Dicht besiedelte Küsten von Industrienationen und ihre stark genutzten Küstenmeere machen das gesamte europäische Atlantik-Schelfmeer mit Nord- und Ostsee zu einem für Meeressäuger gefährlcihen Gebiet. Es wird allerhöchste Zeit für einen effektiven Walschutz, auch in EU-Gewässern und damit in Deutschland. Solange die Meeresschutzgebiete wirtschaft genutzt werden dürfen, bieten sie keinen ernsthaften Walschutz, wie die Erfahrungen mit dem schlecht umgesetzten Schweinswalschutz in Nord- und Ostsee zeigen. Ein weiterer Brennpunkt ist die extrem hohe Beifangrate an Delphine und Schweinswalen in der stark befischten Biskaya und Irischen See. Vor allem industrielle Supertrawler sollten sehr viel restriktiver Fanggenehmigungen erhalten, sie schädigen die Meeresumwelt un unvorstellbarem Ausmaß.

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Kommentare (4)

  1. #1 RPGNo1
    6. Januar 2022

    Suchen die Sardinen aufgrund des Klimawandels nun südlichere Gewässer auf? Und die Wale folgen ihrer bevorzugten Nahrung?

    Oder spielen auch strengere Fangquoten eine Rolle, so dass sich sie Sardinen und andere Schwarmfische um die britischen Inseln erholen konnten?

  2. #2 Bettina Wurche
    6. Januar 2022

    @RPGNo1: Lauter guten Fragen : ) In diesem Zeitungsartikel steht, dass dort seit elisabethanischen Zeiten Sardinen gefangen werden:
    https://www.theguardian.com/business/2009/dec/10/cornish-sardine-protected-eu
    Ich weiß, dass die Bestände von Heringsartigen sich in den letzten Jahrhunderten immer wieder regional verlagert haben, im Nordseebereich sind das natürlich Schwankungen. Mit der Heringsfischerei stiegen Städte auf und fielen auch wieder zurück in die Armut. In der norwegischen Nordsee haben sich deswegen die Orca-Bestände ebenfalls verlagert, sie schwimmen jetzt nicht mehr im Winter in den Sognefjord.

    In der Biskaya sind Sardinen ortsansässig (ich habe sie dort auch mal selbst gefischt), auch in der Keltischen See (Fangstatistiken seit 1970-er Jahren):
    https://www.fischbestaende-online.de/fischarten/sardine/
    Die cornischen Sardinen sollten zum Bestand in der Keltischen See gehören:
    https://www.ices.dk/sites/pub/Publication%20Reports/Advice/2021/2021/EcosystemOverview_CelticSeas_2021.pdf

    Allerdings scheint die Sardinenfischerei vor Cornwall nie so groß und industriell gewesen zu sein.
    Jetzt gibt es dort offenbar ein Comeback der kleinen Sardinenfischerei, die wohl nachhaltig ist:
    https://www.fish-tales.com/de/blog/so-werden-unsere-sardinen-in-cornwall-gefangen/

    Fangquoten sind nach ICES für die cornischen Sardinen nicht gegeben.
    Vor Cornwall dürfte es also genug für Menschen und Wale geben. Gerade die kleinräumige und selektive Fischerei ist gut für den Schutz der Wale und Ökosysteme. Genau das, was wir unterstützen und essen sollten!

  3. #3 RPGNo1
    7. Januar 2022

    @Bettina Wurche

    Danke für die zusätzlichen Informationen.

  4. […] Strandungen an der holländischen Küste die große Ausnahme. Auch um die Britischen Inseln herum nehmen die Buckelwalsichtungen zu, Wal-Experten vermuten, dass die Bestände sich nach dem Walfang wieder erholen. Allerdings sind […]