Text zum Video: “This is footage recorded with a robot named Jason and the human-occupied sub named Alvin over two research cruises to Dorado Outcrop – an underwater mountain located 200 km off the west coast of Costa Rica, 3 km down in the Pacific Ocean. Much of the seafloor is covered in sediment which water can’t pass through, but, somewhat counterintuitively at first, water can in fact flow through rock where it’s accessible. So places where the rocky seafloor is exposed or sticks up above the sediment, like Dorado, serve as conduits of fluid flow into and out of a subsurface ocean! Watch for places in the video where you can see shimmering water. This is due to warmer fluid actually coming out of the crust. The background temperatures here are around 2-4°C, whereas some of the venting fluids can be up to 10-15°C. This is enough of a difference to alter the refraction of light passing through the water resulting in the shimmering we see! And sure enough these areas with warm venting serve as oases for all kinds of life – even though it’s 300 times atmospheric pressure! It’s an incredible other world down there and I wanted to share some of it with more people :)”

“It was jaw-dropping,” erzählte Anne Hartwell, eine Biologin der University of Akron in Ohio, die schon einmal 2014 eine solche Ansammlung von Octomoms beschrieben hatte. Diese Ansammlung ist vor allem auch daraum interessant, als Muuscoctopus nicht nurals Einzelgänger, sondern sogar als Kannibale gilt (Hartwell, A. M., Voight, J. R., & Wheat, C. G. (2018). Clusters of deep-sea egg-brooding octopods associated with warm fluid discharge: An ill-fated fragment of a larger, discrete population?. Deep Sea Research Part I: Oceanographic Research Papers, 135, 1-8.)
Warum sich diese Tiere in solcher Menge an einer für sie so ungünstigen Stelle versammelt haben und auf ihre kannibalischen Seiten verzichtet haben, ist ein ungelöstet Rätsel.

Auch wenn der Werdegang junger Octopusse etwa des im Mittelmeer lebenden Octopus vulgaris mittlerweile etwas besser untersucht ist – schließlich geht es darum, diese wirtschaftlich bedeutende Art in Aquakulturen aufzuziehen –  , gibt es zu den fernab der Küste und in der Tiefe der Meere lebenden Arten noch sehr viele Fragen.
Warum eine Tiergruppe einen solchen Aufwand betreibt, innerhalb eines Jahres zu teils beträchtlicher Größe heranzuwachsen und dabei ein so großes Gehirn und solch ein ausgefeilten Sozialverhalten auszubilden, um dann nach nur einem Jahr wieder zu sterben, ist auch immer noch ein Mysterium.

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Kommentare (14)

  1. #1 TW
    20. Januar 2019

    Kraken und Kalamare sind absolut cool.
    Zwei meiner Lieblingstierarten.
    Bitte mehr zu diesen Thema.

    Es ist wirklich schade, dass die schlauen Kraken so schnell wieder sterben.
    Ebenso ärgerlich ist es, dass die Colossal Squids (keine Ahnung, wie die auf Deutsch heißen) wohl von Pottwalen gefressen werden und nicht anders herum.
    Obwohl Pottwale ja auch nett sind.
    Ja, die sollten sich lieber vertragen.

    So oder so, liebe Biologen, kümmert Euch da mal drum.

    Nebenbei: Was heißt eigentlich “durchsichtig-opak”? Ich dachte opak ist das Gegenteil von durchsichtig?

  2. #2 Bettina Wurche
    20. Januar 2019

    @TW: Koloßkalmar? Pottis fressen aber vor allem kleinere Kalmare, die großen bekommen sie nicht so oft. Durchsichtig-opak war wohl schlechte Wortwahl – manche Babykalmare schillern irgendwo zwischen durchsichtig und undurchsichtig. Es sieht aus wie in Gelee eingerührte Sahne. Ich sollte an einer besseren Beschreibung arbeiten : )
    “Bitte mehr zum Thema” – Unter den Schlagworten “Kraken”, “Kalmare” und “Kopffüßer” findest Du sehr viel mehr Artikel, die hast Du alle gesehen? Und unter “Delphine” stehen drei verschiedene Strategien, wie Delphine an leckere Sepien kommen. In einem Fall ist ein Delphin an einem Octopus sogar erstickt, da stand es 1:1.

  3. #3 rolak
    20. Januar 2019

    opak ist das Gegenteil von durchsichtig?

    Im Prinzip ja, TW, aber es kommt selbstverständlich darauf an, ‘Gegenteil’ richtig zu verstehen. ‘Opak’ bedeutet ‘nicht transparent’, bezeichnet also Materialien, die weniger als 100% des einfallenden Lichtes durchlassen – und das ist ein weites Feld, nicht nur ausschließlich ‘nichts kommt durch’.
    Somit ist Bettinas ‘durchsichtig-opak’ zutreffend und sehr genau bezeichnend für die Erscheinungsform der squiddies und Oktopusselinchen irgendwo am transparenten Ende des Möglichen.

  4. #4 Bettina Wurche
    20. Januar 2019

    @rolak: Danke : )

  5. #5 Dampier
    20. Januar 2019

    Juhu, Krakenfreitag!

    It’s an incredible other world down there

    Wie die Jungen in ihren Kokons heranwachsen und dann schlüfpen, das ist pure Science-Fiction. Ich muss mich immer zwicken, zur Bestätigung, dass das schlichte Realität ist. Immer wieder traumhaft.

    irgendwo zwischen durchsichtig und undurchsichtig (…) Ich sollte an einer besseren Beschreibung arbeiten : )

    Tatsächlich ist Opazität graduell, “durchsichtig-opak” also nicht ganz falsch. Für die Zwischenstufen würde ich “transluzent” vorschlagen (lässt Licht durch, aber nicht das ganze Bild).

  6. #6 Bettina Wurche
    21. Januar 2019

    @Dampier: Transluzent ist auch gut : ) Und jetzt können wir über ein anderes Wort diskutieren: Kokon. Soweit ich weiß, wird der Begriff nur bei Gliederfüßern und einigen Würmern benutzt. Bei Gliederfüßern ist oft ein Spinnsekret die Grundlage dafür, es gibt aber auch Würmer (z. B. Clitellaten wie Regenwürmer), die Kokons aus Schleim absondern. Für die Eihülle der Kopffüßer habe ich keinen Beleg für den Begriff “Kokon” gefunden. Ich würde dort einfach Eihülle sagen.
    Aber wie die Kleinen schon aktiv in den dünnen Eiern sind, dann schlüpfen und zappelnd und farbverändernd nach oben steigen, ist ein echtes Wunder : )

  7. #7 Dampier
    21. Januar 2019

    @Bettina, du hast Recht, Kokon ist hier falsch. Offenbar ist der richtige Begriff schlicht “Ei”. Ich hatte auf einen etwas spannenderen Namen gehofft. Wie werden denn in SF-Filmen die Glaskapseln genannt, in denen Menschen wahlweise lange Raumflüge überwintern oder als Batterien eingelegt werden? Pods wäre zB. ganz hübsch …

    Ich mag ja den Namen Oothek; der gilt aber nur für Schaben und Schrecken, also eher nicht so sympathische Tierchen (trotzdem, wollte ich einen verruchten Nachtklub betreiben, würde ich ihn wohl Oothek nennen).

    Also bleiben wir bei Ei. Unsere Wahrnehmung des Eis wird von der vorherrschenden Assoziation mit dem schnöden Hühnerei überlagert und verstellt darum den Blick auf das Space-Potenzial des Begriffs, man denke nur an Alien oder Godzilla (1998), wo das Ei seine dunkle Seite zeigt.

  8. #8 rolak
    21. Januar 2019

    Schneewittchensarg?

    Och, da gäbe es reichlich, Dampier, Kälte(schlaf)- bzw Kryo-Kammer, Hibernator, Stasekapsel, Sarg (StarGate ;•) und dergleichen mehr.

    Ansonsten fiele mir als KokonErsatz, angelehnt an die NooSphäre, ‘MonoSphäre’ ein.

  9. #9 Bettina Wurche
    21. Januar 2019

    @Dampier: Du hast völlig recht, die Cephalopoden hätten wirklich Anspruch auf einen eigenen Begriff für ihre zarten, durchsichtigen Eihüllen. bItte vergiss nicht, das auch T. rex, Architeuthis und Alien aus einem Ei schlüpfen – so schöde ist es also gar nicht : )
    Du planst einen verruchten Nachtklub namens Oothek? Wow, da wäre ich gern bei der Eröffnung dabei und regelmäßiger Gast. In der Asimov Keller-Bar ist immer zu wenig los.

  10. #10 Dampier
    21. Januar 2019

    Du planst einen verruchten Nachtklub namens Oothek?

    Nur wenn meine Strandbar in Südamerika irgendwann was abwirft … 😉

  11. #11 Dampier
    21. Januar 2019

    @rolak, wie wärs mit Oosphäre? Die Ei-Kugel – wär noch nichtmal falsch …

  12. #12 rolak
    21. Januar 2019

    Oosphäre? Viel besser.

    Ärgks, da hab ich mir doch glatt den glatten Rückweg verbaut, Dampier: das O-o brachte mich ja zum No-o mit seiner formgerechten Sphäre und statt die dann zurückzutragen wurde vorne Vereinzelt, weil O-o hatten wir ja schon. uh-oh^^

  13. #13 RPGNo1
    21. Januar 2019

    Wenn wir schon bei Winterschlaf in der SciFi sind, dann werfe ich noch Karbonitgefrierung in den Raum. Klassisches Star Wars. 🙂

  14. […] #CephalopodFriday: Ein Blick in die Kinderstuben von Kraken und Kalmaren […]