Bei den Konnektoren geht es jetzt darum, die Claims abzustecken und idealerweise alle TI-Komponenten aus einer Hand bzw. mit Partnern anzubieten. Da hat die Compugroup mit ihrem zugelassenen Konnektor und einem eigenen Angebot an Praxisverwaltungssystemen die Nase wohl vorn, aber die Konkurrenz ist ihr auf den Fersen und dementsprechend aversiv wird übereinander gesprochen. Die jeweils anderen Systeme können bestimmt das oder das nicht wirklich so gut, der Wettbewerb lässt grüßen.
Einig waren sich alle, mit denen ich gesprochen habe, aber darin, dass das Patientenfach wohl noch eine Weile auf sich warten lässt und dass die Einbindung privater Endgeräte unter Datenschutzgesichtspunkten ein schwarzes Loch ist.
Datenschutz war gestern?
Der Datenschutz treibt denn auch manche Ärzte und Psychotherapeuten um. Sie stehen einerseits unter dem Diktat, die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung mit weitreichenden Datenschutzvorgaben umzusetzen, andererseits ihre Praxisverwaltungssysteme gegenüber externen Zugriffen öffnen zu sollen, deren Funktionsweise und Sicherheit viele nicht verstehen. Das wird vor allem dann virulent werden, wenn das Patientenfach kommt. Soll dann der Orthopäde wirklich sehen, dass der Patient wegen einer Depression in Behandlung war? Der Patient soll den Zugriff zwar freigeben, aber der versteht die ganze Geschichte vermutlich noch weniger. Und die Oma Erna schon gar nicht. Wird die nicht eher sagen, Herr Doktor, schauen Sie mal, Sie wissen doch, wie das geht? Und ob es lange dauert, bis Versicherungen einen Weg gefunden haben, ihre Versicherten zur Freigabe aller Daten zu bewegen, „damit wir Sie besser beraten können“? Über den sicheren Zugriff über Handys will ich erst gar nicht nachdenken.
Ich bin gespannt, was da einmal kommt und ob man dann mit seiner Gesundheitskarte auf dem Berliner Flughafen die Unterlagen für seine private Versicherung online einchecken kann, oder doch ein Lufttaxi nehmen muss? Und was von den Versprechungen heute eine Luftnummer bleibt. Wer weiß.
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