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Kommentare (5)

  1. #1 RPGNo1
    22. März 2021

    Spannend.

    Ich nehme für mich mit, dass immer mehr Tierarten entdeckt werden, die ein kulturelles Verhalten an den Tag legen, als man sich das vor wenigen Jahrzehnten noch hätte vorstellen können.

  2. #2 Bettina Wurche
    22. März 2021

    @RPGNo1: Exakt so ist es! Die Mull-Kultur fand ich auch wirklich klasse. Für mich ist das ein gutes Zeichen, dass immer mehr WissenschaftlerInnen ihre eigene Rolle und Position im Universum immer stärker reflektieren und mit offenem Geist nach anderen Kulturen und Kulturleistungen suchen. Whitehead war in den 70-er Jahren neben Roger Payne eine der wichtigsten Innovatoren einer Erforschung lebender Wale, statt nur Daten toter und getöteter Tiere zu nutzen.
    Diese Forschung ist jetzt auch ganz klar erst durch die Computer-Programme zur Auswertung und Mustererkennung gigantischer Datenmengen möglich geworden. Whitehead und seine Arbeitsgruppe nutzt MATLAB, andere WissenschaftlerInnen nutzen R. Technologischer Fortschritt bringt imme rneue Forschungs-Perspektiven. Das ist ja auch in der Klimaforschung sehr deutlich zu sehen.

  3. #3 Herb
    Heidelberg
    22. März 2021

    Vielen Dank für den äußerst interessanten Bericht. Dies würde aber auch bedeuten, dass die atlantische Pottwal-Population dieses Verhalten nicht gelernt und weitergegeben hat. Gibt es denn einen Austausch zwischen den beiden Populationen über die beiden Kaps?

  4. #4 Bettina Wurche
    22. März 2021

    @Herb: Das kommt auf jeden Fall vor. Die Weibchen-Kind-Gruppen leben in wärmeren Gewässern. Diese Gruppen sind die kulturellen Zentren, Whitehead nennt die gegenseitige Unterstützung in der Nachwuchs-Fürsorge die Keimzelle von Kultur und Kommunikation. Die Mütter tauchen ja recht tief ab, in dieser Zeit wird Baby dann von ihrer besten Freundin beaufsichtigt. In subpolaren Gewässern leben ausschließlich Bullen nach Eintritt der Geschlechtsreife (dann fliegen sie bei Muttern `raus). Diese machen fast ausnahmslos nur Nord-Süd-WAnderungen, sie besuchen offenbar meist die gleichen Damen. Ab und an wechseln einzelne Bullen auch mal vom Atlantik in den Pazifik – die Walfänger hatten darüber berichtet: Alte Bullen bringen besonders viel Öl wegen ihres riesigen Spermaceti-Organs. Darum haben Walfänger natürlich diese Tiere ins Visier genommen. Oft haben sie zwar eine Harpune anbringen, aber den Wal nicht tödlich verletzen können. Dadaurch sind solche Wechsel dokumentiert worden. Die Pottwale bleiben allerdings außerhalb der Packeis-Grenze, darum sind sei wohl eher um Kap Horn geschwommen.
    Genetische Analysen haben allerdings auch “ocean changing” bei Weibchen nachgewiesen:
    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1689695/pdf/10097396.pdf

    Ich glaube allerdings, dass in der Zeit im Nordatlantik gar keine Pottwaljagd im großen Stil mehr stattfand, sonst wären die Amerikaner ja nicht extra dafür in den Pazifik gesegelt. Möglicherweise hatte diese Population nicht schnell genug gelernt. Um Madeira und die Azoren sind Pottwale mit kleinen offenen Booten und mit Hand-Harpunen bis in die 1970-er Jahre getötet worden. Entweder waren sie weniger lernfähig oder die AWlfänger härter im Nehmen

  5. […] Gruppen über eine lange Distanz mit Klickgeräuschen vor den Menschen gewarnt haben. (Quellen: scienceblogs.de, spectrum.de, deutschlandfunknova.de, abcnews.go.com und The Royal Society – Bilology […]