In den letzten Wochen gibt es einen ungewöhnlichen Anstieg von Affenpocken-Infektionen in Europa und den USA. Die Ursache ist noch nicht geklärt.

Was sind Affenpocken?
Affenpocken (Monkeypox) werden ausgelöst durch das Affenpockenvirus Orthopoxvirus simiae, einem Verwandten der Human-Pockenviren (Variola, Smallpox) und Kuhpockenviren. Affenpocken kommen in Afrika regelmäßig vor, vermutlich wird die Krankheit von Nagetieren auf Affen übertragen, manchmal auch auf Menschen. Außerhalb Afrikas sind sie recht selten.
Pocken (Blattern, Variola) waren bis ins letzte Jahrhundert eine gefürchtete Infektionskrankheit, die durch konsequente weltweite Bekämpfung und großflächige Impfkampagnen hoffentlich der Vergangenheit angehört – 1980 erklärt die WHO die Pocken für ausgerottet.
Die Impfpflicht wurde in der BRD 1976 und in der DDR 1982 aufgehoben. Diese Impfung wurde im Kleinkind-Alter durchgeführt, ältere Menschen tragen die großen Narben meist auf dem Oberarm.

Pocken haben vor der Impfung auch in Europa entsetzlich gewütet, darum verbreiten die Meldungen der Affenpocken gerade so viel Angst. Nach Aussage der WHO handelt es sich um den westafrikanischen Virusstamm, der meist eher milder Verläufe verursacht. Die Erkrankung beginnt mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und Müdigkeit, dann folgen die Pusteln. Meist klingen die Symptome nach zwei bis vier Wochen meist von allein wieder ab. In schweren Fällen kommt es zu erheblichen Komplikationen wie Lungenentzündung oder Erblindung, gerade für Kinder, Schwangere, ältere Menschen und Menschen mit Immunschwäche besteht ein höheres Rsisiko.

Da die Affen- und Human-Pockenviren sich stark ähneln, bieten die alten Variola-Impfungen auch vor Affenpocken einen gewissen Schutz, so das RKI. Außerdem ist in der EU seit 2013 ein moderner Pocken-Impfstoff zugelassen (Imvanex), der besser verträglich ist als ältere Pockenimpfstoffe.
Das Bundesgesundheits-Ministerium hält Pockenimpfstoff vor, ein spezieller Impfstoff gegen Affenpocken ist bestellt und soll ab Juni verimpft werden. Karl Lauterbach erklärte im Interview, dass eine Affenpocken-Pandemie unwahrscheinlich sei, man aber diesen Ausbruch eindämmen solle.
Das sehen eine Menge anderer ExpertInnen ebenso. Ein Plan für Impfangebote und die Zielgruppen wird zurzeit erarbeitet.

Übertragung von Affenpocken
Bislang waren die seltenen Affenpocken-Fälle in Europa und den USA auf aus Afrika eingereiste Personen oder Tiere zurückzuverfolgen. Normalerweise wird das Virus durch enge Interaktionen mit infizierten Tieren übertragen, durch Bisse, Sekrete oder Exkrete oder den Verzehr nicht vollständig gegarten Fleischs. Da es in Afrika immer wieder zu Übertragungen auf Menschen kommt, ist das Virus eine potentiell gefährliche Zoonose und wird von Institutionen wie der WHO, dem RKI und anderen überwacht.
Das Virenreservoir sind vor allem Nagetiere wie Mäuse und Ratten, die in großer Arten- und Individuenzahl überall vorkommen, auch in menschlichen Siedlungen. Affen und Menschen sind sogenannte Fehlwirte, so das Friedrich-Löffler-Institut (FLI), bei denen die Infektion meist mild verläuft. Im FLI ist das, mit aktuellen Fakten und vielen Hintergrund-Details, wie auch auf europäischer Ebene das European Centre for Disease Prevention and Control.

2020 hatte ich für meinen Artikel zur Herkunft von Covid19 auch den Zoonosen-Forscher Fabian Leendertz interviewt. Er leitete die Arbeitsgruppe „Epidemiologie hochpathogener Mikroorganismen“ und beschäftigt sich u a mit Affenpocken. Dass er 2021 Gründungsdirektor des Instituts One Health in Greifswald wurde, hat mich gefreut. „One Health“ bedeutet eben, dass die Gesundheitsfürsorge in den tropischen und subtropischen Gebieten, wo hohe Biodiversität, viele Menschen, Siedlungen in Wäldern und Armut oft ungebremst aufeinandertreffen, vor Ort beginnt. Leendertz hatte mir im Interview ein Frühwarnsystem über Surveillance Sites erklärt: Kleine Kliniken in Hochrisikogebieten mit einem Arzt, einigen Pflegern und einem kleinen Labor für die Diagnostik können eine Gesundheitsversorgung vor Ort bieten und dabei gleichzeitig auf Anzeichen von aufziehenden neuen Krankheiten oder Auffälligkeiten achten. Dazu gehört auch eine erhöhte Sterblichkeit von Menschenaffen, die ein Frühwarnsystem für potentiell auf Menschen übertragbare Krankheiten sind. Affenpocken können etwa durch den Verzehr von Bushmeat, also das Essen von Wildtieren, übertragen werden. Dabei sind sowohl durch Menschen erlegte Tiere als auch tot aufgefundene Tiere Bushmeat. Da die Länder, in denen neue Zoonosen meist entstehen, nur selten und schon gar nicht in entlegenen Gegenden ein Gesundheitssystem installieren können, müssten solche Zentren etwa von der WHO oder anderen Institutionen betrieben und finanziert werden. Die Gesundheitspolitik und -fürsorge auch für Industrienationen beginnt in den Dschungeln Afrikas, Südamerikas und Asiens. So beschreiben WissenschaftlerInnen wie Leendertz seit Langem immer wieder neue regionale Affenpocken-Ausbrüche oder andere meist lokale Zoonosen und andere Infektionen unter dem Schlagwort Emerging Infectious Diseases. Weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit in den Industrienationen.

Neben wilden Nagetieren wären als Wirte auch zahme „Schmuseratten“ und Mäuse oder andere Kleinsäuger denkbar, möglicherweise auch noch andere Tiergruppen.

Normalerweise sind Affenpocken-Übertragungen von Mensch-zu-Mensch selten, aber möglich, vor allem bei engem Körperkontakt. Jetzt scheint die Ansteckung in Europa und den USA erstmals in größerem Maßstab direkt zu geschehen, die ursprüngliche Infektionsquelle ist noch unbekannt. Vor allem das Sekret aus den Pusteln trägt eine hohe Virenlast, so kann es bei direktem Körperkontakt übertragen werden. Auch im Nasen- und Mundbereich können Pusteln entstehen, die von außen unsichtbar sind und die Virenlast dann über Aerosole übertragen können.

Aufgrund der spärlichen Daten aus Afrika gibt es keine zuverlässigen Zahlen zur Verbreitung der Affenpocken, zum Krankheitsverlauf und der Sterblichkeit (Angaben schwanken zwischen 5 und 10 Prozent). Zurzeit gibt es eine mildere westafrikanische Variante und eine stärkere zentralafrikanische. In Europa und den USA kursiert jetzt offenbar die westafrikanische Variante. Nacht Aussagen von Experten ist aber der direkte Körperkontakt oder eine Schmierinfektion durch die gemeinsame Nutzung von Gegenständen, Mobiliar, … die potenteste Ansteckungsquelle.

Affenpocken als sexuell übertragbare Krankheit
Die Einstufung der Affenpocken als sexuell übertragbare Krankheit hatte mich zunächst irritiert, das klärte sich dann aber schnell. Dieses Virus ist natürlich keine Geschlechtskrankheit in dem Sinne, verbreitet sich jedoch durch intensiven Körperkontakt – wie etwa bei sexuellen Handlungen. Nackte Haut, intensive Umarmungen, großflächiger Körperkontakt und Geschlechtsverkehr sind dafür perfekt geeignet.

Der erste Fall in Großbritannien wurde am 7. Mai 2022 bekannt, eine aus Nigeria eingereiste Person war erkrankt. Seitdem werden jetzt stetig neue Affenpocken-Fälle erkannt, diagnostiziert und gemeldet – was vorher eine unschöne nässende Pustel war, die nach einigen Wochen wieder verschwand, könnte jetzt eine fiese Viruserkrankung sein. Dabei trat vor allem eine Personengruppe überproportional stark hervor: Homosexuelle jüngere Männer. Eigentlich haben junge Menschen ein meist stärkeres Immunsystem und sollten seltener erkranken. In diesem Fall haben Menschen dieser diese Personengruppe aber gleich drei Risikofaktoren:

– sie sind nach 1976 geboren und nicht mehr gegen Pocken geimpft
– viele sind sexuell aktiver als andere Personengruppen
– Homosexualität ist immer noch zu häufig tabuisiert, so dass eine Krankheit zu oft im Privaten bleibt.

Wenig überraschend tobte sofort eine Diskussion um die Stigmatisierung schwuler Männer. Das ist leider kontraproduktiv, da diese Personengruppe wirklich überproportional gefährdet ist und darüber auch unbedingt sachlich informiert werden muss. Selbst wenn die jungen Männer selbst nicht schwer erkranken, können sie die Erkrankung natürlich auch an andere Personengruppen weitergeben, etwa innerhalb ihres Haushalts, der Familie oder am Arbeitsplatz. Dabei kann es dann natürlich auch vulnerable Personengruppen treffen.
„Dass Affenpockenfälle derzeit insbesondere (aber nicht ausschließlich) bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), diagnostiziert werden, und das Auftreten der Läsionen im Uro- und Anogenitalbereich in einigen Fällen deuten darauf hin, dass die Übertragung während des Geschlechtsverkehrs erfolgte.“ schreibt das RKI dazu.
Besonders tückisch ist auch die offenbar recht lange Inkubationszeit von  bis zu drei Wochen. Das macht die Nachverfolgung und Vorsorge schwieriger.

Im Gegensatz zu den Coronaviren sind Pockenviren evolutiv sehr stabil, sie verändern sich nicht so schnell. Darum gibt es bereits jetzt viele zugelassene Impfungen und Medikamente. Erste Sequenzierungen des aktuell kursierenden Virus könnten darauf hinweisen, dass es gewisse Unterschiede zu älteren Varianten gibt. Aber zurzeit gibt es noch keine belastbare Einschätzung.

Das RKI empfiehlt:

  • bei Symptomen, die Affenpocken sein könnten, sollte enge körperliche Kontakte vermieden und sofort ein Arzt/ eine Ärztin aufgesucht werden
  • Erkrankte müssen sich physisch isolieren und Körperkontakt mit anderen Menschen vermeiden
  • Hygienemaßnahmen wie Händewaschen, sorgfältige Reinigung von gemeinsam genutzten Gegenständen, Mobiliar und Räumen sind nötig
  • Ein größerer Ausbruch in Deutschland gilt zurzeit als unwahrscheinlich. Allerdings beobachtet das RKI u a Institutionen die Entwicklung genau, da Ursprung und Ausbreitung noch ungeklärt und dieser Ausbruch atypisch ist
  • „Das Gesamtrisiko wird für Personen mit mehreren Sexualpartnern als moderat und für die breitere Bevölkerung als gering eingeschätzt.“ (RKI)

Maßnahmen und Medikamente zur Affenpocken-Eindämmung und -Behandlung:

Hier ist ein Link zu dem ausgezeichneten Hygiene – und Quarantäne-Flyer des RKI für häuslcihe Quarantäne.

VirologInnen wie Isabella Eckerle meinen, dass eine Isolierung der Affenpocken-PatientInnen in Krankenhäusern besser sei, als häusliche Quarantäne. Damit würde zu Beginn des Ausbruchs sichergestellt, dass das Virus andere Menschen, Haustiere und die Umwelt erreicht und sich dort nicht ungesehen einnisten und möglicherweise unentdeckt weiterverbreiten kann.

Mein persönliches Statement: Affenpocken oder Corona?

Affenpocken in Europa machen erst einmal etwas Angst, schließlich waren die Pocken eine entsetzliche Krankheit, die gerade unter Kindern verheerend gewütet hat, die Überlebenden waren durch ihre pockennarbigen Gesichter entstellt. Außerdem machen wir ja noch mit der letzten Zoonose (SARS Cov2) immer noch schlechte Erfahrungen.

Was nicht so gut ist:
– dieser Affenpocken-Ausbruch ist anders, darum muss man ihn gut beobachten
– der Übertragungsweg ist noch unbekannt
– hohe Dunkelziffer durch leichte Verläufe, lange Inkubationszeit und teilweise Tabuisierung.

Was gut ist:
– Affenpocken sind wesentlich weniger infektiös als etwas SARS Cov2
– es gibt Impfstoffe und Medikamente
– die Verläufe sind meist glimpflich und heilen meist von allein ab
– es gibt noch nicht so viele Fälle
– Pockenviren mutieren sehr langsam (im Gegensatz zu SARS Cov2, das praktisch einen evolutiven Warpdrive hat).
Update 01.06.2022: Mittlerweile gibt es erste Sequenzierungen: “An insgesamt 47 Stellen im Erbgut unterscheidet sich das aktuelle Virus von dem Affenpockenvirus, das nach 2017 in Singapur, Israel, Nigeria und Großbritannien aufgetaucht war und dessen Genom 2018 sequenziert wurde.” schreibt Lars Fischer in Spektrum.

Ebenfalls etwas Sorgen macht mir die irrationalen Reaktion zu vieler Menschen, nach der langen und verstörenden Corona-Pandemie. Mal ganz abgesehen von harten Querdenkenden ist durch das offizielle Ende wirksamer Hygienemaßnahmen für viele Menschen auch Corona vorbei. Aufgrund nur noch weniger Tests sinken die Inzidenzen, viele Menschen verstehen den Zusammenhang falsch. Die sinkende Inzidenz bedeutet eben nicht, dass Corona vorbei ist. Die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 sind nun auch in Deutschland nachgewiesen. Ich erwarte, dass wir im Herbst wieder in eine vollkommen vermeidbare „Welle“ hineinlaufen werden.
Gleichzeitig sind viele Menschen durch Corona-Infektionen gesundheitlich angeschlagen und damit anfällig für weitere Erkrankungen. Genauso überlastet ist unser Gesundheitssystem.
Darum hoffe ich, dass sich die jetzige Affenpocken-Infektion schnell eindämmen lassen und wir es nicht mit einer neuen, problematischeren Zoonose zu tun bekommen.

Genauere Aussagen sind zurzeit noch nicht möglich.

Dieser Beitrag ist aus gutem Grund nicht illustriert. Wer selbst Abbildungen recherchieren mag, wird das schnell verstehen.

Update: Die WHO hat gestern eine Warnung ausgesprochen, dass sommerliche Musikfestivals zu Superspreader-Events werden könnten. Das Virus könne zwar potentiell jede/n treffen. Aber auf Festivals und ähnlichen großen Events trifft eine große Menge junger, sexuell aktiver und mobiler Menschen auf engstem Raum zusammmen, damit besteht dort eine besonders große Gefahr der massenhaften Ansteckung.

Quellen und zum Weiterlesen:

Kommentare (36)

  1. #1 DasKrokodil
    31. Mai 2022

    Zur Vollständigkeit hier noch das Dokument über die Planung der Affenpocken-Pandemie:

    https://www.nti.org/wp-content/uploads/2021/11/NTI_Paper_BIO-TTX_Final.pdf

    Siehe das Executive Summary auf Seite 6.

  2. #2 Bettina Wurche
    31. Mai 2022

    @DasKrokodil: Die AutorInnen und den Gehalt des Papers kann ich nicht einschätzen. Aber genau solche Vorbereitungen sind auch Aufgabe der WHO, des RKI u anderer Institute, die seit über 10 Jahren vor einer durch Zoonosen ausgelösten Pandemie gewarnt haben.

  3. #3 Ludger
    31. Mai 2022

    Bitte korrigieren:
    smallpox sind Variola also die echten Pocken.
    Windpocken heißen chickenpox oder Varizellen. Varicellavirus sind Herpesviren.

  4. #4 Bettina Wurche
    31. Mai 2022

    @Ludger: Danke!

  5. #5 Pollo
    z.Zt. Schwandorf
    31. Mai 2022

    @Krokodil:
    Ende 2018 hat das Landratsamt Schwandorf einen Plan für eine Großlage ausgearbeitet. Es wurde ein Starkregen- und Herbststurmereignis geplant, mit Überschwemmungen, Brücken- und Häuserzerstörungen, Umstürze zahlreicher Bäume. Unter Beteiligung etlicher Feuerwehren auch benachbarter Kreise wurde der Plan anschließend in einer angeblichen Übung umgesetzt, allerdings quasi nur in deren Computern. Wahrscheinlich, weil das geliebte schöne Bayern nun doch nicht nicht beeinträchtigt werden sollte.
    Kann es da ein Zufall sein, dass dieses Szenario Jahre später fast nach Plan in Nordrhein-Westfalen “eintrat”? Sie sollten die Spur aufnehmen, da steckt bestimmt eine ganz große Geschichte dahinter!

  6. #6 JW
    1. Juni 2022

    @Pollo: Du denkst zu klein. Bedenke, abends sagt der Wetterbericht ein Gewitter voraus und am nächsten Tag gibt es eins. Das kann kein Zufall sein, das muss geplant sein!

  7. #7 stone1
    1. Juni 2022

    Die Impfpflicht wurde in der BRD 1976 und in der DDR 1982 aufgehoben. Diese Impfung wurde im Kleinkind-Alter durchgeführt, ältere Menschen tragen die großen Narben meist auf dem Oberarm.

    In Österreich galt das Bundesgesetz über Schutzimpfungen zu Pocken bis Ende 1980.

    Meine Impfnarbe macht sich eigentlich ganz gut über einem Tattoo, und vielen lieben Dank auch @Bettina Wurche, dass ich nun quasi offiziell ein ‘älterer’ Mensch bin. 😉

  8. #8 Bettina Wurche
    1. Juni 2022

    @stone1: Ja, das ist hart : ) Ich erschrecke mich auch immer wieder über mein Geburtsdatum im letzten Jahrhundert : )

  9. #9 JW
    1. Juni 2022

    @Bettina:Letztes Jahrhundert!

  10. #10 JW
    1. Juni 2022

    @Bwttina:letztes Jahrtausend!!

  11. #11 RPGNo1
    1. Juni 2022

    Sind wir nicht alle irgendwie etwas “outdated”? 😉

  12. #12 stone1
    1. Juni 2022

    Ich erschrecke mich auch immer wieder über mein Geburtsdatum im letzten Jahrhundert : )

    Ich erschrecke mich im Gegenzug öfters über die im aktuellen Jahrtausend geborene Next Generation, und was für verzogene Weicheier manche von denen sind. 😉

  13. #13 Bettina Wurche
    1. Juni 2022

    @stone1: Gibt es die nicht in den meisten Generationen? Es hängt ja auch immer davon ab, wie man/frau Weichei definiert : )

  14. #14 Bettina Wurche
    1. Juni 2022

    @RPGNo1: Ich weiß nicht, wie alt Ihr so seid und wie gut Ihr Euch gehalten habt : ) Am liebsten hätte ich ja mal ein Science-Blogs-Treffen, wo wir uns mal alle sehen könnten : )

  15. #15 Omnivor
    Am 'Nordpol' von NRW
    1. Juni 2022

    Mich stört der Ausdruck “bushmeat”, der für Wild in Afrika verwendet wird. Wild ist Wild.
    Wild in Europa hat auch seine spezifischen Probleme.
    Bushmeat und Wet Markets werden hierzulande nur im Zusammenhang mit Zoonosen verwendet un dadurch zu diskriminierenden Ausdrücken.

  16. #16 Bettina Wurche
    1. Juni 2022

    @Omnivor: Für mich besteht da ein sehr großer Unterschied. Unter Jagd verstehe ich Wildtiere, die organsisiert und gezielt geschossen und einigermaßen hygienisch weiterverarbeitet werden. Kadaver oder Kranke Tiere dürfen nicht in Umlauf gebracht werden (ich sage nicht, dass das nicht passiert). Es gibt die Verpflichtung zur amtlichen Trichinenbeschau.
    https://www.jagdverband.de/rund-um-die-jagd/wildbret/amtliche-fleischuntersuchung-und-trichinenuntersuchung

    Unter Bushmeat ist jedes erlegte oder tot gesammelte Tier zu verstehen. Das Problem daran ist, dass dies auch durch Infektionen wie Zoonosen verendete Tiere sein können. Der Begriff Bushmeat zielt außerdem darauf ab, dass die Jagenden keine Lizenz dafür haben und es auch geschützte Tierarten sein können.
    Ich kenne den Begriff auch aus wissenschaftlichen Arbeiten, wie etwa über illegal erlegte Delphine (ohne Zoonosen).
    https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fmars.2016.00163/full

    Er ist nicht auf Afrika begrenzt, sondern wird auch für andere Regionen genutzt, allerdings meist Areale ohne staatliche Kontrollen in ärmeren Ländern.
    “Bushmeat” ist sicherlich diskriminierend, allerdings mit voller Absicht: Es ist i d R weder legal noch hygienisch zweifelsfrei. Damit unterstützt es leider die Ausbreitung von Zoonosen, schlimmer ist aber die Auswirkung auf die Biodiversität ud dne Artenschutz.

  17. #17 rolak
    1. Juni 2022

    im letzten Jahrhundert

    Ebenfalls zu klein gedacht: im letzten Jahrtausend! WhoTF is the Bicentennial?

    Was bleibt mir? Schon wieder ein Privileg für alte weiße Säcke…
    Dafür erinnere ich nicht nur an vor 40 Minuten (bereits das dürfte Reichlich verblüffen), sondern sogar an vor 40 Jahren. Auch damals verbreitete sich eine ~neue Krankheit hauptsächlich in hochpromisken, RisikoPraktik-affinen, eh schon diskriminierten Kreisen – und prompt entblödete sich die ach so liberale Gesellschaft nicht (ok, kurz nach dem HerbstSchock), weitere 40 Jahre zurückzuträumen und von Lagerhaltung zu schwafeln. Mit ein wenig Glück grassieren die Affenpocken (was ich übrigens *räusper* vor zwei Wochen noch als ‘Kosenamen’ für Covid19 gehalten habe) nicht so intensiv und uns bleibt wenigstens solch ein Driss erspart…

    Treffen

    Das dürfte ein Kopfsprung in die Hölle der Logistik werden, völlig unabhängig davon, wie anziehend die Idee ist.

    was für verzogene Weicheier

    Woran, worauf deutlich hingewiesen werden muß, meine Generation bzw der von meiner Generation passend verzogene Nachwuchs keinesfalls schuldfrei sind.

  18. #18 Bettina Wurche
    1. Juni 2022

    @rolak: Mich nervt es unsagbar, dass, obwohl die Fakten und Problemlösung auf dem Tisch liegen, mal wieder als allererstes Nebenkerzen hochwallen und die Problemlösung im undurchdringlichen Wortnebel fast unsichtbar werden lassen. Die Aufklärung zu sexuell übertragbaren Krankheiten ist ohnehin ein Witz, die albernen Werbekampagnen sind eine Katastrophe. Seit der Entwicklung von AIDS-Medikamenten hat auch diese fiese Krankheit offenbar ihren Schrecken verloren, so dass wohl nicht mehr sooo viele jüngere Personen im sexuell besonders aktiven Alter darüber informiert sind. Dass letzendlich sehr viele Infektionskrankheiten, von der resistenten Tuberkulose bis zu SARS Cov2 natürlich gern engen Körperkontakt als Spungbrett nutzen, erfordert offenbar zu viel Verstand.
    Manchmal kann ich es kaum glauben, dass wir im Jahr 2022 wieder solche Diskussionen führen müssen.

    Ja, ich fürchte auch, dass sich ein Treffen nciht machen lässt – aber es wäre eine nette Idee!

  19. #19 RPGNo1
    1. Juni 2022

    @Bettina Wurche

    Kleiner Tipp: Ich habe als Kind Erstaustrahlungen der Sesamstraße mit Darstellern wie Liselotte Pulver, Uwe Friedrichsen oder Horst Janson gesehen. 😉

  20. #20 Bettina Wurche
    1. Juni 2022

    @RPGNo1: Öhhh….o. k. … ich habe die Erstausstrahlung mit den US-amerikanischen Bob, Gordon und ? gesehen. Und die Riesendiskussion und mediale Aufregung um einen Slum für Kinder mitbekommen. Meine Schwester und ich haben übrigens trotzdem lesen gelernt und wohnen heute nicht unter einer Brücke.

  21. #21 Zebulon
    Berlin
    1. Juni 2022

    Ich möchte die Aufmerksamkeit der Personen die sich über das Krokodil mit seinem angehängten Link zum Paper der NTI lustig machen, doch noch einmal auf die die besagte Grafik auf Seite 10 des Papers aufmerksam machen. Da wird also im Jahr 2021 auf der Münchner Sicherheitskonferenz ein Affenpockenausbruch simuliert mit erstem Fall Mitte Mai 2022 ( ach ja, es soll sich in der Simulation um einen Bioanschlag durch Terroristen handeln, bitte das Paper lesen ) Zufällig treten dann scheinbar tatsächlich etwa zu dieser Zeit die ersten Fälle auf. Ich glaube, dass das eine zufällige Koinzidenz ( so nennt man das doch, bin aber kein Wissenschaftler ) sein soll ist bestimmt um viele Zehnerpotenzen unwahrscheinlicher als die Unwetterwarnung und dessen Planung, das als Beispiel gewählt wurde. In dem Paper führt das dann im Verlauf eines Jahres zu 3,2 Milliarden Infizierten und 271 Millionen Toten. Und das mit einer für Menschen eher harmlosen Infektion. Da sollte man ja vielleicht doch mal hellhörig werden.

  22. #22 Heinz-Kevin
    1. Juni 2022

    Wir hatten gar kein West-Fernsehen.

  23. #23 Bettina Wurche
    1. Juni 2022

    @Zebulon: Ich finde diese Koinzidenz nicht unwahrscheinlich. Die Globalisierung und Klima-/Ökokrise werden in immer rascherer Abfolge Zoonosen auch in den globalen Norden tragen. Das steht ja auch alles im Artikel, auch, dass Affenpocken als solcher Kandidat betrachtet wurden. Insofern war das dieser Ausbruch jetzt nur eine Frage der Zeit und leider sehr wahrscheinlich.
    Auch das Szenario eines Anschlags mit Pocken als Biowaffen wird seit Langem thematisiert. Zumindest in russischen Archiven lagern noch Pockenbestände, sicherlich auch an anderer Stelle.
    Habe ich das richtig verstanden, dass Du den jetzigen Affenpockenausbruch als terroristischen Akt betrachten möchtest?
    Das Paper kann ich nicht einschätzen, aber es scheint mir wenig plausibel.
    Warum sollte jemand Affenpocken statt der wesentlich gefährlicheren Humanpocken nehmen?

    So, ich habe es mir jetzt angesehen.
    Da steht explizit:
    “Monkeypox engineered to be vaccine-resistant” – das bedeutet, dass jemand das Affenpocken-Virus genetisch bearbeitet hat, um es gegen Impfstoffe resistent zu machen.
    Darauf gibt es zurzeit noch keine Hinweise. Ich denke, die nächsten Wochen werden zeigen, ob die derzeit grassierenden Affenpocken auf Medikamente und Impfstoffe ansprechen. Bislang gibt es in Afrika ein paar Todesfälle, aber sonst noch nicht.

    Lauterbachs Empfehlung, weiterhin stark auf Hygiene zu achten und besonnen zu handeln, ist sowohl im Umgang mit Covid19 als auch Affenpocken jedenfalls richtig.

    Die Schlußfolgerung der AutorInnen, dass eine Stärkung der nationalen und internationalen Gesundheits-Institutionen angeraten sei, ist jedenfalls richtig. Ich würde mich freuen, wenn mehr Personen die Relevanz von Gesundheitsämtern und -organisationen sowie Forschungsinstituten, Krankenhäusern, … sehen würden. Sie sind unser wichtigstes Bollwerk und Frühwarnsystem im Kampf gegen zunehmende Infektionskrankheiten.
    Covid19 hat uns die derzeitigen Schwächen eiskalt aufgezeigt.

  24. #24 Pollo
    1. Juni 2022

    @Zebulon
    Das Virus ist nicht zufällig für die “Planung der Pandemie” gewählt worden. Es ist nah genug am ursprünglichen Pockenvirus und ist in Afrika schon mehrmals auf Menschen übertragen worden. Ob als Waffe oder auf natürlichem Weg: das Risiko einer Übertragung mit pandemischer Auswirkung wurde von vielen Wissenschaftlern und Medizinpraktikern für groß genug gehalten, dass sie eine Vorbereitung darauf anmahnten.
    Glücklicherweise scheinen sich die aktuellen Mutationen zwar an den Menschen angepasst zu haben, aber vermutlich ohne allzu großen Impakt. Siehe den gut zusammenfassenden Artikel, unter dem Sie schreiben.
    Zu jedem Risikomanagement gehört, dass die möglichen Risiken durchgespielt werden, um auf eventuelles Eintreten derselben organisatorisch und mit den notwendigen Mitteln vorbereitet zu sein. Leider werden aus den Ergebnissen solcher Übungen nicht immer die notwendigen Konsequenzen gezogen, wie sich bei SARS beobachten ließ.

  25. #25 Bettina Wurche
    1. Juni 2022

    @Pollo: Absolut d `accord. Ein schneller Blick in die Medizin-Bubble auf Twitter hat eben keine Häufungen von Todesfällen im Kontext mit Affenpocken ergeben, hoffen wir mal, das es dabei bleibt.

  26. #26 Pollo
    1. Juni 2022

    @Bettina
    Eine Stelle in Deinem Text muss wohl angepasst werden: DNA-Viren mutieren zwar langsamer und das Smallpox-Virus daher auch nur selten, das Monkexpox-Virus (MPXV) hat aber gegenüber dem 2018 sequenzierten mindestens ~50 veränderte Stellen in der DNA (Eine Gruppe um João Paulo Gomes im National Institute of Health Doutor Ricardo Jorge hat einige Samples sequenziert, siehe: https://www.researchsquare.com/article/rs-1700947/v1 )

    Das ist doch überraschend.
    Lars Fischer hat den aktuellen Stand zusammengefasst:
    https://www.spektrum.de/news/wieso-die-affenpocken-so-stark-mutiert-sind/2026744

  27. #27 Bettina Wurche
    1. Juni 2022

    @Pollo: Danke!

  28. #28 Zebulon
    Berlin
    3. Juni 2022

    Hallo Bettina,

    zunächst mal vielen Dank für deine ausführliche Stellungnahme. Dein erster Satz ist etwas allgemein und ich möchte daher hier nicht darauf eingehen. Globalisierung, Öko- und Klimakrise möchte ich aber nicht so in einen Topf geworfen haben wollen.

    Bleiben wir doch mal bei dem Paper und dessen Verfasser. Zu deiner Frage: Nein, ich gehe nicht zwingend davon aus das der Affenpockenausbruch durch einen terroristischen Anschlag erfolgt ist. Man kann es aber eben auch nicht ausschließen. In dem Paper wird von einem terroristischen Anschlag ausgegangen. Bitte noch einmal die Grafik auf Seite 10 prüfen.
    Bei der NTI handelt es sich nicht um eine Gruppe dubioser Verschwörungstheoretiker sondern sie Ist eine NGO, die für den Entwurf dieses Papers mit der Münchner Sicherheitskonferenz zusammengearbeitet hat.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Nuclear_Threat_Initiative

    Das steht so auf Seite 6 des Papers:
    “In March 2021, the Nuclear Threat Initiative (NTI) partnered with the Munich Security Conference (MSC)to conduct a tabletop exercise on reducing high-consequence biological threats.”
    Ich muß hoffentlich nicht erklären welche Bedeutung die Münchner Sicherheitskonferenz hat und wie die Machtverhältnisse im Hintergrund sind. Deswegen kann man glaube ich davon ausgehen, das die NTI von der MSC den Auftrag für das Paper bekommen hat.
    Man kann sich jetzt selber überlegen wie wahrscheinlich das ist, das man ein Jahr vorher eine Pandemie vorhersagen kann und auch genau welcher Erreger diesen auslösen wird und genau das passiert dann tatsächlich und dann noch fast genau zu dem in der Planungs-Simulation angegebenen Datum. Hat die MSC (oder wegen mir auch die NTI ) eine Glaskugel? Wenn sich also tatsächlich der weitere Verlauf des Affenpockenausbruchs so entwickelt wie in der Simulation der MSC, dann wäre auf jeden Fall klar, dass der Erreger genetisch verändert worden sein muß, weil Affenpocken normalerweise Körperkontakt benötigen um sich zu übertragen, allenfalls noch per Schmierinfektion, vermutlich müsste man dann aber schon eine Verletzung an der Hand haben. Korrigiere mich bitte falls ich mich irre.
    Wenn man also davon mal hypothetisch davon ausgeht, das der Affenpockenausbruch per Terrorakt geschieht, wie gesagt, dieses Szenario ist der Hintergrund der Simulation der MSC und nicht meine Idee, dann muß das nicht zwingend heißen das man einen Erreger in die Bevölkerung eingebracht hat, es könnte theoretisch zunächst auch reine mediale Panikmache sein. Schauen wir doch einfach mal, ob sich der Affenpockenausbruch so weiter entwickelt wie in der Simulation des MSC. Ich hoffe mal nicht. 271 Millionen Tote bis Dezember 2023, dann kann man sich denken welche wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen das hätte. Und die Affenpockenpandemie ( dann wäre es tatsächlich eine Pandemie ) wäre ja dann noch nicht zu Ende. Die Entwicklung in dem Paper impliziert eine exponentielle Ausbreitung.
    Das Thema Entwicklung biologischer Kampfstoffe und wer da möglicherweise dahinterstecken könnte ist natürlich auch sehr interessant und hochaktuell.

  29. #29 stone1
    4. Juni 2022

    Das dürfte ein Kopfsprung in die Hölle der Logistik werden, völlig unabhängig davon, wie anziehend die Idee ist.

    Noch dazu, wo es dank 9€-Ticket in deutschen Öffis wohl bald leider/glücklicherweise etwas gedrängter als gewohnt zugehen dürfte. Wenn dann wieder mal die AC nicht ordnungsgemäß gewartet wurde und der Sommer heiß wird… dann vielleicht doch lieber ein eher einsames Plätzchen auf einer Saunabank in der Hölle. ;-D

    Woran, worauf deutlich hingewiesen werden muß, meine Generation bzw der von meiner Generation passend verzogene Nachwuchs keinesfalls schuldfrei sind.

    In der Tat, rolak.

  30. #30 gedankenknick
    4. Juni 2022

    @stone1

    Wenn dann wieder mal die AC nicht ordnungsgemäß gewartet wurde und der Sommer heiß wird…

    It´s not an bug, it´s a feature!

    Bei den ICEs, bei denen die Innenlebentechnik von Simens kam/kommt, hatte Simens zeitglich zu den AC-Anlagen-Ausfällen eine Plakatwerbung am Start: “150 Jahre Erfahrung im Backofenbau – Simens”.

    Und schon die WiseGuys singen in ihrem Bahn-Lied:
    Wir ha´m ne Therotie, doch uns fehlt noch der Beweis: Im Winter ist es kalt und im Sommer ist es heiß!

    https://www.youtube.com/watch?v=wXjhszy2f9w

    Und nun allen schöne Pfingstfeiertage! 😉

  31. #31 Bettina Wurche
    6. Juni 2022

    @Zebulon: Globalisierung, Öko- und Klimakrise gehören untrennbar zusammen, sie bedingen und verstärken sich gegenseitig. Das ist Stand der Wissenschaft. Gerade in den Pandemie-Vorhersage ist das auch von der WHO so deutlcih kommuniziert und vom RKI auch genauso dringlich an die Bundesregierung weitergegegebn worden.

    Die von Dir hier vorgestellte Publikation mit dem Affenpocken-Szenario habe ich gelesen und verstanden.

    Solche Vorhersagen werden von WHO, RKI u a Forschungseinrichtungen, die weltweit verknüpft sind gemacht. Die schauen sich nationale und regionale Daten an. Da solche Forschungsergebnisse diskutiert, begutachtet und dann publiziert werden, kann man ein globales Bild der Situation bekommen. Zusammen mit Verkehrsströmen (z. B. chinesische TextilarbeiterInnen in Italien, UrlauberInnen, …) kann man dann oft ganz gut solche Entwicklungen voraussagen. Das habe ich in meinem beitrag doch auch genauso am Beispiel der Affenpocken so geschrieben.

    Aufgrund der Gruppe, die zurzeit daran in erster Linie erkrankt ist, halte ich einen Terrorakt für in diesem Fall für eher wenig wahrscheinlich. Da wäre es doch wesentlich effektiver gewesen, junge heterosexuelle Männer und Frauen ins Visier zu nehmen, das sie die große ZAhl der Armeen ausmachen.
    Ansonsten möchte ich mich nicht an Spekulationen beteiligen oder Horrorszenarien verbreiten, Corona reicht mir gerade noch.

  32. #32 rolak
    6. Juni 2022

    Durch den Kommentar erinnert worden: Zum Thema Affenpocken et al gibts mittlerweile auch einen clip von Martin Moder.

  33. #33 Zebulon
    Berlin
    7. Juni 2022

    Der Terrorakt ist wie gesagt nicht meine Idee sondern stammt aus der Simulation der Münchner Sicherheitskonferenz in Zusammenarbeit mit der NTI. Wenn die den Ausbruch der Affenpocken ein Jahr vorher so genau vorhersagen können, vielleicht hilft ihnen ja eine KI dabei, dann müsste man ja eigentlich davon ausgehen das die Annahme der Ausbruch hätte einen terroristischen Hintergrund, auch korrekt antizipiert wurde. Schließlich gehen solche Institute streng wissenschaftlich vor.

  34. #34 Bettina Wurche
    7. Juni 2022

    @Zebulon: Es ist wenig verwunderlich, dass die Epidemie-Szenarien von WHO, RKI, … dann von Politik-Think-Tanks aufgegriffen und in deren Szenarien eingebaut werden, dann eben mit einer politischen Komponente wie einem Terrorakt ergänzt.
    Um epidemische Voraussagen zu machen, braucht man bislang nur Modelle, die man mit Daten füttert. Gute Modelle berücksichtigen dabei viele Perspektiven und Zusammenhänge.

  35. #35 Zebulon
    Berlin
    9. Juni 2022

    Hallo Bettina, ja danke für diese vielen wertvollen Anregungen und Informationen bis dahin schon einmal. Kurz zu meinem Hintergrund: Ich bereite zur Zeit eine Masterarbeit im Bereich Soziologie und Politikwissenschaften vor. Das Thema verortet sich im Bereich der Entstehung faschistischer Systeme im analytischen Vergleich des Aufstiegs des Hitler-Faschismus zu rezenten gesellschaftlichen Entwicklungen. Schwerpunkte werden unter anderem sein:
    ⦁ Gleichschaltung der Medien
    ⦁ Initiierung und Steuerung von ‘Graswurzelbewegungen’
    ⦁ politische Einflußnahme auf Lehrinhalte akademischer Bildungeinrichtungen
    ⦁ Geldpolitik als Steuerungsinstrument

    LG Zebulon

  36. #36 Bettina Wurche
    9. Juni 2022

    @Zebulon: Oha. Mit Verve ins faschistisch-dystopische Zeitalter. Solche Analysen verfolge ich halb geschockt, halb fasziniert in meiner Twittertimeline. Die Analysen von Annika Brockschmidt zum Putsch-Versuch in den USA waren wie eine Live-Dystopie, der Ukraine-Krieg zeigt noch einmal die Brisanz auf. Besonders verstörend finde ich ja, wie stark die faschistische Propaganda in die Bevölkerungen in demokratischen Staaten hineinwirkt. Viel Erfolg!