Heute hatte ich schon kurz über Ulrich Kutscheras neue Freunde berichtet. Ob kluge Leute, wenn sie intellektuell vom Weg abkommen, besonders tief ins Gebüsch geraten? Auch Harald Walach, eine andere Speerspitze der Aufklärung, verirrt sich immer mehr im Dickicht. Schon vor vier Wochen – ich hatte es ganz übersehen – hat er erklärt, woher die neuerdings hörbarere Kritik an der Homöopathie kommt: „Wenn ich nicht ganz blind bin, dann gibt es einen deutlichen zeitlichen Zusammenhang zwischen schlechten Nachrichten für Big Pharma und konventionelle Behandlungsmodalitäten und dem Beginn von öffentlichen Kampagnen gegen die Komplementärmedizin als Ganzes oder Teile wie Homöopathie, Akupunktur oder Manuelle Therapie.“ Dass er ganz blind ist, tut mir natürlich leid, über ein solches Schicksal soll man sich ja nicht lustig machen.
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Nachtrag: Jetzt hätte ich doch vor lauter Fasse-dich-kurz um ein Haar die eigentliche Pointe vergessen. Harald Walach ist natürlich nicht blind, er hat vermutlich sogar recht. Da es einerseits viele schlechte Nachrichten aus der Medizin gibt und andererseits die Homöopathiekritik sehr fleißig ist, ist es unvermeidbar, dass kurz nach schlechten Medizinnachrichten eine Homöopathiekritik kommt. Noch mehr hätte ihn beeindrucken können, dass das auch anders herum funktioniert: Kurz vor schlechten Medizinnachrichten kommt auch immer wieder Homöopathiekritik. Ist das nicht unheimlich, eine Art von Hellsehen?
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