Prof. Dr. Rolf Steyer hat sich um die Wissenschaft verdient gemacht. Er hat gezeigt, dass auch das beste fachliche Wissen nicht vor grobem Unfug schützt, wenn einem weltanschauliche Scheuklappen die Sicht versperren. Es kann uns allen eine Warnung sein.
Steyer und sein Schicksalsgefährte Kappler haben versucht, die Geschichte mit den Geburten und den Störchen zu toppen. Mögen Historiker (und -innen) einst darüber urteilen, ob es ihnen gelungen ist.
Jetzt steht auf der Internetseite der Uni Jena folgender Text:
„Unten finden Sie eine Stellungnahme unseres ehemaligen Mitarbeiters Prof. i.R. Rolf Steyer zu einer am 16.11.2021 veröffentlichten Notiz, die wissenschaftlich ungesicherte Befunde und Interpretationen im Kontext von Corona-Schutz-Impfungen beinhaltet. Das Institut für Psychologie war und ist in keiner Weise an dieser Notiz beteiligt und distanziert sich explizit und mit Nachdruck. Wir veröffentlichen diese Stellungnahme unseres ehemaligen Mitarbeiters hier, um einer Weiterverbreitung von Falschinformationen und Missinterpretationen entgegenzuwirken. Bei Fragen hierzu nehmen Sie bitte Kontakt mit der Pressestelle der Universität Jena auf: presse@uni-jena.de.
#Am 16. November haben wir für die Abgeordnete des Thüringer Landtags, Frau Dr. Ute Bergner, eine kurze Notiz verfasst. Der Anlass war eine Aktuelle Stunde des Landtags zur Corona-Maßnahmenpolitik. Der Bericht war ausschließlich für diesen Zweck bestimmt. Wir haben der Weitergabe an das Thüringer Gesundheitsministerium zugestimmt und, nach deren Anfrage, auch an die CDU-Fraktion. Die berichtete und überraschende Korrelation sollte Anlass für weitere Diskussionen und Analysen sein. Wir bedauern, dass diese Notiz eine solche Verbreitung gefunden hat. Die Verbreitung und Weitergabe der Notiz im Internet und den sozialen Medien haben wir nicht autorisiert oder sie gar veranlasst.
Zur Klarstellung: Es handelt sich bei der Notiz weder um eine wissenschaftliche Publikation noch um eine fundierte wissenschaftliche Studie, die unseren eigenen Qualitätsstandards genügt. Unsere Notiz beweist keineswegs, dass eine erhöhte Impfquote zu einer erhöhten Sterbewahrscheinlichkeit führt. Wir möchten auch nicht, dass sie dahingehend fehlinterpretiert wird. Es gibt zahlreiche Gründe, welche die gefundene positive Korrelation erklären könnten, ohne einen negativen Effekt der Impfquote auf die Übersterblichkeit zu implizieren. Um die aktuelle Übersterblichkeit zu erklären, sind umfassendere wissenschaftliche Analysen geboten. Unter Hinzunahme der jetzt verfügbaren KW 41 ist übrigens die von uns letzte Woche berichtete positive Korrelation nahezu gleich null.
Wir bitten, dass diese Stellungnahme überall dort zur Kenntnis gebracht wird, wo aus unserer Notiz zitiert wird, oder diese gar in Gänze übernommen wurde.
24. Nov. 2021
Rolf Steyer und Gregor Kappler#“
Dazu muss man nichts weiter sagen. Die Kraft, einzugestehen, dass sie schreienden Unfug fabriziert und verbreitet haben, hatten Steyer und Kappler nicht. Die Stellungnahme der beiden Korrelationshelden klingt ziemlich gequält und ist an Peinlichkeit kaum zu übertreffen. Warum um Himmels Willen macht man überhaupt etwas, was den „eigenen Qualitätsstandards“ nicht genügt? Warum macht man das auch noch für eine politische Arena? Und für wie dumm hält man die Adressaten eines solchen Statements: Wir haben einer Abgeordneten ein Papier geschrieben, von dem wir wussten, dass es nichts taugt und wollten nicht, dass sie es verbreitet?
Vielleicht arbeiten sich Rolf Steyer und Gregor Kappler so doch noch hoch bis zu den Geburten und Störchen. Möge Ihnen wenigstens das vergönnt sein. Den Rest kann vielleicht jemand wie Frau Aschbacher erklären, ich kann es nicht. Aber ich bin gespannt, ob jetzt diese Stellungnahme “überall dort zur Kenntnis gebracht wird, wo aus unserer Notiz zitiert wird, oder diese gar in Gänze übernommen wurde”.
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