So fragt in der Ausgabe des 13. Februar Anna-Lena Scholz in der ZEIT (Artikellink hinter Paywall) mit Blick auf WissenschaftlerInnen und ihre Arbeitsbedingungen. Anlass war eine Erhebung des Welcome Trust , die unter dem Titel What Researchers Think About The Culture They Work In veröffentlicht ist.

Interessanter Lesestoff! Vor allem aber treibt mich dieselbe Frage um, wie Frau Scholz: Jammern die, also wir WissenschaftlerInnen in den diversen Einrichtungen? Oder gibt es hinter dem “Gejammer” noch mehr zu bemerken?

Wer wurde befragt?

Zunächst einmal muss für die Einordnung der Befragung und der Resultate folgendes klar sein (der Link bietet eine noch genauere Aufschlüsselung):

  • nicht-online befragt wurde ausschließlich im Vereinigten Königreich.
  • 94 Leute, davon 51 aus den Lebenswissenschaften, wurden individuell nach ihren Eindrücken zur Arbeitskultur interviewt.
  • 36 Leute nahmen in drei Workshops teil, die Fragen zu etwaigen Lösungen für eine verbesserte Forschungskultur widmeten.
  • 4267 Leute nahmen an einer Online-Umfrage teil. Hierbei besonders wichtig: Obschon an die ganze Welt gerichtet, kamen 76 % der Antworten aus dem Vereinigtem Königreich. Und auch hier wieder kam ein großer Teil der Antwortenden aus den Lebenswissenschaften (Biologie, Biomedizin, Medizin), nämlich 76 %.

Was kam heraus?

Schon die Wordcloud, die eingangs der gesammelten Eindrücke steht, zeigt ganz klar: Da gibt es offen diametral widersprüchliche Eindrücke der Teilnehmenden.

Wörter, die WissenschaftlerInnen in der Online-Umfrage verwendeten um ihre Eindrücke der Wissenschaftskultur zu beschreiben, n=2839

 

Wenn es nicht schon von vorne herein klar ist: alle Aussagen sind mit Vorsicht zu genießen. Nicht alle Teilnehmenden haben überall Antwort gegeben und selbst geschlossene Fragen bedürfen der Einordnung in den Kontext, denn wenn eine Umgebung “Competetive” ist – ist sie dann eher “toxic” oder “friendly”? Hier wäre eine multivariate Analyse angebracht gewesen. Und wenn eine Mehrheit von 55 % bei n=3768-3913+ Befragten die Forschungskultur insgesamt negativ einschätzt: Wie verteilen sich die die positiv oder negativ denkenden auf die Fachbereiche? Gibt es womöglich unterschiedliche Kulturen bei Natur- oder GeisteswissenschaftlerInnen?

Frau Scholz zitiert (übersetzt) aus der Studie folgende Aussage:

“Really, I think [research culture is] about to collapse. Huge
things need to change, otherwise they’re going to find
everybody’s going to have left academia.”

Doch das Zitat geht im Original weiter:

“Some incredible geniuses will make it, but some extremely good researchers,
who had fantastic knowledge and ideas that could have really
revolutionised science, have left and gone to industry
because it’s just getting too difficult.”
Postdoc, Russell Group institution

Die Russell-Gruppe ist gewissermaßen das Excellenz-Uni-Pendant in UK. Und in der Tat, fokussiert die Interpretation von Frau Scholz auch auf den Aspekt des zusätzlichen Stress durch überhöhten Wettbewerb.

Weltweit peitsch es (das Wissenschaftssystem) sich zu Höchstleistungen: mehr Publikationen, komplexere Daten, steilere Thesen. Output, Output, Output.

Das ist nicht neu. Wer je wissenschaftlich gearbeitet hat und das geflügelte Wort “publish or perish” nicht kennt, hat wahrscheinlich hinter dem Mond gearbeitet.

Verteilung der angegebenen Arbeitsstunden über die Befragten.

Wenn jetzt festgestellt wird, dass 61 % der Befragten (bei n=4167-4169) von Mobbing (bullying) oder Belästigung bei anderen berichten und 43 % selber Mobbing oder Belästigung erfahren haben, drängt sich mir die Frage auf: Wie steht es um andere Branchen? Welche Rolle spielt der Stress? Der TK-Gesundheitsreport zeigt , dass Stress und phsychische Folgen in der Arbeitswelt insgesamt besorgniserregend um sich greifen und sich u. a. in erhöhten Fehlzeiten äußern.

Und was kann helfen? Vielleicht eine bessere Aus- und Fortbildung der Vorgesetzten? Schließlich wird auch über eine Kluft zwischen Anspruch und Erleben bei der Rolle der Vorgesetzten berichtet und auch diese sind sich z. T. bewusst, dass sie Schwierigkeiten habe ihre Rolle zu erfüllen. Bezüglich der Wissenschaft: Wer von Euch kennt ein paar “hot-shots”? Und? Erfahren, dass diese Fortbildung in Anspruch genommen habe, um ihre Vorgesetztenrolle kennenzulernen? Na?

Unabhängig davon beantwortet allein die Zahl der Gemobbten, unterstrichen durch die Zahl derjenigen, die bewusst Mobbing wahrgenommen haben, zuzüglich derjenigen, die professionelle Hilfe gesucht haben oder suchen, dass die Scholzsche Frage

Jammert ihr nur, oder leidet ihr wirklich?

mit “Ja, es wirklich gelitten” beantwortet werden kann. Und das Vorgesetzte die Hauptursache dieses Leidens sind, kann auch vermutet werden (ca. 60 % der Befragten nennen gar Betreuer, immer noch 45 % höherrangige Kollegen). Nur, auch hier, wie ist das in anderen Branchen?

Irritierend finde ich auch, dass wegen allem Möglichen gemobbt wird, eine forschungsspezifische Erhebung aber gar nicht danach fragt, was spezifisch für die Forschungskultur ist: Beim Weswegen z. B. Mobbing in interdisziplinären Umgebungen gegen VertreterInnen des “schlechteren Fachs”. Oder beim Wie z. B. eine Nicht-Beteiligung bei Publikationen. Beide Aspekte sind anderweitig dokumentierte Fälle wissenschaftlichen Fehlverhaltens, die in der Erhebung des Welcome Trust überhaupt nicht auftauchen.

Ich selber kenne so viele, dass ich sicher schließen kann: Wer selber WissenschaftlerIn ist, kennt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit KollegInnen, die wegen der der miesen Bedingungen die Forschung an den Nagel gehangen haben. Und doch ist es schwierig alle genannten Fragen vergleichend objektiv zu beantworten, die Studie selber bleibt vage. More research is needed …

 

+++++++++++

  • Ich habe etwas gerätselt, was das “von bis” bei den Zahlen der Antwortenden bedeuten soll, um schließlich zu bemerken, dass es wohl mehrere Optionen gab, wo z. T. nicht beantwortet wurde, und selbst bei den Mutichoice-Fragen teilweise(!) Antworten ausgelassen werden konnten.

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Kommentare (9)

  1. #1 demolog
    17. Februar 2020

    Also, ich habe irgendwann festgestellt, das die Beitrags-Menge hier auf Scienceblogs.de und auf Scilogs.de, vor 5 Jahren und mehr, viel höher war, als heute.

    Ich habe nach den Ursachen dieser Tatsache gesucht und lange überlegt.

    Offenbar hat es damals einen viel größeren Druck zur “Publikation/Veröffentlichung” gegeben, als heute.

    Wenn man die Vielschreiber der Plattformen abzieht, dann bleiben heute gerade mal 2-3 Beitr#ge pro Woche.

    Früher waren das im Schnitt etwa 2-3 Beiträge pro Tag.

    Motivation könnte auch größer gewesen sein…. etwa zu denjenigen zu gehören, die zu den Gründungs-Bloggern der Plattform gehören…oder eine generelle “Neuland-Motivation”.

    Aber das alles ist noch keine hinreichende Erklärung, wieso nun viel weniger Beiträge veröffentlicht werden.

    Es hat wohl damit zu tun, dass die heranwachsende Generation inzwischen alt wird….was populationsweit Folgen für Motivation und Bereitschaft hat.

    Mutmaßlich…weil die Generation also alt wurde (was allerhand Einflüsse erzwingt und konkrete Bedeutungen hat), wird es auch auch im Wissenschaftsbetrieb inzwischen viel weniger Masse abgefordert, als früher, wo die hohe Erwartungshaltung allein durch den Populationsdruck bestand.

    Es sei denn, die Führungs-Personalien haben sich den Führungs-Stil und Forderungs-Strukturen soweit angepasst und gewöhnt, dass sie nicht mehr davon loskommen.

    Was wiederum auch an den Anreizsystemen und Bewertungssystemen liegen kann… was ja auch nichts neues ist:

    Zitat:
    More research is needed …

    -> Damit sind sie Teil dieser hohen Erartungshaltung, die die Stimmung und die Wirkungen verursacht, die sie hier versuchten offenzulegen…anhand einer eher mäßigen Studie.
    Alle Studien sind mäßig, so sie auf Befragungen bestehen.

    Unds Online-Befragungen haben gleich einen weiteren Nachteil: Sie tun tendenziel offenlegen, was individuel womöglich gar nicht da ist, sondern einer allgemeinen Stimmung geschuldet ist, die immer durch einige Wenige erzeugt wird. Und dem dann viele aus Solidarität oder Selbstgefälligkeit zustimmen.

    Ein Teil der Belastung und der Kritik ist…nicht so neu….die Aufgaben neben der Forschung…oder im Zuge der Forschung, die zuweilen erheblich in Anspruch nehmen kann und als Nebensächlich erkannt werden…und dann auch Empfindungen des Nervens und des Unmutes auslösst, weil man sie einfach nicht gerne tut.

    Das aber bestimmt nicht nur die Forschenden, sondern eben alle Berufe und Tätigkeiten, die gewissen “Ordnungs- und Organisationsstrukturen” unterworfen sind.

    Und an der Stelle wird es dann natürlich möglich, die Frage zu stellen, wie sie oben hinterfragt wird.

    • #2 Christian Meesters
      17. Februar 2020

      Es hat wohl damit zu tun, dass die heranwachsende Generation inzwischen alt wird….was populationsweit Folgen für Motivation und Bereitschaft hat.

      Weil Sie einen Schluß zu X (SB) ziehen, muss Ihr Schluß zu Y (Wissenschaftsbetrieb) gelten?

      Mutmaßlich…weil die Generation also alt wurde (was allerhand Einflüsse erzwingt und konkrete Bedeutungen hat), wird es auch auch im Wissenschaftsbetrieb inzwischen viel weniger Masse abgefordert, als früher, wo die hohe Erwartungshaltung allein durch den Populationsdruck bestand.

      Belege?

      DEN Schuh ziehe ich mir an (habe ich mir schon im Beitrag angezogen, oder?). Doch unabhängig der Frage nach Belastungszunahme, ging es mir um die Frage ob, es wirklich Leiden gibt. Dafür gibt es Hinweise – auch nicht seit gestern.

      … weil man sie einfach nicht gerne tut.

      Ist eine gewagte Unterstellung und ein pauschales ad hominem-Argument. Objektiv geht auch?

      Bitte beim Thema bleiben.

  2. #3 demolog
    19. Februar 2020

    Zitat:
    Weil Sie einen Schluß zu X (SB) ziehen, muss Ihr Schluß zu Y (Wissenschaftsbetrieb) gelten?

    -> Ja, weil Wissenschaftler auch nur Menschen sind.
    Aber der Zusammenhang zwischen tendenziellen veränderungen, die populationsweit (oder gar global) stattfinden, haben sie hier nicht verstanden? Die Symptomatik, die diesen Veränderungen zugrunde liegt, zeigen sich nur graduel bei den verschiedenen Menschen, weil deren Ausgangslage unterschiedlich ist.

    Zitat:
    Belege?

    -> Können sie sich selbst ansehen:
    1. wie erklärt: Die Wissenschaftsplattformen, auf denen die erklärten Symptomatiken stattfinden und dokumentiert wurden – über die vielen Jahre.

    2. Die Komplexität der Beiträge (und Kommentare):
    Es hat sich auch was getan in dieser Komplexität und Spezifizierung der Beiträge. Sie sind spezieller geworden und haben bessere Qualität (im Sinne von weniger Scheuklappen und Betrachtung von Randbedingungen), als früher. Zumindest zuweilen. Und sind überwiegend weniger auf Reizthemen fokussiert, als früher regelmäßig der Fall war (was heute nur noch die üblichen Verdächtigen betrifft: Joseph Kuhn etwa…aber manche werden sich nie ändern oder “erleuchtet” werden….sozusagen. Sie machen ihren Schmuh bis zum Ende ihres Lebens).

    Parallel dazu gibt es auch eine Veränderung ausserhalb der hier explizit beschriebenen Wissenschaftsplattformen. Es gibt tendenziel andere Themen, andere Perspektiven, und andere Herangehensweisen, als es vor 15 Jahren der Fall war.

    3. Das ein gewisser “Populationsdruck” verringert wurde, kann ich als mit speziellen Erfahrungen und Perspektiven in die Welt blickender sehr gut auch daran erkennen, wie Menschen, die früher nur stumpfsinn von sich gaben, heute viel komplexer, sinnvoller und präziser in ihren Aussagen sind…
    Das Phänomen ist sogar bei mir zu erkennen. Allerdings nicht aus dem Grund, das ich einem Druck geschuldet nur stumpfsdinn redete, sondern immer auch die Möglichkeit, neben aller Gewissheit, offenliess und ich heute weiß, welche “Möglichkeiten” tatsächlich Wirklichkeit sind/sein könnten, von denen ich damals nur ahnte…intuitiv sozusagen.
    Abgesehen davon, dass ich der Sprache viel mehr mächtig bin, als vor 15 Jahren.
    Das alles nur eine Frage der Übung sei, ist nur halb wahr. Es gibt tatsächlich Beispiele, bei denen geradezu alle Mühe vergebens ist. Die eigene Mühe, wie diejenige des Objekts selbst.

    Zitat:
    Ist eine gewagte Unterstellung und ein pauschales ad hominem-Argument. Objektiv geht auch?

    -> Na, wer hat schon alles immer schon gerne und ohne Murren getan? Sowas gabs noch nie oder war immer auch ein Sonderfall….ein Idealfall, den man ebenso wenig auf andere übertragen kann. Niemand ist perfekt. Oder? Und vieles tut man halt, weil es getan werden muß…mit mehr oder weniger Widerwillen.

    Ich weiß nur gerade nicht, welchen Schuh sie sich dann doch anziehen.

    Also, ich beschwehrte mich auch immer über den Erwartungsdruck . Immer alles höher, schneller, weiter und besser….in der selben Zeit und zum selben Preis.
    Sie wissen schon: Steigerung der Produktivität als allein mögliches Mittel, um hier (in Europa) noch Mehrwert gegenüber den Mitbewerbern zu erreichen.
    Oder eben Mehrwert für sich selbst von anderen Abpressen. So genau ist da die Trennlinie immer nicht zu erkennen.

    Allerdings ich nicht immer so direkt, wie es hier suggeriert wird,, das sich die Menschen beschwehren. Man meckert halt über die Verhältnisse, weil irgendwas perspektivisch im Argen liegt…man Missempfindungen hat über das, was man tut.

    Ich lösste das Problem immer damit, dass ich mich nicht aus der trägheitsbedingten Ruhe und Müßigkeit bringen liess. Sowas kann dann aber auch schnell mal zur Kündigung führen.
    Und dann gehen die Kritiken über die Zustände eben direkt und konsequenter los, weil man auch nichts mehr zu verlieren hat.

    Jedenfalls:

    Aus empfundenen Druck (Populationsdruck, der sich eben in vielen Symptomatiken direkt zeigen kann), wird dann später Souveränität und Sicherheit.

    Aber leider auch “Unaufgeregtheit”, was man auch Flegmatismus nennen kann. Das ist es aber, was einem letztlich mehr Präzision und Tiefgang in der Sache verschafft.

    Ein Teil der Gesellschaft wird also flegmatischer und “unaufgeregter” und auch uninteressierter, und ein Teil wird dafür Interessierter und Aufdringlicher.

    Fragen sie einen Soziologen, der schon eine Weile an seinem Gegenstand (die Gesellschaft und seine Entwicklungen) forscht. Wenn er gut ist, dann weiß er von solchen verlässlichen Tendenzen.

    Man kann das einfach “älter”/Erwachsen werden oder “gebildeter” nennen. Dann aber verliert man die eigendlich wirkenden Mechanismen aus dem Auge.

    Das die einschlägigen Damen und Herren heute so oft imemr wieder Verschwöhrungstheorien bekklagen müssen, ist auch Teil des Prozesses:
    Die Menschen werden souveräner, weil sie den Populationsdruck, der sie vorher unterdrückte, weniger spühren. Und dann frei nach der “Intelligenzforschung” eben auch einen gwissen Zuwachs an Hypothetisierungskompetenz haben, der sie dann zu mehr oder weniger gelungenen Thesen kommen lässt.

    Es gibt auch eine Bedingung, die solche Szzenarien um so deutlicher zum VOrschein kommen lassen:
    Der monoatomare Fallout oder Kontamination aus anderen Quellen, als Tschernobyl, Fukushima und dem Tunguska-Vorfall.

    Was meinen sie wohl, wieso die Verhältnisse damals auf dem Weg zum ersten Weltkrieg genau so waren, das sie zum ersten Weltkrieg führten?
    Weil die Menschen durch den Tunguska-Vorfall und seinen Fallout (auf der ganzen Nordhalbkugel, aber primär vor allem Westasien, Russland und Europa) auf einem höherem Verschränkungsgrad gebracht wurden und das den Populationsdruck stark erhöhte.
    Und weil das die damalige Herrschaftsstrategie (Monarchie und Feudalismus) unmöglich machte, weil der Monarch praktisch früher derjenige war. der sich mit Metalsalzen neuroenhancete…dann aber alle Menschen durch diesen mono-atomaren (und ionisierten) Fallout enhanced wurden. Die damals noch üblichen klaren Identitäten (aka Autoritäten und Herrschaften) gingen sodann quasi unter, weil es plötzlich zuviele “Identitäten” gab, die durch das neuroenhancemend souverän und Deutungsfähig geworden sind.

    Identität = neuroenhanced mit Metalsalzen (oder ähnlichen Methoden)
    Ohne Metallk im Hirn = keine Identität, nicht Deutungsfähig oder Souverän (etwa wie Kinder)

    Erwachsenwerden heisst also: Metall im Gehirn integriert zu haben und dann noch klar denken zu können (was hinsichtlich der Klage, das immer mehr psychische Diagnosen getätigt werden und immer mehr Medikamente/Psychopharmaka verschrieben/eingenommen werden…relervant und erklärend ist) .

    • #4 Christian Meesters
      20. Februar 2020

      Lange habe ich überlegt, ob ich das Kommentar freischalte: Widerspruch ist kein Problem, doch bitte ich um +/- themenorientierte und +/- logisch begründbare Argumente. Denen möchte ich hier widersprechen:

      -> Ja, weil Wissenschaftler auch nur Menschen sind.
      Aber der Zusammenhang zwischen tendenziellen veränderungen, die populationsweit (oder gar global) stattfinden, haben sie hier nicht verstanden? Die Symptomatik, die diesen Veränderungen zugrunde liegt, zeigen sich nur graduel bei den verschiedenen Menschen, weil deren Ausgangslage unterschiedlich ist.

      Sie behaupten, dass es hier auf SB weniger Posts Qualität gibt. Kann sein. Und dass dies auf das Alter der Blogger zurückzuführen ist. Das ist in gewisser Weise tatsächlich so: Einige haben private Gründe für geringere Blogfrequenz (z. B. Kinder oder Krankheit) angegeben. Dafür habe ich großes Verständnis. Aber auch ohne Begründung kann es individuelle Gründe geben.

      Und dann gibt es auch alternative Plattformen, wie z. B. Youtube, wo sich — teils extrem gute — neue Wissenschafts-Videoblogger tummeln. Das wäre also Konkurrenz; ein schlichter Wandel im Medienumfeld. Und womöglich ein stochastisches Auf- und Ab, das hinzukommt. Einfache Erklärung, ohne Notwendigkeit eine zusätzlichen Theorie.

      Ist eine gewagte Unterstellung und ein pauschales ad hominem-Argument. Objektiv geht auch?

      -> Na, wer hat schon alles immer schon gerne und ohne Murren getan? Sowas gabs noch nie oder war immer auch ein Sonderfall….ein Idealfall, den man ebenso wenig auf andere übertragen kann. Niemand ist perfekt. Oder? Und vieles tut man halt, weil es getan werden muß…mit mehr oder weniger Widerwillen.

      Ich weiß nur gerade nicht, welchen Schuh sie sich dann doch anziehen.

      Ich ziehe mir hier nur den Schuh an ein Thema aufgegriffen zu haben, über das schon in der Vor-Internetzeit geschrieben wurde, das also alt ist. Ansonsten geht es mir darum, dass es in der Wissenschaftsgemeinschaft tatsächlich viele physisch Leidende gibt. Der Unterschied zur “normalen” Arbeitswelt: Überall gibt es Abhängigkeiten und Mobbing. In der Wissenschaft können derartige Probleme nachhaltig eine Karriere schon ganz am Anfang zerstören. Das habe ich oft genug bei Weggefährten erlebt. Ist auch in der Studie – die wahrlich Schwächen hat – bemerkt.

      Sie dürfen sich gerne sachlich mit dem Thema oder Studie auseinandersetzten. Ich möchte nicht viel mehr zu Ihrem Kommentar schreiben. Es reicht zu bemerken, dass das Kommentar derartig abstrus ist, dass ich Sie jetzt durchweg unter Moderationsvorbehalt stelle.

  3. #5 demolog
    20. Februar 2020

    @ Christian Meesters

    edit: hier etwas herausgeschnitten

    Zitat:
    Sie dürfen sich gerne sachlich mit dem Thema oder Studie auseinandersetzten.

    -> Hab ich ja. primär. Nur, dass ich einen Kontext dazu philosophiert habe. Und der gefiel nicht. Weil er nicht in der Studie vorkam? Das muß er auch gar nicht. Eine Studie ist eine Studie, nicht mehr.
    Und wie sie sagten, es wurde schon vor dem Internet über solche Klagen geschrieben. Allerdings ist es mir gerade nicht so klar, ob das überhaupt stimmt. In Zeiten des Internets geht sowas viel schneller in alle Bereiche der Gesellschaften. Vorher war das nicht der Fall. Und wenn wir konstatieren, dass etwas schon früher “ge-/beschrieben” wurde, dann muß man erklären, dass Geschriebenes auch gelesen werden muß, um als Geschriebenes erkannt zu werden. Und früher wurde es mangels Kommunikationswege weniger gelesen.

    Was bedeutet, dass früher viel mehr davon ausgegangen wurde, das “die nur Jammern”.
    und ich sagte, zu einem Teil war das immer so.
    Der Punkt ist aber nur, das man offenbar grundsätzlich eine andere Lebens-/Arbeitsweise wünscht.

    Und um diese Szenerie dreht sich alle Diskussionen (und alle Kämpfe, weil einige das so gar nicht wünschen…und weil einige Dinge so einfach auch nicht veränderbar sind – Stichwort Organisation von Arbeit und Forschung).

    Zitat:
    Es reicht zu bemerken, dass das Kommentar derartig abstrus ist, dass ich Sie jetzt durchweg unter Moderationsvorbehalt stelle.

    -> Endweder, sie wollen gar nicht zur Kenntnis nehmen, was ich diagnostizierte, oder sie wollen eben verheimlichen, was da Einfluß hatte.
    Bei ersteren wären sie nur ein nützlicher Idiot.
    Beim zweiten ein unwissenschaftlich eigennützig aggierender.

    Abstrus ist das absolut nicht.
    Die jahrtausende praktizierte Herrschaftskonstruktion funktionierte ausschliesslich auf Neuroenhancemend durch Integration von Metalionen ins Gehirn der zukünftigen Herrscher. Zur Formung des Geistes und dessen Dominanz udn Souveränität.

    edit: den Rest der verquasteten Angriffe ebenfalls entfernt

    • #6 Christian Meesters
      21. Februar 2020

      Hab ich ja. primär. Nur, dass ich einen Kontext dazu philosophiert habe. Und der gefiel nicht. Weil er nicht in der Studie vorkam? Das muß er auch gar nicht. Eine Studie ist eine Studie, nicht mehr.

      Das ist nicht der Punkt, sondern das Ihre pseudo-wissenschaftlicher Erklärungen jeglicher Logik entbehren.

      Endweder, sie wollen gar nicht zur Kenntnis nehmen, was ich diagnostizierte, oder sie wollen eben verheimlichen, was da Einfluß hatte.
      Bei ersteren wären sie nur ein nützlicher Idiot.
      Beim zweiten ein unwissenschaftlich eigennützig aggierender.

      Wie Sie meinen: Hier trennen sich unsere Wege. Sie werden weiterhin weder mich noch Herrn Kuhn oder sonst wen beleidigen oder sonst irgendwie trollen. Weitere derartige Kommentare werden noch nicht einmal in Teilen freigeschaltet.

      Andere können gerne auch kritisch kommentieren. Ich lasse mir gerne sagen, dass meine Meinung der Überarbeitung bedarf oder etwas faktisch falsch ist. Ein wenig Plausibilität in der Argumentation darf nicht schaden. Und: Wie es in den Wald schallt, so schallt es heraus …

      edit: Da Frau/Herr Demolog insistiert ich habe nicht darauf hingewiesen, welches seine “Fehlleistungen” waren und das vielleicht jemand übersehen hat, lasse ich sie/ihn noch für sich selbst sprechen — ein Auszug mag den unbedarften Betrachtern genügen, sonst kann man im Browser auch nach “Popolationsdruck” suchen:

      Abstrus ist das absolut nicht.
      Die jahrtausende praktizierte Herrschaftskonstruktion funktionierte ausschliesslich auf Neuroenhancemend durch Integration von Metalionen ins Gehirn der zukünftigen Herrscher. Zur Formung des Geistes und dessen Dominanz udn Souveränität.

  4. #7 jemand
    27. Februar 2020

    Offenbar interessiert sich niemand für ihren Beitrag. Und da zensieren sie den einzigen, der Interesse zeigt, auch noch und verbannen ihn.

    Dabei ist das mit dem Gehirn und den Metallen durchaus schlüssig. Was ist denn daran falsch?

    • #8 Christian Meesters
      27. Februar 2020

      Offenbar interessiert sich niemand für ihren Beitrag. Und da zensieren sie den einzigen, der Interesse zeigt, auch noch und verbannen ihn.

      Das würde ich nicht der Zahl der Kommentare korrelieren.

      Dabei ist das mit dem Gehirn und den Metallen durchaus schlüssig. Was ist denn daran falsch? Und da zensieren sie den einzigen, der Interesse zeigt, auch noch und verbannen ihn.

      Ja, Metallionen im Hirn sind essentiell. Und manchmal kann man mit anderen Ionen sogar therapeutisch eingreifen.

      Das ist nicht dasselbe wie eine “jahrtausende praktizierte Herrschaftskonstruktion”, die “ausschliesslich” mittels “Neuroenhancemend durch Integration von Metalionen ins Gehirn der zukünftigen Herrscher” funktionierte. Oder die Konstruktion, dass durch einen Asteroideneinschlag (oder was auch immer) Menschen ein “höherem Verschränkungsgrad gebracht wurden und das den Populationsdruck stark erhöhte”.

      Was soll denn das alles heißen? Das ist äußerst wirr und nicht themenbezogen.

      Damit gibt es hoffentlich etwas Klarheit: Hier geht es um leichte Ionen, Schwermetallaufnahme kann Vergiftungserscheinungen hervorrufen (Blei, Zinn, Thallium, um nur einige Beispiele zu nennen). Diese, Kalium und Natrium, sind essentiell; bei ausgewogener Ernährung und allg. Gesundheit sorgt unser Körper für die “richtigen” Konzentrationen. Ein Zuviel kann ebenfalls starke Beeinträchtigungen nach sich ziehen.

      Überdies wird mit

      -> Endweder, sie wollen gar nicht zur Kenntnis nehmen, was ich diagnostizierte, oder sie wollen eben verheimlichen, was da Einfluß hatte.
      Bei ersteren wären sie nur ein nützlicher Idiot.
      Beim zweiten ein unwissenschaftlich eigennützig aggierender.

      der Erguss eindeutig beleidigend und erreicht den Duktus der Verschwörungstheorie. Und ja, ich habe einige weitere Ausfälle gelöscht. Das behalte ich mir vor.

      Wie geschrieben: Widerspruch? Gerne! Gerne auch steile Thesen – die dann bitte belegen.

      edit: Am Morgen des 27. Feb. 2020 war dieses Kommentar zum Ende nicht richtig formatiert – Zitat von demolog und eig. Kommentar schienen durcheinander. Dies ist korrigiert.

  5. #9 Beobachter
    12. März 2020

    Grundlegend problematisch scheint mir auch die Tatsache, dass sich die meisten WissenschaftlerInnen (an Hochschulen) von Zeitvertrag zu Zeitvertrag hangeln müssen:

    https://taz.de/Perspektivlose-Jobs-an-Hochschulen/!5671375/

    “Perspektivlose Jobs an Hochschulen
    Albtraumjob Wissenschaftler
    Das wissenschaftliche Personal an Hochschulen ist meist nur befristet beschäftigt. Eine Gesetzesnovellierung änderte daran wenig.
    … ”

    ” … Die Dauer der befristeten Verträge ist laut Evaluation von 24 auf 28 Monaten nur gering gestiegen. Anders als gefordert, orientieren sich die Hochschulen bei Festlegung der Laufzeit jedoch nicht an der tatsächlich benötigten Zeit für die angestrebte Zielerreichung.

    Trotz des rasant steigenden Zulaufs wissenschaftlicher Mitarbeiter*innen an den Unis erhöht sich die Zahl der Promotionen unverhältnismäßig gering. Das Ergebnis der Studie: Sowohl die Qualifizierung der angehenden Wissenschaftler*innen, als auch die „Innovationsfähigkeit“ der Forschung leiden unter dem derzeitigen Befristungsunwesen. … “