Im Moment haben wir in Deutschland eine sehr niedrige SARS-CoV-2-Inzidenz. Das RKI hat heute eine 7-Tagesinzidenz von 7 Fällen je 100.000 Ew. gemeldet. Allerdings nimmt auch bei uns die sog. „Delta-Variante“ des Virus zu, die indische Variante. Sie ist recht unstrittig deutlich ansteckender als das ursprüngliche Virus und auch als die britische Variante, neuerdings „Alpha-Variante“ genannt. In Großbritannien ist Delta die dominante Variante geworden, bei uns geht das RKI mit Stand heute bereits von einem Anteil von ca. 15 % aus, eine Verdopplung innerhalb einer Woche.

Die Frage ist, was bedeutet das? In Großbritannien nehmen trotz guter Impfquoten die Infektionszahlen wieder deutlich zu, die Regierung hat weitere Lockerungen erst einmal verschoben.

Mehr Fälle wären nur halb so schlimm, wenn die schweren Verläufe und die Sterbefälle nicht nachziehen, z.B. weil die Risikogruppen hinreichend gut durchgeimpft sind. Dann käme es zu einer Entkopplung steigender Infektionszahlen von den Sterbezahlen: Mehr Infektionen bei den Jüngeren mit den niedrigen Impfquoten, aber folgenlos für die Sterbezahlen, die in erster Linie durch die Älteren verursacht werden – die aber überwiegend geimpft sind. Und schaut man sich die Sterbezahlen in Großbritannien an, dem Land mit mehrwöchigem Vorsprung bei der Delta-Variante, scheint es auch so zu sein, die Sterbezahlen bleiben niedrig.

Aber zoomt man in die letzten acht Wochen der Entwicklung, wird das Bild etwas unklar. Die Sterbefälle könnten inzwischen doch nachziehen. Vielleicht bahnt sich da keine dramatische Entwicklung an, weil die meisten Älteren geimpft sind, aber vielleicht gibt es auch noch genug ungeimpfte Ältere für erneut hohe Sterbezahlen? Und wie das auch immer in Großbritannien in den nächsten Wochen weitergehen mag: Sehen wir da infektionsepidemiologisch auch in die Zukunft Deutschlands?

———–
Edit 24.6.2021: Schreibfehler korrigiert, das RKI hatte den Anteil von Delta auf 15 % geschätzt, nicht auf 12 %.

Kommentare (27)

  1. #1 knorke
    24. Juni 2021

    Ich habe mich mitunter schon gefragt, ob die unterschiedlich konsequente Vorgehensweise der Staaten über kurz oder lang nicht dazu führt, dass wir uns ein Virus züchten, bei dem die Impfung selbst auch nicht mehr so viel nützt und man ein halbes Jahr später praktisch wieder die Bevölkerung neu durchimpft. Dass wir den Erreger gar nicht mehr loswerden und er zum Inventar der Standard-Infektionskrankheiten werden wird, ist ja inzwischen kaum noch zu bezweifeln. Aber was, wenn das Mistding in Form irgendwelcher Mutanten nun ein ums andere Jahr wellenweise um den Globus marschiert, weil irgendein Staat aus welchen Gründen auch immer seine Bevölkerung grade als Brutplatz für die nächste Mutante zur Verfügung stellt? Sind Coronaviren eigentlich mehr oder weniger mutationsfreudig als z.B. Grippeviren?

  2. #2 günter56
    Potsdam
    24. Juni 2021

    Hallo Herr Kuhn,
    die aktuellen Daten von PHE sind doch interessanter als die nackten Sterbezahlen:
    https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/994839/Variants_of_Concern_VOC_Technical_Briefing_16.pdf
    Die Zahlenbasis für die Varianten ist ordentlich s. Confirmed (sequencing) case number für Alpha und Delta (s. Table 2). Die Sterblichkeit ist bei Alpha im Vergleich zu Delta um einen Faktor von mindestens 4 höher, was eher eine beruhigende Botschaft sein sollte. Allerdings gibt es da ja auch das Phänomen_1, dass mehr Geimpfte als Ungeimpfte an Delta gestorben sind (s. Table 4, letzte Zeile). Und das Phänomen_2, dass mehr 2xGeimpfte daran verstorben sind bzw. mehr ≥21 days post dose 1 als < 21 days, spielt den Impfgegnern in die Hände.
    Übrigens kennen wir uns aus Ihrer (leider) kurzen Zeit in BB. Die hiesigen Winzer versuchen sich sogar am Rotwein….

  3. #3 Joseph Kuhn
    24. Juni 2021

    @knorke:

    “dass wir uns ein Virus züchten, bei dem die Impfung selbst auch nicht mehr so viel nützt und man ein halbes Jahr später praktisch wieder die Bevölkerung neu durchimpft.”

    Das sind zwei Fragen:
    1. Helfen die Impfungen auch gegen die Mutanten? Bisher tun sie das, siehe als kurze Übersicht “Corona verstehen” Version 24 Seite 12.
    2. Wie lange hält der Impfschutz an? Das hängt nicht nur von den Mutanten ab und scheint nicht ganz klar.

    Was das Mutationsgeschehen Corona versus Influenza angeht, ist es kompliziert, das sollte lieber jemand vom Fach kommentieren.

    @ guenter56:

    “Die Sterblichkeit ist bei Alpha im Vergleich zu Delta um einen Faktor von mindestens 4 höher”

    PHE macht gute Berichte. Bei der Interpretation der genannten Zahlen sollte man allerdings vorsichtig sein. Die Sterblichkeit in Form der kumulativen Case-Fatality-Rate über einen längeren Zeitraum hängt nicht nur von den Virus-Eigenschaften ab, sondern ganz wesentlich auch davon, ob das Virus noch die Risikogruppen erreicht oder nicht. Analog muss man beim Vergleich der Gestorbenen unter Geimpften und Ungeimpften aufpassen (wären alle geimpft, könnte es nur noch Fälle unter den Geimpften geben, also bei den Impfdurchbrüchen). Die deskriptiven Daten dieser Tabellen eignen sich nicht für Risikovergleiche hinsichtlich der Mutanten bzw. der Impfungen.

    “Übrigens kennen wir uns aus Ihrer (leider) kurzen Zeit in BB. Die hiesigen Winzer versuchen sich sogar am Rotwein….”

    So kurz war es eigentlich gar nicht, etwa 7 Jahre. Ich hoffe, wenigstens im Spreewald wird noch kein Rotwein angebaut und es bleibt vorläufig bei den Gurken. 😉

  4. #4 Ludger
    24. Juni 2021

    @Knorke

    […]unterschiedlich konsequente Vorgehensweise der Staaten über kurz oder lang nicht dazu führt, dass wir uns ein Virus züchten,[…]

    Die Staaten haben häufig keine andere Wahl, als unterschiedlich konsequent vorzugehen. Insellage oder nicht, gute oder fehlende Impfmöglichkeiten und die Leistungsfähigkeit des Sozialsystems machen die Unterschiede aus.
    Corona-Viren mutieren. Viele Viren machen viele Mutationen, weniger Viren machen weniger Mutationen. Bei vielen Mutationen steigt die Wahrscheinlichkeit dere Entstehung von gefährlichen Varianten. Die zur Zeit zirkulierenden besogniserregenden (indischen, südafrikanischen,brasilianischen) Varianten sind alle in nicht geimpften Populationen entstanden.
    Impfen schützt vor der Entstehung neuer Variants of Concern.
    Die zu erwartenden Mutationen sind bei SarsCov2 weniger trickreich als beim Grippevirus. Grippeviren besorgen sich wohl regelmäßig komplette Antigensätze ihrer Außenhülle bei Wildvögeln. Das kann SarsCov2 nicht.
    Die Empfehlung zur Nachimpfung muss man daher an die Entwickelung anpassen.

  5. #5 Ludger
    24. Juni 2021

    Quellenangabe zur obigen Aussage zur Variabilität der Influemzaviren:
    https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/kekule-corona/kekule-corona-kompass-einhundertsiebenundneunzig-100-downloadFile.pdf
    Seite 6

    Alexander Kekulé
    Ja, wir können gern ein bisschen Vorlesung machen. Es ist so, die Influenzaviren haben so einen Trick drauf, den die Coronaviren nicht können. […]

  6. #6 Alisier
    24. Juni 2021

    Unabhängig von der Deltavariante:
    Mich würde brennend interessieren, ob “leaky vaccines” wie beispielsweise Sinovac mit dazu beitragen, dass wir es mit mehr Mutationen zu tun bekommen.
    Mein Gedanke war, dass ein Impfstoff, der nicht so ganz wirkt aus mehreren Gründen die Anzahl der Mutationen hochschnellen lässen könnte.
    Aber vielleicht denke ich ja auch falsch.

  7. #7 RPGNo1
    24. Juni 2021

    Ich habe vor kurzem den zugegebenermaßen flapsigen Kommentar eines Fachmanns gelesen, dass SarsCov2 ein ziemliches “dummes” Virus sei, was seine Variabilität und Mutationsfähigkeit angehe. Leider weiß ich Quelle nicht mehr.

  8. #8 Ludger
    24. Juni 2021

    @Alisier
    Auch mittelmäßige Impfstoffe sorgen für geringere Virusreplikation in der Gruppe der Geimpften als in der Gruppe der Ungeimpften. Weniger Virusreplikation macht weniger Mutationen. Das Problem bei der Beherrschung der Pandemie sind die fehlenden Impfstoffe nicht die Impfstoffqualität. Für das einzelne Individuum sieht das natürlich anders aus.

  9. #9 Alisier
    24. Juni 2021

    @ Ludger
    Danke für die Antwort!
    Was ich meinte ist:
    Wenn ein Impfstoff nicht einigermaßen zuverlässig verhindert, dass sich die Menschen infizieren, sondern nur einen leichten Krankheitsverlauf wahrscheinlicher macht (so wie Sinovac), dann ist das zwar immer noch viel besser als wenn gar nicht geimpft wird, klar, aber das Virus geht trotzdem rund und grassiert, und hat zudem die Möglichkeit fröhlich weiter zu mutieren.
    Ein weiterer Punkt ist: wenn z.B. Chile sich auf Sinovac konzentriert (was auch politische Gründe hat), und teilweise eine falsche Sicherheit vorgegaukelt wird, dann kann das gefährlich werden, und wenn die Deltavariante durch ein leaky vaccine einfach durchrutscht, ist das ein Zusatzproblem.
    Nur weil China mit Impfstoffen gerade massiv Politik macht und man aus Rücksicht vor Gesichtsverlust In China gar nicht erst erwähnen darf, dass z.B. Biontech besser funktioniert, könnte es aus meiner Sicht zu mehr Mutationen kommen.
    Würde sich die internationale Gemeinschaft (inklusive WHO) zur Wirksamkeit klarer äußern UND dafür sorgen, dass die wirksamsten Impfstoffe schnell große Verbreitung finden wäre mir weitaus wohler.

  10. #10 Ludger
    24. Juni 2021

    @Alisier #9:
    “[…] ist das zwar immer noch viel besser als wenn gar nicht geimpft wird, klar, aber das Virus geht trotzdem rund und grassiert, und hat zudem die Möglichkeit fröhlich weiter zu mutieren.”

    Es mutiert mehr, als es bei einer Impfung mit dem BioNTech-Impfstoff gekonnt hätte, aber weniger als ohne eine Impfung. Bei der “Deltavariante” schützen die westlichen Impfstoffe auch weniger vor einer in der PCR nachweisbaren Infektion als vor Intensivstation und Tod durch Covid. Und sie senken die Replikationszahlen und damit die Viruslast (Infektiosität) und die Mutationshäufigkeit.

  11. #11 RPGNo1
    24. Juni 2021

    @Alisier

    Martin Moder hat ein Video zu Corona veröffentlicht, in der er auf deine Fragen #6 und #9 eingegangen ist. Den Titel des Videos kann ich dir leider nicht sagen, aber vielleicht hilft der Tipp bei einer Recherche.

  12. #12 Alisier
    24. Juni 2021

    Danke, RPGNo1!
    Werde ich bestimmt finden.

  13. #13 Ludger
    24. Juni 2021

    Ich habe mir gerade das o.a. Video angeschaut.ielen Dank für die Empfehlung!
    Link

    [Link editiert, JK]

  14. #14 RPGNo1
    24. Juni 2021

    @Ludger

    Genau. Das ist es. 😀

  15. #15 knorke
    24. Juni 2021

    @Ludger
    danke für die Antwort. Nunja, ich werfe das den Staaten nicht direkt vor (manchen schon…), es ist halt ein zuätzlicher Faktor.

  16. #16 knorke
    24. Juni 2021

    Großartiges Video bzw. Er hätte noch Hackfleisch benutzen müssen für irgendwas, dann hätte er morgen auch gleich ein ordentliches Mittagessen gehabt.

  17. #17 UMa
    24. Juni 2021

    @ günter56
    Der größte Teil der Fälle der Alpha Variante ist vom Anfang des Jahres als noch wenige geimpft waren. Damals sind viel mehr ältere Menschen erkrankt und auch gestorben. Dagegen sind die Fälle der Delta Variante fast alle aus den letzten Wochen.
    Wenn man den neusten Bericht mit dem vor einigen Wochen vergleicht, kann man durch Differenzen nur die Fälle der Alpha Variante der letzten Wochen erhalten. Die mittlere Fallsterblichkeit der Alpha Variante von 2% setzt sich aus 2,7% früher rund etwa 0,5% in den letzten Wochen zusammen. Der Grund für den Rückgang der Fallsterblichkeit der Alpha Variante in den letzten Monaten ist die Priorisierung nach dem Alter beim Impfen. Die Anzahl der erkrankten Alten ist nun viel geringer als am Anfang des Jahres.
    Außerdem ist zu berücksichtigen, dass einige Zeit vergeht bis die Erkrankten sterben. Daher erscheint die Fallsterblichkeit der rasch zunehmenden Delta Variante niedriger als sie ist. Ich habe aus den Daten mehrere dieser Berichte eine Fallsterblichkeit der Delta Variante von 0,7% bis 1,3% errechnet. Das ist höher als für den gleichen Zeitraum die Alpha Variante. Genauer wird man das aber erst in einigen Wochen sagen können, wenn es mehr Daten gibt.
    Wenn die Impfungen weiter vorangehen könnte die Fallsterblichkeit beider Varianten in den nächsten Wochen sinken falls immer weniger Ältere erkranken.
    Die höhere Anzahl an Gestorbenen bei den Geimpften ist auf die Alterspriorsierung zurückzuführen. Die Geimpften sind im Durchschnitt deutlich älter als die Ungeimpften. Das Risiko für einen geimpften Achtzigjährigen zu sterben ist zwar geringer als für einen ungeimpften Achtzigjährigen, aber immer noch wesentlich höher als für einen ungeimpften Dreißjährigen.

  18. #18 shader
    25. Juni 2021

    Die Sterbezahlen könnten noch etwas anziehen, aber bisher bewegt sich die Entwicklung innerhalb vom Rauschen. Von daher sieht es so aus, als wenn die Sterbezahlen auch weiterhin recht niedrig bleiben könnten. Mal zum groben Vergleich, in UK sterben ca. 10 Menschen an Covid-19, in Deutschland sind es immer noch um die 60, aber Tendenz fallend. Wenn es in UK bei ungefähr 10 am Tag bleiben würde, wäre das (unzulässigerweise) hochgerechnet im Jahr ca. 3.500 Todesfälle. Hört sich nach viel an, aber wäre wohl in der Größenordnung einer normalen Grippewelle.

    Was nun zu hören ist, dass sich die Delta-Variante stark unter jüngeren Menschen bis hin zu Schülern ausbreitet. Nicht verwunderlich, oder? Denn die sind sowohl in UK wie auch in D praktisch ungeimpft.

    • #19 Joseph Kuhn
      25. Juni 2021

      @ shader:

      Vielleicht weniger Rauschen, die Intensivfälle in GB hatten ja auch schon angezogen, aber wenn es gut ausgeht, stellt sich schnell ein Deckeneffekt ein. Die nächsten drei Wochen werden mehr Aufschluss geben. Parallel dazu sollte man sich Israel ansehen, weil dort fast nur mit BioNTech geimpft wurde.

      Dass sich Delta unter den ungeimpften Jüngeren ausbreitet, ist natürlich nicht verwunderlich, die sollten aber die Sterbefälle nicht selbst nach oben treiben. Die Frage ist, wie sehr tragen sie die Infektionen in die noch nicht geimpften Reste der vulnerablen Gruppen ein.

  19. #20 UMa
    25. Juni 2021

    Der 17. Bericht der PHE für England ist draußen. Er unterscheidet erstmals in den Tabellen 3 und 4 zwei Altersklassen, unter 50 und darüber. Besser, aber reicht immer noch nicht um genau herauszufinden ob Delta eine höhere Sterblichkeit hat oder nicht. Wenn es Tabelle 4 auch für Alpha gäbe, wäre das einfacher.

  20. #21 m grondziel
    25. Juni 2021

    XXX

    [Edit: Kommentar gelöscht. Ihre notorische Bhakdi-Werbung müssen Sie woanders absetzen. Dieser Blog ist werbefrei. JK]

  21. #22 m grondziel
    25. Juni 2021

    “Mehr Fälle” wären sogar _ganz hervorragend gut_ —wenn— die negativen Konsequenzen eines Viruskontakts eben so viel geringer wären?

    Eine hochansteckende, aber abgeschwächte Variante, die kaum jemanden umbringt, kaum jemanden ernsthaft überhaupt nur belästigt? Dafür aber das Immunsystem ausreichend gegen andere, zukünftige Varianten primed? Eine, die tatsächlich nur Schnupfen macht, einmal?

    Solange nicht glasklar nach geimpft-Status differenziert wird bei den ‘positiv getesten Fällen’, eine (zuvor) ‘genesen-Status’ erhoben wird, die Datengrundlage endlich mal auf eine vereinheitlichte und belastbare Basis gebracht wird: Wir schauen immer nur in kleine Glaskugeln. Manche gehen gar soweit, diese nurmehr als Glasperlen zu bezeichnen.

    Bei “Alpha” war jedenfalls alle Spekulation nur Rauschen im Walde?

    • #23 Joseph Kuhn
      26. Juni 2021

      @ m grondziel:

      “Solange nicht glasklar nach geimpft-Status differenziert wird bei den ‘positiv getesten Fällen”

      Ob positiv Getestete geimpft waren, wird erhoben. Wenn zwischen der zweiten Impfung und dem Auftreten von Symptomen mindestens 14 Tage vergangen sind, spricht man von sog. “Impfdurchbrüchen”, die werden statistisch sogar ausgewiesen.

      “Wir schauen immer nur in kleine Glaskugeln.”

      Dann schauen Sie halt woanders hin, z.B. auf die Daten.

  22. #24 Oger
    26. Juni 2021

    Delta ist doch schon gegessen. Sie wird sich durchsetzen. Die logische Folge wird sein, daß die Inzidenzwerte nicht weiter sinken werden. Viel interessanter ist die Epsilon-Variante (was war nochmal die Gamma-Version ???). Wird sie die erste Escape-Mutatation sein? Und werden die Schulen wieder auf Distance gehen oder hat man irgendwas aus der Pandemie-Vergangenheit gelernt und Vorsorge getroffen?
    Der Sommer wird wohl weitgehend sorgenfrei werden/bleiben. Wen kümmert da schon Herbst und Winter. Es lebe die Pandemie, möge sie endlich endgültig ihr Ende finden. Ich glaub nur nicht daran. 😉

    • #25 Joseph Kuhn
      26. Juni 2021

      @ Oger:

      “Die logische Folge wird sein, daß die Inzidenzwerte nicht weiter sinken werden.”

      Logische Folgen gibt es hier nicht, es geht um empirische Entwicklungen. Die relevante Frage ist, wie wirkt sich das Durchsetzen von Delta auf schwere Verläufe und Sterbefälle aus. Das hängt ganz wesentlich vom Impfen und von AHA ab.

      “Wen kümmert da schon Herbst und Winter.”

      Sie unken ohne etwas zu wissen. Was ist, wenn Ihre Befürchtung gar nicht stimmt?

  23. #26 Ludger
    26. Juni 2021

    Oger #24:
    “Der Sommer wird wohl weitgehend sorgenfrei werden/bleiben. Wen kümmert da schon Herbst und Winter. Es lebe die Pandemie, möge sie endlich endgültig ihr Ende finden. Ich glaub nur nicht daran.”

    Danke für die mahnenden Worte. Ja, da ist was dran. Die Pandemie wird ihren Schrecken verlieren, wenn große Teile der Bevölkerung nicht mehr immunologisch naiv sind. Das gelingt durch eine flächendeckende Durchseuchung mit Covid-19 oder durch Impfungen dagegen. Je mehr Impfungen um so weniger Todesfälle. Zeit für Impfungen erhält man durch “nichtpharmazeutische Maßnahmen” (AHA-Regeln etc.). Ja, es wird weiter Mutationen geben. Bisher schwächen die Mutationen nur den Antikörperschutz. Die zelluläre Immunantwort funktioniert bisher auch gegen mutierte Viren. (Siehe oben verlinktes Video.) Wenn unsere Bevölkerung fast komplett geimpft oder genesen ist, ist die Pandemie hier vorbei. Dann verhalten sich die mutierten Sars-Cov2-Viren hier wie Erkältungsviren. Wann das sein wird, hängt von der Impfgeschwindigkeit und vom Durchseuchungsgrad ab.

  24. […] Was bedeutet das für Deutschland? Statt dem Blick in die Kristallkugel hier wieder der Blick nach Großbritannien, mit einem Update der Daten von Our World in Data, Stand […]