2001 Space child

2001: Star Child

Ich fühle mich psychedelisch geflasht: Flirrendes Kunstlicht, Weiß und Magenta, zurückgeworfen von glänzenden Kunststoffoberflächen. Gebogene Wände und synthetische Fransenvorhänge. Eine Situation wie auf einer Raumstation. Die Wandrundung irritiert mich, ich verliere das Raumgefühl, am liebsten würde ich mich erstmal hinsetzen und tief durchatmen. Das Sitzmöbel „Djinn“ in verlockendem Magenta sieht einladend aus – ist aber leider ein Ausstellungsstück.
Durch Türöffnungen geht es in den dunklen Weltraum, dazwischen wirbeln synthetische Fransen in Kreisbahnen als surrealistischer Sichtschutz. Im Weltraum schweben Raumschiffe, Raumanzüge und Exponate mit Bezug zum All vor dunklem Hintergrund. In einer Nische flackern ausgewählte Filmausschnitte. In elektrischem Blau erstrahlt das Star Child.

Ausstellung im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt

Kubricks meisterliches SF-Epos „2001“ – eine Kooperation mit dem Physiker und SF-Autoren Arthur C. Clarke, auf dessen Kurzgeschichte der Film auch aufbaut – ist am Museumsufer gelandet. Das  Deutsche Filmmuseum zeigt zum 50. Film-Geburtstag die Ausstellung „2001 – 50 Jahre A SPACE ODYSSEY“.
Zur Erinnerung – der Film ist in vier Abschnitte gegliedert:

Aufbruch der Menschheit (The Dawn of Man)

Mondstation Clavius (Tycho Magnetic Anomaly-1)

Die Reise zum Jupiter (Jupiter Mission 18 Months Later)

Wiedergeburt (Jupiter and Beyond the Infinite)

Da ich für ARTMAPP einen Beitrag dazu schreibe, bekomme ich von Hans-Peter Reichmann, dem Senior Curator, eine ausführliche Sonderführung – so macht Arbeit Spaß!
Die Ausstellung, so erzählt er mir, ist durch Kubricks umfangreichen Nachlass möglich geworden, der vor allem aus Papieren besteht. Kubrick war ein detailbesessener Produzent, der vor dem Beginn einer Produktion Unmengen von Informationen recherchierte und zusammentrug. Auf Tausenden von Karteikarten notierte er Informationen und Ideen in Text und Bild, akribisch sortiert, bevor es Computer gab. Die Recherchereisen führte er nicht selbst durch, sondern schickte Mitarbeiter.

Zur Enttäuschung von Sammlern, Museumskuratoren und anderen sind nach dem Ende der Produktionen der größte Teil der Requisiten nicht erhalten geblieben. Nur wenige Stücke hatten im Nachlass des Filmproduzenten überdauert. Glücklicherweise fanden sich in den Firmenarchiven und in Privatsammlungen weitere Exponate, Repliken und minutiös nachgebaute Modelle, von der weißen Lederhaube der PanAm-Stewardess bis zum Raumschiff Discovery und dem PanAm-Raumgleiter Orion.
Ein Modell der Zentrifuge des Raumschiffs Discovery ließ das Filmmuseum selbst anfertigen: Ein Knopfdruck setzt es in Rotation.
Kubrick ließ diese Zentrifuge als eine wichtige Kulisse im Filmabschnitt “Die Reise zum Jupiter” vom Flugzeugkonstrukteur Vickers nachbauen. Die technische Perfektion von Schaltpulten, Raumschiffen und andere technische Strukturen erreichte Kubrick, indem er sie mit Beratung etwa von Flugzeug- und NASA-Ingenieuren konstruieren ließ. So wurde etwa der ehemalige NASA-Mitarbeiter Harry Lange sein Production Designer.

Berühmt geworden ist „2001“ nicht nur für das zeitlos-futuristische Design, sondern auch für die geniale filmische Umsetzung. Kubrick hat mit „2001“ eine authentische nahe Zukunft erschaffen, ohne dass es diese zur Zeit des Filmdrehs bereits gegeben hätte. Sein über 100-köpfiges Special Effects-Team bildete mehrere Jahre vor der Mondlandung aus den wenigen vorhandenen Vorlagen der NASA realistische Ansichten von Weltraum, Planeten und eine Mondoberfläche ab. Über die Hälfte des Filmbudgets floss hier in die Special Effects, was für damalige Filme ungeheuerlich war (Pressemappe des Deutschen Filmmuseums zur Ausstellung).

Die Ausstellung beginnt im Erdgeschoss mit einer großformatigen Ansicht des Astronauten Poole in der Zentrifuge sowie weiteren Exponaten und Projekten.
Im Vorraum der Sonderausstellung gibt es dann ein visuelles Intro zur politischen Situation der 60-er Jahre und zur zeitgeschichtliche Einordnung: JFK, Vietnam-Krieg, Kalter-Krieg und Blumenkinder. Der Space Race im Kalten Krieg, der eine gewaltige Schubkraft für die Weltraumforschung und –technik bedeutete.  Gleichzeitig mediale und inhaltliche Entwicklung des Science Fiction-Genres auf der Leinwand.

Kubricks Werk ist in Frankfurt nicht unbekannt: 2004 hatte das Filmmuseum die sehr erfolgreiche Ausstellung “Kubrick” über das Werk des genialen Produzenten gezeigt, die mit ihren einzigartigen Exponaten seitdem auf Welttournee ist.
Sie wurde zum 50. Geburtstag des Films „2001“ für diese Sonderausstellung zurückgerufen, mit zusätzlichen Dokumenten und Exponaten angereichert und neu inszeniert.

Design, Mode und Medien in der Zukunft

2001 Djinn

Sitzmöbel “Djinn” (Wikipedia)

Das Sitzmöbel “Djinn” von Mourgue fällt sofort ins Auge, allein schon durch die Farbe “Magenta”. In den künstlichen Licht flirrt der Farbton regelrecht. Die Original-Bezeichnung “Low fireside chair”  wird oft durch “2001“-chair ersetzt, der Stuhl ist durch seinen Filmauftritt geradezu geadelt worden.
In einer Vitrine gegenüber liegt das Besteck des dänischen Designers Jacobsen, mit dem die Astronauten Bowmann und Poole ihren Nahrungsbrei aus flachen, kubischen Behältnissen löffeln. Das schnörkellose Design aus hochwertigen Materialien mit klaren Formen, oft geometrisch und meist  in zurückhaltender Farbgebung, erschafft eine Szenerie der Modernität, die bis heute modern wirkt. Im Gegenzug für die Überlassung ihrer Produkte durften die Firmen ihre Logos im Film platzieren und mit ihrer Filmbeteiligung werben. „2001“ war ein Branding, das Firmen, die als hip gelten wollten, anzog. So gerierte sich PanAm als hippe Kult-Fluggesellschaft, die bereits den Weltraum-Linienverkehr plante.

Computerdisplays, ein Honeywell-Computer im Koffer als tragbares Heimbüro, ein Bild-Telefon und andere technische Gimmicks gaben 1968 einen Ausblick in zukünftige Formen der schnellen, schnurlosen Kommunikation für jedermann. Erstaunlich viel davon ist eingetroffen!
Gemeinsam mit Experten aus Forschungsabteilungen der NASA, IBM, Honeywell, PanAm und vielen hochkarätigen Designern erschuf Kubrick eine detailgetreue Vision einer modernen Welt und des Weltraums. Wie auch im Star Trek-Universum ist es atemberaubend, was 1968 noch als futuristisch galt und mittlerweile weltweit flächendeckend Alltags ist: Vom Laptop bis zur selbst öffnenden Tür, von der Spracheingabe beim Computer bis zum Telefon mit Bild. Allerdings sind die meisten dieser Tools heute wesentlich kleiner, als 1968 noch zu ahnen war. Dafür sind sie wesentlich bunter geworden, schließlich besteht die Kundschaft nicht nur aus älteren Herren, sondern aus allen Bereichen der Welt-Bevölkerung. (Was Kubrick und Clarke wohl beim Anblick eines rosa-glitzernden Smartphones mit einem Einhorn gesagt hätten? Vielleicht hätten sie einfach einen Herzinfarkt bekommen. Allerdings taucht im Film ja auch die Farbe Pink auf – bei der Stewardessen-Uniform.)

2001 silver space suit

2001: Silberner Raumanzug

Für das Kostümdesign war zunächst die Mode-Ikone Mary Quant  verantwortlich, deren Markenzeichen der Minirock und passend gemusterte bunter Strumpfhosen waren. Später kam britische Modedesigner Sir Hardy Amies dazu, der Hofschneider der Queen. Einige kolorierte Original-Skizzen aus seinem Nachlass sind in der Ausstellung zu sehen: Schlicht und geometrisch geschnittene Anzüge in gedeckten Farben für Wissenschaftler. Die Damenmode zeigt kurze Kleider und Strumpfhosen im Stil der 60-er Jahre, weiblich und praktisch gleichermaßen. Eines der gerade kurzen Kleidchen hat eine Kapuze, ein andere praktische Taschen. Dazu: farbige und passend gemusterte Strumpfhosen. Diese Kleidung ist so zeitlos, dass sie heute auf der Straße zwar als etwas extravagant aber absolut modisch auffallen würden. Die rosa Uniform der Stations-Stewardessen mit dem Minirock und der Pillbox als Kopfbedeckung ist sehr weiblich, der weich fallende Hosenanzug der Stewardessen im Raumgleiter Orion eher praktisch für die Schwerelosigkeit. Die ikonische Kopfbedeckung des gepolsterten Lederhelms wird als Kopfschutz gedeutet, für den eventuellen Fall im freien Fall.

Die Astronautenanzüge hingegen ließ Kubrick wieder von Experten der NASA entwickeln, hier stand die glaubhafte Funktionalität im Vordergrund. Sie ähneln stark den silbernen Anzügen der Gemini- und Mercury-Raumfahrtprogramme der 60-er Jahre. Diese Gemini- und Mercury-Anzüge waren eher Druckanzüge aus der Aeronautik, als Raumanzüge für das Weltall. Die charakteristischen umfangreichen EVA-Anzüge (EVA: ExtraVehicular activity) für die Apollo-Missionen mit ihren Schritten auf dem Mond und den Weltraum-„Spaziergängen“ waren zu dem Zeitpunkt noch in der Entwicklung.
Einer der silbernen Anzüge ist ausgestellt: Deutlich ist zu sehen, wie der Zahn der Zeit daran nagt. Die neuartigen verwendeten Kunststoff-Textilien des Original-Kostüms bekommen allmählich Risse. Gerade Kunststoffe, die eher zerfallen als Leder, Holz oder Metalle, sind für jedes Museum eine restauratorische Herausforderung. Das macht solche Exponate allerdings auch so authentisch.

Auch die mediale Vermarktung hatte Kubrick perfektioniert: In 2001 ist die internationale Presse als Lektüre vorhanden: New York Times, Vogue und Stern. Dass eine Hochglanz-Modezeitschift wie Vogue in einem Science Fiction-Film auftaucht, unterstreicht noch einmal die Bedeutung der 2001-Designer als der modisch-modernen Avantgarde zugehörig. Der Mini-Rock war damals in vielen Kreisen immer noch als zu frech verpönt, selbst die Vogue hatte sich erst 1962 getraut, solch ein Kleidungsstück abzubilden. Gemeinsam mit den schicken Frisuren des Starcoiffeurs Vidal Sassoon griff “2001” den Stil der 60-er Jahre auf und prägte ihn auch mit. Schließlich wollte jede/r jung, attraktiv und modern aussehen. Mit diesem medialen Product Placing stellte Kubrick eine angemessene Presseberichterstattung mit viel Bildmaterial und erheblicher Begeisterung über sein ambitioniertes Filmprojekt “2001” sicher.

Fortsetzung folgt

 

Kommentare (34)

  1. #1 tomtoo
    3. Juni 2018

    Muss ja echt schmunzeln, auf dem Bild sieht es so aus als hätte der Raumanzug einen Pinkelreisverschluss. *g*

  2. #2 Cornelia S. Gliem
    4. Juni 2018

    Was für ein Film. Trotz des merkwürdigen Endes. .. Und jetzt sind WIR schon 2018. keine mondstation. kein mars – zumindest nicht “real-präsent”.
    was habe ich aus dem Film gelernt?
    1) KI können in Gewissensnöte geraten
    2) das erste Werkzeug war eine Waffe (=das musste ich wieder verlernen :-))
    3) klassische Musik ist so cool
    4) Die 60iger haben vorausgesehen, dass EUROPA (=der Mond) potentiell lebensfreundlich ist.
    🙂
    Danke für den Start eines interessanten Artikels!

  3. #3 RPGNo1
    4. Juni 2018

    Computerdisplays, ein Honeywell-Computer im Koffer als tragbares Heimbüro, ein Bild-Telefon und andere technische Gimmicks gaben 1968 einen Ausblick in zukünftige Formen der schnellen, schnurlosen Kommunikation für jedermann. Erstaunlich viel davon ist eingetroffen!

    In der Computertechnik sind Kubriks Vorstellungen inzwischen weit übertroffen (und waren es teilweise auch schon im Jahr 2001). Die Visionen der Raumfahrtechnik hingegen haben wir leider noch lange nicht erreicht.

    @Cornelia S. Gliem

    Was für ein Film. Trotz des merkwürdigen Endes

    Das Filmende sei wie ein LSD-Trip, habe ich irgendwo mal gelesen.

  4. #4 Gerhard
    4. Juni 2018

    Das mit Frankfurt könnte sehr gut passen. Ich bin am Freitag ohnehin unterwegs in Richtung dieser Stadt.
    Danke für diesen Hinweis! 🙂

  5. #5 tomtoo
    4. Juni 2018

    @RPGNo1
    Naja, einen HAL9000 haben wir noch nicht.

  6. #6 RPGNo1
    4. Juni 2018

    @tomtoo
    Aber die Fortschritte in der Computertechnik haben zu einer sehr stärkeren Miniaturisierung geführt, als damals vorstellbar war. HAL 9000 würde heutzutage sicherlich nicht mehr als riesiger Schrank mit unförmigen Computerplatinen und großen Transitoren präsentiert.

    Was hingegen den Status von HAL als künstlicher Intelligenz angeht, magst du Recht haben.

  7. #7 tomtoo
    4. Juni 2018

    @RPGNo1
    “…..von AlphaGo auf einem Rechnerverbund mit insgesamt 1202 CPUs und 178 GPUs..”

    Keine einzelnen Transistoren, aber Schränke schon, ; )

  8. #8 Bettina Wurche
    4. Juni 2018

    @Cornelia S. Gliem: Die Vorwegnahme des Jupitermondes Europa als potentiell habitabel ist für mich immer noch eine der größten Überraschungen dieses Films. Die war wirklich nicht absehbar.

  9. #9 stone1
    4. Juni 2018

    @Bettina Wurche

    eine ausführliche Sonderführung

    Beneidenswert, bin schon auf die Fortsetzung gespannt, hoffentlich mit noch mehr Fotos.

    @tomtoo

    einen HAL9000 haben wir noch nicht

    Aber sicher doch, Hal9000 schaut mir schon seit vielen Jahren von meinem Windows-Desktop entgegen. Besonders lässig: wenn man auf sein “Auge” klickt, wird Eines aus einer Sammlung von Original-Hal-Zitaten ausgegeben. Ideales Nerd-Desktop-Gimmick. ; )

  10. #10 Alderamin
    4. Juni 2018

    Wir haben nicht HAL-9000, aber wir haben Siri und Konsorten. Neulich im Auto, Siri soll eine Nummer aus dem Internet suchen, die nicht im handy gepsiechert ist:

    Ich so: “Hey, Siri, wie lautet die Nummer des xxx-Amts der Stadt yyy?”

    Siri so: “Hallo! Ich habe folgende Restaurants für dich gefunden: …”

    Ich: “Blöde Kuh.”

    Sie hätte wenigstens “I can’t do that, Dave” sagen können…

  11. #11 tomtoo
    4. Juni 2018

    @Alderamin
    Die arme Siri, versteht was falsch und wird gleich als blöde Kuh betituliert. Ich sehe schwarz für die Zukunft der KI, die müssen ja neurotisch werden. ; )

  12. #12 Bettina Wurche
    4. Juni 2018

    Alderamin: Computer und KI, die mir einfühlsam oder begeistert kommen, verursachen bei mir erhebliche Abwehrreaktionen. Grusel. Siri kommt mir nicht ins Haus.

  13. #13 RPGNo1
    4. Juni 2018

    @tomtoo
    Du bist der Computerfachmann, ich werde dir nicht widersprechen. 😉

  14. #14 Bettina Wurche
    4. Juni 2018

    @tomtoo: Ein neurotischer Roboter, KI oder Android ist schon ein Running Gag der SF, oder?

  15. #15 RPGNo1
    4. Juni 2018

    @tomtoo
    Meine Antwort #13 war zu deinem Kommentar #8. Nur damit kein Missverständnis aufkommt.

  16. #16 RPGNo1
    4. Juni 2018

    @tomtoo
    Meh, Bettina hat sich dazwischen gedrängelt. 😀

  17. #17 rolak
    4. Juni 2018

    ein Running Gag der SF, oder?

    Sagen wir mal ‘Standard-Trope’, Bettina, aber sonst: ja sicher doch! Und eigentlich waren schon sämtliche Kernthemen aus den Leihbüchereien bekannt, bei mir so um ’68-’74 (danach waren alle SF-Regale aller Bibliotheken im Umkreis abgegrast und es wechselte zu Flohmärkten etc), und zwar alles aus einer Quelle. Später, so erscheint es mir, erschienen nurmehr Variationen.
    Wenn ich mich recht entsinne, war ‘Reason’ mein hochinfektiöser Erstkontakt.

  18. #18 Cornelia S. Gliem
    4. Juni 2018

    Wissenschaftler haben gezielt eine KI mit GewaltBildern gefüttert und eine psychotische KI erschaffen “Norman” (eigene wortwahl). es ging um den Einfluss von DATENAuswahl .
    https://www.futurezone.de/science/article214475475/Forscher-treiben-KI-mit-den-Bildern-von-Toten-in-den-Wahnsinn.html
    🙂
    mich wundert dass die das gewunden hat. ..

    HAL kennen meine Neffen übrigens nur aus der Simpsons Folge mit der synchronstimme von pierc brosnan 🙂

  19. #19 Bettina Wurche
    4. Juni 2018

    @rolak: : ) Mir fielen da adhoc Marvin (Per Anhalter durch die Galaxis), seltsam altjüngferliche Maschinen wie C3PO oder eben HAL ein. Eine Krönung ist sicherlich das medizinisch-holographische Notfallprogramm der Voyager. “Reason” kenne ich nicht.

  20. #20 RPGNo1
    4. Juni 2018

    Neurotischer Roboter/Androide/KI – da fallen mir noch folgende ein:
    – Lore aus STNG,
    – IG-88 aus dem SW Expanded Universe,
    – HK-47 aus den Computergames KoTOR und KoTOR2,
    – SKORPIO aus dem MMORPG SW The Old Republic,
    und das Perryversum hat auch so einige seltsame KI. 🙂

  21. #21 rolak
    4. Juni 2018

    ‘Reason’ ist eine der im verlinkten Sammelband erschienenen short stories, Bettina. Hätte ich eben noch mal extra querverbunden, wenn mir nur klar gewesen wäre, daß schon 2 urls für ne Moderation ausreichen ;·)
    An die Namen der meisten ‘Originale’ kann ich mich typischerweise nicht erinnern, doch es kommt einem halt vieles bekannt vor, wie ein .2.7.1 oder so. Wobei das manieristische Figur-Kontrastfigur-Paar mit einer Groteske á la Pat&Patachon aus StarWars wohl eher als Fabel, Knuddelangebot, OffKommentatoren daherkommt, nur aus thematischen Gründen im TechGewand. Bei Fantasy wären es vielleicht Zwerg und Elf geworden.

    Marvin. Marvin läßt starke Sprüche ab.

  22. #22 Alderamin
    5. Juni 2018

    @Bettina

    Computer und KI, die mir einfühlsam oder begeistert kommen, verursachen bei mir erhebliche Abwehrreaktionen. Grusel. Siri kommt mir nicht ins Haus.

    Ins Haus bei mir auch nicht (habe ich damals über Handys, glaube ich, auch gesagt…), aber im Auto ist es schon praktisch, mit Sprachbefehlen Telefonnummern wählen, nach dem Wetter oder den Bundesligaergebnissen fragen zu können. Das Problem ist, dass diese KIs noch ziemliche Fachidioten sind. Dann kommt so was raus wie “ich soll die Nummer von irgendwas Unverständlichem wählen? Wird wohl ein Restaurant gewesen sein”. Die KIs werden aber rasend schnell besser. Die Dinger fangen ja schon an, sich selbst Go beizubringen (und anderes; ich meine echte Strategien, nicht nur bloßes Trainieren anhand von Daten). Wir können uns dem nicht entziehen, ruf’ mal bei einer größeren Firma an, schon hast Du so ein Ding an der Leitung und kommst nicht daran vorbei. Schätze, in 10 Jahren ist HAL Realität.

    In der Januar-Ausgabe der Spektrum war ein Artikel über KI, da hat man ein neuronales Netz nach kurzer mündlicher Beschreibung Bilder von Vögeln generieren lassen, auf die das Netz trainiert worden war. Wären mir im Garten nicht ungewöhnlich aufgefallen. Oder ein anderes Netz schuf aus einem unscharf verpixelten Bild eines, das vom Original kaum zu unterscheiden war, weil es “wusste”, wie die Blätter von Bäumen, Gras oder Wellen auf einem Gewässer aussehen, die im verpixelten Bild nicht mehr zu erkennen waren. Kennst Du die Szene aus “Blade Runner” (dem Original), wo Deckard irrsinnig tief in ein Bild reinzoomen lässt (die Szene hat es sogar in irgendeine Spirituosen-Reklame oder sowas geschafft). Da lachte der Fachmann damals drüber. Jetzt könnte es ihm im Halse stecken bleiben.

    KI in der Astronomie habe ich für meinen Blog auf der Liste (aber man kommt ja zu nichts…)

  23. #23 stone1
    5. Juni 2018

    @RPGNo1

    Deiner Liste #21 ist unbedingt noch SHODAN aus System Shock hinzuzufügen. Zitat:

    L-l-l-l-l-look at you, hacker. A pa-pa-pathetic creature of meat and bone. Panting and sweating as you r-r-run through my corridors. How can you challenge a perfect, immortal machine?

    Einer der beeindruckendsten Spiel-Bösewichte aller Zeiten. Inzwischen auch der Name eine IoT-Suchmaschine (shodan.io).

  24. #24 RPGNo1
    5. Juni 2018

    @stone1
    Danke für die Ergänzung. System Shock habe ich nie gespielt. Ego-Shooter sind nicht so mein Ding.

  25. #25 stone1
    5. Juni 2018

    @RPGNo1

    Na wenn Du System Shock als Ego-Shooter bezeichnest hast Du eine eklatante Bildungslücke, die SS-Teile sind zwar zu einem Teil Schleich-Shooter, RPG- und Adventure-Elemente kombiniert mit Minispielen (Hacken), einer spannenden Story und einem durchgehend hohen Spannungsniveau (nichts für schwache Nerven) ergeben aber eine bisher unerreicht gute Mischung, vielleicht noch am ehesten vergleichbar mit den modernen Deus-Ex Spielen.

  26. #26 stone1
    5. Juni 2018

    @RPGNo1
    Ergänzung:
    ‘modernen’ insofern, dass die Deus-Ex Reihe fortgesetzt wurde, während bei System Shock nach dem 2. Teil leider Schluss war, aber meines Wissens ist zumindest eine Neuauflage in Arbeit. SS2 ist IMHO der bis zum heutigen Tag beste SF-Spielethriller.

  27. #27 RPGNo1
    5. Juni 2018

    @stone1
    Da darfst meine Bildungslücke bez. System Shock gerne auf die Wikipedia schieben. Da habe ich die Info “Ego-Shooter” her. 😉
    Deus Ex kenne ich nur den Namen nach.
    PS: Wenn wir weiter über Computergames reden wollen, lass uns wieder rüber zum OLT 3 gehen.

  28. #28 rolak
    5. Juni 2018

    Deiner Liste #21 ist unbedingt noch

    Ihr habt es so gewollt: Ich erhöhe um Max Headroom.

    Deus Ex

    Ich glaube nicht an die Existenz irgendwelcher Götter – warum soll ich dann an seine Ex glauben?

  29. #29 tomtoo
    5. Juni 2018

    Naja, die liebenswert leicht neurotischen sind ja Ok. Aber das Thema von HAL wurde ja von Ash in Alien1 wieder aufgegriffen. Also die KI mit ihren eigenen Prioritäten.

  30. #30 stone1
    5. Juni 2018

    Als Max Headroom bei uns im TV lief, war ich noch zu jung um wirklich zu verstehen, worum es da ging, aber cool fand ich diesen seltsam sprechenden TV-Typen damals schon. Der war aber laut WP sozusagen nur eine teilweise künstliche Intelligenz, weil aus den Hirnströmen eines echten Menschen generiert. So ähnlich wie Robocop?

    Und stimmt, Ash aus Alien war auch so eine mit den falschen Prioritäten programmierte KI, das musste dann der bedauernswerte Bishop im 2. und eher schlechten 3. Teil (über das Debakel Alien 4 hüllt man besser ohnehin den Mantel des Schweigens) ausbaden.

    Wobei im Unterschied etwa zu Ash HAL ja meines Wissens nicht absichtlich so programmiert wurde, dass er sich gegen die Crew wandte, sondern tatsächlich eine unvorhergesehene Entwicklung nahm, vielleicht so etwas wie eigene ‘Neugierde’ entwickelte und die Mission deshalb in seinem Sinn sabotierte?
    Ich kann mich an die Fortsetzungen nicht mehr so genau erinnern, aber wurde diese Frage da nicht aufgelöst?

  31. #31 tomtoo
    5. Juni 2018

    @stoni
    Ein sehr spannendes Thema. Gerade zur Zeit, wo die Politik das I-Net als Neuland bezeichnet. Gleichzeitig aber auch sowas wie “first digitise, than think” im Raum steht.

  32. […] Ausstellung: „2001 – 50 Jahre A SPACE ODYSSEY“ […]

  33. #33 Werner Roepke
    Erkerode
    17. Juni 2018

    The moon is a harsh mistress, by Robert Heinlein. Compi lernt Witze zu verstehen.sehr empfehlenswert.

  34. #34 Bettina Wurche
    17. Juni 2018

    @Werner Roepke @gedankenknick: Danke für die Lesetipps! Ich finde diese ganzen Diskussionen nach SF-Posts unglaublich bereichernd und spannend : )