Lauterbach schickt seinen bisherigen Gesetzes-Torsi das nächste Vorhaben hinterher: ein „Herzgesetz“.
“Wir wollen deutschlandweit bei Kindern und Jugendlichen, bei 25-jährigen, bei 35-jährigen und bei 50-jährigen mit einem Gutschein-System alle auffordern, sich die Werte messen zu lassen: den Blutdruck, auch den Risikofaktor Zuckerkrankheit”
“Bei Kindern, die eine familiäre Belastung haben, muss man schon im Kindesalter anfangen, bei Fünfjährigen idealerweise.”
“Wir werden die Erstattungsfähigkeit der Medikamente deutlich ausdehnen”
Ist das Verhältnis von Nutzen und Risiken eines solchen Screenings mit nachfolgender Medikation geklärt? Auf welcher Studienlage beruhen die Altersstufen? Wäre es kosteneffizienter, Risikofaktoren in der Lebenswelt anzugehen? Weiß man alles nicht, aber egal? Hat das IQWIG wenigstens schon seinen Prüfbericht zum Screening auf Familiäre Hypercholesterinämie vorgelegt?
Wie schon beim eiligen Spahn scheint auch Lauterbach jetzt darauf zu setzen, so viele Gesetzesinitiativen zu starten, dass man darüber gar nicht mehr sorgfältig diskutieren kann, Abstimmungsdefizite in Hektik und Aufregung untergehen und schon rein zufällig mal einer seiner Vorschläge durchkommt. ChatGPT wird ihm das sicher erleichtern.
Nach dem “Herzgesetz” kommt dann das “Krebsgesetz”, das “Nierengesetz”, das “Rückengesetz”, das “Depressionsgesetz”, das “Demenzgesetz”, das “ADHS-Gesetz”, das “Schwerhörigkeitsgesetz” und irgendwann zum Schluss das “Blinddarmgesetz”?
Ob er an Legislaturtorschlusspanik leidet, in Kombination mit einer Gesetzgebungshyperaktivitätsstörung? Oder verfolgt er eine medikalisierende Pharma-Wirtschaftsförderungsstrategie? Eine Nationale Public Health-Strategie sieht jedenfalls anders aus.
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