Eigentlich war der Plan mehr Wissenschaft und die musikalische Leidenschaft mit etwas geschichtlichem oder musikhistorischen Hintergrund zu garnieren – Videos pasten ist ohne Pfiff ja auch langweilig. Aber ich hatte ja schon gestanden eine Neigung zur Zupfmusik zu haben und im Ensemble zu spielen. Das geht jetzt für eine Weile nicht mehr. Konnten wir uns im Spätsommer noch in einem gut belüfteten Wintergarten treffen, ist das keine Option mehr. Wahrscheinlich über den gesamten Herbst und Winter hinweg.
Deshalb der Vorsatz mehr musikhistorisch-geschichtliche Beiträge (alle 1-2 Wochen) mit etwas Musik. Weil der Vorsatz spontan ist und durch ein vormittägliches Telefonat motiviert, ist dieser Teil recht kurz. Natürlich geht der Link zu diesem Beitrag auch an das Ensemble.
Zur Sache!
Über den (ziemlich unbekannten) Komponisten Francesco Piccone (1685-1745) ist wenig bekannt – noch nicht einmal die italienische Wikipediaseite kennt ihn. Wahrscheinlich war er ein Norditaliener, denn die überlieferte Musik klingt eher ähnlich Vivaldi als durch die neapolitanische Tradition inspiriert.
Sein “Divertimento di Mandola” fiel mir gestern wieder in die Finger (die Noten habe ich zum Kompensation während des ersten “Lockdown” bestellt) und die “Siciliana” hat es mir angetan – gestern und heute sicher zwei Dutzend Male gespielt. Mit “Mandola” meint man im Deutschen eher die Alt-Version der Mandoline. Etwas länger in der Mensur und genau eine Oktave tiefer gestimmt. Hier aber ist die barocke Vorform der Mandoline gemeint – mit der Stimmung g´´, d´´, a´, e´, h und g. Mandolinen sind in der Regel e´´ – a´ – d´ – g gestimmt, so dass die Stücke von Piccone teilweise schwierig auf heutigen Mandolinen zu spielen sind. Die “Siciliana” ist eher einfach bis mittelschwer und ich habe diese Version ausmachen können – viel Vergnügen:
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