Wenn ich mir Eines für den Nachgang zur SARS-CoV-2-Epedemie wünsche, ist es eine saubere epidemiologische Aufarbeitung. So eine mit allen Details. Mit nachvollziehbaren protokollierten Daten, an die man selber auch Fragen stellen kann. Grenzüberschreitend, damit auch vergleichende Detailanalysen möglich sind.

Ab dem heutigen Tage habe ich so meine Zweifel, ob das möglich sein wird. Britische Medien berichten übereinstimmend (Beispiel), dass knapp 16.000 SARS-CoV-2 positive Befunde zwischen dem 25. September und dem 2. Oktober zu wenig vermeldet wurden. Ursache sein die Verwendung von Excel.

Ich erspare Euch das Lamento über die Wahl besserer Werkzeuge (hatten wir hier im Blog explizit zu Excel schon ein paar Mal), denn das Leben schreibt bekanntlich die besten Geschichten. Beruhigend zu lesen ist denn auch, dass der Fehler nicht die Benachrichtigung eventuell erkrankter Personen betrifft. Zu hoffen bleibt, dass für die Archivierung der Daten international bessere Standards gelten als das manuelle Einfrickeln von Daten in Software-Werkzeuge, die niemals zur Erfassung millionenfacher, teilweise redundanter Befunde ausgelegt wurden …

 

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Kommentare (9)

  1. #1 Rob
    Oberland
    5. Oktober 2020

    Aber mit der Rechtschreibhilfe kann man nach Mutationen suchen.. https://xkcd.com/2298/ [edit CM]: habe mir erlaubt den link direkt einzufügen

  2. #3 echt?
    6. Oktober 2020

    Das Problem werden die “Gesundheitsämter” – wer immer das da auch ist – sein. Bei Behörden kann man schon froh sein, wenn die Excel und Word haben. Meist dürfen Behörden so etwas auch weiter mailen ihre Postfächer haben nur 10 MB usw. usf.

    Die Digitalisierung ist, zumindest in Deutschland, da quasi nicht angekommen. Such mal nach der “elektronischen Akte” für Gerichte. Manchmal kommt noch dazu, dass man als Behörde selber Software entwickeln will.

  3. #4 rolak
    6. Oktober 2020

    Ursache sei die Verwendung von Excel.

    Als GerüchteKonjunktiv formal ok, doch realiter war es schlunzige Dämlichkeit. Es wurde zur Abspeicherung der als .csv erhaltenen Datensammlungen das steinalte, auf 0FFFFxH Zeilen beschränkte Dateiformat .xls genommen statt des seit bummelig nem Dutzend Jahren aktuellen .xlsx.

    Dementsprechend HiTech ist auch die angekündigte Problemlösung: Die Quelldateien in kleinere Teile teilen m(

    • #5 Christian Meesters
      6. Oktober 2020

      Neiiin?? Doch!?

  4. #6 Fluffy
    13:15 Uhr
    7. Oktober 2020

    Ursache sei die Verwendung von Excel.

    realiter war es schlunzige Dämlichkeit.

    Was erwarte Ihr denn? Der Computer ist schuld?
    Das Personal im RKI, dem Ministerium und den Gesundheitsämtern kommt zum größten Teil aus einem medizinischen Umfeld. Da hat sich was mit Mathe oder Informatik. Von Systemtheorie kann da mal überhaupt keine Rede sein. Die falschen Leute machen die falsche Arbeit.
    Und wenn die Zahlen immer noch nicht ins Corona-Regime passen, dann müssen sie halt noch mal angepasst bzw korrigiert werden.

    • #7 Christian Meesters
      7. Oktober 2020

      Wenn Sie Kritik an Irgendetwas oder Irgendjemandem üben wollen: Bitte sachlich. Das es bei interdisziplinärer Arbeit oftmals (und vermutlich auch in diesem Fall) zu fragwürdigen Besetzungen kommt: Da bin ich bei Ihnen. Aber Absichten unterstellen?

  5. #8 rolak
    7. Oktober 2020

    Das Personal(..) Da hat sich was

    Mir ist ja Dein berufliches Umfeld nicht bekannt, Fluffy, doch Dir unterlief ein happiger Denkfehler: Nicht nur in der kleinen Klitsche, wo ich werkele, sondern erst recht in Behörden etc pp wird das Personal in der verwendeten Software geschult, zumindest in den genutzten Funktionsumfang eingewiesen. Und unabhängig davon, ob der Einsatz von Excel in diesem Falle ein sinnvoller Ansatz ist, die Wahl eines veralteten Dateiformates beleuchtet ein Riesenmanko bei Schulung/Kontrolle.

  6. #9 Fluffy
    20:14
    8. Oktober 2020

    Das sollte keine Kritik sondern allenfalls sowas wie Polemik sein. So wie ich auch #4 verstanden habe (schlunzige Dämlichkeit).
    Solche Fehler wie oben beschrieben passieren einfach. Irgendwas müssen die Leute ja nehmen, also auch Excel. Oder willst du ihnen ne SQL Datenbank aufdrücken?
    Ich hab ja mal gehört, dass man sogar in der Bio-Informatik Excel als Austauschdateiformat erwägt.
    Dabei kann man Excel für so schöne Sachen nutzen, wie zB bunte Geburtstagslisten von den Kollegen, oder Anwesenheits- und Krankheitskontrolle. Die erwähnten “Schulungen” gehen selten über eine Bedienungseinweisung für Office hinaus, Outlook, Word Excel und für die Elite noch Powerpoint. Sie ändern nichts an der von mir bemängelten Unkenntnis in Mathe, Informatik und Systemtheorie. Das betrifft zu großen Teilen auch Journalisten, die uns dann großartig die Welt verkünden