Bettina Wurche

Die Biologin und Journalistin Bettina Wurche hat in Hamburg Zoologie, Fischereiwissenschaft und Geologie/Paläontologie studiert. Nach Stationen zu Wasser (Forschungsreisen und Öko-Tourismus zwischen Arktis und Antarktis), zu Lande (Museen und Geopark) und im Tagebau (Geo-Tourismus) schreibt und spricht sie jetzt als Freelancer für verschiedene Institutionen und Medien. Ihr Special ist Science-Marketing: die allgemein verständliche Vermittlung von wissenschaftlichen Fakten in lebendigen Texten, Vorträgen und Ausstellungen.

Neuseeländische Biologen haben bei einer Forschungsfahrt in den Gewässern vor der Stadt Dunedin (South Island) erstmals Tasmanische Schnabelwale gesichtet! Der Tasmanische Schnabelwal oder Shepherds Wal (Tasmacetus shepherdi) ist unter den ohnehin selten gesichteten Schnabelwalen einer der am wenigsten bekannten. Weltweit gibt es bis heute nur 9 bestätigte Sichtungen lebender Tiere, das meiste von dem wenigen…

Der 07. Juli ist der “Tag der Schokolade”. Schon der opulente Name zergeht zart schmelzend auf der Zunge und spätestens bei der dritten Silbe setzt ein erwartungsvoller Speichelfluss ein: SCHOKooo-LA-DE. Für manche eine hochkalorige Süßigkeit, für andere ein verheißungsvolles Superfood. Regelmäßig geistert Schokolade als heilbringendes Gesundheitsfood durch die Medien – Wissenschaftler hängen der leckeren Kalorienbombe…

Oktopusse sind KEINE Aliens. Auch wenn diese Meldung und die Studie, die diese Aufregung ausgelöst hat, von 2015 ist, gibt es offenbar Klärungsbedarf. Der moderne Meeres-Mythos geistert immer noch durchs Netz. Ich bin jetzt innerhalb von drei Wochen dreimal darauf angesprochen worden. Im Wortsinn bedeutet der lateinische Begriff „alienus“ nur „fremd“. Der Begriff „Alien“ ist…

Leben und Stress an der Eiskante. So lautet die verheißungsvolle Überschrift einer Reportage von Paul Nicklen. Das ist der geniale Photograph, den  eine mütterlichen Seeleopardin mit einem kleinen Pinguin füttern wollte und dessen Kamera einmalige Einsichten ins Seeleoparden-Maul bekam. “I know leopard seals. Or, at least I thought I did. After dozens of underwater encounters…

Gerade haben wir gehört, wie ein Oktopus seine Umgebung wahrnimmt – aus der Sicht eines Naturphilosophen. Mir als Zoologin war das etwas zu hypothetisch, denn eigentlich haben wir zu dieser Frage schon viel mehr Fakten. Biologen gehen bei dieser Fragestellung nämlich ganz anders vor: Sie untersuchen zunächst das Tier und versuchen herauszufinden, welche Sinnesorgane es…

Durch meinen kurzen Post zum „Duell“ einer Seefeder gegen einen Roboterarm kam es, angeregt durch Rolak, Gedankenknick und andere Kommentatoren, mal wieder zu einer extrem interessanten Diskussion: Wie hat die Seefeder, eine Weichkorallen-Kolonie, den Roboter wahrgenommen? Hat sie ihn gesehen oder gefühlt? Hat sie die Erschütterung auf dem Sandgrund wahrgenommen? Welcher Teil der Kolonie hat…

Neulich, am Anton-Dohrn-Seamount, im Nordost-Atlantik. Das ROV – ein unbemanntes Tauchboot , remotely operated vehicle – tauchte und probte fleißig. Dann kam es zum größten Match dieser Expedition: Die Wissenschaftler am Steuer des ROV erspähten eine Seefeder, eine nicht sehr große Weichkoralle. Die Jäger der Tiefsee steuerten den metallenen Greifarm des Roboters auf das nichts…

In Nord-Europa nähert sich der Mittsommer-Tag: Nördlich des Nordpolarkreises geht die Sonne dann gar nicht mehr unter. In der Antarktis ist dementsprechend Mittwinter: Die Sonne geht gar nicht mehr auf. Darum gibt es heute mal Lesetipps aus Antarctica. Seitdem Nachrichten und Geschichten nicht mehr gedruckt werden müssen sondern digital und blitzschnell reisen, gibt es auch…

Im Juni des vergangenen Jahres besuchte ein Seeleopard (Hydrurga leptonyx) den Hauraki-Golf in Neuseeland. Seeleoparden leben in antarktischen Gewässern, nach Orcas sind sie dort die zweitgrößten Meeresjäger: Männchen werden bis zu 3 Meter lang und 270 Kilogramm schwer, Weibchen bis zu 3,60 Meter lang und über 300 Kilogramm schwer. Sie jagen vor allem Pinguine und…

Lieber als Leute fressen Haie Robben. Die sind fleischiger, fetter und tragen keine unverdaulichen Textilien. Im Mageninhalt eines Großen Weißen Hais, der 2014 an der südafrikanischen Küste äußerlich unverletzt strandete und verstarb waren sechs (!) erst leicht angedaute Seebären. Für Michelle Wcisel, Expertin für Verhalten von Prädatoren, und ihre Kollegen vom Dyer Island Conservation Trust…