Eine Studie der Charité zeigt jetzt: Die Zahl der schweren Nebenwirkungen liegt in der Praxis immerhin deutlich höher als die offiziellen Meldezahlen. Studienleiter Harald Matthes sagte dem MDR, dass etwa 0,8 Prozent der Geimpften über schwere Nebenwirkungen klagten – das sind deutlich mehr als die schweren Verdachtsfälle, die dem zuständigen Bundesinstitut bislang gemeldet wurden. Matthes fordert nun Anlaufstellen für Betroffene.

Diese Meldung (das Zitat ist aus der Morgenpost) machte in den letzten Tagen die Runde, auf Twitter war #Impschaeden ein beliebter Hashtag und Kommentare der Querdenker voller Häme. Die zitiere Meldung findet sich mehrfach in der Presselandschaft und unter dem Interview, dass alles in Rollen brachte, findet sich schön reißerisch “Impfkomplikationen? Mehr schwere Nebenwirkungen als gedacht?”.

Keine Frage, die Erfassung von Impfnebenkomplikationen ist wichtig. Gemeint sind hier natürlich nicht irgendwelche Impfungen, sondern Anti-SARS-CoV-2-Impfungen, insbesondere mRNA-basierte. Also ein wirklich wichtiges Thema, schließlich sind hierzulande bislang Millionen Dosen verabreicht worden. Aber dazu gibt es doch ein Meldeformular? Und das Paul-Ehrlich-Institut veröffentlicht in regelmäßigen Abständen einen Report (hier Link zur letzten Ausgabe)? Was ist also das Besondere dieser Studie?

Weitere Forschung ist immer gut. Doch, wenn darüber hinaus so stark die Pressetrommel gerührt wird, sollte man mal näher hinschauen:

Die Studie und ihr Initiator

Initiator besagter Studie ist Prof. Harald Matthes, Ärztlicher Leiter des Krankenhauses “Havelhöhe” in Berlin und Inhaber einer Stiftungsprofessur Integrative und Anthroposophische Medizin. Offenbar Gastroenterologe und kein Epidemiologe. Und so listet sein Forschungsprofil eine beachtliche Reihe von Publikationen – jedoch keine mit dem Schwerpunkt Epidemiologie, gleich welcher Art.

Und die “Studie” selber? Sie ist überhaupt keine Studie im engen Sinn, sondern eine Onlinebefragung von Auskunftswilligen. Wer will, kann hier teilnehmen. Bevor wir also auf Details eingehen, können und sollten wir festhalten: Es erfolgten keine medizinischen Untersuchungen und die Teilnehmer sind in keiner Weise ausgewählt.

Probleme der Studie

Vorab dürfen wir feststellen, dass es noch keine veröffentlichten Ergebnisse zu geben scheint. Jedenfalls sind keine in den einschlägigen Datenbanken, der Studienhomepage oder in Pre-Print-Ausgaben von Journals zu finden. (§) Noch also kann die Gemeinschaft der WissenschaftlerInnen keine Daten in Augenschein nehmen, die das gegenüber der Presse geschlussfolgerte Risiko für Impfkomplikationen bewerten könnte. Noch gibt es nur die Aussagen gegenüber der Presse und man muss sich sehr sicher sein, wenn dann eine “bessere Betreuung” für die Betroffenen gefordert wird.

Wer epidemiologisch forscht, lernt schnell verschiedene Möglichkeiten, die es später erlauben, aus den Befunden einer Studie Schlussfolgerungen zu ziehen. Möglicherweise sogar solche, die sich auf die Allgemeinbevölkerung übertragen lassen bzw. die Studie “repräsentativ” zu machen.  Unter anderem wählt man bei Umfragen dieser Art, die Teilnehmenden zufällig aus und stellt sicher, dass es genügend viele Teilnehmenden gibt. Das ist hier nicht der Fall. Dadurch, dass alle Menschen teilnehmen können, die es wollen und gezielt nach Beschwerden nach eine “COVID-Impfung” gefragt wird, dürften die Autoren einer späteren Veröffentlichung es schwer haben, eine gewisse Voreingenommenheit der Teilnehmer auszuschließen.

Wer sich nun durch die “Studie” klickt (++) sieht sich einigen allgemeinen Fragen gegenüber und als einziger Datenpunkt, den man bestimmten Personen zuordnen könnte geht die E-Mail-Adresse ein. Eingangs steht die Frage, ob man je an COVID erkrankte und ob ein Antikörpertest gemacht wurde. Weiter wird gefragt, welche “COVID-Impfung” man wann zuletzt erhalten hat und – zunächst ganz allgemein – ob man danach Beschwerden hatte. Dann folgen unter anderem Fragen zur persönlichen Einschätzung der Corona-Krise:

Durchaus soziologisch interessant zu wissen, was Menschen so denken. Und vielleicht dienen diese Fragen in der Umfrage auch dazu, abschließend zu kontrollieren, ob bei Impfskeptikern mehr Nebenwirkungen auftreten oder nicht. Diesen Fragen schließen sich einige Fragen über den Familienstand und Kinder an, dann geht es weiter mit Fragen zur psychischen Gesundheit:

Es folgen – keine weiteren Fragen zur körperlichen Gesundheit, sondern weitere Fragen zur psychischen Gesundheit:

 

Und … noch mehr Fragen zum psychischem Hintergrund.

Das alles ist nicht ungewöhnlich, Fragen zum psychischen Wohlbefinden sind essenziell, wenn es gilt, psychosomatische Effekte einer Impfung oder Medikamentengabe einordnen zu wollen. Und so werden solche und ähnliche Fragen Teilnehmern von Medikamentenstudien regelmäßig präsentiert.

Allerdings sind dies die einzigen Fragen zu den Auswirkungen der Impfung. Und diese Antworten sind nicht in einen eindeutigen Zusammenhang mit einer Impfung zu bringen, da sich die Fragen auf die Gefühle in den letzten zwei Wochen beziehen, die letzte Impfung länger zurückliegen kann und es keinerlei Kontrollfragen zum Befinden vor den Impfungen gibt. So kommt zur schlechten Auswahl der Teilnehmerschaft auch noch ein schlechtes Design der Umfrage.

Die Umfrage lässt außerdem zwei große Fragenkomplexe vollständig vermissen:

  • alle Fragen nach den körperlichen Auswirkungen
  • alle Fragen nach ärztlicher Bestätigung (ob es je irgendeine Untersuchung gab, wird in diesem Eingangfragebogen überhaupt nicht erfragt)

Aber am Schluss des Fragebogens steht:

Sie bekommen in den kommenden Wochen automatisch eine Einladung für eine Folgebefragung.

Ich bin gespannt. Vielleicht werden noch Fragen nach ärztlichen Einschätzungen präsentiert.

Fazit

Im Interview – das dramatisch eingeleitet wird – spricht Professor Matthes jedoch von einer Beobachtungsstudie, bei der “Personen, die sich haben impfen lassen” direkt nach dem Zeitpunkt der Impfung eingeschlossen wurden.

Es kann sein, dass es diese Beobachtungsstudie über die gezeigte Befragung hinaus gibt und alle Schlussfolgerungen, ob die Herr Matthes referiert, valide sind. Insbesondere die vielen körperlichen Reaktionen, die angeblich von Ärzten nicht ernst genommen wurden, aber klar in einen kausalen Zusammenhang mit der Impfung gegen SARS-CoV-2 gebracht werden können, sollten schnellstmöglich auf den Tisch!

Dadurch, dass teilnehmen kann, wer will, kann die Häufigkeit schwerwiegender Nebenwirkung überschätzt werden. Doch wenn es unerfasste Dunkelfälle gibt, wäre es sehr wichtig, diese Fälle sauber zu dokumentieren, um zu einer besseren Risikobewertung zu gelangen. Wer unterstellt, dass es keine hierzulande keine saubere Erfassung des Risikos gibt, aber auf Studiendaten sitzt, die dieses Argument untermauern könnten, sollte seinen Daten so schnell wie möglich veröffentlichen – im Interesse aller.

Fernsehinterviews stillen vielleicht das Geltungsbedürfnis. Als Gesellschaft haben wir das Recht auf gute Daten. So zeigt zum Beispiel die Zulassungsstudie für den Impfstoff von Biontech, dass es schwere Nebenwirkungen in der Kontrollgruppe (mit Kochsalzlösung geimpft) etwa ebenso häufig gab, wie in der Impfgruppe. Die Studie des Herrn Matthes dürfte – jedenfalls was den sichtbaren Teil betrifft – nicht in der Lage sein, etwaige körperliche Reaktionen in einen Zusammenhang mit der Impfung zu bringen.

Zum Schluss sehe ich, dass während des Beitragschreibens ein Artikel zum Thema bei ZEIT-Online erschien. Offenbar distanziert sich nunmehr auch die Charité von der “Umfragestudie” – so etwas kann ein kleiner Blogger nicht erreichen. Ich freue mich aber darüber, dass der Artikel unmittelbar bestätigt, dass es über die Umfrage hinaus wenig Substanz gibt.

Vielleicht brauchen wir ein “Zentralblatt für tiefergelegte Wissenschaft”, wie von Joseph Kuhn unlängst “gefordert”. Bestimmt brauchen wir besseren Journalismus, in dem nicht jeder mit Autorität akademischer Grade “wissenschaftliche Fakten” völlig ungeprüft und unhinterfragt kundtun darf. Sich einfach vorher mal ein paar Resultate zeigen lassen? Kurz erfragen, was wirklich gemacht wurde? Wenigstens 15 Minuten im Hintergrundgespräch vorab? Mir scheint, das wurde beim MDR unterlassen.

Denn wenn die kolportierte Zahl von 0.8 % schwerer Nebenwirkungen der Anti-Coronaimpfungen viel zu hoch und durch keine Daten belegt ist, dann sollte sich auch nicht wieder und wieder verteilt werden. Hier auf Scienceblogs gibt es die Serie “Schlechte Schlagzeilen” – vielleicht ist das auch eine Idee für manche Zeitung? So leicht und billig könnte man über die Konkurrenz herziehen und dazu noch aufklären!


§ Sollte ich eine Vorveröffentlichung übersehen haben, bitte ich um Hinweise: Ich werde den Artikel sofort korrigieren.

++ inzwischen habe ich selber teilgenommen.

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Kommentare (30)

  1. #1 rolak
    6. Mai 2022

    Gestern las sich Stephan Schleims Artikel “Belegt die Charité-Studie wirklich 40-mal so viele Impfnebenwirkungen?” sehr angenehm klarstellend.

  2. #2 Joseph Kuhn
    6. Mai 2022

    Herr Matthes zieht mit nicht publizierten Daten seit einiger Zeit durch die Medien. Er verfolgt damit vermutlich eine politische Agenda. Die “Studie” wurde im letzten Jahr kräftig durch alternativmedizinische Verbände beworben, man kann sich vorstellen, was das für die Teilnehmerselektion bedeutet.

    Ich bin gespannt, wo die Ergebnisse publiziert werden. Der impfkritischen Szene wird sie so oder so als Referenz dienen, so wie die zurückgezogene Walach-Studie zu Nebenwirkungen, die “Studie” der BKK-ProVita oder die schräge Korrelationsstudie von Steyer/Kappler zu Impfen und Sterblichkeit. Alles Junk Science, aber das Zeug erfüllt für die Selbstbestätigung der Szene offensichtlich seinen Zweck.

    Das ist schade, weil die Erfassung von Impfnebenwirkungen in der Tat besser sein könnte (z.B. über ein Impfregister) und so ein Studienschrott eher dazu führt, die gegenwärtige Praxis zu verteidigen statt zu verbessern.

    • #3 Christian Meesters
      6. Mai 2022

      Die “Studie” wurde im letzten Jahr kräftig durch alternativmedizinische Verbände beworben, man kann sich vorstellen, was das für die Teilnehmerselektion bedeutet.

      In der Tat – das war mir noch nicht bekannt.

      PS Gemäß Infektionsschutzgesetzt sind Ärzte verpflichtet Nebenwirkungen (die über das normale Maß von Impfreaktionen hinaus gehen) zu melden. Dazu dient das Meldedatenbank des PEI (siehe auch die Seite der “Nationalen Lenkungsgruppe Impfen”). Man muss sich darüber im Klaren sein, dass ein Impfregister eine bessere Risikoschätzung erlauben würde – aber eine Untererfassung von Nebenwirkungen bzw. schweren Komplikationen liegt nicht daran, dass es keine Infrastruktur geben würde. Und es ist auch nicht davon auszugehen, dass eine Verschwörung der Ärzteschaft die Erfassung torpediert – anders als im suggestiven Bericht des MDR.

  3. #4 tohuwabohu
    Berlin
    6. Mai 2022

    Aufgrund schlechten Designs, der freiwilligen Teilnahme (vermutlich werden hier diejenigen ohne Impfprobleme eher nicht teilnehmen), der unklaren Zuordnung von Ausfüllern der Online-Umfrage zu den “Fragebögen” (die Zuordnung erfolgt nur durch die ungeprüfte vom Nutzer eingegebene E-Mail-Adresse) und einer schwache Absicherung gegen Mehrfachaufrufe ist die “Studie” nichts wert.
    So könnten Impfgegner mehrfach die Online-Umfrage mit falsche Angaben ausfüllen, denn den Fälschern von Impfbescheinigungen traue ich auch die Manipulation von Online-Umfragen zu. Und dazu reichen wenige (ein fleißiger Impfgegner reicht schon).

    Dies ist keine Tatsachenbehauptung (ich kann die Manipulation der Online-Umfrage durch Impfgegner ja nicht belegen), aber ein möglicher Grund für die die hohen Zahlen von “schweren Nebenwirkungen” in dieser Online-Umfrage.

    Weitere Artikel auf Zeit-Online und Spektrum.de SciLogs sehen die Online-Umfrage ebenfalls kritisch.

    • #6 Christian Meesters
      6. Mai 2022

      nur ein Hufschlag des schon Jahre laufenden Gish Gallop zu “Corona”

  4. #7 Joseph Kuhn
    6. Mai 2022

    @ Christian Meesters, Kommentar #3:

    “Meldetatenbank des PEI”

    Ohne Meldetaten keine Meldedaten! Als Franke habe ich die hybride Formulierung sofort verstanden 😉

    • #8 Christian Meesters
      6. Mai 2022

      arrrrrgh …. im Hypertext versagt die Kontrolle

  5. #9 Dirk Freyling
    Erde
    6. Mai 2022

    “Relativierer”, “Weichzeichner”, “Schönredner”…
    warum nicht mal eine wissenschaftliche Studie in Analogie zum Narrativ der sicheren Impfung zu Rate ziehen…

    Zur Kenntnisnahme und Selbstanalyse

    Quelle: Es handelt sich um eine aktuelle peer-reviewed Studie[1], veröffentlicht auf ScienceDirect.com

    Fazit
    mRNA-Impfstoffe sind toxisch und Milliarden von “Corona-Geimpften” sind von schweren Gesundheitsschäden, insbesondere Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, des Gerinnungssystems, chronischen Infektionskrankheiten, Gehirnerkrankungen und Krebs bedroht. Die Gefahr steigt in der Folge mit der Häufigkeit der Injektionen.

    [1] Innate immune suppression by SARS-CoV-2 mRNA vaccinations: The role of G-quadruplexes, exosomes, and MicroRNAs https://doi.org/10.1016/j.fct.2022.113008 (peer reviewed)

    [edit: Textauszüge und autom. Übersetzungen gelöscht.]

    • #10 Christian Meesters
      7. Mai 2022

      Werter Herr Freyling,

      Was Sie das zitieren ist
      1. keine “Studie”, sondern eine Zusammenfassung, ein Meinungsartikel, denn es werden keine eigenen Daten erhoben und ausgewertet
      2. Erschien das Paper in “Food and Chemical Toxicology”, keinem Journal für klinisch-molekularbiologische, epidemiologische oder biochemische Arbeiten. Die Autoren sind denn auch überhaupt nicht bewandert, jedoch einschlägig bekannt. Der Seniorautor hat es sogar zu einem Wikipediaeintrag mit Sektion zur “COVID-Misinformation” gebracht.
      3. liest sich denn das Paper genau so als ob da wirklich jeder zweite Begriff misverstanden oder völlig überinterpretiert werden will
      4. wird da wirklich in eckertscher Manier Statistik gemacht und geschwurbelt (hier ein schöner Link, der das mal in einfacher Sprache auseinandernimmt).

      Nicht zuletzt ist dieses Journal mit Sicherheit nichts, was Sie und ich regelmäßig lesen. Darf ich vermuten, dass Sie über ähnliche Quellen wie ich auf diese eher obskure Platzierung aufmerksam wurden? Ich z. B. habe nach Ihrem Post kurz meine Telegrammabos gesichtet und in der Tat: “Corona ist nicht das Problem” war sofort ein Treffer. “Beweise” zum “Sondermüll”-Status der “genmanipulierenden” Impfung verbreiten sich in der Szene wie ein Lauffeuer. Aber bitte, Sie haben recht: Selberlesen und Einordnen. Die Autoren geben viele, viele Links an – die kann man gleich darauf überprüfen, ob sie die Fakten zeigen, welche die Autoren darin zu sehen meinen. Viel Vergnügen!

      Ein Kommentar gibt zu dieser “Arbeit” gibt es auch schon auf PubPeer.

  6. #11 echt?
    7. Mai 2022

    Die große Anzahl der Impftoten müssten ja eigentlich mal auf den Friedhöfen angekommen sein.

  7. #12 knorke
    7. Mai 2022

    @echt?
    Dauert noch statistisch betrachtet 20-40 Jahre. 😉

  8. #13 hto
    7. Mai 2022

    @echt?

    Die schwirren jetzt noch im Tanz um den heißen Brei herum, die wissen einfach immer noch nicht das sie tot sind 😉

    Mal ehrlich: Selbst wenn die “Studie” wirklich wahrhaftig ist, hätten wir nicht geimpft wäre alles sehr sehr viel schlimmer geworden, aber es kann ja noch kommen, denn das Hickhack läuft immernoch im Chaos der wettbewerbsbedingten Konfusion!?

    Im bin jedenfalls nicht zufrieden und spekuliere frustriert auf die vierte, fünfte und … Impfung.

  9. #14 Spritkopf
    7. Mai 2022

    Die Autoren sind denn auch überhaupt nicht bewandert, jedoch einschlägig bekannt.

    Allerdings. Auf den Link geklickt, ‘Stephanie Seneff’ gelesen und nur gedacht: “Moment, den Namen kennste doch.”. Interessanterweise wird diese Dame auch im PubPeer-Kommentar erwähnt.

    Darüber hinaus ist es interessant, zu wievielen Themen der Herr Freyling auf die Bühne tritt und im Ton der unerschütterlichen Selbstgewissheit verkündet, dass die etablierte wissenschaftliche Beleglage des jeweiligen Fachgebietes falsch sei. Um stattdessen mit irgendwelchem pseudowissenschaftlichen Müll aufzuwarten und den dann als “wissenschaftliche Studie” und der Weisheit letzter Schluss zu verkaufen.

  10. #15 DasKleineTeilchen
    terra
    7. Mai 2022

    Prof. Harald Matthes…inhaber einer Stiftungsprofessur Integrative und Anthroposophische Medizin

    danke, das genügt schon; ich mag als ex-esoteriker vorbelastet sein und voller vorurteile (haha), aber damit hat sich für mich diese “studie” bereits erledigt. den rest lese ich jetzt mal einfach nur der vollständigkeit halber. anthroposophische “medizin”; ja, right.

  11. #16 Joseph Kuhn
    7. Mai 2022

    Zu Herrn Matthes:

    Er ist u.a. im Verwaltungsrat der Weleda-AG, im Vorstand der Hufeland-Gesellschaft, seine Stiftungsprofessur wird von der “Software-AG-Stiftung” finanziert, die insbesondere auch Projekte der anthroposophsichen Medizin fördert, u.a. auch die Impfsurv-Studie.

    Ob er also ganz unbefangen an die Sache herangegangen ist? Jedenfalls hätte er sich beim Studiendesign mehr an bereits existierenden Studien zu Nebenwirkungen orientieren können.

    • #17 Christian Meesters
      7. Mai 2022

      Mir fällt immer wieder auf: Blogger sind Blogger – keine Journalisten. Gerade Wissenschaftsblogs sind keine Medien mit investigativ-journalistischem langem Atem*. In dem Fall hätte natürlich auch ich die Suchmaschine meines Vertrauens anwerfen können, danke für Deine Eingaben. Aber ist das nicht die ur-eigentliche Aufgabe der Presse? Herauszufinden: Wer sendet welche Botschaft, warum? Einzuordnen? – Ach, das soll für heute als Lament reichen.

      * Ausnahmen bestätigen die Regel.

  12. #18 knorke
    7. Mai 2022

    “Im bin jedenfalls nicht zufrieden und spekuliere frustriert auf die vierte, fünfte und … Impfung.”
    Schonmal in Betracht gezogen, dass sowas bei manchen Viren gar nicht so unüblich ist? Grippeviren z.B. – sehe den Zusammenhang mit “Hichack” nicht, sehe es eher als schlauer werden in einer dynamisch sich entwickelnden Situation.

  13. […] und insgesamt einem für Wirkungsanalysen ungeeigneten Studiendesign. Auch Christan Meesters hat sich nebenan mit der Studie beschäftigt. Ich will das daher nicht wiederholen, sondern nur kurz zu bedenken geben, dass das Studienziel […]

  14. #20 hto
    7. Mai 2022

    @knorke

    Grippe, Covid – Egal was da noch kommt, wir produzieren die durch unsere bekloppte Art von globalem “Zusammenleben”!?

  15. […] ist auch eine Mehrfachteilnahme möglich. Diese „Studie“ ist also praktisch eine Onlinebefragung von Auskunftswilligen. Bislang sollen die Antworten von 10.000 Teilnehmern ausgewertet worden […]

  16. #22 knorke
    8. Mai 2022

    @hto – noch immer kein Zusammenhang mit “Hickhack”. Verstehe den Themenwechsel nicht.

  17. #23 Echt?
    8. Mai 2022

    Bei den Beiträgen von hto brauchst du nicht nach Sinn suchen!

  18. #24 hto
    8. Mai 2022

    @knorke

    Themenwechsel???

    • #25 Christian Meesters
      8. Mai 2022

      Irgendwann, wenn ich keine Ideen mehr habe und sehr viel Zeit, werde ich überlegen einen Thread über alle möglichen gesellschaftlichen Verwerfungen zu machen.

      Bis dahin: Bitte einigermaßen beim Thema bleiben. Hatten wir schon. Wird der letzte Hinweis sein: Ich kann auf häufige Kommentatoren, die ohnehin nur dasselbe sagen (und damit derailen), verzichten. Gerade bei den eher fachlichen Themen möchte ich Gelegenheitskommentatoren nicht abschrecken.

      Ja, die Frage, was die Verbreitung von SARS-CoV-2 verursacht und vor allem beschleunigt hat, ist eine interessante. Sie hat aber nur sehr am Rande etwas mit dem Thema dieses Beitrags zu tun.

  19. #27 HerrXYZ
    9. Mai 2022

    Die Datenerhebung dieser “Studie” ist anscheinend ja noch laufend. Deshalb habe ich da nun auch ein mal mitgemacht. Komischerweise wurde ich aber überhaupt nicht zu “schweren Nebenwirkungen ” der Impfung befragt, sondern nur so eine Art Depressionsfragebogen abgefragt über die letzten 2/4 Wochen. Nun ja, vielleicht kommt das ja noch in der Folgebefragung, die bald folgen soll…

  20. #28 RPGNo1
    10. Mai 2022

    Der Mediziner Harald Matthes behauptet, dass Nebenwirkungen nach Corona-Impfungen deutlich häufiger auftreten als bekannt. Doch Experten kritisieren seine Einschätzung.

    An der Studie gibt es einige Kritikpunkte: von der Wortwahl, über die Methode bis hin zum Status der Studie.

    Definitionsprobleme
    Keine Vergleichbarkeit
    Keine Repräsentativität
    Keine veröffentlichten Ergebnisse

    https://www.stern.de/gesundheit/aerger-um-impfstudie–wie-gross-sind-die-nebenwirkungen-wirklich–31844112.html

  21. #29 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/
    13. Mai 2022

    Dem Tenor zur Studie kann ich gut zustimmen. Daraus eine Einschränkung der Pressefreiheit abzuleiten, das geht mir einerseits zu weit und andererseits in die falsche Richtung.

    Bestimmt brauchen wir besseren Journalismus, in dem nicht jeder mit Autorität akademischer Grade “wissenschaftliche Fakten” völlig ungeprüft und unhinterfragt kundtun darf.

    Man darf ungeprüft und unhinterfragt und sogar ohne akademische Grade Fakten kundtun. Und ob das Fakten sind oder nicht, das hat sich jeder institutionalisierten Kontrolle zu entziehen.

    Mir ist kein Fall bekannt, in dem die Einschränkung der Pressefreiheit positive Effekte gehabt hätte.

  22. #30 RPGNo1
    18. Mai 2022

    Die Charité hat die umstrittene Befragung „ImpfSurv“ zu Reaktionen auf und Nebenwirkungen von Corona-Impfungen sowie zu Symptomen von Covid-19-Erkrankungen von ihrer Homepage genommen und wird das Projekt intern prüfen. Das teilte Berlins Wissenschaftssenatorin Ulrike Gote (Grüne) am Montag im Wissenschaftsausschuss des Abgeordnetenhauses auf eine Frage von Tobias Schulze (Die Linke) mit.

    Es gebe „berechtigte Zweifel an der Qualität der Befragung“, sagte Gote in der aktuellen Stunde.
    […]
    Von einer „Charité-Studie“ zu sprechen sei nicht korrekt, sagte Gote.

    https://www.tagesspiegel.de/wissen/umstrittener-survey-zu-covid-19-charite-nimmt-impfbefragung-von-der-website/28349218.html