Mehr Haie vor Hawaii, Kalifornien und der US-Ostküste
Weiße Haie ziehen ihre Bahnen im offenen Ozean und in tiefen Gewässern, wo es direkt hinter den Küsten tief wird, gibt es besonders häufige Sichtungen, die oft Hai-Alarm auslösen. Natürlich greifen manche Exemplare ab und zu Menschen an, was zu Kratzern, zum Verlust einer Extremität und in seltenen Fällen auch zum Tod führen kann. Für 2015 sind insgesamt 98 Hai-Angriffe weltweit für alle Arten dokumentiert, davon waren 6 tödlich. Eine Reihe von spektakulären Hai-Unfällen lieferte den Roman und Film „Jaws“ (Der Weiße Hai).
Besenderte Haie ermöglichen Forschern, ihre Wege per Satellit zu verfolgen und ihre langen Wanderungen und Patrouillengänge am Kontinentalhang zu verfolgen.
Noch mehr Sichtungen und Hai-Unfälle vor Kalifornischen Badestränden führen zu der Bezeichnung Rotes Dreieck für ein besonders haiintensives Gebiet.
Die spektakulären Dronenaufnahmen des Fotografen und Dronenpiloten Carlos Gaura hatten dokumentiert, wie nahe sich Menschen und Haie vor Kalifornien kommen – meist junge Tiere jagen dort unter den Beinen von Badendenden am Meeresboden Rochen.
Im Pazifik haben besenderte Haie ihren geheimen Treffpunkt verraten, das White Shark Cafe. Es scheint ein wichtiger Ort für die Paarung zu sein, allerdings scheinen die großen Knorpelfische dort auch einfach gemeinsam „abzuhängen“, möglicherweise kommunizieren sie dort mit ihren besten Freunden. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass manche auffallend lange gemeinsam schwimmen, was auf individuelle feste Bindungen hinweist. Ob Haie sich individuell erkennen können, ist bis jetzt nicht nachgewiesen. Da Fische sich individuell erkennen, etwa an Mustern im Gesicht, die für uns nur bei UV-Licht sichtbar sind, können die Knorpelfische das vermutlich auch.
Weibliche Haie tauchen nur alle zwei Jahre im Cafe auf, männliche hingegen jedes Jahr. Das passt zu ihrem Fortpflanzungszyklus: Sie haben eine lange Tragzeit von fast zwei Jahren und bringen dann nur wenige lebende Jungtiere zur Welt. Dass Haie seit langer Zeit eine innere Befruchtung haben (Meertext: Die Evolution des Hai-«Penis» – ein uraltes und bewährtes Organ) und Haimütter ihre Jungen über eine Art Plazenta lange versorgen, zeigt ihre starken Unterschiede zu den Knochenfischen, die heut ein viel mehr Arten die Gewässer bevölkern.
Wie geht es weiter?
Mit der steigenden Hai-Population wird es auch mehr Sichtungen geben und durch den besseren Ernährungsstatus mehr sehr große Haie. Ich befürchte, dass es dann häufiger zu Interessenskollisionen zwischen Haien und Menschen kommen wird. Darum ist es wichtig, mit sachlichen Informationen aufzuklären, dass diese Megafauna-Arten keine reißenden Bestien sind, die nur auf menschliche Schwimmer warten. Vielmehr braucht es ein neues Verhältnis und einen respektvollen Umgang mit ihnen. Ein Artikel von mir zu diesem Thema ist gerade in Planung, ich sage beim Erscheinen Bescheid (voraussichtlich Oktober).
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