Der Wissenschaftsjournalist Hinnerk Feldwisch-Drentrup twittert gerade, dass für den Homöopathie-Weltkongress 2017 in Leipzig die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, Frau Widmann-Mauz, die Schirmherrschaft übernommen habe.
Wenn das stimmt, setzt sich damit in Deutschland die unselige Geschichte der politischen Protektion einer Pseudowissenschaft fort – und das, nachdem sich die oberste australische Gesundheitsbehörde, der National health and medical research council (NHMRC) , die amerikanische Verbraucherschutzbehörde, die Federal Trade Commission, und vor kurzem sogar die Russische Akademie der Wissenschaften eindeutig positioniert haben.
Da regen wir uns darüber auf, dass Trump in den USA der Klimaforschung den Hahn abdreht und Impfskeptiker protegiert – und hierzulande pflegen wir unseren pseudowissenschaftlichen Streichelzoo. Die evidenzbasierte Medizin mag bei uns langsam Eingang in die Gesetze finden, etwa im Leistungsrecht der Krankenkassen, bis sie auch in die Köpfe der Politiker/innen vordringt, dauert es wohl noch eine Weile.
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