Es gibt bekanntlich Themen, die sind ganz einfach. Oder im Prinzip einfach, wenn man sich nicht dusselig anstellt. Und dann gibt es Themen, die sind kompliziert. Dazu gehört die Frage einer Corona-Impfpflicht. An sich bin ich dagegen, aber die konkrete Situation macht mich nachdenklich. Das Modell „Schweden“ mit seinen Empfehlungen funktioniert in der Misstrauensgesellschaft Deutschland offensichtlich nicht so richtig gut. Das Nachdenken kann dabei jedoch nicht entlang einer einfachen Ja-Nein-Alternative verlaufen. Das wäre zu einfach. Sind die milderen Mittel wirklich schon ausgeschöpft? Falls Impfpflicht: für wen? Für bestimmten Berufsgruppen, für bestimmten Einrichtungen, für bestimmte Altersgruppen, dauerhaft? Auch für die Auffrischimpfungen? Wie durchsetzen? Wann einführen? Viele offene Fragen. Nicht einfach.
Auch nicht ganz einfach ist die Frage nach Impfungen für Kinder. Profitieren sie wirklich davon? Wie genau sieht die Nutzen-Risiko-Relation bei ihnen aus? Weiß man darüber überhaupt genug? Was sind die Alternativen? Wie sind Kinderimpfungen im Kontext einer langfristigen Corona-Strategie, mit Blick auf eine endemische Situation zu sehen? Die STIKO wird sich bald damit beschäftigen müssen, weil die EMA absehbar in Kürze den ersten Impfstoff für Kinder ab 5 zulassen wird.
Ich mache es mir bei dem Thema mal ganz einfach und verweise auf den sehr lesenswerten Blogbeitrag des Kinderarztes Herbert Renz-Polster „Sollen wir die Kinder impfen?“
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