1938 stand für Hitler nach dem „Anschluss“ Österreichs die „Lösung“ der tschechoslowakischen Frage auf der Tagesordnung. Am 30. Mai ließ er die Wehrmacht mobilisieren, um seine Forderungen ultimativ durchzusetzen. Es kam zum „Münchner Abkommen“, danach ging es, wie jeder weiß, in schnellen Schritten in den Abgrund.
2021 lässt Putin seine Armee an der Grenze zur Ukraine aufmarschieren. Er will, so heißt es, Zusicherungen, dass die NATO sich nicht weiter nach Osten ausbreitet, keine neuen Waffen an die Ukraine geliefert werden und keine Manöver westlicher Truppen an der russischen Grenze stattfinden.
Der Westen will ein neues Münchner Abkommen vermeiden. Es hat keinen guten Leumund. Stattdessen droht man Putin an, Russland würde „einen hohen Preis“ für jede Aggression zahlen. Wie man hört, denkt man z.B. daran, eine russische Söldnerfirma auf die Sanktionsliste zu setzen und zu prüfen, ob Nord Stream 2 ausgesetzt wird.
Welche Schlüsse hätte Hitler aus dieser Situation gezogen, welche wird Putin daraus ziehen, was unterscheidet die Beiden, was die Situation damals und heute, was wissen wir wirklich über die Situation und was über die Kriegsgefahr in Osteuropa?
Helfen historische Analogien bei der Beurteilung politischer Konflikte?
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