In der Serie Star Trek Discovery, einer Ausgliederung aus Gene Roddenberrys Star Trek-Universum, das zeitlich vor der ersten Serie Star Trek The Original Series (mit Captain James T. Kirk und Spock) ansetzt, treten zwei außergewöhnliche Organismen auf: Ein Bärtierchen (Tardigrade) und der Pilz Prototaxites.
Die USS Discovery hat nämlich einen experimentellen neuartigen Antrieb, mit dem sie irrwitzige Geschwindigkeiten erreicht: Mit Hilfe eines Sporenantrieb springt das Raumschiff in einem interstellaren Pilzmyzel durchs All – dann heißt es „Code Black“.
Die Sporen aus der Brutkammer erstellen eine Verbindung zwischen dem Raumschiff und dem mikrozellularen Myzel, gesteuert wird durch einen ins Netzwerk integrierten Navigator. Auf der USS Discovery ist es zunächst ein überdimensionaler Tardigrade, später der Astromykologe Lieutenant Paul Stamets selbst.
Die Pilzsporen glitzern wie Einhornstaub oder Magic Mushrooms und visualisieren damit plakativ, dass diese Technologie den Boden der Logik verlässt und in Richtung Esoterik davontänzelt.
Ausgerechnet Prototaxites. Ein bis zu 9 Meter hoher Pilz, der vor über 360 Millionen Jahren die kargen devonischen Landschaften überragte und heute nur noch fossil überliefert ist. Der Godzilla unter den Pilzen. Da ich mit diesem Fossil schon zu tun hatte, war ich von der Serie zunächst elektrisiert. Darum hatte ich dazu auch nach Erscheinen der Serie einen ausführlichen Meertext-Beitrag dazu geschrieben, außerdem kommt er in meinem sehr erfolgreichen Vortrag Star Trek Discovery: Bärtierchen und Prototaxites von 2018 vor.
Über den Discovery Tardigraden gibt es tatsächlich noch keinen Meertext-Beitrag – das hole ich hier jetzt auf Rüdigers Anregung hin nach.
Ripper, the tardigrade als Navigator – die Story
Im Folgenden soll es hier um das Bärtierchen „Ripper“ gehen. Totaler Spoiler-Alarm!
Als die Mannschaft der USS Discovery 2256 die treibende USS Glenn betritt (betreten wird?), stößt sie nur auf Leichen, die Körper tragen schreckliche Verwundungen. Unter den Toten sind auch die Reste eines klingonischen Enterkommandos. Klingonen sind im Star Trek-Universum als furchterregende KriegerInnen bekannt. Wer klingonischen Strahlenwaffen und Sternenflotten-Phasern widerstehen und nebenbei auch noch das Metall eines Sternenschiffes verbiegen kann, muss ein furchtbarer Gegner sein. Dementsprechend schockiert und vorsichtig bahnt sich das Sternenflotten-Team den Weg, auf der Suche nach Überlebenden und der Quelle der Verwüstung. Der Erstkontakt fordert sofort ein Menschenleben.
Der Discovery-Heldin Michael Burnham (Sonequa Martin-Green) gelingt es, das aggressive Wesen von den anderen fortzulocken, so dass Captain Gabriel Lorca (Jason Isaacs) es direkt ins Labor der Discovery in einen Sicherheitskäfig beamen kann.
Die Discovery Sicherheitschefin Landry gibt dem Wesen wegen seiner Ähnlichkeit mit dem mikroskopisch kleinen Bärtierchen der Erde den Namen “Ripper”. Da Ripper die Nähe der Pilzsporen-Vorräte des Schiffes sucht, stellt Burnham die Hypothese eines Zusammenhangs auf – der Tardigrad sei nicht aggressiv, sondern eigentlich ein friedlicher Pflanzenfresser.
Landry will mehr über den fremden Organismus herausfinden und ihm eine Klaue zur Untersuchung entnehmen. Ihr Betäubungsschuß zeigt aber keine Wirkung, stattdessen wehrt sich der Tardigrad und verletzt Landry tödlich.
Burnham hingegen greift nicht zu Gewalt, sondern beobachtet Ripper. Aus seinem Verhalten schließt die Bärtierchen-Flüsterin auf eine symbiontische Verbindung zur Sporenkammer und Wissen um das intergalaktische Myzelium. Lorca schenkt ihrer Theorie Glauben, der Tardigrad darf ran an die Sporen und nimmt dann prompt den Mycel-Antrieb der USS Discovery in Betrieb.
Im blutigen Konflikt mit den Klingonen ist die Fähigkeit der Discovery zu schnellen Sprüngen über gewaltige Distanzen von ausschlaggebender strategischer Bedeutung. Allerdings scheint das brave Bärchen unter diesen Hyper-Sprüngen körperlich zu leiden. Burnham macht sich schließlich Sorgen, dass das Pilz-Bärchen sogar ernsthaften Schaden nehmen könnte. Gemeinsam mit ihrer Kammer-Mitbewohnerin, der überdrehten Kadettin Sylvia Tilly (Mary Wiseman) und dem genialen Astromykologen (Astro-Pilz-Experten) Lt. Paul Stamets (Anthony Rapp) macht sie sich an die Ausarbeitung einer Alternative, wie die USS Discovery weiterhin ihre raumgreifenden Sprünge durchführen könnte, ohne Ripper zu schaden.
Gemeinsam erkunden sie, wie der Sporenantrieb im Detail arbeitet – was den Zuschauern endlich etwas mehr Einblick gewährt: Kurz gesagt, erstreckt sich ein Prototaxites-Pilzmycel über das Universum und bildet eine Matrix, die als intergalaktisches Transportsystem funktioniert. Ripper hat per horizontalem Gentransfer Pilz-DNS in seine Erbsubstanz eingebaut, kann dadurch eine Symbiose mit dem Pilz eingehen und ist dadurch ein Pilz-Versteher.
Übersicht: Prototaxites stellaviatori und das Mycel
- Prototaxites stellaviatori ist ein Pilz.
- Die Spezies wurde konstruiert aus exotischem Material aus einer abgetrennten, zeitdiskreten, abstrakten Subspace-Region: dem Mycel-Netzwerk
- Das Mycel schüttet seine Sporen in die Unendlichkeit des Weltalls aus.
- Aus den Sporen bildet sich das Mycel-Netzwerk (DIS: „Choose Your Pain“)
- 2256: stellaviatori wächst im Kulturraum der USS Discovery.
Seine Sporen werden für den experimentellen Sporenantrieb geerntet (DIS: „Context is for Kings“)
Übersicht: Funktion des Sporen-Antriebs (DASH – Displacement Activated Spore Hub)
- Das Mycel durchsetzt das Weltall
- Der Transport von Ort zu Ort basiert auf Quantenverschränkung
- Horizontaler Gentransfer bei Bärtierchen: Als Ripper die DNA aus dem Pilz-Myzel „geborgt“ hat, hat er einen garantierten Zugang zu ALLEN Ecken des Universums bekommen.
Der pilzbegeisterte Stamets entwickelt die Hypothese, dass man den geplagten Tardigraden durch eine andere Spezies ersetzen könnte, die ihre Rolle in diesem Prozess versteht und darum sogar freiwillig mitmacht. Oder vielleicht auch durch ein virtuelles Bärtierchen.
Nach mehreren Wochen intensiver Arbeit im Myzel-Antrieb – schließlich ist man im Kampf mit wirklich blutrünstigen Klingonen, die genug von der Sternenflottenarroganz haben – fiel der gestresste Tardigrad in einen nahezu komatösen Zustand: in die tardrigradengerechte Kryptobiose.
Kurzentschlossen nimmt der experimentierfreudige Stamets selbst den Platz des geschwächten Riesen-Bärtierchens ein. Schließlich, so Stamets, teilen Menschen und unwesentlich erforschte Space-Tardigraden jede Menge Erbsubstanz, zusätzlich injiziert er sich noch eine ordentliche Portion von Rippers DNA. Daraufhin dreht der Wissenschaftsoffizier mit der affektierten Attitude noch stärker auf als Tilly, wird zunächst superkrank und dann superhysterisch, erholt sich aber glücklicherweise binnen Minuten (eine Star Trek-Folge dauert nur 45 Minuten – mit Werbung! – da ist Eile geboten).
Nach Stamets erfolgreicher Verbindung mit dem Sporenantrieb erlaubt der 1. Offizier der USS Discovery, der sanfte huffüßige Saru, Burnham den Tardigraden zu retten (Captain Lorca ist zu der Zeit ein Gefangener der Klingonen, darum hat Saru das Kommando). Bärtierchenflüsterin Burnham weiß, was interstellare Bärtierchen brauchen und entläßt Ripper in den freien Weltraum. Dort erholt sich der Tardigrade sofort und springt von selbst in das rettende Mycel-Netzwerk mit unbekanntem Ziel. Und ward nie wieder gesehen.
Stamets bekommt nach dem überstandenen Abenteuer eine Standpauke von seinem Liebsten, dem Schiffsarzt Dr. Culbert: “You may not care about yourself, but I do.” – eine rührende häusliche Szene beim gemeinsam abendlichen Zähneputzen.
Ripper, the tardigrade, Paul Stamets und das Mycel im Faktencheck
Bärtierchen haben natürlich mit ihrer Unverwüstlichkeit und als extrem erfolgreiche Astronauten einen Ehrenplatz im Nerd-Universum. Es hat mich sehr gefreut, sie endlich in einem angemessenen SF-Szenario zu sehen (von Pilzen und Astromykologie und einem solchen Ehrenplatz für Prototaxites als galaktischer Prototaxites stellaviatori bin ich sowieso vollkommen begeistert!).
Schauen wir uns die einzelnen Fakten näher an:
Bärtierchen sind Extremophile und deswegen (unfreiwillige) Raumfahrer (Korrekt!)
Bärtierchen sind trotz ihrer Winzigkeit absolut einzigartige Geschöpfe und haben gleich eine ganze Reihe von Superkräften. Sie pflanzen sich sexuell fort oder auch nicht, tragen Eier in ihren Körperhüllen sicher umher und ernähren sich, indem sie mit ihren Stiletten Algen anstechen und aussaugen.
Sie sind in jeder Hinsicht Extremophile und ertragen
- Temperaturen zwischen −272 °C und 151 °C
- Austrocknung von bis zu 10 Jahren (wahrscheinlich länger)
- 1000 * mehr Strahlung als andere Tiere
- die meisten Umweltgiften
- das eiskalte Vakuum des Weltalls!
Ihre Widerstandsfähigkeit bei schlechten Umweltbedingungen macht sie zu idealen Raumfahrern! Darum haben sie bereits (unfreiwillig) an mehreren Raumfahrtmissionen teilgenommen:
2007: FOTON-M3 setzt Bärtierchen für 10 Tage in niedrigem Orbit aus
2011: Tardigraden fliegen mit der Endeavour zur ISS (Resultat: Mikrogravitation und kosmische Strahlung haben ihnen nicht geschadet)
2019: Mondlandung (sehr wahrscheinlich haben sie den Absturz nicht überlebt).
Kryptobiose (Korrekt!)
Ein Teil ihrer wirklich außergewöhnlichen Widerstandsfähigkeit liegt daran, dass sie bei ungünstigen Umweltbedingungen in Starre verfallen oder sogar ganz eintrocknen können, dann wird der Stoffwechsel extrem weit heruntergefahren: Solche Resistenzzustände heißen Kryptobiose.
Dabei werden unterschieden
- Anoxybiose (bei Sauerstoffmangel)
- Osmobiose (bei schwankendem Salzgehalt)
- Kryobiose (bei extrem niedrigen Temperaturen) und
- Anhydrobiose (bei extremer Trockenheit).
Der extremste Resistenzzustand ist die Anhydrobiose, wenn so ein Tardigrad zu einem Tönnchenstadium zusammenschrumpeln. Diese Zustände sind in dem sehr detaillierten Wikipedia-Eintrag ausgezeichnet erklärt. („Das Hauptproblem bei der Anhydrobiose besteht darin, dass die strukturelle Integrität von wichtigen Makromolekülen wie Proteinen, Phospholipiden oder Nukleinsäuren um jeden Preis erhalten bleiben muss, da ansonsten in den Zellen irreversible Schäden entstehen würden.“ – dieser Satz bringt mich übrigens zu der Annahme, dass am Wiki-Bärtierchen-Artikel auch Star Trek-Fans mitgeschrieben haben könnten).
Horizontaler Gentransfer (zunächst wissenschaftlich korrekt, mittlerweile aber widerlegt):
2016 hatte ein Wissenschaftlerteam um Boothby, Goldstein et al Hinweise auf einen umfassenden horizontalen Gentransfer bei Bärtierchen publiziert und damit viele ihrer ungewöhnlichen Eigenschaften erklärt. Das hätte bedeutet, dass diese Organismen die Gene anderer Arten in ihr Genom hätten einbauen können (Boothby, Goldstein et al.: „Evidence for extensive horizontal gene transfer from the draft genome of a tardigrade“ 2016).
Die Presse stürzte sich auf diesen Sensationsbefund, während andere Biologen das Resultat etwas skeptischer sahen und überprüften. Wenige Monate später kam eine Arbeitsgruppe um Koutsovoulos zu dem Resultat: „No evidence for extensive horizontal gene transfer in the genome of the tardigrade Hypsibius dujardini” (2016; doi: 10.1073/pnas.1600338113).
Die Erklärung: Eine Verunreinigung der Bärtierchen-DNS mit Bakterien-DNS im Labor.
Mehr dazu im Meertext-Beitrag Tardigrada Mythbusters: Haben Bärtierchen extrem viel fremde DNA? Oder war es Labor-Schlamperei?
Der horizontale Gentransfer bei Bärtierchen ist also weitaus geringer, als zunächst gedacht.
Bei solchem Gentransfer geht es meist um die Übertragung von Bakteriengenen auf andere Organismen.
Einen umfangreichen Gentransfer von einem Bärtierchen auf einen Menschen durchzuführen, halte ich für undenkbar. Und sich die Bärtierchen-DNS einfach so zu injizieren auch – schon bei der Vorstellung wird mir schwummrig.
Das ist also eine reine Science Fiction-Erfindung.
Interaktion mit Tardigrad – No animals were harmed for this film
In den Folgen mit dem Tardigraden mussten die Schauspieler vorgeben, mit etwas zu interagieren, was noch nicht da war, sondern erst später eingefügt wurde – ein typisches Green-Screen-Szenario.
So wurde statt eines Bärtierchens, das in der Größe leider nicht vorrätig war, ein Mensch im grünen Suit eingesetzt, er krabbel-hopst ziemlich alienmäßig vor den anderen her. Den Gang eines raupenartigen Arthropodenverwandten hat er sicherlich mit einem Bewegungstrainer speziell entwickelt. Später wurde dann an seine Stelle das digital generierte Bärtierchen gesetzt.
Dieses Video zeigt, wie diese Szenen gedreht worden sind:
Ein Job als Tardigraden-Imitatorin hätte mich auch gereizt : )
Meine persönliche Meinung zu Star Trek und dem Plagiatsvorwurf
Als wirklicher Star Trek-Fan sehnte ich mich nach einer neuen Serie und war von den Ideen mit dem Mycel-Netzwerk und dem Tardigraden sehr angetan. Pilze im Weltall warne einfach überfällig.
Sorry, ich bin KEIN Burnham-Fan. Die Superheldin checkt alles, kann alles und ist der Star. Dabei ist der Charakter völlig unglaubwürdig – ein Meuterer wird befördert? Ein vulkanisch erzogener Sternenflottenoffizier agiert nur nach Bauchgefühl, widersetzt sich ständig Befehlen und heult regelmäßig öffentlich? Spätestens, als bei einer körperlichen Ertüchtigung durch Laufen die angebliche Elitekämpferin Burnham mit flatternden Ärmchen elfengleich dahinschwebte, war bei mir endgültig der allerletzte Geduldsfaden mit dem albernen Charakter gerissen.
Das Sporen-Netzwerk, der wirklich interessante Charakter des Astromykologen Paul Stamets und der herrlich sinistre Captain Gabriel Lorca ließen mich die erste Staffel durchhalten.
Wesentliche Dinge wie die Sporenantrieb fand ich recht wirr, Burnhams Gedankengänge noch wirrer. Die ausufernde Kung Fu-mäßige Action und das digitalblaue Geglitzer konnten zu keinem Zeitpunkt über die Lücken in der Handlung hinwegtäuschen. Logik hatte ich nicht erwartet und wurde daher auch nicht enttäuscht. Reichlich Glitzer im Sporenantrieb und an anderer Stelle verleitete mich zu der Frage, ob Star Trek mittlerweile im Prinzessin-Lillifee-Pussi-Tussi-Universum angekommen sei.
Über den Rest der Albernheiten wie die mutierten Klingonen, die als Vertriebene äußerst schicke, aufwändige und identische Outfits tragen und mit deren Gesichtern etwas Seltsames passiert sein muss, schweige ich besser. Ich fühlte mich an die Star Trek DS9-Folge „Trials and Tribble-ations” erinnert, als Sisko Worf fragt, was denn eigentlich mit den Klingonen passiert sei. Worf reagiert mit großartig genervtem Achselzucken – das hätte er hier sicherlich auch getan. Auch das nur in Untertiteln übersetzte Klingonisch hat mich ziemlich genervt.
Star Trek Discovery hatte sich mit der komplexen Materie des Sporennetzwerk und einer Klingonen-hassen-Menschen-und schlagen-jetzt-zurück-Storyline inklusive extrem vieler Kehrtwendungen viel vorgenommen. Ich bin nicht die einzige, die den nur basal erklärten Sporenantrieb und die Rolle des Bärtierchens verwirrend fand. Dazu kommen viele extreme Charaktere, die ihr persönliches Problem-Päckchen irritierend offenherzig ausbreiten und für weitere Irritationen sorgen – Drama-Queens im Weltall.
Die Schauspieler waren sicherlich nicht schlechter, als die anderer Star Trek-Serien, darunter sogar echte Charakterdarsteller wie Jason Isaacs als Captain Lorca oder der wunderbar fremdartig als Kelpianer agierende Doug Jones als 1. Offizier Saru. Doug Jones ist übrigens ein Kontorsionist („Schlangenmensch“) und kann sich dadurch auf so ungewöhnliche Weise bewegen, dass er oft nichtmenschliche Rollen besetzt. Viele halten ihn für die interessanteste Figur in Discovery. Ich erstarre vor Ehrfurcht, wenn ich daran denke, tagelang auf Hufen zu laufen.
Nett an Discovery sind die vielen Anspielungen auf die Original-Serie – von einem ausgezeichneten Captain Pike bis zu dem schmierigen Halunken Harry Mudd, den Captain Lorca im Klingonen-Knast so wunderbar abblitzen lässt. Nervig ist, dass die meisten Charaktere sich schneller wandeln als Formwandler, zu viele Zeitsprünge und Spiegeluniversen haben zumindest meine Geduld deutlich überstrapaziert. Ein gut angelegter und umgesetzter Hauptplot wäre eine Bereicherung gewesen.
Besonders schäbig finde ich, dass CBS und Netflix für Discovery wesentliche Elemente der Story und drei Hauptcharaktere einem Videospiel entnommen haben:
Anas Abdin hat drei Jahre lang sein unveröffentlichtes Sci-Fi-Adventure Tardigrades entwickelt:
- Menschen können mit Hilfe von riesigen Bärtierchen + biologischem Antrieb die Galaxie bereisen.
- Hauptfigur 1: eine afroamerikanische Frau, die eine ungeheure Ähnlichkeit mit Michael Burnham hat.
- Hauptfigur 2 und 3: ein schwules Pärchen aus einem extrem hellhäutigen Mann mit silbrig-blondem Haar und seinem etwas dunkleren Gefährten, der eine auffallende Barttracht trägt: Die Ähnlichkeit mit Paul Stamets und Dr. Hugh Culber ist frappierend.
Leider hatte Abdin Promotion-Filme auf Youtube gezeigt, wie er auf seinem Blog anas-tronaut schreibt. Anas Abdin hatte versucht, gegen das Plagiat juristisch vorzugehen, um ihn finanziell zu wappnen hatten Fans sogar zu einem Crowdfunding aufgerufen. Vergeblich. Auch wenn CBS und Netflix jetzt letztendlich vom Plagiats-Vorwurf freigesprochen worden ist, kommen mir die Übereinstimmungen viel zu detailliert für einen Zufall vor.
Frohe Weihnachten!
Mit diesem Beitrag endet heute, am Heiligabend , der Meertext-Adventskalender.
Ein Nerd-Thema, das mir die Nicht-SF-Fans verzeihen mögen.
Aber in diesen Zeiten müssen es manchmal Brot und Spiele bzw. Kekse und Star Trek sein, wir können alle etwas Entspannung gebrauchen.
Auch der heutige Weihnachtsschmuck ist extraordinär: eine gewaltige Saturn V-Rakete!
(Sie ist allerdings nicht zum Aufhängen geeignet, denn sie ist zu schwer für die Befestigung – das habe ich im letzten Jahr für Euch ausprobiert).
Mir haben die Themen und vor allem das Geplauder mit Euch, mit Ihnen wirklich gefallen und gut getan.
Jetzt wünsche ich allen ein so frohes und entspanntes Weihnachstfest wie nur möglich und vor allem Gesundheit!
In eigener Sache:
Meertext hat jetzt eine Spenden-Funktion (rechte Spalte) – über eine Einladung zu einer Tasse Tee freue ich mich immer!
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