Diese Erkenntnisse sind für die geplanten weiteren Mondaktivitäten von unschätzbarem Wert, schließlich planen mehrere Weltraumagenturen gerade neue Mond-Programme:
- das NASA-Artemis-Programm verspricht die “Rückkehr der Menschheit auf den Mond” – gewohnt ambitioniert, mit der größten Rakete aller Zeiten. Eine sehr umfassende Planung bis hin zu einer neuen Generation von Raumanzügen, was auch wirklich dringend nötig sein wird – die derzeitigen EVA-Raumanzüge sind seit der Apollo-Mission nicht grundlegend verändert worden (EVA: Extravehicular Activity).
- die europäische ESA denkt an ein bemanntes internationales Moon Village (Monddorf)- ESA und NASA bauen gerade an der Orion-Kapsel als Gefährt der Lunanauten.
- Außerdem haben die Partner der International Space Station (NASA, ESA, Roscosmos, CSA (Canada) und JAXA (Japan)) ihre Pläne zur Entwicklung eines Lunar Gateways bekräftigt – ein Außenposten im Mond-Orbit, von dem aus sowohl robotische als auch bemannte Missionen leichter die Mondoberfläche erforschen können.
- die CNSA plant weitere unbemannte Flüge und arbeitet dabei auf eine Probennahme und Rückkehr der Probe zur Erde hin – inklusive Chang`e 7, die in 2024 starten soll, sollen die Lander auf verschiedenen Plätzen auf dem Mond landen. Letztendlich plant auch die CNSA eine internationale Mondstation und umwirbt bereits mögliche Partner wie ESA und Roscosmos.
- Roscosmos plant im Oktober 2021 Luna-25 und weitere Missionen – damit knüpfen sie an den letzen sowjetischen Mondlander Luna-24 von 1976 an.
- Indian Space Research Organisation (ISRO /ˈɪsroʊ/, IAST : Bhāratīya Antrikṣ Anusandhān Saṅgaṭhan) hat mit Chandrayaan-2 eine Bruchlandung auf dem Mond gemacht, der nächste Versuch heißt Chandrayaan-3.
- private Firmen wie die PTS – Planetary Transportation Systems GmbH planen ebenfalls Reisen zum bzw. um den Mond: PTS verfolgt weiterhin das Ziel, einen kleinen Lander auf den Mond zu bringen – Alina soll vor 2025 den Erdtrabanten erreichen (PTS hatte als Part Time Scientists Insolvenz anmelden müssen und agiert seit Januar 2020 mit neuem Kapital unter den gleichen Initialen).
- die israelische Mondsonde Beresheet (hebräisch für Genesis /Schöpfung) der israelischen privaten Non-Profit-Firma SpaceIL hatte 2019 ebenfalls eine Bruchlandung hingelegt und dabei möglicherweise Bärtierchen auf die Mondoberfläche gebracht – (Meine Kritik an diesem Projekt wegen der religiösen Attitude und der möglichen Verunreinigung des Mondes mit Lebensspuren ist hier hier ausführlich).
Neben der Materialforschung gibt es auch noch andere astronautische Hinterlassenschaften an der Mondlandestelle: Gefüllte Kot- und Urinbeutel. Kot enthält neben verdauten Speiseresten auch Mikroorganismen aus dem menschlichen Mikrobiom. Wie sich 50 Jahre des rauen Mondklimas auf ridische Bakterien ausgewirkt haben, dürfte spannende Anhaltspunkte auch dafür geben, wie sich der Mondaufenthalt auf Lebewesen und letztendlich auch auf wie Menschen auswirken könnte.
Die Astronauten mussten beim Abheben von der Mondoberfläche an Gewicht sparen, darum haben sie allen Ballast auf dem Mond zurückgelassen. Neben Mondrovern auch die kostbare Hasselblad-Kamera, jene Fäkal- und Urinbeutel und andere Objekte. Sie waren sich sicher, dass die harte Strahlung alles desinfizieren würde. Eine weitergehende Diskussion um die diese “poop-sacs”, Kommentare der Astronauten dazu und Graphiken zum genauen Aufbau der Astro-Unterwäsche, die im Schrittbereich bis zu 900 ml fassen konnte, gibt es hier.: “On the moon itself, the astronauts used a “maximum absorbency garment” for “fecal containment.” But forget the technical phrasing. It’s a diaper.”
Für Astrobiologen dürften diese Säckchen definitiv die interessantesten Objekte auf dem Mond sein.
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