Und die Hoffnung stirbt zuletzt: Die angewandte Informatik ist noch jung. Die gegenwärtige Professorengeneration wurde zu einer Zeit vor den Flachbildschirmen und allgegenwärtiger IT sozialisiert. Noch herrscht in weiten Teilen die Idee, dass Turnschuhadministration das non-plus Ultra ist, browserbasierte Datenanalytik das Maß der Dinge darstellt und Leute, die ein Skript schreiben können noch(!) als unschlagbare Experten gelten. Mit mehr Kursen — auch zu Themen wie Programmierung, Profiling, etc. — wollen wir vor Ort die Situation verbessern und ich weiß: Anderswo gibt es Bestrebungen in dieselbe Richtung. Wir sind schon ein Stück weit gekommen. Also, mein Dank an alle, die rund um wissenschaftliche Datenanalytik gute Lehre machen!

Und die Moral von der Geschicht’?

Im Grunde habe ich hier beschrieben, in welche Fettnäpfchen ich getreten bin. Fortbildung im Bereich der Hochschuldidaktik ist freiwillig und nicht unbedingt auch evidenzbasiert. Und so gibt es enorm viele Behauptungen und in meinem Fall auch Anforderungen von externer Seite. Die einzige Möglichkeit dennoch wirklich gute Lehre zu machen:

  • Scheuklappen anlegen: Sind die externen Anforderungen gut, plausibel und umzusetzen? Na ja, denn spricht nichts gegen sie. Trifft das nicht zu, aber man muss sie umsetzen? Pech gehabt.
  • Daten sammeln, Daten sammeln, Daten sammeln: Nichts wirkt so gut wie Daten. Insbesondere bei fakultativen Kursen. Je mehr Daten, desto besser das Argument, denn fakultative Kurse stehen früher oder später in der Diskussion, womöglich sogar zur Disposition …
  • Vor Konzeption der Veranstaltung Rat suchen und / oder Literatur zu Rate pflegen. Ist trivial? Ich wette das geschieht nur höchst selten …

Weiter geht es mit einem Beitrag zum “HPC Certification Forum” (einem Forum zur Verbesserung der Lehre in unserem Bereich), “Dokumentation für Anwender” und einem Ausblick. Und später  warum Workflowsysteme auf Clustern hochinteressant und zugleich nicht trivial zu implementieren sind und was sie kennzeichnet.

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+ Das sind unsere Ziele: Andere Einrichtungen mögen andere Ziele verfolgen, z. B. gibt es Cluster an denen Nutzer Software selber installieren. Wie das, in HPC-konformermer Weise, geht ist dann auch Teil eines solchen Einführungskurses.

 

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