In Japan wird zu Ehren der Riesensalamander Ōsanshōuo sogar ein eigenes Festival organisiert.

Die langlebigen Riesenmolche werden seit 1905 in Zoos gehalten, sie können zu über 50 Jahre alt werden. In Deutschland sind sie im Zoo Duisburg zu sehen und sicherlich auch in anderen Tiergärten.

Das Ungewöhnlichste an der Meldung zur Sichtung dieses kapitalen Exemplars des Riesensalamanders ist allerdings nicht das Tier selbst, sondern vielmehr der Umstand, dass eine Nachricht von 2009 jetzt wieder eine Schlagzeile geworden ist.


Molche in der Zukunft: “Der Krieg mit den Molchen”

Buch-Cover von Hans Ticha

Buch-Cover von Hans Ticha

Ein Bericht über einen Japanischen Riesensalamander wäre nicht vollständig ohne einen Hinweis auf Karel Capeks genialen Roman „ Der Krieg mit den Molchen“.
Der „Krieg mit den Molchen“ (Originaltitel: Válka s mloky) ist ein satirischer Science-Fiction-Roman des tschechischen Schriftstellers aus dem Jahre 1936 und gehört heute zur UNESCO-Sammlung repräsentativer Werke.
Eine intelligent geschriebene, düstere Parabel vom Vorabend des 2. Weltkriegs. Politisch immer wieder bedrückend aktuell nimmt er gleichermaßen auch das wesentlich moderne Thema einer drohenden Klima-Katastrophe vorweg:
„In Capeks Roman geht die Menschheit an einer Mischung aus Profitgier und Größenwahn zugrunde. Vor Sumatra entdeckt man eine unbekannte Molchart. Die gelehrigen Tiere werden rasch zum globalen Wirtschaftsfaktor: hochintelligente Arbeitssklaven, die an den Börsen in Kategorien wie „leader“ oder „trash“ gehandelt werden und der Menschheit eine Ära nie gekannten Fortschritts bescheren. Es kommt, wie es kommen muss. Technisch versiert und von konkurrierenden Staaten hochgerüstet, wenden sich die Molche schließlich gegen ihre Ausbeuter.“ schrieb Bettina Kaibach in ihrem Beitrag “Aufstand der Sklaven“ im Tagesspiegel.

Capeks Meisterwerk ist unbedingt lesenswert, auch fast 80 Jahre nach der Ersterscheinung!

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Kommentare (11)

  1. #1 nihil jie
    7. Juli 2014

    Wahnsinn… wenn mich jemand jetzt gefragt hätte wie groß Molche werden könnten, hätte ich viel geringere Größen als eine Schätzung angegeben.

    Und danke nebenbei für den Buchtipp. Mir wurde das schon mal empfohlen und jetzt wäre es vielleicht mal an der Zeit das auch mal zu lesen 😉

  2. #2 Bettina Wurche
    7. Juli 2014

    Naja, die beiden ostasiatischen Arten sind ja auch die einzigen Riesen. Und sie sind bei uns wirklich nicht sehr bekannt.
    Viel Spaß beim Lesen!

  3. #3 Eheran
    8. Juli 2014

    “Diese Meldung erschien heute auf dem Science-Blog „I fucking love Science“.”

    Ich bin irgendwie nicht dazu in der Lage, diese auch zu finden.
    Bitte verlinken 🙂

  4. #4 Bettina Wurche
    8. Juli 2014

    Es war nur auf Facebook:
    https://www.facebook.com/IFeakingLoveScience/photos/a.456449604376056.98921.367116489976035/872349852786027/?type=1
    Darum habe ich auch nicht verlinkt, es kann schließlich nicht jeder darauf zugreifen.

  5. #5 Meva
    10. Juli 2014

    Schöner und interessanter Artikel. Vielen Dank dafür.
    Und dennoch gestehe ich: ginge ich in Japan spazieren (was bislang leider noch nie vorkam) und plötzlich so ein “Ding” meinen Weg kreuzen würde, wäre ich wohl irgend etwas zwischen entsetzt und panisch.
    Wer denkt bei so einem “Monster” schon daran, dass es sich “nur” um ein Molch handelt, die unsereins als putzige Tierchen kennt.
    Wie erklärt man sich, dass die asiatischen Molche so groß werden können, während sich unsere mit ihrem “Miniformat” Recht wohl fühlen. Fressfeinde und Nahrung gibt es wohl dort wie hier. Liegt das vielleicht am Klima?

  6. #6 Bettina Wurche
    10. Juli 2014

    Danke : )
    Ich schreibe gerade noch einen Folgebeitrag über die Viecher. Darum bitte ich um etwas Geduld.
    Soviel schon mal vorweg: Riesensalamander gab es bis vor 14 Mio Jahren auch in Europa (z. B. in Deutschland).
    Heute existieren sie nur noch in Amerika und Asien in wenigen Arten. Es sind Reliktvorkommen einer Tiergruppe, die ihre Blütezeit schon lange hinter sich hat.
    Im heutigen Europa mangelt es sowohl am richtigen Klima als auch am richtigen Lebensraum. Außerdem sind sie durch ihre geringe Individuenzahl durch Bejagung strak gefährdet.

  7. #7 nihil jie
    10. Juli 2014

    @Bettina Wurche

    Ich finde dennoch erstaunlich dass manche Arten so groß werden könne. Wäre mir so im Traum nicht eingefallen 😉 Ich frage mich gerade wie deren Organe das überstehen können wenn sie sich auf dem Land bewegen. Sie sind doch bestimmt ziemlich schwer und leben hauptsächlich im Wasser, nehme ich stark an.

  8. #8 Meva
    10. Juli 2014

    Kurzes 2min-Video gefunden. Zwar nix Science aber zumindest gute Aufnahmen
    https://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2076402/Riesensalamander—bedrohte-Urviecher#/beitrag/video/2076402/Riesensalamander—bedrohte-Urviecher

    (“Wah. Er zischt schon” 😀 )

  9. #9 WolfInSheepskin
    12. Juli 2014

    Selber Moloch !!!!

  10. #10 Bettina Wurche
    13. Juli 2014

    @ Schon richtig – der Riesesalamander kann zwar an Land noch irgendwie laufen, aber es fällt ihm schon sehr schwer. Wirklich wohl fühlt er sich im Wasser.
    Andrias und Cryptobranchus, die heute lebenden Riesensalamander,machen eine nur unvollständige Metamorphose durch: Die äußeren Kiemen werden erst im 3. Lebensjahr zurückgebildet, Augenlider werden gar nicht ausgebildet und sie behalten ihre Larvenbezahnung.
    Der gesamte Körperbau sagt sehr deutlich, dass das Viech ins Wasser oder zumindest ins Feuchte gehört. Das steht ja auch schon im Artikel.
    Weder Fortbewegungsmodus noch Haut sind für längere Zeit außerhalb des Wassers geeignet.

  11. […] zeigt.“, sagte der Beamte. (Das erinnert mich an eine Situation, als durch ein Unwetter ein Japanischer Riesensalamander auf einmal aus dem Kamogawa-Fluß mitten in Kyoto gespült wurde: Ein Spaziergänger nahm seinen aufgeregten Hund an die Leine und […]