Der Schweinswal (Phocoena phocoena) ist zum Tier des Jahres 2022 gekürt worden!
Der nur bis 1,80 Meter kleine Wal in Nord- und Ostsee ist scheu, meist unauffällig und stark bedroht.
Einst weit verbreitet auch in norddeutschen Gewässern, ist er heute eher selten geworden, gerade die beiden Ostsee-Bestände sind bedroht, in der Zentralen Ostsee steht er vor dem Aussterben.
Wasserverschmutzung, Schifffahrt, Lärm, Stellnetze, Munitions-Altlasten, Kegelrobben und andere Gefahren sorgen dafür, dass die kleinen Wale oft viel zu früh sterben, oft schon mit ein bis drei Jahren. Meist erreichen sie nicht einmal das Fortpflanzungsalter. In der Ostsee gibt es zwei Bestände, einen an der östlichen Küste in deutschen und dänischen Gewässern und einen in der Zentralen Ostsee, in deutschen, schwedischen und polnischen Gewässern.
Der Nordsee-Bestand ist größer, die Tiere wandern sich vor der dänischen, deutschen und niederländischen Küste. Dort sind im Sommer viele Walmütter mit ihren Kälbern zu beobachten. Im Frühjahr ziehen die kleinen Wale die Flußmündungen hinauf, sie folgen den Fischen auf ihrer Wanderung.
Auf Meertext berichte ich regelmäßig über unsere einheimischen Schweinswale, die heimlichen Kleinen Tümmler:
16.05.2022: Internationaler Tag des Ostsee-Schweinswals
Schweinswal: Schutzgebiete in Nord- und Ostsee bieten zu wenig Walschutz!
Das „Schweigen“ der Schweinswale – getarnte Akustik?
Schweinswale – die große Not der kleinen Wale
Ostsee-Schweinswale in Gefahr – schlechte Zeiten für die Kleinen Tümmler
Tatort Nordsee: Kegelrobben jagen Schweinswale
Hunderte von toten Delphinen an der französischen Küste – 93% mit Netzmarken
In den Arten-Steckbriefen von NABU und WWF stehen mehr Detals.
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