Übrigens: Riesenhaie sind lange kommerziell befischt worden, auch in Europa, etwa vor England, Schottland und Norwegen.
Haie haben als Auftriebsorgan eine große Leber, die des Riesenhais soll ein Viertel seines Körpergewichts erreichen.
Aus den Lebern wurde Lampenöl und Lebertran produziert, auch das Fleisch und die Flossen wurden verarbeitet. Da Riesenhaie sich nur langsam fortpflanzen, ist die Spezies gegenüber der Ausbeutung sehr empfindlich.
Heute stehen die Riesenhaie Europas auf der IUCN-Liste („Rote Liste“) als „gefährdet“ (“vulnerable”). Leider landen sie oft als Beifang dennoch in den Netzen. Nur in Neuseeland darf solcher Beifang „Bycatch“ dann auch legal gehandelt werden.
Lebertran wird heute meist aus Dorschlebern gewonnen, Möllers Tran mit Zitronengeschmack findet sich auch heute noch in jedem gut sortierten norwegischen Haushalt.
Riesenhaie vor Mainz
Auch in der Gegend um Mainz lebten früher Riesenhaie.
Damals, als dort am Sandstrand Palmen wuchsen und Seekühe in der warmen Nordsee grasten. Im Tertiär – im Miozän und im Oligozän – befand sich dort ein Arm der Ur-Nordsee mit recht warmem Wasser, die heutigen Sand-Ablagerungen des Mainzer Beckens sind die Relikte des Meeresbodens und voller Meeresfossilien. In den Sandgruben und auf einigen Weinbergen sind heute noch viele Muscheln und Schnecken, deren nahe Verwandte heute im Mittelmeer leben, riesige Austern, Zähne von verschiedenen Haiarten und Seekuh-Knochen zu finden (Anmerkung: Der Zutritt in Sandgruben ist nicht erlaubt, sie sind aktive Betriebe und wegen der Hangrutschungen potentiell gefährlich. Auf bepflanzten Weinbergen verbietet sich das Herumrennen und Fossiliensuchen ohnehin von selbst, eine Beschädigung der Pflanzen wäre inakzeptabel Allerdings findet man an einigen wegen manchmal brüchige Schnecken). Seltene Fundstücke des Mainzer Beckens sind fossile Kiemenreusendornen von Riesenhaien. Fossilien des Mainzer Beckens sind übrigens im Museum in Alzey und im Paläontologischen Museum Nierstein zu bewundern.
Kryptozoologie
Die großen Haie sind ein fester Bestandteil der marinen Kryptozoologie.
Wenn sie als Gruppe dicht hintereinander schwimmen, können sie überzeugend Seeschlangen mit vielen Rückenflossen imitieren. Bei gestrandeten Exemplaren lösen sich die Kiemen, der Unterkiefer und der untere Teil der Schwanzflosse relativ schnell vom Körper, so dass der übrig gebliebene Rest wieder wie eine Schlange aussieht. So wie das Zuiyo-Monster und die Stronsay-Bestie.
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