Im letzten Beitrag ging es um die Allgemeine Zoologie der Tribble (Tribbologie), jetzt steht die Angewandte Tribbologie im Vordergrund. Die Haltung und Pflege von Tribbles.

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Uhura mit Tribble

Die quiekenden, gurrenden Fellbälle haben eine ähnliche Auswirkung auf Menschen wie Hauskatzen: Sie geben dem Menschen ein entspannendes Komfortgefühl.
Theoretisch sind sie natürlich als Haustiere sehr geeignet, sie sind anspruchsloser als die meisten irdischen Hausgenossen: “Non-breeding tribbles make good pets because they are clean and easy to keep. They are very friendly to almost all humanioids, and most other Federation members.”

Ernährung:
Ein Tribble kann nahezu alles fressen, was auf Kohlenstoffverbindungen basiert. Sie fressen sehr viel, schließlich besteht so ein Pelzball fast nur aus Verdauungs- und Fortpflanzungstrakt.
Verschiedene Tiermärkte bieten kohlenhydratarme gute Futtermischungen an, die auch Spurenelemente und Vitamine erhalten, um das Fell glänzend zu erhalten.
Zu kohlenhydratreiche Ernährung führt zu Fettleibigkeit, Trägheit und einem glanzlosen Pelz. Auch zu viele Süßigkeiten vertragen sie nicht. Obwohl sie nur trinken,sollte eine kleine Wasserschalebereit stehen. Mit Wasser, nicht mit Milch. Letzteres führt nur zu Blähungen.

https://www.ex-astris-scientia.org/database/tribbles/tribble-thetroublewithtribbles1.jpg

TOS: “The Trouble with Tribbles”

Ihre enorme Vermehrungsfreudigkeit ist recht problematisch, schließlich werden sie schon trächtig geboren.
Wenn man nicht eine Tribble-Zucht eröffnen möchte, was zu ganz erheblichen juristischen Konsequenzen führen dürfte, denn außerirdische Organismen dürfen nicht einfach so auf der Erde gehalten werden, wo sie in die Umwelt entweichen und ganze Ökosysteme ruinieren könnten. Auf diese Problematik der Tribbles als invasive Art hatte Spock bereits beim Erstkontakt hingewiesen.

Es wäre also eine ausgesprochen gute Idee, seinen Tribble an der Vermehrung zu hindern und ihn sorgfältig unter Verschluss zu halten.
Allein schon deswegen, weil Tribbles es gern warm und weich haben. Frei im Haus herumstreifende Tribbles lasen sich darum gern auf Polstermöbeln wie Stühlen, Sessels und Sofas nieder. Das schränkt dann allerdings seine Eignung als Hausgenosse ein. Erstens könnte man sich versehentlich ´draufsetzen, was zu mechanischer Überlastung führen könnte. Und zweitens könnten sie abhauen, was dann wieder hochgradig invasiv für den Rest des Ökosystems wäre.

Behandlung und Pflege
Tribble wollen Aufmerksamkeit – auch da sind sie Katzen ähnlich.
Sie sitzen gern auf Herrchens oder Frauchens Schoß und werden gestreichelt oder gebürstet, dann schnurren und gurren sie vor Wohlbehagen. Wahlweise nehmen sie auch auf dem Schreibtisch Platz, gern auf der Tastatur.
Nur wenn Klingonen zu Besuch sind, sollte der Tribble in ein anderes Zimmer gebracht werden, beide Lebensformen sind inkompatibel und die gegenseitige Abneigung eskaliert schnell.
Tribbles mögen Kinder und Kinder mögen Tribbles – schließlich sind sie klein, weich und kuschelig. Wenn sie zu fest angefasst oder verletzt werden, stoßen sie so hohe Quiekser aus, dass der Übeltäter sie sofort loslässt.

Tribbles mögen kein Wasser und sollten auch nicht gebadet werden. Sollte dennoch eine sehr gründliche Fellreinigung nötig werden, kann man sie schallduschen. Sollte der Pelzball einmal nass geworden sein, besteht die Gefahr einer Erkältung und – im schlimmsten Fall – einer Lungenentzündung. Das Tier darf auf keinen Fall in der Mikrowelle getrocknet werden, sondern eher mit einem weichen Handtuch. Die empfohlene Behandlung mit Antibiotika halte ich angesichts der extraterrestrischen Herkunft des Tribbles für riskant und rate davon ab.

Sollte der Tribble trotz bester Pflege apathisch, still und mit ungepflegtem Fell apathisch herumlungern, so steht ein Gang zum Tierarzt an. Nur wenige Tierärzte kennen sich mit extraterrestrischen Haustieren aus, eine gute Adresse ist Dr. Phlox. Der Schiffsarzt der Enterprise ist ein guter Mediziner und ausgewiesener Exozoologie-Kenner.
Alternativ empfiehlt sich die Anschaffung eines VNH – eines Veterinärmedizinischen Notfall-Hologramms. Bei einigen Programmen lässt allerdings wegen der gewöhnungsbedürftigen Kommunikation die Usability erheblich zu wünschen übrig.

Übrigens: Tribbles können auch kleine Tricks lernen. Für eine kleinen Süßigkeit tun sie sehr viel.
Unter „CARE AND FEEDING OF THE PET TRIBBLE (or Much More Than You Ever Wanted To Know About Tribbles)“ sind viele weitere wichtige Hinweise für die Haltung und Verwendung von Tribbles zu finden

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Kommentare (28)

  1. #1 RPGNo1
    15. September 2016

    *Gnihihi, kicher, prust*
    Bettina, du bist genial. Ich muss mich richtiggehend zwingen, nicht lauthals loszulachen (das könnte in unserem Großraumbüro für einige Irritationen sorgen). Live long and prosper!

  2. #2 Bettina Wurche
    15. September 2016

    @RPGNo1: Danke. Manchmal muss man was zu lachen haben in diesen Zeiten. Und: Vieles davon habe nicht ich mir ausgedacht, das hatten vorher schon andere Leute getan. S. Quellenangaben

  3. #3 RPGNo1
    15. September 2016

    Eine gute Quellenforschung und dann die Einzeltexte auch noch in einen korrekten Gesamtkontext zu bringen, ist auch nicht einfach. Aber der Dank gilt natürlich auch den ursprünglichen Autoren. 🙂

  4. #4 Emmygunde Spatz
    15. September 2016

    Ich klatsche freudig quietschend in die Hände: Der ersehnte zweite Teil!
    Schöööön, danke!

    Als Aufbewahrungsort für Begleiter/Haustribbles empfehle ich einen gepolsterten Tragebeutel. So kann man das Tierchen mit sich herumtragen und sicher gehen, daß es sich nicht planlos vermehrt oder in Abwesenheit die Speisekammer leer frißt.
    😉

  5. #5 RPGNo1
    15. September 2016

    So ein Tribble ist doch das ideale Haustier für einen arbeitenden Single.
    Ein Hund muss regelmäßig Gassi gehen.
    Eine Katze kann zwar alleine sein, aber es besteht auch die Gefahr, dass das geliebte Sofa am Abend verziert wurde
    Ein Vogel… na ja, nix zum Knuddeln. Außerdem können sie abhauen
    Kaninchen oder Meerschweinchen: Kann man Knuddeln, aber es fehlen die beruhigenden gurrenden Geräusche.
    Echsen fehlt völlig der Knuddelfaktor.
    Insekten, Spinnen? Äh nein…
    Fische? Blupp, blupp

    Der Tribble käme morgens in meinen Rucksack. Tagsüber hätte ich dann ein gurrendes flauschiges Etwas auf meinem Schoß sitzen, das einen nicht zu unterschätzenden beruhigenden Einfluss auf mich hätte, wenn ich mich über dämliche Anfragen ärgere. Eventuelle Proteste meiner Kollegen/Kolleginnen wegen störender Geräusche würden im Keim erstickt, indem sie auch sofort Tribble-technisch versorgt würden. Und wenn ein Tribble doch mal weichen muss (Meetings, wichtige Telefongespräche), dann findet sicher doch ein abgesperrtes Eckchen auf dem Stockwerk, sozusagen ein Tribblehort.
    Hach *gurr gurr gurr* Ja, bist ein liebes Tierchen *streichel*

  6. #6 Emmygunde Spatz
    15. September 2016

    @RPGNo1: Super! Darf ich genau diese Argumentation ausleihen?

  7. #7 gedankenknick
    15. September 2016

    Ist es problematisch, einen Tribble zu baden und nach Mitternacht zu füttern? 😉

  8. #8 tomtoo
    15. September 2016

    @Bettina

    Vielen Dank ! Ich bekomme das Schmulzen gerade garnicht aus dem Gesicht. Das Rezept ist der Hammer und erklärt natürlich die Abneigung der Tribbels gegenüber Klingonen.
    🙂

  9. #9 Bettina Wurche
    15. September 2016

    @gedankenknick: Dazu habe ich keine Angaben gefunden. Soweit ich es verstanden habe, sollte man sie auch vor Mitternacht nicht zu gut füttern, weil sie sich dann exponentiell zun den aufgenommenen Kohlenhydraten vermehren.

  10. #10 Bettina Wurche
    15. September 2016

    @Tomtoo: Hach, naja, die Klingonen machen es manchmal aber auch schwer, sie liebzuhaben…

  11. #11 rolak
    15. September 2016

    in seinem Atelier in Köln besucht

    Traditionsgemäß mit dem Möllemer Böötchen oder doch schienen/straßengebunden, Bettina?

    Dabei seiht die Hälfte

    So viele Löcher haben die Teile doch gar nicht^^ btt: Das liegt halt daran, daß auch nur halbwegs bionisch angehauchte kinetische Skulpturen automagisch zu dem konvergieren, was offensichtlich in vielen SciFiFilmen für (publikumsgewohnt) fremdartigst und fortschrittlichst angesehen wird.

    Theremin

    Sorry, in keiner Weise, schon wegen der scharfkantigen AttackKurven. Wesentlich eher erinnert es mich an das präparierte Klavier bei Cage et al.

  12. #12 rolak
    15. September 2016

    keine Angaben gefunden

    Brauchst Du anderen Film zum Suchen, Bettina. gedankenknick gedankenknickte.

  13. #13 Bettina Wurche
    15. September 2016

    @rolak: Es gibt keinen Hinwesi darauf, dass Tribbles sich da verhalten wie Gremlins. (Ich hatte sogar überlegt, die Anspielung noch aufzunehmen : ))

  14. #14 tomtoo
    15. September 2016

    @Bettina
    Sind halt Klingonen, keine Weganer oder wie die heissen.

  15. #15 Bettina Wurche
    15. September 2016

    @rolak: Ich fahre Bahn. Mit dem Boot von Darmstadt nach Köln erschien mir zu umständlich : )
    War das Klavier auch kleine und orange und fellig? Muss ich mal recherchieren.

  16. #16 RPGNo1
    15. September 2016

    @Emmygunde Spatz

    Super! Darf ich genau diese Argumentation ausleihen?

    Aber immer gerne, kein Problem! 🙂

  17. #17 rolak
    15. September 2016

    ach ich weiß ja auch nicht immer…

  18. #18 rolak
    15. September 2016

    von Darmstadt

    Doch nicht komplett, Bettina, das MB quert doch nur den Rhein. Statt in Deutz erst in HBf aus dem Zug hbfen und zurückschippern. Zugegebenermaßen recht aufwendig. Seilbahn gäbe es auch noch ;‑)

    auch kleine und orange und fellig

    Genausowenig wie ein typisches Theremin – es ging doch wohl um den Klang, oder?
    Cage zumindest war grau, als ich mit dem malträtierten Instrument sah&hörte.

  19. #19 rolak
    15. September 2016

    *räusper* als ich ihn..

  20. #20 Emmygunde Spatz
    15. September 2016

    RPGNo1: Danke! Ich finde, so ein Tribble erscheint nicht nur für Singles, sondern auch für Eltern geeignet.

  21. #21 Rüdiger Kuhnke
    München
    15. September 2016

    Ein nicht geringe Anzahl Menschen besteht übrigens auch fast nur aus Verdauungs- und Fortpflanzungstrakt. (In manchen Gegenden bis zu 21 Prozent!)

  22. #22 Bettina Wurche
    15. September 2016

    @Rüdiger Kuhnke: Hmmm…zwischen 21% und “fast nur” sehe ich eine gewisse Diskrepanz. Bei Tribbles tippe ich auf etwa 70%. Hättest Du für die Leute ne Quelle?

  23. #23 DH
    15. September 2016

    Tribble A für diesen Artikel.

  24. #24 rolak
    17. September 2016

    Nichts mit Tribbles, doch immerhin schwach verschränkt: Gestern bei der after-dinner-show kam völlig unvermutet Quarks Stimme zu Gehör, nicht als die von Qwark, but as the one of the nefarious Dr. Nefarious.

    Und nein, nach dem Essen&Trinken war nur noch sehr leichte Kost bewältigbar ;‑)

  25. #25 RPGNo1
    17. September 2016

    Kleiner Tipp für alle Fans von deutschen SciFi: Am Montag, den 19.9., läuft auf Tele 5 um 20.15 h der Film “Raumpatrouille Orion – Rücksturz ins Kino!”

  26. #26 Bettina Wurche
    17. September 2016

    @RPGNo1: Vielen Dank! Ich habe gerade einen Artikel vorbereitet, da setze ich es ´drunter, o. k.?

  27. #27 RPGNo1
    17. September 2016

    @Bettina
    Aber immer doch. Freut mich, wenn ich weiterhelfen kann. 🙂

  28. #28 rolak
    18. September 2016

    kinetischen Skulpturen

    Schmalkontext: Gestern war im nahen Freistaat die Rasselbande los, wieder mal ein schier außerweltliches Erleben…