Raffaele Calace (* 1863; † 1934) aus Neapel, der heutige Komponist, ist zugleich der vorerst letzte Komponist im November dieser Reihe. Aber er darf nicht fehlen, wenn es um Mandolinenmusik geht. Als Virtuose wäre er vielleicht in Vergessenheit geraten, aber seine Werke und seine Werkstatt gibt es heute noch. Einige Kompositionen sind “Klassiker” der Mandolinenensembles – nicht immer einfach, aber gut zu meistern. So wie sein Bolero in g-Moll. Mir macht das Stück viel Spaß – was man gar nicht so glauben mag, wenn man die Gesichter im Orchester hier anschaut. Ein Dirigent meine einmal, dass Mandolinenorchester immer besonders ernste, verbissene Gesichter machen. Na, vielleicht ist das richtig – es sind auch meist Amateure und Kunst fordert Konzentration. Aber hört selbst:
Das Spiel der klassischen Mandoline hat in Deutschland längst seinen Zenit überschritten. Vielleicht habt ihr aber schon mal von Catarina Lichtenberg gehört? Diese Virtuosin zeigt hier einmal in einer Studie, wie die erste Stimme des Bolero von Calace gespielt wird. Durchaus anspruchsvoll …
Vor allem sieht man hier auch wie ein Plektrum (dieses weiße Ding in der rechten Hand) gut gehalten wird. (Anfänger versuchen oft das Instrument zu erstechen oder die Saiten mit viel Fläche zu reißen – den besseren Klang und das gleichmäßigere Spiel erhält, wer nur mit der Spitze des Plektrums arbeitet. Kennen vielleicht einige von euch von anderen Instrumenten.) Ich wünsche viel Vergnügen!
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