Umfassende Informationen über Orcas und die Ökotypen gibt es auf der Seite von NOAA:
Typ A-Orcas sind “typische” Schwertwale mit mittelgroßem Augenfleck, sie leben im Meer und fressen bevorzugt Zwergwale. Typ B-Orcas sind kleiner und haben einen großen Augenfleck. Ihre schwarzen Körperteile sind eher grau als schwarz, die weißen Bereiche eher gelblich. Sie kommen in zwei unterschiedlichen Größen vor Small B und Large B vor: Small B fressen vor allem Pinguine, Large B bevorzugen Robben, die sie geschickt von Eisschollen herunterspülen. Typ C-Schwertwale sind die kleinsten, haben einen aufwärts gezogenen Augenfleck und fressen vor allem Fisch.
Bericht eines Fischerei-Beobachters – wie Typ D-Orcas Langleinen plündern
Antarktische Seehechte und Schwarze Seehechte sind begehrte und hochpreisige Speisefische, dafür nehmen die chilenischen Fischer den Kampf mit dem tosenden Meer auf. Der niederländische Wal-Experte Ernst Schrijver war 2017 mit Fischern im Südpolarmeer und hat dort selbst erlebt, wie Orcas die Langleinen plündern.
Fischfressende Orcas haben sich schon seit längerem darauf spezialisiert, die hilflos an den Haken zappelnden Seehechte von den Langleinen zu pflücken. In dem Moment, wo ein Pack Orcas auftaucht, können die Fischer einpacken – der allergrößte Teil des Fangs ist verloren, das Einholen der letzten Fische und vor allem Fischköpfe lohnt nicht mehr.
Schrijver hat in seinem grandiosen Bericht „Type D Orcas: mysterious stalkers oft he Southern Oceans“ (Orcazine) anschaulich beschrieben, wie die Orcas die Leinen plündern und welche Animositäten es zwischen verschiedenen Walarten gibt: Ein auftauchender Pottwal zieht die Aufmerksamkeit der Schwertwale auf sich.
Wenig später kommen noch 200 Grindwale vorbei, die eng am Fischereischiff bleiben, aber keinen Seehecht „pflücken“. Grindwale sind nur etwas kleiner als Orcas, beide großen Delphinarten gehen sich aus dem Weg – so auch hier: Sowie die Grindwale da sind, ziehen sich die Orcas zurück. In dieser Zeit können die Fischer wieder ihrer Arbeit nachgehen. Sowie die Grindwale weiterziehen, kommen die Leinen wieder mit leeren Haken hoch.
Was eine Fangfahrt in den subantarktischen Ozean bedeutet, wie die Fischer an den dunklen, kurzen Tagen zwischen hohen Wellen, oftmals gar Sturm, die Fische an Bord bringen und welche Meeresbewohner ihnen dabei noch begegnen beschreibt Schrijver eindrucksvoll.
Unbedingt lesenswert!
Und seine Photos sind unbedingt sehenswert!
(Aufgrund der Urheberrechte erscheinen diese herrlichen Bilder leider nicht auf Meertext)
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