Der Homöopathiekongress 2016 in Bremen und seine Schirmherrin, die Bremer Wissenschaftssenatorin, waren hier auf Scienceblogs schon mehrfach Thema. Einer der seltsamen Vorträge des Kongresses handelt von „magnetischen Photonen“ und davon, dass mit „verspäteter Lumineszenz“ homöopathische Mittel unterscheidbar seien. Bei den Skeptikern hat es der Vortrag zu einem Eintrag am 1. April gebracht. Beim Journal „Cell Biochemistry and Biophysics“, das im wissenschaftlichen Springer-Verlag erscheint und für 2015 einen zwar bescheidenen, aber immerhin vorhandenen Impactfaktor von 1,68 aufweist, hat man das Ganze nicht als Aprilscherz eingestuft, sondern schon 2014 als peer reviewten Artikel veröffentlicht: Lenger et al.: Identification of unknown homeopathic remedies by delayed luminescence. Cell BiochemBiophys (2014) 68; 321-334. Hans Zauner von „Panagrellus“ hatte bereits vor ein paar Tagen darauf hingewiesen: „Offenbar ein Fall von Peer-Review-Versagen. Der Editor-in-Chief ist jedenfalls informiert und schaut sich die Sache an.“ Nicht nur da fragt man sich, ob ein „German Office of Research Integrity“ vielleicht doch was nützen würde. Das könnte dann auch gleich einen Brief an die Bremer Wissenschaftssenatorin schreiben, um mit verspäteter Lumineszenz dort die Unterscheidung von Wissenschaft und Humbug auszuleuchten.
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