Auf der Seite des Vereins “pflegeethik initiative Deutschland e.V.“ steht ein Beitrag von Adelheid von Stösser zur Corona-Impfung, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Frau v. Stösser ist eine nicht unumstrittene, aber durchaus anerkannte Pflegeexpertin. Mitglied des Vereins ist u.a. auch Claus Fussek, der seit vielen Jahren auf Pflegemissstände aufmerksam macht.
Der Beitrag von Frau v. Stösser strotzt vor falschen Behauptungen und kommt zu einer Schlussfolgerung, die ethisch unerträglich ist. Es geht um Sterbefälle nach der Impfung. Schon der Einstieg des Artikels zeigt, wohin die Reise geht:
„Immer mehr Pflegekräfte und Angehörige, die Impfreaktionen bei den Heimbewohnern miterlebt habe, wenden sich damit an die Anwälte der Stifung Corona-Ausschuss.“
Nun, was sie dort sicher nicht bekommen, ist eine sachliche Information. Zum Beispiel darüber, dass der Impfstoff von AstraZeneca in der Tat ausgesprochen reaktogen ist, also heftige Impfreaktionen hervorruft, die aber in der Regel nach 1-2 Tagen wieder abklingen. Aber vielleicht dürfen sich die verunsicherten Leute ja gegen eine milde Gabe an einer angeblich in Vorbereitung befindlichen Klage gegen Wieler und Drosten beteiligen.
Frau v. Stösser gehört in das Umfeld dieses dubiosen „Corona-Ausschusses“ von Fuellmich & Co. und teilt dessen Gedankenwelt ganz explizit, bis hin zum offenen Vorwurf, der Staat ließe mit dem Impfprogramm Menschen absichtlich sterben:
„Da der Staat, unterstützt von einem Großteil der Gesellschaft, das Impfprogamm durchziehen will, werden wohl noch sehr viele Sterben müssen, bevor zugegeben wird, dass das Impf-Risiko nicht länger akzeptiert werden kann.“
Wie viele Menschen müssen wohl noch sterben, bis die Querdenkerszene zugibt, dass das Sterberisiko durch Covid-19 nicht länger akzeptiert werden kann? Dass die Impfungen zum Tod vieler Menschen führen, weiß Frau v. Stösser dagegen mit Gewissheit. Alle Sterbefälle nach der Impfung werden von ihr einfach zu Impfschäden erklärt:
„Insgesamt sind 24’207 Impfschäden dokumentiert worden, wovon 173 tödlich verliefen. Demnach liegt die statistische Wahrscheinlichkeit einen Impfschaden zu erleiden, bei ungefähr 1 zu 250.“
Den Zusammenhang hat sie vermutlich alternativmedizinisch erpendelt. In ihrem Buch „Pflegestandards“ finden sich Aussagen, die ihr Verständnis von Evidenz prägnant zum Ausdruck bringen (Seite 195):
„So wurden/werden viele Naturheilverfahren, wie die Homöopathie, Akupunktur, Geistheilungen u.v.a.m., aus unserem wissenschaftsorientieren Gesundheitssystem ausgeklammert bzw. in die Ecke der Scharlatanerie verbannt; selbst wenn deren Erfolge eindeutig dokumentiert sind.“
Solche Leute brauchen dann eben auch bei Coronainfektionen und Coronaimpfungen keine Daten, sie wissen, was ist. Frau v. Stösser findet aber auch keine Daten:
„Wer hingegen auf der Seite des Paul-Ehrlich Instituts nach Informationen sucht und wissen will, welchen Meldungen dort nachgegangen wird, erfährt lediglich wie Nebenwirkungsmeldungen von betroffenen Personen online angezeigt werden können. Konkrete Zahlen und Angaben zu Meldungen bedürfen wohl einer schriftlichen Presseanfrage.“
Die Sicherheitsberichte des PEI sind online abrufbar, es braucht keine schriftliche Presseanfrage. Da sie die Daten nicht findet – und wenn sie sie fände, natürlich auch nicht glauben würde, steht ihr Urteil fest: Das PEI lügt auf Anweisung.
„Insgesamt hat es den Anschein, dass dieses – dem Gesundheitsministerium unterstellte Institut – auf Anweisung handelt und keine Angaben macht, die die Impfbereitschaft der Bevölkerung schwächen könnte. Da jede Transparenz fehlt und die Angaben mehr als fragwürdig sind, verstärkt das den Verdacht der Vertuschung.“
Und weiter:
„Bezogen auf die Corona-Impfung muss von einem staatlich geförderten Gesundheitsexperiment gesprochen werden. Dabei wird offenbar in Kauf genommen, dass ein bestimmter Prozentsatz der Geimpften zu Tode kommt oder bleibende Schäden davon trägt.“
Ein bisschen rudert sie dann wieder zurück:
„Bisher sehen wir noch nur Erstreaktionen, diese sind jedoch zum Teil so heftig und ungewöhlich, dass das Experiment sofort gestoppt werden müsste.“
Dabei hat sie doch weiter oben schon aus ganzer Überzeugung von Impfschäden mit vielen Todesfällen gesprochen. Danach folgt ein Satz, der an Zynismus angesichts des sehr hohen absoluten Sterberisikos in der Altersgruppe 80 + bei einer SARS-CoV-2-Infektion (nach aktuellem Datenstand ca. 20 %) wohl kaum mehr zu überbieten ist:
„Zunächst einmal muss hier unterschieden werden zwischen Lebens-Risiko und Behandlungs-Risiko. Zum Lebensrisiko gehört es, dass Menschen sich infizieren und sterben können. Zum Behandlungsrisiko gehört es, dass Menschen in Folge einer medizinischen Behandlung sterben. Wenn sich ein Mensch auf die Impfung einlässt, so weil ihm ein Infektionschutz versprochen wird und er darauf vertraut, dass das Impf-Risiko geringer ist, als das Risiko an Corona schwer zu erkranken und zu sterben.“
Müsste sie sich nicht spätestens hier mit den Risiken beschäftigen? Fragt sie sich gar nicht, ob es nicht ganz eindeutig so sein könnte, „dass das Impf-Risiko geringer ist, als das Risiko an Corona schwer zu erkranken und zu sterben“? Nein, das fragt sie sich nicht:
„Stirbt ein kranker, alter Mensch, weil sein geschwächter Körper eine Virusinfektion nicht verkraftet, wurde das bislang als eine natürliche, häufige Todesursache angesehen.“
Brutaler kann es kaum formulieren: Lasst die Alten sterben und erklärt das zu „Pflegeethik“. Ob sie demnächst auch Krankenbehandlungen für Hochaltrige ablehnt? Risikofrei sind Operationen im hohen Alter schließlich auch nicht.
Nicht, dass Frau v. Stösser gar nicht mit Zahlen argumentieren würde, es sind halt nur welche, die für die alten Menschen nichts bedeuten:
„Bezogen auf die Gesamtbevölkerung liegt das Sterberisiko laut Heinzbergstudie bei 0,34 Prozent, laut Stanfordstudie bei 0,23 Prozent.“
Selbst daran gemessen, stellt sich die Frage nach dem Nutzen-Risiko-Verhältnis der Impfung. Aber da setzt sie noch eins drauf. Aus der Sicht von Frau v. Stösser ist die Impfung nämlich nicht nur hochgefährlich, sondern auch völlig nutzlos, was auch immer in den Zulassungsstudien stehen mag:
„Da diese Impfstoffe jedoch niemanden davor schützen sich selbst oder andere anzustecken, ändert sich an der Gefährdungslage im Grunde gar nichts.“
Bei allem Verständnis dafür, wenn jemand skeptisch gegenüber den Impfungen ist, oder eine unzureichende Impfaufklärung beklagt, oder der Pharmaindustrie und der Politik nicht über Weg traut, wofür es ja in nicht wenigen Fällen gute Gründe gibt: Was Frau v. Stösser hier schreibt, ist einfach nur skandalös. Der Verein mag ansonsten gute Werke tun, aber was diesen Beitrag angeht, ist er nicht gemeinnützig, sondern gemeingefährlich.
————————–
P.S.: Alle Schreibfehler in den Zitaten, wie die Heinzbergstudie, sind so im Original. Diese Fehler wären verzeihlich.
Kommentare (31)