Heute wird in Bielefeld, einem symbolträchtigen Ort für ein Projekt radikaler Wahrheitsliebe, die Initiative „SALVE – Skeptiker aller Länder vereinigt Euch“ gegründet. Sie will ein Zeichen setzen, weil Regierungen, Firmen und Weltverschwörungstheoretiker aller Art derzeit immer neue falsche Wahrheiten in die Welt bringen. Das Internet potenziert dies noch, weil hier jeder erfundene Geschichten verbreiten kann. Mit SALVE wolle man, so heißt es bei der Initiatorin der Initiative, der „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e.V. (GWUP)“, das skeptische Hinterfragen an sich als Tugend stärken. Wissen, nicht glauben, sei die Maxime, und zum Wissen führe nur Wissenwollen, also Fragen. Dazu sei jeder in der Lage.
Dies erklärt auch die auf den ersten Blick überraschende Heterogenität der Beteiligten. Man habe bewusst Impfgegner, 9/11-Truther, Mondlandungsskeptiker und andere Gruppierungen nicht ausgeschlossen, weil man das Gemeinsame, das Hinterfragen des gemeinhin Geglaubten, als wichtiger ansehe als das Trennende, die Wahrheit, die ja letztlich ohnehin keiner kenne. Es gehe darum, mehr als andere wissen zu wollen und vor keinem Denk-Tabu halt zu machen, nur die skeptische Methode des Hinterfragens zähle. Man sehe das als Beitrag zu einer neuen Kultur im Umgang mit dem wissenschaftlichen Konsens, sagt Dan Kahan, dessen Cultural Cognition Project in den ersten fünf Jahren die Geschäftsführung der Initiative übernommen hat.
Wer sich an SALVE beteiligen will, kann sich die Ziele der Initiative auf deren Internetseite ansehen. Die Gedanken sind frei. Mitmachen ist kostenlos, nur Hinterfragen ist wichtig.
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