder die offiziellen Aussagen etwas des RKI und vorliegende Studien aus Deutschland und anderen Ländern durch das, was er im Klinik-Alltag sieht.
Wer das nicht glauben möchte, sollte vielleicht einfach mal jemanden fragen, der oder die direkt auf einer Intensivstation arbeitet.

Falls es doch zum Kontakt mit dem Virus kommt, sorgt die Impfung dafür, dass die Wahrscheinlichkeit, zu erkranken, geringer ist. Steckt man sich trotzdem an, ist die Dauer, die man selbst infektiös ist und das Virus weitergeben kann, herunter. Im Falle der Erkrankung, sorgt die Impfung für einen erheblich leichteren Krankheitsverlauf.
Solche Impfdurchbrüche passieren gerade bei der Delta-Variante des Virus leider vermehrt. Allerdings ist dabei auch zu berücksichtigen, dass bei einem Teil der Infizierten die Impfung nicht vollständig war oder sich das Impfzertifikat im Nachhinein als gefälscht herausstellte. Gefälschte Impfzertifikate in jeglicher Form, vom Screenshot des digitale Impfzertifikats eines Bekannten bis hin zu aufwändigen Fälschungen, sind ein zunehmendes Problem.
Außerdem fälschen manche Personen auch Testergebnisse, um sich etwa mit einem negativen PCR-Test die Quarantäne zu ersparen, wie etwa Cihan Çelik berichtet.

Impfdurchbrüche kommen vor allem bei Personen mit schweren Vorerkrankungen vor, darunter sind einige Krebserkrankungen. Bei Delta ist die Anzahl der Impfdurchbrüche leider höher als bei den vorigen Virus-Varianten.

Ein besonders wichtiger Aspekt ist:  „Die Impfung schützt zwar zu einem sehr hohen Teil, aber eben nicht zu 100 Prozent. Deshalb kann sie Infektionen bei Geimpften nie ganz verhindern. Wenn immer mehr Menschen innerhalb der Bevölkerung geimpft sind, steigt damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass unter den Erkrankten Geimpfte sind.“ Wenn also in einem Krankenhaus beispielsweise 80 % der PatientInnen Ungeimpfte sind und 20 % Geimpfte, entstammen die 80 % dem kleineren ungeimpften Teil der Bevölkerung, während die 20 % dem wesentlich größeren Teil der vollständig Geimpften entstammen, also zurzeit etwa 70% oder über 58.000 Menschen (RKI, 23.11).

Dieser br-Artikel beschreibt dieses Zahlenspiel und die RKI-Definition von „Impfdurchbruch“ detailliert.

Zusammenfassend ist also zu sagen: die Impfung wirkt mit hoher Wahrscheinlichkeit und ist eine wirksame Methode, sich gegen einen schweren Krankheitsverlauf möglichst zu schützen.
Sie reduziert die Virenlast und damit das Infektionsrisiko.

Wichtig: Das RKI denkt sich seine Statistiken nicht aus. Diese Statistiken basieren auf den Meldungen der Gesundheitsämter der einzelnen Länder.
Sollten einzelne Zahlen möglicherweise nicht ganz belastbar sein, bedeutet das nicht, dass die gesamte Statistik falsch ist. Es bedeutet auch nicht, dass jemand lügt.

Impfangst

Sollten Sie mit der Impfung zögern, aus Angst vor dem kleinen Einstich im Oberarm mit den extra dünnen Nadeln: sprechen Sie Ihren Hausarzt, Ihre Hausärztin darauf an.
HausärztInnen sind pragmatisch und lösungsorientiert und können mit solchen Situationen umgehen. Auch eine psychologische Beratung kann vielleicht helfen. Nadelphobie ist keine Schande, Sie stehen damit nicht allein. Allerdings sollte man dieses Problem lösen.

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Kommentare (56)

  1. #1 echt?
    25. November 2021

    Da fehlen ein paar Wörter im Text.

  2. #2 Bettina Wurche
    25. November 2021

    @echt?: Sorry, beim Kopieren ist die Aufzählung verrutscht.

  3. #3 Fluffy
    25. November 2021

    Sehr geehrte Frau Wurche,
    ich würde einige Anmerkungen anbringen, bzw. Textstellen aus meiner prsönlichen Sichtweise kommentieren, die weder Ihre Sichtweise in Frage stellen wollen, noch direkte Ablehnung oder Zustimmung signalisieren sollen. Leider muss ich das hinzufügen, da jeder Kommentar instinktmäßig in die Schublade Befürworter, Gegner gesteckt wird. Sehen Sie es als neutral oder auch perpendikular, die Welt ist hat sowieso mehr als zwei (x,y)-Dimensionen, auch wenn wir in der Schule vorrangig lernen, in kartesischen Koordinaten zu denken.

    zu 1. Die Impfung wirkt…Sie ist die schärfste Waffe im Kampf gegen die Pandemie.

    Das ist eine sehr heroische Wortwahl. Die Impfung ist eine wirksame Waffe gegen die Krankheit und zwar des Individuums. Sie wissen, dass Geimpfte auch infektiös sein können. Die Verbreitung erfolgt über die oberen Atemwege, Rachen, Nase, die Impfung erfolgt intramuskulär, wirkt also im Körper, und bekämpft nicht unmittelbar Viren auf den Schleimhäuten.

    zu 3. Der bis jetzt als Booster bezeichnete 3. „Schuß“

    Eine unnötig verbildlichte Sprache, mit der von Inhalten abgelenkt werden soll. Booster suggeriert raketenhafte Wirkung, “Schuss” ist negativ belastet.

    Die gesamte Infektionsbiologie und Medizin basieren auf Wahrscheinlichkeitsrechnung.

    Das halte ich für übertrieben. Sie beruhen auf einem Verständnis biologischer Mechanismen und medizinischen Erfahrungswissens.
    Wahrscheinlichkeitsrechnung, wie Sie sie hier meinen, ist dann ein Mittel zur Modellbildung und Simulationsbeschreibung, die die Vergangenheit beschreiben, und wenn sie gut sind gültige Aussagen über zukünftige Entwicklungen machen.
    Prozentrechnung ist elementarer Schulstoff, und wenn Sie Schreiben, dass diese das Problem komplex macht, so meinen Sie vielleicht die MedizinerInnen,VirologInnen, ExpertInnen, für die das schwierig ist? prozentrechnung ist nicht schwieriger als Bruchrechnung.

    gibt es ein Bündel rechtswirksamer Methoden,

    Reicht es nicht, dass diese Methoden wirksam sind?

    „Die Wahrscheinlichkeit, schwer an COVID-19 zu erkranken, ist bei den vollständig gegen COVID-19 geimpften Personen um etwa 90% geringer als bei den nicht geimpften Personen.

    Hier handelt sich zunächst um Häufigkeiten, auch wenn klar ist was gemeint sein könnte. Zur Ableitung von Wahrscheinlichkeiten bedarf es eines Modell. Es gibt beim RKI durchaus viele Zahlen, aber Aussagen zu Modellen zu bekommen ist ungleich schwieriger. Und in den Medien wird Derartiges gar nicht gezeigt.

    „Gefälschte Impfzertifikate in jeglicher Form, vom Screenshot des digitale Impfzertifikats eines Bekannten bis hin zu aufwändigen Fälschungen, sind ein zunehmendes Problem.

    Ich stimme Ihnen zu, die Fälschung eines amtlichen Dokumentes ist ein Strafbestand und soll verfolgt werden. Allerdings hat die Fälschung keinen Einfluss auf die pandemische Entwicklung, sondern die Ansteckung eines Infektiösen anderer Personen.
    Nun ist aber die Ansteckung mit einer Krankheit einer gesunden Personen nicht strafbar, zumindest bis jetzt, außer im grob vorsätzlichen Fall. Ursache und Wirkung werden wieder einmal verwechselt.
    Dieser Beitrag ist so schon lang, auf Fragen Ihrer- oder andererseits gehe ich gerne ein.
    Mit freundlichen Grüßen

  4. #4 Bettina Wurche
    25. November 2021

    @Fluffy: “rechtswirksam” – sorry, Autokorrektur. Das muss recht wirksam heißen.
    Inwieweit bei der Ansteckung mit SARS Cov 19 bei einem gefälschten Impfzeugnis grobe Fahrlässigkeit vorliegt, diskutieren Juristen gerade. Das könnte interessant werden.
    Ein generelles Medien-Bashing finde ich wenig zielführend.
    Zumal “die Medien” sehr wohl auch Modelle zitieren:
    https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-winter-modellrechnungen-100.html
    stellt
    https://shiny.covid-simulator.com/covidsim/
    vor.
    Weitere Beispiele recherchieren Sie bitte eigenständig.
    Der Rest Ihrer Einlassungen ist für mich irrelevant.

  5. #5 Omnivor
    Am 'Nordpol' von NRW
    25. November 2021

    [blockquote]Da unter der künstlichen Beatmung die Verdauung.[/blockquote]
    Da fehlt was.

  6. #6 Bettina Wurche
    25. November 2021

    @Omnivor: Danke: Ich habe ergänzt: “Die ursprünglich geplante Schilderung, was das im Verdauungstrakt anrichtet, lasse ich weg, es ist nicht zitierfähig. Auf Twitter berichtete eine Intensivpflegerin, wie das abläuft, es ergab sich ein netter Geschichtenaustausch mit anderen PflegerInnen, bei dem nicht nur mir ganz anders geworden ist. So etwas steht halt in keiner Zeitung”.
    Kommt davon, wenn man mehrere Texte gleichzeitig schreibt.

  7. #7 RPGNo1
    25. November 2021

    Seit der ersten Viruswelle hat in Deutschland und manch anderen Ländern nur ein ungenügender Lernprozess stattgefunden, darum gehen wir jetzt in eine vierte Viruswelle hinein.

    Es gibt Länder, in denen ein Lernprozess stattgefunden hat und in denen man nur noch mit Kopfschütteln auf das “fortschrittliche” Deutschland schaut, das den besten Coronaimpfstoff entwickelt hat, der zur Zeit verfügbar ist: Zum Beispiel Brasilien, welches von einem rechtsradikalen Coronaleugner und Impfgegner regiert wird.

    https://www.spiegel.de/ausland/corona-impferfolg-in-brasilien-man-blickt-verwundert-auf-das-deutsche-chaos-a-b375500a-59b3-4aaf-93c4-0aaa8caa6c95

  8. #8 schlappohr
    25. November 2021

    @Fluffy

    Allerdings hat die Fälschung keinen Einfluss auf die pandemische Entwicklung, sondern die Ansteckung eines Infektiösen anderer Personen.

    Die Fälschung dient dem Ungeimpften dazu, sich widerrechlich Zutritt zu Veranstaltungen zu verschaffen, zu denen dieser ansonsten wegen des von ihm ausgehenden hohen Infektionsrisikos keinen Zutritt hätte. Er kann also ungetestet diese Veranstaltung besuchen und viele andere Infizieren, oder er kann sich selbst Infizieren und die Infektion später an andere weitertragen. Dass dies unwissentlich oder unbeabsichtigt erfolgt, ist irrelevant, da das enorme Risiko bekannt ist. Die Fälschung hat also ebenso direkten Einfluss auf die pandemische Entwicklung wie das uneingeschränkte Recht zum Besitz beliebig vieler Schusswaffen in den USA unmittelbar zu einer hohen Anzahl von Todesopfern jedes Jahr führt. Die Argumentation der Waffenlobby, dass der Besitz einer Waffe ungefährlich sei, solange sie nicht eingesetzt würde, ist eine Spitzfindigkeit, an Zynismus und Heuchlerei kaum zu übertreffen ist. Das gleiche trifft auf die Tatsache zu, dass hierzulande manche Leute Geld und Zeit in ein gefälschtes Impfzertifikat investieren, während teure Impfdosen ungenutzt verfallen.

    Eine Kommentatorin der Tagesschau brachte es vor einiger Zeit kurz und Prägnant auf den Punkt: Unsere Geduld mit den militanten Impfverweigerern neigt sich dem Ende zu.

  9. #9 Bettina Wurche
    25. November 2021

    @RPGNo1: Geht mir ja genauso. Große Teile der Bevölkerung sind ja auch bei uns diszipliniert, mittlerweile wirklich genervt von Extremisten und vernünftiger, als Teile der Regierung es ihnen offenbar zutrauen. Es ist eine ganz seltsame Dissonanz.

  10. #10 Bettina Wurche
    25. November 2021

    @Fluffy: Auf den Punkt! Es geht um Vorsatz und fahrlässige Körperverletzung.

  11. #11 Echt?
    25. November 2021

    Allerdings muss man ihn nicht auch noch steinigen. Sein Absturz war groß genug.

  12. #12 schorsch
    26. November 2021

    Ich bin heute zum ersten Mal nach einem Ausweis, zusätzlich zum Impfpass gefragt worden. Hatte keinen dabei, hatte aber eine Scheckkarte mit meinem Namen drauf.

    Hatte übrigens auch keinen Impfausweis oder CovPassApp dabei – nur mein selbstgemaltes, impfausweisähnliches Bildchen (welches allerdings – bevor hier jemand nach dem Staatsanwalt ruft – den mir via Apotheke vom RKI ausgestellten, kryptografisch gesicherten Barcode enthält, der meine Impfungen nachweist).

    2G- oder 3G-Regelungen sind ein geradezu schwachsinniger Witz, solange niemand (in Zahlen: Niemand) in der Lage ist, diese Regeln qualifiziert zu überprüfen.

    Das RKI bietet die CovPassCheck-App an (natürlich nur, wenn man vorher einen Vertrag mit Google oder Apple abschließt – ein völlig perverser Witz für sich), aber ich habe noch nie gesehen, dass jemand diese App sinnvoll genutzt hätte.

    Schade nur, dass die Schwachköpfe von Ubirch und IBM ihren Impfausweis mit fünf Blockchains nicht durchsetzen konnten – wenn man die Leute schon sinnloss abkratzen lässt, sollte man wenigstens den Spöttern noch eine Vorlage mehr liefern.

  13. #13 Drachenlord
    26. November 2021

    Aha ok. Interessant.
    Aber weißt du zufällig auch wann demon oder nougatbit die neuen dc leaks bringne?

  14. #14 schlappohr
    26. November 2021

    @schorsch

    Das RKI bietet die CovPassCheck-App an (natürlich nur, wenn man vorher einen Vertrag mit Google oder Apple abschließt – ein völlig perverser Witz für sich),

    Bei https://search.f-droid.org/?q=covpass&lang=en findest du eine entgooglete Android-Version der App. Durch die Verwendung von Android oder IOS hast du deine Seele natürlich schon lange vorher verkauft, aber das ist eine andere Geschichte.

    Anderes Thema, Impfverweigerer erzählen ja immer ganz gerne Schmankerl, um die Gefahr zu untermauern, die angeblich vom Impfen ausgeht. Ich hab hier auch eins.

    Vor einigen Wochen gab es das erste real-life-Meeting unserer Arbeitsgruppe nach 1.5 Jahren. Das war schon seit Monaten geplant, daher wollten wir es nicht absagen, und die Inzidenzen waren noch nicht ganz so dramatisch wie jetzt. Die Location war ein Raum so groß wie eine kleine Turnhalle, mit Lüftungsanlage und stündlichem Öffnen aller Fenster für 10min, 21 Kolleginnen und Kollegen an einzelbesetzten Tischen im Abstand von 2.5m, Maskenpflicht beim Verlassen des Platzes, während der Pausen alle raus aus dem Gebäude, Zugang nur mit Impfzertifikat oder für ungeimpfte mit PCR-Nachweis _und_ Schnelltest vor Ort.

    Zwei Tage später die Nachricht, das einer der Kollegen infiziert war. Alle Teilnehmer waren geimpft, einschließlich des Infizierten – bis auf eine Ausnahme. Große Hektik, alle mussten zum PCR-Test, alle negativ – bis auf den Ungeimpften. Er wurde vorgestern aus der Klinik entlassen, zum Glück ohne Intensivbehandlung, ist aber noch für zwei Wochen krankgeschrieben. Seinen Impftermin hat er im Januar, soweit ich weiß. Der ursprünglich Infizierte hatte einige Tage lang die üblichen Symptome, nach einer Woche arbeitete er wieder.

    So, liebe Impfgegner, dann kommt jetzt mal aus euren Löchern. Sicher werdet ihr argumentieren, dass ja schließlich ein geimpfter das Virus eingeschleppt hat und ein Ungeimpfter der Leidtragende ist, habe ich recht? In eurer invertierten Realitätswahrnehmung werdet ihr eure Schlussfolgerung untermauert sehen, dass Impfen das Infektionsrisiko erhöht, stimmt’s? Und es wäre doch viel besser gewesen, wenn alle ungeimpft gewesen wären, dann wäre das alles erst gar nicht passiert und alle könnten glücklich und zufrieden bis an ihr Ende leben? So in etwa?

  15. #15 schlappohr
    26. November 2021

    Übrigens, die CovPass- und CovPassCheck-Apps sind Open Source und unter der Apache-Lizenz veröffentlicht.

    Die Sourcecodes der offiziellen RKI-Version findet man hier:
    https://github.com/Digitaler-Impfnachweis

    und den der F-Droid-Variante hier:
    https://gitlab.com/covpass-android-foss/covpass-android

  16. #16 Bettina Wurche
    26. November 2021

    @Drachenlord: Bitte bleib sachlich. Persönliche Anwürfe werde ich auf Meertext nicht freigeschalten.

  17. #17 schmiddi
    26. November 2021

    »Mit dem kleinen Metallbügel lassen sich alle Masken an die Nase andrücken.«

    Und das macht fast niemand, behaupt ich. Das korrekte Tragen der Masken wird meiner Ansicht nach in den Medien viel zu wenig angesprochen. Ich persönlich habe noch nie jemanden gesehen, der den Bügel andrückt. Die meisten wissen das vermutlich nicht und ein Teil derer, die es wissen, macht es wahrscheinlich nicht, weil man so besser Luft bekommt. xD

  18. #18 Kerberos
    26. November 2021

    Als
    Nichtbesitzer eines I(dio…)phones habe ich nach
    der Impfung (im Impfzentrum) das Papier, das ich da
    erhielt, studiert und bei den angegebenen Links
    im Net versucht herauszufinden, ob dieses
    “Eu digitales Impfzertifikat” mit dem QR-Code drauf
    evtl., so wie es ist, zu verwenden ist.
    Überall, ob staatlich, halbstaatliche, kommerzielle Sites, weitschweifige
    Anleitungen zum Übertragen per COV-Pass check etc.
    Am Ende machte ich die Probe aufs Exempel:
    Das Zertifikat habe ich auf 10,5 X 7,5 gefaltet und
    in mein Ausweismäppchen gesteckt.
    Beim Friseur wurde das von dessen I-Phon ohne weiteres akzeptiert.

  19. #19 RPGNo1
    26. November 2021

    @Kerberos

    Ich besitze auch kein Smartphone und trage daher seit einiger Zeit Impfpass und die Zettel (2fach geimpft) mit dem QR-Code mit mir. BW hat jetzt auch beschlossen, dass künftig nur noch der QR-Code (ausgedruckt oder über App) gilt, da der schwerer zu fälschen ist als der gelbe Impfpass.

    https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/impfnachweis-kuenftig-nur-noch-ueber-app-oder-mit-ausgedrucktem-qr-code/

  20. #20 AndreasMa
    26. November 2021

    Die Impfung wirkt, aber man muss schon sagen, dass diese den Anstieg der Fallzahlen bei weitem nicht so gebremst hat, wie man es hätte erwarten können. Bei 2/3 geimpft und 3/4 Wirksamkeit hätte das die Reproduktionszahl eigentlich halbieren sollen.
    Man kann das jetzt auf das geänderte Verhalten und Regeln schieben, aber wahrscheinlicher ist es, dass das daran liegt, dass so eine einfache Rechnung nur funktioniert, wenn die Geimpften gleichmässig über den Graphen verteilt sind, der die Konnektivität zwischen den Leuten darstellt.
    Das ist aber nicht der Fall. Wir haben große Ungeimpften-Cluster, in denen sich Covid nahezu ungebremst vermehren kann. Das sind nicht nur die Impfverweigerer (obwohl man annehmen kann, dass diese Haltung auch Bekanntschafts-Cluster ausbildet), sondern leider insbesondere die Schulen, allen voran die nahezu ungeimpften Grundschulen. Dort sitzen viele Ungeimpfte auf so engem Raum, dass auch die Maske nichts mehr hilft (der Luftstrom geht dann halt anstatt zum vorderen Nachbar zu denen neben einem). Die Quarantäneregeln kann man nur als lächerlich bezeichnen. Und das Schlimmste ist, dass dieser Cluster mit lauter verschiedenenen Familien verbunden ist, wo sich der Virus dann als nächstes verbreiten kann.
    Ja, für Kinder ist Covid größtenteils nicht schlimm, aber das gilt nicht für diejenigen, die von den Kindern angesteckt werden (und das sind meist als nächstes dann die Eltern, die das bei Grundschulkindern wohl kaum vermeiden können). Und die Kinder bzw deren Eltern haben wegen der Schulpflicht hier keine andere Wahl als durchseucht zu werden.
    Die Altersgruppe von 5-14 hat die mit Abstand höchste Inzidenz (in manchen Landkreisen war sie in den letzten Tagen bei über 4000).
    Das gebetsmühlenartig wiederholte Mantra, dass die Schulen nichts zur Pandemie beitragen und Schulschliessungen (eigentlich gemeint, reduzierter Präsenzunterricht) nie wieder stattfinden dürfen, wird durch die Wiederholung nicht wahrer, insbesondere in der Delta-Phase.

  21. #21 Howie Munson
    26. November 2021

    @RPGNo1: Der Haken ist nur, dass man mit dem Impfpass jederzeit in beliebige Apotheken laufen kann und dann den QR-code bekommt.

    Die Sicherheit hängt also nur an der eingetippten Chargennummer bzw. deren externen Prüfung….

  22. #22 Bettina Wurche
    26. November 2021

    @schmiddi: Das korrekte Tragen der Maske wird sogar in den meisten Geschäften, Arztpraxen, ÖPNV, … auf kleinen Plakaten mit Bildern gezeigt. In “den Medien” ist es zu Beginn der Pandemie wie auch das richtige Händewaschen häufig erklärt worden.
    Ich habe keine Ahnung, woran die Ignoranz liegt.

  23. #23 Christian
    26. November 2021

    Apropos »gebetsmühlenartig wiederholtes Mantra«: In der Esoterik-Szene hier in Freiburg trifft man sich noch immer in privat organisierten Gruppen zu »Singkreisen«, am vergangenen Wochenende gab es sogar ein großes Singkreisfest, bei dem mehrere Gruppen zusammengekommen sind. Einladung per Telegram-Chat, Ort wird geheim gehalten. Hygienekonzept? Pustekuchen. Und Geimpfte wird man dort ganz sicher nur in der absoluten Unterzahl finden. Sowas macht mich wirklich wütend.

  24. #24 Bettina Wurche
    26. November 2021

    @Christian: Mich auch : (

  25. #25 RPGNo1
    27. November 2021

    @Christian

    Singkreise? Aha, so verbrämt die Szene ihre Corona-Partys.

    https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/corona-party-in-oesterreich-impfgegner-stirbt-nach-absichtlicher-corona-infektion/27807182.html

    Übrigens: Die Meetings der Eso-Szene in Freibug passen gut zu einer Studie, die Soziologen in BW durchgeführt haben. Der Datensatz ist sehr klein, daher sind die Erkenntnisse mit Vorsicht zu genießen. Er liefert dennoch erste Ansätze.

    https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/studie-ueber-querdenken-in-baden-wuerttemberg-alle-anderen-sind-schlafschafe-a-387b6a54-9268-4f31-8212-19bb901764d2

  26. #26 schmiddi
    27. November 2021

    »Das korrekte Tragen der Maske wird sogar in den meisten Geschäften, Arztpraxen, ÖPNV, … auf kleinen Plakaten mit Bildern gezeigt. In “den Medien” ist es zu Beginn der Pandemie wie auch das richtige Händewaschen häufig erklärt worden.
    Ich habe keine Ahnung, woran die Ignoranz liegt.«

    @Bettina Wurche
    Das stimmt schon, aber in den Medien wurde hauptsächlich am Anfang der Pandemie darauf hingewiesen. Und damals lag noch die Schwierigkeit darin, die Leute davon zu überzeugen, überhaupt eine Maske zu tragen.

    Ich fände hier kurze Video-Anleitung alle paar Wochen in den Nachrichten oder häufigere Hinweise im Radio sinnvoller als Plakate mit Symbolen und Text (zumindest wenn die Inzidenzen wieder dementsprechend ansteigen). Meine Vermutung ist, das liest kaum einer bzw. es macht sich kaum einer die Mühe. Der Schwierigkeitsgrad der Informationsverarbeitung liegt hier einfach schon zu hoch. Meine Meinung.

    Es gab mal ein schönes Video, bei dem man den Atem-Schwall gezeigt hat, den man mit und ohne Maske ausstößt. Das gleiche könnte man auch mit richtig und falsch getragener Maske machen.

    Auch sieht man oft, dass viele beim Auf- / Absetzen der Maske diese nicht an den Rändern oder Bändern anfassen, sondern direkt am Filtermaterial; dann noch schön mit beiden Händen zusammenfalten und in die Jackentasche stecken. Politiker machen das sehr gerne so … *seufz*

  27. #27 Bettina Wurche
    27. November 2021

    @RPGNo1: Bergdörfer in abgelegenen Regionen (Erzgebirge, Westerwald, Odenwald, …) sind Hot Spots der Pandemie. Das liegt u a auch an größeren Hot Spots von EsoterikerInnen, Evangelikalen und anderen EigenbrötlerInnen (um es mal freundlich auszudrücken). Solche Communities sind dort ungestört, da kommt SARS Cov 19 gern zum Kuscheln vorbei.
    Das ist natürlich nur eine Gruppe von Covid 19-Cheerleadern, wie auch SuS, PartygängerInnen, u a., die aus verschiedenen Gründen die Corona-Schutz-Maßnahmen unzureichend anwenden können oder wollen.

  28. #28 rolak
    27. November 2021

    Bergdörfer (..) sind Hot Spots

    Das scheint nicht nur die Hintertupfinger zu betreffen: Blumes Alpenraum-Medienthese.

  29. #29 Bettina Wurche
    27. November 2021

    @rolak: Ja, und ich denke, dass er damit nicht ganz falsch liegt. In Norddeutschland erscheinen mir sowohl PolitikerInne als auch Bevölkerung irgendwie pragmatischer. Mehr Leute sind geimpft, weniger erkrankt.

  30. #30 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/
    27. November 2021

    Ich glaube inhaltlich stimme ich mit der Autorin an vielen, den meisten Stellen überein.

    Am Ausdruck habe ich aber viel zu bekritteln, auch nach ein paar Tagen sacken lassen.

    wirksame Hygienemaßnahmen und weitere Werkzeuge mittlerweile gut bekannt und erprobt sind.

    Dem würde ich mich beispielsweise nicht anschließen. Weder ist es gut bekannt, noch gut erprobt.

    Ich meine zu wissen, dass der Hauptübertragungsweg Aerosole sind, die beim Atmen ausgetauscht werden.
    Ob Schmierinfektionen keine, eine kleine, eine sehr kleine, eine winzigkleine Rolle spielen, das weiß ich nicht und mein Eindruck ist, dass es auch sonst niemand weiß, sondern jeder für sich herumspekuliert. Ich mag den Geruch von Desinfektionsmittel (Alkohol! 🙂 ), deswegen bediene ich mich im Supermarkt großzügig und schmier es mit den Handflächen über die Griffe des Einkaufswagens oder den Bügel des Einkaufskorbs. Aber wenn die Flasche leer ist, sage ich nichts, weil ich glaube, dass es nichts bringt – es ist Theater bzw. die moderne Christopherusplakette des Geimpften.

    Angeblich fasst man sich ja dauernd an den Mund. Dann mögen diejenigen, die sich wirklich 30-40 Sekunden lang die Hände einseifen berichten, wie oft sie den Geschmack/Geruch von Seife wahrnehmen, weil sie wieder unbewusst mit der Hand zum Mund sind.

    Auch diese Panik, dass die Leute die Maske nicht sachgerecht anfassen. Diese Empfehlungen kommen ja aus dem Gesundheitswesen, wo sie als Universalprophylaxe gegen alles mögliche propagiert werden und wahrscheinlich mehr für sich haben, als bei Corona. Wenn das Virus nicht in den Atemweg kommt, dann kriecht es auch nicht von der Wange, dem Bart, der Außenseite der Nase dahin, weil es nämlich nicht kriechen kann und vermehren kann es sich auf der Hautoberfläche auch nicht.

    Dann spricht viel dafür, dass bei Sonnenlicht an der frischen Luft das Ansteckungsrisiko gering ist. Und nach Sonnenuntergang? Was ist an der frischen Luft im Winter? Auf dem Weihnachtsmarkt? Was machen Temperatur und Luftfeuchtigkeit aus? Die Windgeschwindigkeit?

    Ich vermute, dass diese 3 Faktoren eine große Rolle spielen, aber schwer abzuschätzen sind, und dass beforschen, was das wirklich für das Risiko bedeutet, schwierig ist unter der Beachtung ethischer Standards.

    Ich würde spekulieren, dass Zigarettenrauch oder Dampferdampf ein guter Indikator dafür ist, wie sich Aerosole draußen und drinnen bewegen u. verteilen, aber sie sind meist nur kurz beobachtbar, weil sich Rauch u. Dampf schnell in der Luft auflösen. Zigarettenrauch kann man noch gut später riechen – aber ob das noch relevant ist für Viren die auf Aerosolen reisen? Den Ezig-Dampf kann man nach kurzer Zeit kaum noch riechen.

    Bei hoher Luftfeuchtigkeit und wenig Lüftung halten sich aber beim Rauchen oder Dampfen auch ganze Schwaden teilweise länger, sichtbar in der Zimmerluft. Beim Lüften sieht man dann auch, dass die Raumgeometrie eine große Rolle spielt, wo sich die Schwaden schnell auflösen und wo sie länger persistieren. Solche Details, dass mehr Leute darüber nachdenken und diskutieren, hört man gar nicht. Stattdessen wird Weihnachtsmarkt/Fußball/Rockfestival ja oder nein diskutiert, super grob.

    Aber man müsste, nachdem man den Leuten jahrelang eingebläut hat, dass sie nicht mit dem PKW kommen sollen, weil es kaum Parkplätze gibt, und überhaupt Energieverschwendung (was ja richtig ist/war), sondern mit dem ÖPNV, dass das jetzt leider nicht gilt, sondern dass die Anreise mit Zug, Bus und U-Bahn das viel größere Risiko ist, als 4 Stunden eng mit anderen im Freien zu stehen.

    Beim Rockfestival müsste man natürlich die Zelte als Gefahrenherd ausmachen.

    Ich bin mir im Klaren darüber, dass das sehr spekulativ ist von mir, aber dass gut bekannt ist, was gute Hygienemaßnahmen sind, möchte ich eben bestreiten: Wir wissen es nicht.

    Die Impfung wirkt. Alle Impfstoffe. Zu 90 % gegen die meisten Virusvarianten, zu 75% gegen Delta. Sie ist die schärfste Waffe im Kampf gegen die Pandemie.
    Alle Impfstoffe wirken. Sie müssen einmal, bzw. zweimal mit einem gewissen Abstand gespritzt werden.

    Eine scharfe Waffe stelle ich mir anders vor. Es ist die beste Waffe, die wir haben, aber leider nur mäßig scharf.
    Sie wirkt nur gegen schwere Verläufe und hohes Sterberisiko, da glücklicherweise ziemlich gut und keineswegs als stumpfe Waffe.

    Aber gegen die Pandemie dann insgesamt doch recht stumpf, weil man, wenn auch weniger lange und weniger intensiv auch als Geimpfter weiter übertragen kann und auch infiziert werden kann.

    Bis heute wissen wir, dass Gefährdete auch eine dritten Schuss brauchen, nicht nur zwei, und ob wir im Sommer 22 nicht vielleicht einen 4. brauchen, das ist m.W. auch noch offen. Es wird gehofft, dass der dritte Schuss reicht, aber das wissen wir eben erst später, wenn bei den Leuten der Boosterschuss 6 und mehr Monate her ist.

    Wenn das falsch sein sollte, dann bitte die Quellen verlinken.

    Selbst falls sie die Ansteckung nicht vollständig verhindern können, verringern sie die Viruslast, die Ansteckungsgefahr und die Schwere der Erkrankung signifikant.

    “Selbst falls” würde man schreiben, wenn unklar wäre, ob, aber wir wissen definitiv, dass Ansteckungen nicht immer verhindert werden, und wer Vorerkrankungen hat, für den ist auch ein schwerer, selbst ein letaler Verlauf nicht ausgeschlossen.

    Die Chancen sind aber ohne Impfungen wesentlich schlechter. Risiken des Impfens sind nicht komplett ausgeschlossen, aber im Vergleich zu den Risiken der Ungeimpften marginal. Das ist der Punkt.

    Im Frühsommer 2020 wurden von den Experten schon Erwartungen gebremst und gesagt, dass vielleicht mehr als eine Impfung nötig ist, dass diese vielleicht häufiger aufgefrischt werden muss und dass sie vielleicht nicht bei jedem wirkt. Ich habe gehofft, dass nicht nur eine Impfung nötig ist, und dass die Impfung auch vor Infektion und Weitergabe wirkt, so dass man mit 70-80% Durchimpfung Herdenimmunität erreicht. Aber dass Mutationen drohen, die die Impfung unterlaufen war damals schon klar. Und das ist jetzt passiert mit Delta und wir bräuchten eine viel stärkere Impfbereitschaft, um das Virus einzudämmen.

    Mein Interesse an Weihnachtsmärkten ist unter 0. Ein wenig Schadenfreude würde mich beschleichen, wenn diese alle dichtmachen müssten. Diese Kitschmärkte mit ihrem aufdringlichen Lebkuchen-, Spekulatius-, Zimt und Glühweingerüchen, den infantilen Lichterketten aus Plastikschrott, der dann am 27.12. in den Mülltonnen landet, handgeblasene Kerzen und Heiligenfiguren.
    Das reißen dann auch wohlschmeckende Bratwürste nicht raus.

    Aber abgesehen von der Anreise mit dem ÖPNV sehe ich da keine größeren Risiken von ausgehen. Wenn die Leute stattdessen im Kaufhaus den Kram kaufen, oder im Wühltisch des Lebensmittelsupermarkts – da ist die Ansteckungsgefahr doch eher größer, oder nicht?

  31. #31 UMa
    27. November 2021

    Zur Impfstoffwirksamkeit wäre noch zusagen, dass die volle Wirksamkeit nur etwa 12 Wochen nach der letzten Impfung anhält. Danach beginnt die Wirksamkeit im etwa 2,5% pro Woche abzufallen. Deswegen ist eine Auffrischungsimpfung erforderlich, empfohlen wird gegenwärtig nach 6 Monaten.

    Der starke Anstieg der Infektionszahlen in den letzten Monaten ist nicht nur auf die insgesamt deutlich ansteckendere Delta-Variante und die dafür insgesamt zu geringe Anzahl von Impfungen zurückzuführen, sondern auch auf das Nachlassen der Impfstoffwirksamkeit mit der Zeit. Seit etwa Mitte September 2021 kann die bisher geringe Anzahl von neuen und Auffrischungs-Impfungen das nachlassen der Wirksamkeit bei den Geimpften, deren letzte Impfung schon länger zurück liegt nicht mehr ausgleichen.
    In den letzten Wochen ist die Anzahl der Impfungen, wenn auch sehr spät, wieder angestiegen.

  32. #32 herb
    Heidelberg
    27. November 2021

    Liebe Frau Wurche, vielen Dank für den tollen Artikel und die viele Mühe, die Sie sich machen. Ihre Leser müssen Sie ja nicht mehr überzeugen. Das Heer der Ungeimpften treibt sich in anderen Bereichen des Internets herum – bis auf die Leerdenker-Trolle, die regelmäßig Herrn Kuhn heimsuchen. Fakt ist nun mal daß wir jetzt bereits im zweiten Jahr nicht aus der Pandemie gekommen sind und bereits wieder einen Lockdown vor der Brust haben. Mit allen sozialen und wirtschaftlichen Folgen, trotz der besten Impfstoffe. Fakt ist auch, dass die Schwurbler und Leerdenker dafür den größten Teil an Verantwortung dafür tragen. Meine Geduld ist zu Ende. Hoffentlich geht Deutschland den gleichen Weg wie Österreich und führt baldigst die Impfpflicht ein. Dann bleibt uns wenigstens die fünfte und sechste Welle im nächsten Jahr erspart.

  33. #33 schorsch
    27. November 2021

    @schlappohr: Ich weiss, dass es inzwischen auf f-droid – mit mehreren Monaten Verzögerung – freie Versionen der covPass- und covPassCheckApp gibt. Aber die dürften ohne Unterstützung durch das RKI entstanden sein.

    Ich selbst hatte in dieser Sache einen längeren Mailwechsel mit dem RKI. Ich wolte wissen, wie ich ohne Vertrag mit Google oder Apple die Barcodes in fremden Impfausweisen prüfen könne, und warum die covPassCheckApp nicht frei verfügbar gemacht werde.

    Die Antworten des RKI waren schlicht an der Sache vorbei – ich könne doch einfach meinen Papierausdruck vorweisen. Um einen Barcode zu prüfen? Erst nach mehrfachen Nachfragen kam schließlich die dürre Auskunft, aus ‘Sicherheitsgründen’ könne man die Apps nicht frei verfügbar machen. Sicherheitsgründe – neben ‘Datenschutz’ die beliebteste Ausrede für Untätigkeit und Inkompetenz.

    Das RKI war nicht einmal bereit, mir sein öffentlichen (ja, den öffentlichen, nicht den privaten) Schlüssel mitzuteilen, mit dessen Hilfe ich, mit dessen Hilfe jedermann mit ein bisschen Sachkenntnis auch ohne Hilfe irgendwelcher Apps die Barcodes prüfen könnte. Deutsche Ämter und IT – eine Trauernummer.

  34. #34 Kein Mediziner
    28. November 2021

    Am 31.12.2019 hat China das neuartige Corona-Virus der WHO gemeldet [1]. Ab dem 09.01.2020 war es in unseren Medien omnipräsent. Seitdem (und nicht erst seit dem Februar) leben wir im Schatten dieses Virus. Ist eine Kleinigkeit, aber wenn das schon so losgeht …

    1.
    Die Impfung wirkt. Das ist nicht die Frage. Die Frage ist … Wie?
    Zuerst wurde gesagt, die Impfung realisiert eine 95%ige Wirksamkeit [2] mit jahrelangen Impfschutz [3]. Doch dem ist nicht so. Die Impfung schützt nur wenige Monate [4].
    Das ist offenbar der Grund, warum es bei Ungeimpften bei Inzidenz und Erkrankung mehr Fälle als bei Geimpften gibt (relativ und absolut), aber die Geimpften aufholen.

    2.
    „… sich das Impfzertifikat im Nachhinein als gefälscht herausstellte“

    Es würde einem Artikel in den Scienceblogs gut zu Gesicht stehen, wenn dies mit Zahlen/Belegen untermauert wäre. Zum Beispiel, in wieviel Prozent aller Impfdurchbrüche mit der Delta-Variante sich die Impfzertifikate als gefälscht herausgestellt haben.
    Ich glaube, dass dies nicht nur mich interessiert. Diese Angabe ist nötig, um die Wirksamkeit der Impfungen gegen die Delta-Variante realistisch einzuschätzen.

    3.
    „Falls Sie befürchten, der Impfstoff sei nicht erprobt: Das stimmt nicht. Mittlerweile sind viele Hundert Millionen Menschen damit geimpft worden. Und es hat kein rätselhaftes Massensterben gegeben.“

    Es sind nicht nur viele Hundert Millionen, sondern mehrere Milliarden Menschen geimpft [5].
    Trotzdem testet die FDA bis 2023 [6]. Vielleicht machen das so ausführlich, weil die gerade Langeweile haben. Oder die FDA andere Motive. Kennt sich jemand damit aus?

    4.
    „Verschärft wird die Situation durch gefälschte Impfpässe: … In beiden Fällen führt das dazu, dass sie andere Menschen in falscher Sicherheit vor Ansteckung und Krankheit wiegen.“

    Abgesehen davon, dass Fälschen kriminell ist und strafrechtlich verfolgt gehört – welchen Impact hat das auf das Infektionsgeschehen?
    Bis vor kurzem war der Stand, dass die Impfung vor Ansteckung schützt, deshalb der Geimpfte keine Erreger produziert und damit den anderen rundrum was Gutes tut.
    Nur leider, wir wissen es nicht. Am 02.11.2021 veröffentlichte das RKI den aktuellen Wissensstand.
    „In welchem Maß die Impfung die Übertragung des Virus reduziert, kann derzeit nicht genau quantifiziert werden“ [7].

    5.
    Hat nichts mit Corona zu tun, will es trotzdem hier loswerden.

    Die Rechtsauffassung des Landgerichts Osnabrück hat was. Wenn das durchgeht, ist das eine Steilvorlage für Lügner und Betrüger aller Couleur. Wäre doch gelacht, wenn sich auf dieser Basis nicht auch SVK-Urlaub legalisieren ließe, Parken auf Behindertenparkplätzen, Schwarzfahren und was das kriminelle Gemüt sich noch so alles vorstellen kann.

    [1] https://www.tagesschau.de/ausland/who-china-corona-101.html
    [2] https://investors.biontech.de/de/node/9616/pdf
    [3] https://www.gelbe-liste.de/nachrichten/langanhaltender-schutz-corona-impfung-keimzentrum#
    [4] https://www.spektrum.de/news/wie-lange-schuetzt-der-impfstoff-von-biontech-moderna-astrazeneca/1945216
    [5] https://de.statista.com/themen/7343/impfgeschehen/#dossierKeyfigures
    [6] https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT04368728
    [7] https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Transmission.html

  35. #35 schlappohr
    28. November 2021

    @schorsch

    Die freie Version stammt nicht von RKI, das ist richtig. Das ist aber keine komplett andere Implementierung, sondern man hat nur die Abhängigkeit von den Google-Libraries beseitigt und stattdessen freie Libs verwendet. So steht es zumindest im Readme.

    Um die Software komplett offen zu legen, müsste das RKI den Quellcode der verwendeten Google-Libraries mitliefern, und das können sie schlichtweg nicht, weil Google diesen Qellcode nicht herausgibt. Das kannst du aber niemandem erklären, der keine Ahnung von SW-Entwicklung hat, und dazu gehört auch das RKI selbst, das sind Virologen, keine Programmierer. Also faselt die Pressestelle etwas von Sicherheitsgründen, ohne zu wissen, was das eigentliche Problem ist.

    Wie gesagt, dem RKI kann man hier keinen Vorwurf machen, sie haben nur SAP, die Telekom und einen Haufen anderer Firmen beauftragt, die App zu schreiben. Und die nehmen halt das, was jeder nimmt, nämlich Google. Quelloffene Software steht bei denen nicht so direkt auf der Agenda.

    Meine persönliche Meinung: Auch wenn die F-Droid-Version nicht vom RKI beauftragt wurde, ist sie vertrauenswürdiger als das Original.

  36. […] Zusammenfassung des Artikels: Teil 1: […]

  37. #37 Bettina Wurche
    29. November 2021

    @Kein Mediziner: zu 1. Steht auch so in meinem Artikel.

    2. Dazu gibt es keine Zahlen. Aufgrund der laschen Kontrollen wird nur nur ein Bruchteil der gefälschten Zertifikate erkannt.
    Die Fälschungen sind bislang vor allem in einigen Apotheken aufgefallen, die gewissenhaft überprüfen und sogar bei den ÄrztInnen nachfragen:
    https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/pta-live/download-gefaelschte-impfnachweise-erkennen-genaue-pruefung-noetig/
    Die Dunkelziffer dürfte hoch sein.

    3. Ja, klar. Die FDA ist Teil einer Verschwörung von Außerirdischen, die mit Hilary Clinton gemeinsam im Keller Pizza backen.
    Siehe auch Teil 2, Verschwörungsmythen

    4.
    Welchen Impact gefäschte Impfpässe auf das Infektionsgeschen haben, ist unbekannt. Schließlich weiß niemand, wie viele gefälschte Impfpässe im Umlauf sind.
    Das Beispiel des Fußballtrainers gibt jedoch einen guten Eindruck, dass schon ein oder wenige gefälschte Zertifikate in der richtigen kuschelengen Party-Umgebung einen Superspreader-Event generieren können.

    Impfung schützt vor Weitergabe der Infektion: In der von Ihnen zitierten RKI-Studie steht auch:
    “Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass einige Menschen nach Kontakt mit SARS-CoV-2 trotz Impfung PCR-positiv werden und dabei auch infektiöse Viren ausscheiden. Dabei können diese Menschen entweder Symptome einer Erkrankung (die zumeist eher milde verläuft) oder überhaupt keine Symptome entwickeln. […] Aus Public-Health-Sicht erscheint durch die Impfung das Risiko einer Virusübertragung in dem Maß reduziert, dass Geimpfte zur Weiterverbreitung des Virus nur noch wenig beitragen.”
    Das heißt:
    Das Risiko von Geimpften, das Coronavirus auf andere zu übertragen ist deutlich geringer als bei Nicht-Geimpften.
    Geimpfte könnten noch andere Menschen anstecken, sind aber nicht so lange infektiös.

    Bei der hoch ansteckenden Delta-Variante hat sich jetzt leider auch die Virenlast von Geimpften erhöht.

    Eines der Probleme bei der Quantifizierung ist, dass die dafür benötigten Gesundheitsdaten im Moment überhaupt nicht erhoben werden können. Gerade in der aktuellen Pandemiesituation sind Medizinische Einrichtungen und Gesundheitsbehörden viel zu überlastet dafür.

  38. #38 Bettina Wurche
    29. November 2021

    @UMa: Quelle? Soweit ich weiß, kann man das bei den unterschiedlichen Virus-Mutanten und Impfstoffen gar nicht so generell sagen.
    Es kommt mir allerdings auch so vor.

  39. #39 Bettina Wurche
    29. November 2021

    @herb: Danke! Ja, meine Geduld ist auch absolut erschöpft. Schon länger.
    Darum kam jetzt auch dieser Rant von mir. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, damit noch ein paar Menschen zu erreichen oder anderen Menschen ein bis drei Argumente in die Hand zu geben, noch andere Personen zu überzeugen.
    Ich selbst spreche in Verkehrsmitteln, Geschäften und anderne unvermeidbaren Indoor-Situationen regelmäßig Personen an, an ihren MNS zu denken.

    Ich frage mich auch, wie der arme Rüdiger das aushält.

  40. #40 schorsch
    29. November 2021

    @schlappohr: Du redest von Quelloffenheit – aber darum geht es mir gar nicht. Mir geht es nur um die freie Verfügbarkeit der binären App – und die könnte das RKI, könnten die Telekom oder SAP rein technisch betrachtet ohne weiteres zum direkten Download verfügbar stellen.

    Es mag allerdings sein dass dies, solange Google-Bibliotheken verwendet werden, ein Verstoß gegen gegen Googles Lizenzbedingungen darstellt.

    Es kann jedoch m. E. nicht angehen, dass aus öffentlichen Mitteln viele Millionen Euro bereitgestellt werden, und die Ergebnisse dann aber nicht allgemein verfügbar gestellt werden. Ganz besonders nicht bei elementar wichtiger Software wie z. B. der CoronaWarnApp.

    Du hast recht, dass dem RKI hieraus kein Vorwurf erwachsen kann – der geht an die deutsche Politik, für die Standort- und Innovationsförderung nach wie vor nur in der plan- und besinnungslosen Umverteilung von Steuergeldern an Großkonzerne besteht.

  41. #41 UMa
    29. November 2021

    @Bettina Wurche:
    “Quelle?”
    Die Datenquelle für den ersten Absatz stammt aus den Wochenberichten des RKI, sowie dessen Impfquotenmonitoring. Inzwischen haben sie auch eine Tabelle hier
    https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Daten/Impfeffektivitaet.html

    Der zweite Absatz ist die Schlussfolgerung aus meiner Modellierung des Infektionsgeschehens in Deutschland unter der Berücksichtigung von unterschiedlichen Virusvarianten, Anzahl der Impfungen, Genesenen, Temperatur usw.

  42. #42 Bettina Wurche
    30. November 2021

    @Schorsch: Polizeikontrollen in Bayern haben jetzt erstmals Zahlen zu gefälschten Impfzertifikaten erbracht:
    Bei 37.000 Kontrollen in ganz Bayern hätten speziell geschulte PolizistInnen 178o gefälschte Impfnachweise entdeckt. Die Dunkelziffer ist aber hoch.
    “Kein Verständnis zeigte der Minister für Fälschungen von Nachweisen. Bayernweit liegt deren Zahl bei 1780 Fällen. Anfang September seien es erst 110 gewesen. “Ein massiver Anstieg”, sagte Herrmann. Und die Dunkelziffer dürfte noch weit höher liegen. Dies seien keine Kavaliersdelikte, dabei gehe es um Leben und Tod.”
    https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-bayern-kontrollen-verschaerfte-corona-regeln-1.5476389

  43. #43 schlappohr
    30. November 2021

    Quelloffenheit – aber darum geht es mir gar nicht. Mir geht es nur um die freie Verfügbarkeit der binären App

    Verstehe. Aber “frei verfügbar” bedeutet für die meisten Leute “kostenlos”, sonst nichts. Und da die App nichts kostet, ist die Welt in Ordung. Mit den Google-Dependencies hat der “Normalverbraucher” nichts am Hut, daher haben SAP und Konsorten keinen Grund, die Software vollständig mit freien Bibliotheken zu entwickeln.

    Ich könnte mir auch vorstellen, dass Google sich “behind the scenes” recht spendabel gezeigt hat, damit seine Libs verwendet werden, um daraus welchen Nutzen auch immer zu ziehen. Google ist da sehr kreativ.

    Es kann jedoch m. E. nicht angehen, dass aus öffentlichen Mitteln viele Millionen Euro bereitgestellt werden, und die Ergebnisse dann aber nicht allgemein verfügbar gestellt werden.

    Sicher, das geht sogar gut. Wobei man da noch das eine oder andere Auge zudrücken könnte, solange die Arbeiten ausschließlich in Deutschland bzw. der EU geleistet wurden und nicht noch unsere Freunde in gewissen anderen Teilen der Welt daran mitverdienen. Bei manchen EU-Forschungsprojekten wird da ziemlich genau drauf geachtet.

  44. #44 Paul
    1. Dezember 2021

    “Das korrekte Tragen der Masken wird meiner Ansicht nach in den Medien viel zu wenig angesprochen. Ich persönlich habe noch nie jemanden gesehen, der den Bügel andrückt. Die meisten wissen das vermutlich nicht und ein Teil derer, die es wissen, macht es wahrscheinlich nicht, weil man so besser Luft bekommt.”

    (Nr. 17)

    So ist es, die Menschen sind schließlich nicht darauf trainiert wie Hochleistungssportler. Wenn man sich beim Umsteigen U-Bahn/Bus schnell bewegt, um den Anschluss noch zu erwischen, bekommt man bei “korrekt” sitzender Maske definitiv zu wenig Luft.

  45. #45 Bettina Wurche
    2. Dezember 2021

    @Paul: Das geht mir glücklicherweise nicht so.

  46. #46 schmiddi
    4. Dezember 2021

    @Paul / Bettina Wurche

    Hah Volltreffer ! 😉
    https://www.tagesschau.de/inland/corona-ffp-masken-101.html

  47. #47 Bettina Wurche
    5. Dezember 2021

    @schmiddi @Paul: Ja, eine wichtige und sehr solide Studie! Sollte ich vielleicht noch mal thematisieren. Für mich persönlich war es auch wichtig, weil es mein individuelles Hygienekonzept noch einmal bestätigt hatte.

  48. #48 Paul
    6. Dezember 2021

    Schön und gut, das hilft leider überhaupt nichts gegen das ständig vom Unterbewusstsein ausgesandte Gefühl, in der Atmung massiv beeinträchtigt zu sein, das sich nicht ausblenden lässt. Ähnlich wie es Menschen mit Klaustrophobie ergeht, denen hilft es auch nicht, ihnen zu sagen “stellt euch nicht so an” oder ähnliches.

  49. #49 Paul
    6. Dezember 2021

    Durchaus ein Parallelfall, leider.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Klaustrophobie

  50. #50 Bettina Wurche
    6. Dezember 2021

    @Paul: Zweifellos atmet es sich ohne FFP2 oder FFP3 leichter als mit. Wer sich dadurch aber massiv in der Atmung beeinträchtigt fühlt, hat kein MNS-Problem, sondern andere. Es kann gut sein, dass Personen mit starkem Asthma damit Probleme haben. Genau sie sind allerdings aufgrund ihrer Vorerkrankung aber besonders gefährdet, sich ohne Schutz eine besonders schwere Infektion einzufangen und nach Luft schnappend im Krankenhaus zu landen. Die Traumatisierung der Intubierung für eine künstliche Beatmung übertrifft jeden noch so dichten Atemschutz bei Weitem. Das ist eine rationale Abwägung. Für jemanden mit so schwerwiegender Vorerkrankung muss es dann andere Lösungen geben, als ungeschützt unter anderen Menschen herumzulaufen.

    Klaustrophobie ist eine psychische Erkrankung, eine Angststörung. Wenn jemand aufgrund einer Angststörung in einer akuten Pandemie-Situation nicht einmal für kurze Zeit einen MNS tragen kann, ist nicht der MNS das Problem, sondern die Ansgtstörung. Auch da muss jede/r sich entscheiden, entweder dann zu Hause zu bleiben oder die Krankheit behandeln zu lassen. Menschen mit Angststörungen können mit Medikamenten oder Psychotherapien therapiert werden.

    Es gibt medizinisch wirklich extrem wenige Gründe, keinen MNS tragen zu können.
    Solche Personen müssten sich dann aber andere Wege suchen, ihren Alltag zu meister, als ohne MNS unter anderen Menschen herumzulaufen. Die Gefährdung anderer Menschen ist inakzeptabel.

  51. #51 Paul
    7. Dezember 2021

    Wenn man tagtäglich erlebt, wie 80-90 Prozent der Menschen beim Aussteigen aus Bus oder Tram die Maske sofort abnehmen, manche sich regelrecht herunter-reißen, dann ist das Maskentragen doch für nicht wenige eine echte Belastung, und nicht lediglich unangenehm. Um nicht missverstanden zu werden, ich vergleiche das mit einem Zahnarztbesuch, da ist das sich-beklagen allgemein akzeptiert.

    Natürlich ist diese Einschränkung leider notwendig, und man “beißt die Zähne zusammen” und schweigt, und so entsteht der Eindruck, dass es für so gut wie niemanden ein Problem darstellt. In persönlichen Gesprächen mit langjährigen Kollegen/innen erfährt man dann sehr wohl, dass es nicht so ist. Ich bin übrigens dreimal geimpft, das nur nebenbei erwähnt.

  52. #52 rolak
    7. Dezember 2021

    Wenn.., dann .. eine echte Belastung

    Non sequitur, wenn ich raten müsste: eine emotionsgetriebene Fehleinschätzung. A) der Bewertenden (Empathie: ‘die Ärmsten^^’) b) der Agierenden (Trotz: ‘leckens am Aarsch’).
    Darüber hinaus beidseitig ein Ignorieren des Sinnvollen:

    Im öffentlichen Raum wird grundsätzlich der Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen Personen empfohlen. Dort wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, wird das Tragen eines Mund-Nasen-Schutz empfohlen.

    ach ja:

    Ich bin übrigens

    Asthmatiker.

  53. #53 Kein Mediziner
    11. Dezember 2021

    “Ja, klar. Die FDA ist Teil einer Verschwörung von Außerirdischen, die mit Hilary Clinton gemeinsam im Keller Pizza backen.”

    Vielleicht war das rundrum nicht gelungen. Aber ich hätte schon gedacht, dass die Leser der Scienceblogs unterscheiden können zwischen den Fakten und den (vielleicht mißlungenen) rhetorischen Girlanden.

    Es geht einfach darum, dass die FDA-Tests erst im Jahr 2023 abgeschlossen sein werden. Und bis zum Beweis des Gegenteils bin ich davon überzeugt, dass die Tests notwendig sind, um die Wirkung der Impfstoffe zu untersuchen und, falls alles in Ordnung, eine Freigabe zu erteilen.
    Ich bin schon verwundert, mit welcher Lässigkeit darüber hinweggegangen wird.

  54. #54 Kein Mediziner
    11. Dezember 2021

    “Zum Beispiel Brasilien, welches von einem rechtsradikalen Coronaleugner und Impfgegner regiert wird.”

    Der SPIEGEL hat, sicherlich versehentlich, vergessen die Impfquote für Deutschland und Brasilien aufzuführen.
    Deshalb Servicekommentar, Stand 11.12.2021:
    Brasilien: 65,5%
    Deutschland: 69,5%

  55. #55 RPGNo1
    11. Dezember 2021

    @Kein Mediziner

    Es geht einfach darum, dass die FDA-Tests erst im Jahr 2023 abgeschlossen sein werden.

    Das nennt eine Phase-IV-Studie, ist für ALLE Medikamente und Impfstoffe vorgeschrieben und somit keine Besonderheit in Sachen Corona-Vakzine.

    https://flexikon.doccheck.com/de/Phase-IV-Studie

    Und ja: Ich kenne mich mit dem Thema aus, denn ich arbeite seit vielen Jahren in Regulatory Affairs in der Pharmabranche.

    Der SPIEGEL hat, sicherlich versehentlich, vergessen die Impfquote für Deutschland und Brasilien aufzuführen.

    Lesen und Verstehen hilft. Weiterhin: Relevante Informationen auszulassen, um seiner Meinung den richtigen Kick zu geben, ist im übrigen kein feiner Zug.

    Brasilien galt weltweit zu Recht als das schwarze Schaf der Pandemiebekämpfung. Präsident Jair Bolsonaro verharmloste das Virus von Anfang an. Später wetterte der Rechtspopulist gegen Impfungen, warnte, man könne sich durch die Vakzinen in ein Krokodil verwandeln. Lange Zeit ging er auf die Angebote der Hersteller nicht ein, bestellte fahrlässig keine Impfungen.
    Die Impfkampagne startete entsprechend spät – war dann jedoch umso erfolgreicher.

    Stand 11.12.21

    Brasilien
    165.059.505 Erstimpfungen (gesamt)
    77,13% Impfquote (Erstimpfung)
    65,11% Impfquote (vollständig)
    https://www.corona-in-zahlen.de/weltweit/brasilien/

    Deutschland
    60.241.008 Erstimpfungen (gesamt)
    72,43% Impfquote (Erstimpfung)
    69,41% Impfquote (vollständig)
    https://www.corona-in-zahlen.de/weltweit/deutschland/

    Brasilien hat trotzt schlechterer Startbedingungen (Politik, Infrastruktur, gesellschaftliche Probleme) als Deutschland und verspätetem Impfbeginn unser Land in der Gesamtzahl der Vakzinationen bereits weit überrundet und auch die Anzahl der Erstimpfungen ist fast 5 % höher.

    Brasilien hui, Deutschland pfui!

  56. #56 Bettina Wurche
    11. Dezember 2021

    @RPGNo1: Danke! Da hast Du meine Antwort vorweggenommen und es detailliert erklärt. Es ging beim Vergleich Deutschland/Brasilien um die sehr ungleichen Startbedingungen und politischen Gegebenheiten.
    @Kein Mediziner: Über die Komplexität und Dauer von Zulassungsverfahren haben wir uns hier ja bereits ausgetauscht, etwa am Beispiel des chinesischen Impfstoffs, der von der EMA noch nicht zugelassen ist.