In der Süddeutschen Zeitung ist heute ein Artikel von Sebastian Herrmann über die Replikationskrise in der Psychologie. Die Psychologie ist, wie alle empirischen Wissenschaften – von der Ökonomie bis zur Biomedizin – dem Risiko ausgesetzt, dass sich Studienbefunde bei einer Überprüfung nicht bestätigen lassen. So weit, so trivial. Unter den Bedingungen eines Wissenschaftsbetriebs allerdings, der auf Publikationen auf Teufel komm raus ausgerichtet ist und in dem immer mehr Müll publiziert wird, kann das ärgerlich werden. Oder gefährlich, wie in der Biomedizin. In der Medizin gibt es daher seit geraumer Zeit Anstrengungen, die Flut von wertlosen Publikationen einzuschränken. Der Erfolg ist überschaubar.

Die Diskussion über nicht replizierbare Studien in der Psychologie ist auch nicht neu und seit Jahren häuft sich das empirische Material dazu. Sebastian Herrmann verweist in seinem Artikel auf aktuelle Ergebnisse des „Many Labs 2“ genannten Replikationsprojekts, bei dem in 100 Labors weltweit 28 psychologische Studien wiederholt wurden – und nur in 14 Fällen die Wiederholung im Sinne des ersten Versuchs ausfiel.

Nur, was bedeutet das eigentlich? Einerseits besteht seit langem Konsens darüber, dass zu viele schlechte Studien publiziert werden und auch ein ausreichender p-Wert allein noch lange kein vertrauenswürdiges Ergebnis anzeigt. Andererseits stellt sich die Frage, ob in der Psychologie, dort wo es z.B. nicht mehr um wahrnehmungspsychologische Fragen oder andere „biologienahe“ Dinge geht, vielleicht auch sehr gut gemachte Studien aus grundsätzlicheren Gründen in der Replikation scheitern können. Für den Versuch der Replikation einer Untersuchung wird gewöhnlich unterstellt, dass dem untersuchten Phänomen ein gesetzesförmiger Zusammenhang zugrunde liegt, der beim zweiten Mal nicht anders ist als beim ersten Mal. Bei der Wirksamkeit eines Krebsmedikaments beispielsweise wird man das – im Prinzip – annehmen dürfen. Aber was ist mit sozialpsychologischen Fragen? Zum Beispiel mit der Neigung, Körpergröße oder Alter als Autoritätssignale zu lesen? Oder dass Menschen in Anwesenheit anderer bei Notfällen weniger hilfsbereit sind?

Könnte es sein, dass auf der Ebene, auf der so etwas experimentell modelliert wird, gar kein kausaler Zusammenhang besteht? Dass wir hier biologisch zu einem bewussten Verhalten fähig sind (dem auf einer feiner granulierten Ebene natürlich materielle Prozesse zugrunde liegen, es geht nicht darum, einen Geist jenseits des Gehirns einzuführen)? Wenn dem so ist, hätte man es in solchen Fällen nicht mit mangelnder Replizierbarkeit aufgrund unzureichenden Studiendesigns zu tun, sondern mit einem falschen Menschenbild, das die Fähigkeit bewussten Handelns auch dort ausblendet, wo es für eine gegenstandsadäquate Forschung zwingend in Rechnung zu stellen wäre.

Selbst statistisch verlässliche Zusammenhänge zeigen bekanntlich nicht immer gesetzesförmige Zusammenhänge an. Um ein vielzitiertes Beispiel des 1995 verstorbenen Psychologen Klaus Holzkamp sinngemäß aufzugreifen: Den Zusammenhang „Wenn es regnet, zieht man eine Jacke an“ wird man replizierbar als zentrale statistische Tendenz in größeren Kollektiven immer wieder beobachten können. Aber nicht deswegen, weil Regen unmittelbar Jackenanziehen verursacht (wer sich abhärten will, macht es nicht), sondern weil es in der Regel ganz vernünftig ist, das zu tun. Es macht ersichtlich wenig Sinn, ein solches Begründungsmuster mit experimentellen Mitteln wie einen kausalen Zusammenhang zu testen. Weder vernünftige Reaktionen auf äußere Umstände noch Gewohnheiten sind einfache Kausalzusammenhänge. Das ungelöste Grundlagenproblem der Psychologie, das zwischenzeitlich immer wieder einmal erfolgreich verdrängt wird, kommt möglicherweise mit der Replikationskrise in der Psychologie wieder zum Vorschein.

Ed Yong zitiert in seinem Kommentar zu den Many Labs 2-Befunden in „The Atlantic“ den Psychologie-Professor Sanjay Srivastava von der University of Oregon mit einer dunklen Ahnung in dieser Richtung:

“‘Outside the lab, real-world phenomena can and probably do vary by context,‘ he says. ‚But within our carefully designed studies and experiments, the results are not chaotic or unpredictable. That means we can do valid social-science research.‘
The alternative would be much worse. If it turned out that people were so variable that even very close replications threw up entirely different results, ‚it would mean that we could not interpret our experiments, including the positive results, and could not count on them happening again,‘ Srivastava says. ‚That might allow us to dismiss failed replications, but it would require us to dismiss original studies, too.‘

Das wäre dann auch eine Erklärung für Sebastian Herrmanns Feststellung „Kaum eine Disziplin produziert so viele Forschungsergebnisse, die einer weiteren Überprüfung nicht standhalten, wie die Psychologie.“ Allerdings wäre seine Frage „Steckt das Fach in einer Krise?“ anders zu beantworten als mit einem hoffnungsvollen „Nicht unbedingt: Die Selbstreinigung könnte ein Vorbild für andere Wissenschaften werden“. Nur auf noch bessere experimentelle Designs und bessere Statistik zu setzen, wäre dann nämlich eine Sisyphos-Strategie. Wobei man sich seit Camus Sisyphos natürlich auch als glücklichen Menschen vorstellen kann.

Kommentare (30)

  1. #1 Alisier
    2. Dezember 2018

    Auch eine Möglichkeit: das Thema so komplex gestalten, dass Kommentare nicht sinnvoll sind, bevor man das Ganze intensiv durchdacht hat.
    Danke für die Anregung!

  2. #2 Herbert
    2. Dezember 2018

    Das ist ein immanentes Problem der sogenannten Geschwätzwissenschaften – auch wenn es häufig negiert wird – Studien, Experimente dieser Gattung sind mit nicht mit denen der echten Wissenschaft – aka MINT – vergleichbar.

    Es wird viel postuliert und veröffentlicht, aber die Basis eines Wissenschaftlichen Experimentes – replizierbarkeit wird quasi nie erfüllt.

    Und das alles im Gender-/Allesindgleichwahn

    • #3 Joseph Kuhn
      2. Dezember 2018

      @ Herbert alias HansGeorg alias Julia …

      Den Kommentar lasse sich als Dokument des Nichtverstehens oder Nichtverstehenwollens aus pädagigischen Gründen wieder einmal stehen:

      1. Das Problem, um das es im Blogbeitrag geht, können Sie nicht einmal angemessen wiedergeben.
      2. Statt dessen unterfüttern Sie es mit dem bei Billigdenkern beliebten Narrativ MINT = echte Wissenschaft, Psychologie = Geschwätzwissenschaften.
      3. Und natürlich darf etwas AfD-Sprech mit “Gender-/Allesindgleichwahn” nicht fehlen, auch wenn der Zusammenhang mit dem Blogthema so offenkundig ist wie Ihre denkerische Leistung.

      Ihren anderen Kommentar zu den Kosten der Migration habe ich weggeklickt. Nach wie vor finde ich Ihre Hartnäckigkeit, hier unbedingt stinkende Häufchen hinterlassen zu wollen, beeindruckend, frage mich allerdings inzwischen, was einen Menschen zu einer derart destruktiven Einstellung bringt und ob Sie nicht einmal das Gespräch mit einem guten Freund suchen sollten, so Sie denn einen haben.

  3. #4 Robert
    2. Dezember 2018

    Die Psychologie ist eine sensible Wissenschaft, bei der es neben abgesicherten Ergebnissen, auch auf Interpretation ankommt.
    Die abgesicherten Ergebnisse , z.B. das Verhalten von Menschen in Stresssituationen, oder nachtraumatische Verhaltensweisen, lassen sich als Statistiken lesen. Im Einzelfall kann sich der Proband so verhalten, er muss es aber nicht.
    Als weiteres Beispiel nenne ich die Traumanalyse von Sigmund Freud. Seit 100 Jahren hat es da keine grundlegenden Neuerungen mehr gegeben. Seine Epigonen haben nur anders interpretiert.
    Obwohl die Menschen 1/3 ihres Lebens im Schlaf verbringen, wissen wir bis heute nicht, wie der Traum zu bewerten ist.

  4. #5 Curious.Sol
    2. Dezember 2018

    @Robert #4: Sigmund Freuds Traumanalyse ist nicht falsifizierbar und daher kein Teil moderner psychologischer Forschung.

  5. #6 wereatheist
    2. Dezember 2018

    Für Freunde der falschen Gleichsetzungen
    four legs MINT=gut, Psycho/Sozio=bähbäh :
    In der theoretischen Elementarteilchenphysik könnte man über eine läppische Reproduzierbarkeitskrise geradezu froh sein, produziert man hier doch seit Längerem schon keine praktikabel falsifizierbare Theorie mehr.
    Hier ein Artikel dazu.

  6. #7 Robert
    2. Dezember 2018

    Curious.Sol
    Danke für den Hinweis. Als “Laie”, bzw. Außenstehender, sehe ich die Psychologie mit anderen Augen. Da liegt der Patient auch der “Couch” und erzählt dem Psychater seine Träume. Wenn das nicht so ist, dann unterliege ich hier einer Fehleinschätzung.

  7. #8 Basilios
    Akiba'S Trip
    2. Dezember 2018

    @Robert
    Wenn Du in Zukunft weniger Laie sein möchtest, dann lies Dir doch bitte mal folgende Seite durch. Dort wird der Unterschied zwischen Psychologe und Psychiater (und Psychotherapeut) erklärt.
    https://www.psychologie-studieren.de/berufe/unterschied-psychologe-psychotherapeut-psychiater/

  8. #9 foobar407
    3. Dezember 2018

    Kann man denn die menschliche Psyche messen ohne Anhänger eines materialistisch-deterministischen Welt- bzw. Menschenbildes zu sein? Und wie würde eine wissenschaftliche Psychologie ohne empirische Messungen aussehen? Ich kann es mir nicht vorstellen. Und da es aber heutzutage modern ist, alles messen zu wollen, und die empirischen Daten einem ein warmes Gefühl von Sicherheit geben, glaube ich nicht daran, dass sich die Psychologie in naher Zukunft ändern wird.

    • #10 Joseph Kuhn
      3. Dezember 2018

      @ foobar407:

      Ihre Fragen lassen sich nicht in Kürze beantworten. Da wäre z.B. zu klären, was mit “Psyche” konkret angesprochen wird – das ist ja ein weites Feld von biologienahen Dingen bis hin zu subjektiven Begründungen, ebenso, was mit einem “materialistisch-deterministischen Welt- bzw. Menschenbild” gemeint ist, und dann, was in dem Zusammenhang “messen” bedeutet.

      Als (zu) einfache Antwort: Da, wo es um das Psychische auf spezifisch menschlichem Niveau geht, wo also die Vermittlungsebene von Begründungen zwischen Welt und Handeln relevant ist: Fragen statt messen. Weil in der Sozialpsychologie aber Messen oft in Form des (strukturierten) Fragens stattfindet, wird es ab da kompliziert. Empfehle dazu, wenn Sie sich wirklich damit beschäftigen wollen, das schon alte, aber nach wie vor lehrreiche Buch “Untersuchungsmethode und soziale Wirklichkeit” von Hartwig Berger und, auch schon etwas älter, bei dem Thema sehr einschlägig und methodisch hochgradig reflektiert: Morus Markard “Methodik subjektwissenschaftlicher Forschung”. Beides keine einfachen Nachttischlektüren.

      Es gab einmal ein Buch mit dem Titel: “Die ‘gute’ Versuchsperson denkt nicht. Artefakte in der Sozialpsychologie”, eine Aufsatzsammlung, die das Problem zu einfacher methodischer Vorgehensweisen in der experimentellen Psychologie aufgriff. Die Aufsätze haben eher psychologiehistorischen Wert, aber der Titel sagt viel und mit Blick auf das Blogthema ist die Wahrnehmung des Problems der Variabilität von Befunden in der Psychologie allein als “Replikationskrise” m.E. selbst ein Methoden-Artefakt.

  9. #11 gedankenknick
    3. Dezember 2018

    Wobei man sich seit Camus Sisyphos natürlich auch als glücklichen Menschen vorstellen kann.

    Das ist vielleicht gar nicht mal so verkehrt. Zumindest Zukunftsängste düfte Sisyphos nicht gekannt haben / kennen. Er wußte / weiß jeden Tag, was der nächste bringt; und auch, was im nächsten und in 10 Jahren sein wird. Keine zum Teil sinnlosen (unbewußten) Grübeleien über die Arbeitsbedingungen und die Wohnungssituation und technischen & politischen Wandel sowie deren Auswirkung auf das eigene Leben notwendig.

  10. #12 christ
    3. Dezember 2018

    Basilios
    vielen Dank für den Hinweis auf den Unterschied von Psychiater und Psychologe. Die Unterscheidung zwischen körperlich/medizinischer Diagnostik und psychischer Erkrankung ist zwar methodisch sinnvoll aber eine psychische Erkrankung kann auch psychisch untersucht und gedeutet werden. (Tiefenpsychologie).
    Was wolltest du mir mitteilen?
    Herr Kuhn wirft ja hier die Frage auf, ob es zum Wesen der Psychologie gehöre, dass sich keine allgemeinen Regeln ableiten lassen, die man im Versuch falsifizieren kann oder nicht. Oder geht es ihm mehr um die praktische Handhabung von Studien,
    mit denen er sich herumschlagen muss, wenn er einen neuen Trend ausmacht. Er will ja publizieren!
    Meine Meinung : Man muss sich klar werden, was Psycholgie leistet und wo ihre Grenzen liegen.
    Zweitens, wie lassen sich körperlich/medizinische Ergebnisse mit der in der Theorie der Psychologie vereinbaren.
    Drittens muss man einen Standpunkt vertreten.

    • #13 Joseph Kuhn
      3. Dezember 2018

      @ christ:

      “Herr Kuhn wirft ja hier die Frage auf, ob es zum Wesen der Psychologie gehöre, dass sich keine allgemeinen Regeln ableiten lassen”

      Eine unterkomplexe Formulierung des Problems, die nicht gegen zwei gegensätzliche, aber gleichermaßen falsche Ansichten abgesichert ist: Erstens, dass der Geist nicht vom Gehirn abhänge, zweitens, dass es in der Psychologie keine wissenschaftlich stringente Methodik jenseits des Experiments geben könne. Zum Weiteren siehe meinen Kommentar zu foobar407.

  11. #14 echt?
    3. Dezember 2018

    Man könnte ja die “Binnenanerkennung” bewerten.

  12. #15 christ
    3. Dezember 2018

    Joseph Kuhn
    erste einmal Danke für den Buchtipp mit Hartmut Berger.
    Ich meine, dass differenzierte Klarheit über das Thema was kann man messen, was kann man wissen hilft , Studien zu beurteilen .
    Ich lese z.B. gerade ein Buch über die Traumforschung von den Ägyptern bis zu den modernen amerikanischen Forschern.
    Und dabei tritt das gleiche Problem auf, man kann Träume physikalisch messen, man kann die Erregungszustände des Schläfers feststellen, man kann die Träume mit Medikamenten beeinflussen,
    aber man kann nicht mit Bestimmtheit sagen, dass der Traum ein rein medizinisch/biologisches Phänomen ist.
    Eine kleiner Umweg ist in der Adventszeit angesagt. Den hl. Drei Königen aus dem Morgenland wurde ja im Traum befohlen, nicht zu Herodes zurückzukehren.
    Und ich selbst habe im Traum gesehen, wie ein ganz bestimmtes Haus brennt, dass dann einen Monat später wirklich gebrannt hat.
    Was ich damit sagen will, was in der Psychologie über den Menschen gedacht wird, kann nicht alles experimentell überprüft werden.
    Und das ist gut so. ! Wir Menschen sind nicht nur ein Bündel Fleisch, wir haben ein „Ich“ und das ist tabu.

    • #16 Joseph Kuhn
      3. Dezember 2018

      @ christ:

      “Buchtipp mit Hartmut Berger”

      Es war ein Buchtipp mit Hartwig Berger.

      “Den hl. Drei Königen aus dem Morgenland wurde ja im Traum befohlen”

      Es würde mir nicht im Traum einfallen, so etwas als historischen Bericht zu lesen.

      “Wir Menschen sind nicht nur ein Bündel Fleisch”

      Nein, aber wir sind auch kein Bündel Fleisch, in dem ein Gespenst haust, was Ihre hier oft vorgebrachte Ansicht ist. Die Annahme eines über der Materie schwebenden Geistes ist keine verständige Antwort auf die Replikationskrise in der Psychologie, sondern Denkfaulheit.

      “wir haben ein „Ich“ und das ist tabu”

      Über den ersten Halbsatz streiten sich die Philosophen. Aus einem Ich-Erleben folgt nicht die Existenz eines Ichs als kohärenter Einheit. Der zweite Halbsatz ist gedankenlos dahergeredet. Gerade Christen wie Sie wollen doch den Menschen verbessern, eine Form des Neuroenhancements, die das “Ich” verändert. Wie jedes Nachdenken übrigens, und Denken sollte kein Tabu sein, das wäre nicht erkenntnisfördernd.

  13. #17 gnaddrig
    3. Dezember 2018

    @ Joseph Kuhn:

    Es würde mir nicht im Traum einfallen, so etwas als historischen Bericht zu lesen.

    Und selbst wenn – was würde daraus für die Psychologie folgen? Nichts. Man könnte ja nicht einmal überprüfen, ob die drei Morgenländer sich den Traum nur eingeredet haben oder sogar bewusst eine Lügengeschichte erzählt haben. (Und das Problem ist hier nicht, dass das Ereignis vor 2000 Jahren stattgefunden hat – das könnte man bei aktuellen Traumberichten auch nicht feststellen.)

    Und selbst wenn der Traum “echt” war, wüsste man noch nicht, wie er zustandegekommen ist. Die Annahme eines übernatürlichen Wesens als Autor stünde da aber ganz weit unten auf der abzuarbeitenden Liste von Möglichkeiten.

    @ christ:

    Wir Menschen […] haben ein „Ich“ und das ist tabu.

    Inwiefern tabu? Abschaffen will das niemand, wenn es denn überhaupt existiert (s. Joseph Kuhns Einwand in #15). Aber Gegenstand der Erforschung kann es doch durchaus sein, warum auch nicht? Es mag unzugänglich oder nicht greifbar sein, entweder grundsätzlich oder nur mit heutigen technischen Mitteln, aber der Versuch, seine Existenz oder Nichtexistenz zweifelsfrei festzustellen und ggf. sein Wesen zu ergründen, ist natürlich nicht tabu, ganz im Gegenteil.

  14. #18 foobar407
    3. Dezember 2018

    @Kuhn Fragen statt messen

    Ja, ich würde das sogar bevorzugen. Deswegen hielt ich ja in einem anderen Artikel Einzeldiagnosen für wertvoller als epidemiologische Studien zur psychischen Gesundheit. Aber da wären wir erstens bei Ihrer angesprochenen Sisyphos-Arbeit und zweitens wird es dann noch mehr Leute geben, die der Psychologie die Wissenschaftlichkeit absprechen würden (mich nicht).

    Vielen Dank auch für Ihre Buchempfehlungen. Leider kann ich nicht versprechen, Sie in absehbarer Zeit zu lesen (Nachttisch hin oder her), aber besonders den zweiten Titel werde ich mal im Hinterkopf behalten.

  15. #19 christ
    4. Dezember 2018

    Joseph Kuhn
    Mit dem Gespenst sind Sie in einer Sackgasse. Das Phänomen Mensch oder sollte ich besser sagen, das Mysterium Mensch ist der Dreh- und Angel- und Ausgangspunkt aller Fragen.
    Ohne Menschen könnten wir nicht darüber nachdenken.
    Was jetzt die Replikationskrise angeht, Sie meinen damit das Wiederzitieren veralteter Studien, ich hoffe ich habe das richtig verstanden, das hat auch eine gewisse Ähnlichkeit mit der Replikation der Bibel.
    Wenn eine Einsicht als richtig erkannt wurde, dann bahnt sie sich ihren Weg. So funktioniert Wissenschaft. Von einer Einsicht zur nächsten. Was beklagen Sie also? Nennen Sie ein konkretes Beispiel, dass wir nicht aneinander vorbeireden.

    • #20 Joseph Kuhn
      4. Dezember 2018

      @ christ:

      “Replikationskrise … Sie meinen damit das Wiederzitieren veralteter Studien”

      Meinen Sie das jetzt im Ernst oder soll das Satire gewesen sein?

  16. #21 christ
    4. Dezember 2018

    XXXX

    Edit: Gelöscht. Das ist kein Missionierungsblog. JK

  17. #22 christ
    5. Dezember 2018

    Joseph Kuhn
    nach einer Begriffsklärung durch Wikipedia geht es bei der Replikation um die Wiederholung eines Testergebnisses.
    Was auch bei Wikipedia nicht klar wird, muss die Wiederholung im Einzelfall das gleiche Ergebnis bringen , oder reicht eine hohe Wahrscheinlichkeit aus, dass dieses Ergebnis nochmal erzielt werden kann.
    Da wir es ja mit Menschen zu tun haben, kann ich mir nur eine statistisch abgesicherte Wahrscheinlichkeit vorstellen.
    Dann kommt es meiner Meinung nach auf die Art der Studie an. Wenn man behauptet, wer 3 Bier getrunken hat ist fahruntüchtig, dann lässt sich das mit einem Fahrtest überprüfen.
    Wenn behauptet wird, nach 3 Bieren ist man lustiger, dann könnte man die Anzahl der Lacher in einer Personengruppe zählen.
    Wenn behauptet wird, 3 Biere jeden Tag schädigen die Leber, könnte man in einer Lanzeitstudie das überprüfen.
    Wenn behauptet wird , wer Bier trinkt, ist beruflich erfolgreicher, das kann nicht mehr eindeutig überprüft werden, weil es zu viele Parameter gibt, die in das Ergebnis einfließen.
    Ist das mit der Krise gemeint. Dass Studien gemacht werden, die gar keine eindeutige Aussage leisten können? Oder werden die Studien zu schlampig gemacht, mit zu wenig Probanden?
    Oder sind diese Studien reine PR Maßnahmen um die Aufmerksamkeit zu erhöhen?

    • #23 Joseph Kuhn
      5. Dezember 2018

      @ christ:

      Weiter so, noch etwas mehr dazu lesen und es wird.

  18. #24 christ
    5. Dezember 2018

    Joseph Kuhn
    an Ihnen ist ein Pädagoge verloren gegangen.
    Wäre es aber nicht ökonomischer, von vornherein ein praktisches Beispiel einfließen zu lassen?
    Und …..dürfen wir hoffen, bis Weihnachten zu einem Ergebnis zu kommen?

    • #25 Joseph Kuhn
      5. Dezember 2018

      @ christ:

      “dürfen wir hoffen, bis Weihnachten zu einem Ergebnis zu kommen?”

      42

  19. #26 christ
    6. Dezember 2018

    Joseph Kuhn
    Für einen Beherrscher der Zahlen ist 42 viel zu vage , da hätte ich mir mehr gewünscht, z.B. Ihre Glückszahl. Meine ist nach Wikipedia 8, was ich vorher nicht wusste.
    Es geht wieder aufwärts. Das macht die Adventszeit.
    Da ich hier sachlich und fachlich nichts Weiterführendes beitragen kann, ich wollte mich nur kundig machen, steige ich aus und wünsche Ihnen volle Gesundheit.

  20. #27 rolak
    6. Dezember 2018

    wünsche Ihnen volle Gesundheit

    ^^Immer diese Anspielungen auf das Weinglas im Profilbild :mrgreen:

  21. #28 Alisier
    6. Dezember 2018

    Wenn christ mal bewusst einen gelungenen doppelbödigen Scherz macht schere ich mir die Haare, rolak……

  22. #29 Adent
    6. Dezember 2018

    @christ
    Was für ein sinnbefreiter Quark.

    Das Phänomen Mensch oder sollte ich besser sagen, das Mysterium Mensch ist der Dreh- und Angel- und Ausgangspunkt aller Fragen.
    Ohne Menschen könnten wir nicht darüber nachdenken.

    Das Bakterium oder sollte ich besser sagen, die Bakterien, sind der Dreh- und Angelpunkt aller Fragen. Ohne Bakterien könnten wir nicht darüber reden.
    Nur mal so ins Rennen geworfen. Chemiker und Physiker dürfen ergänzen was noch so alles Dreh- und Angelpunkt ist, ganz ohne Mensch.

  23. #30 rolak
    9. Dezember 2018

    schere ich mir die Haare

    Schert mich nicht im Geringsten², Alisier, vielleicht auch deswegen, weil dergleichen hier alltäglich ist. Nicht für alle, mehr so knappst über der Epidermis zwischen Epiglottis und Vestibulum nasi, aber immerhin.

    mal bewusst

    Trefflich angedeutet: Mir scheint bisher eher reflektorisch bis konditioniert nachplappernd denn bewußt agiert zu werden. Beim Reagieren evtl etwas verschoben. ··2μ

    [Eigenzitat] Weinglas im Profilbild

    Hey, ich werde zitiert und damit berühmt.
    Da gab es übrigens noch einen Nichtzufallsfund, Joseph, nicht zum thread, doch generell ins blog und ganz speziell zum Profil passend.

    _______________
    ² gelogen – zugegeben, denn neugierig wäre ich schon bei Deutung ‘alle’