Man reibt sich im Moment etwas verwundert die Augen: Im bayerischen Landtagswahlkampf wird eine uralte Geschichte über Hubert Aiwanger ausgegraben, ein unsägliches Flugblatt aus Schulzeiten, das den Holocaust als Scherzartikel verwendet. Aiwanger war sich seit Jahren bewusst, dass ihm das Flugblatt einmal vorgehalten werden könnte, angeblich hat er schon 2008 bei einem seiner früheren Lehrer anfragen lassen.

Jetzt hat die Süddeutsche das Fass aufgemacht. Statt dass Aiwanger das Thema sofort abräumt, indem er sich für seinen Mist in der Jugend entschuldigt, erklärt, wie er heute dazu steht, was er Jugendlichen rät und welche Verpflichtungen sich für ihn und die deutsche Politik aus der deutschen Vergangenheit ergeben, verhält er sich wie der Schulbub von damals: „Ich war’s nicht“. Er und sein Bruder versorgen tagelang die Medien mit immer neuen Geschichten zum damaligen Hergang, die nicht so richtig zusammenpassen, die nötigen Worte zur Sache findet er nicht. Folgerichtig behandelt ihn Söder auch wie einen Schulbub, zitiert ihn in einen Sonder-Koalitionsausschuss und gibt ihm danach 25 Fragen zur schriftlichen Beantwortung mit – eine beispiellose Demütigung des Koalitionspartners, und zugleich ein Versuch, die Zukunft offen zu halten, Aiwanger einen Ausweg zu bieten, wenn der denn endlich erkennt, um was es geht.

Für Journalisten ist ein herbeigeschriebener Rücktritt eines Ministers ein Highlight. Vor allem in Wahlkampfzeiten oder kurz nach Ernennungen werden immer wieder Politiker-Biografien oder deren frühere Reden durchforstet, ob sich nicht etwas findet, was sich zum Skandal auswachsen könnte. Man erinnere sich nur an die Kampagnen gegen Baerbock oder gegen Wulff. Man mag sich an solchen medialen Spielchen stoßen, aber sie haben auch eine wichtige politische Funktion: Sie testen, ob ein Politiker, eine Politikerin „Krise kann“, wie die Reaktion unter großer persönlicher Belastung ist.

Aiwanger hat sich in der Vergangenheit als talentierter Bierzeltredner bewiesen. Über seine politischen Leistungen in der realen Welt mag man unterschiedlicher Meinung sein. Aber jetzt gewinnt man der Eindruck, er sei von der Situation völlig überfordert, obwohl sie ihn nicht einmal unerwartet getroffen hat.

Dem berühmten Peter-Prinzip zufolge steigt man so lange auf, bis man die Stufe seiner Unfähigkeit erreicht hat. Vielleicht ist für Hubert Aiwanger dieser Moment jetzt gekommen. Ob er es noch in der Hand hat, seinen weiteren politischen Weg selbst zu bestimmten, darauf dürfen nun Wetten abgeschlossen werden.

Kommentare (44)

  1. #1 Neumann
    30. August 2023

    H. Aiwanger ist angeschlagen , aber noch nicht am Ende.
    Er ist auch der Bundesvorsitzende der FREIE WÄHLER
    und hat somit ein zweites Standbein.
    lesenswert !
    https://de.wikipedia.org/wiki/Freie_W%C3%A4hler_(Partei)

  2. #2 Kinseher Richard
    30. August 2023

    Wenn üble Texte, die ein Schüler vor 35 Jahren veröffentlichte, jetzt plötzlich als verabscheuungswürdig eingestuft werden – dann muss man sich fragen, warum das jetzt erst kurz vor der Landtagswahl geschieht bzw. warum sich 35 Jahre kaum jemand daran störte?

    – Wer verspricht sich davon politische Vorteile?

    – Oder soll damit von wichtigen Themen abgelenkt werden:
    Viele Menschen sind durch die starke Inflation in das wirtschaftliche Elend getrieben worden
    Viele Menschen sind auf die Tafeln angewiesen um zu überleben
    Viele Menschen können sich keine gute Wohnung mehr leisten
    Viele Menschen müssen mehrere Jobs annehmen um finanziell über die Runden zu kommen
    Es gibt zu wenig Kindergärten und Personal
    Es gibt zu wenig medizinisches Personal in den Krankenhäusern bzw. als Landärzte
    usw. usw.

    Mich erinnert das derzeitige Kesseltreiben vom Prinzip her an das strategische Vorgehen bei früheren Landtagswahlen in Bayern:
    Man beschäftigt die Wähler sehr intensiv mit Scheinproblemen (früher z.B. Kruzifix-Streit, Homoehe) um damit von der politischen Diskussion über die wirklich wichtigen Themen abzulenken.

  3. #3 Kai
    30. August 2023

    Viele Menschen sind auf die Tafeln angewiesen um zu überleben

    Nur gut, dass Söder und seine Koalition mit Aiwanger auf Bundesebene kräftig mitgeholfen haben, mehr Unterstützung für arme Menschen zu verhindern.

    Ansonsten geht es nicht darum, was Aiwanger vor 35 Jahren getan hat, sondern um sein Verhalten JETZT.
    – er entschuldigt sich nicht für das Flugblatt, sondern schickt seinen Bruder vor
    – dieser entschuldigt sich auch nur halbherzig, beschuldigt “linksradikale Lehrer” ihn dazu gebracht zu haben das Flugblatt zu schreiben

    Aiwanger kann ja auch sonst nicht gerade irgendwelche Kompetenzen vorweisen außer Bierzeltreden. Das er nicht einmal in der Lage ist sich zu entschuldigen und zu erklären, ist eine moralische Bankrotterklärung.

  4. #4 Evil Dude
    30. August 2023

    @Kinseher:
    Der “üble Text” wird nicht “plötzlich” als verabscheuungswürdig eingestuft sondern war das schon immer (zudem meiner Meinung nach eindeutig auch strafbar, auch wenn das mit Sicherheit verjährt ist).
    Da helfen auch Ihre Verschwörungsschwurbeleien nichts! Im Übrigen ist für einen Teil der von Ihnen genannten “Probleme” Aiwanger der zuständige Minister in Bayern. Will er etwa davon ablenken, dass er seine letzte Amtsperiode statt mit der Lösung der Probleme mit Bierzelt- und Stammtischschaumschlägerei und Berufsquerulantentum vergeudet hat? Könnte klappen, aber vermutlich nicht mit dem Ergebnis, dass er gern hätte! 😉

  5. #5 Kinseher Richard
    30. August 2023

    @Dude
    Sie haben vollkommen recht – und das ist auch meine Meinung – der Text war immer schon menschenverachtend.
    Allerdings glaube ich nicht an Zufall – sondern betrachte die Veröffentlichung kurz vor den Landtagswahlen als gezielte politische Kampagne.
    Mich stört es, dass man das enorme Leid der Juden und anderer verfolgter Menschen im 3. Reich jetzt für solche Zwecke missbraucht.

    So werden diese Opfer noch einmal zu Opfern

  6. #6 echt?
    30. August 2023

    “Mich stört es, dass man das enorme Leid der Juden und anderer verfolgter Menschen im 3. Reich jetzt für solche Zwecke missbraucht.”

    Deshalb darf man nicht berichten, dass ein solche Aiwangergeschmier in der Schule verteilt wurde?

  7. #7 Kinseher Richard
    30. August 2023

    Das Aiwangergeschmier hat 35 Jahre niemand interessiert – aber wenn es jetzt kurz vor den Landtagswahlen ein Thema wird, dann sollte man hellhörig werden und sich fragen:
    Wem nützt es?

    • #8 Joseph Kuhn
      30. August 2023

      @ Kinseher Richard:

      Mit der Frage “Wem nützt es” kommt man hier nicht weit. Dass die Süddeutsche die Sache nicht zufällig im Wahlkampf aufgebracht hat, kann sich jeder denken, aber das gab es immer wieder, siehe oben im Blogbeitrag. Genauso wie jetzt in manchen Medien Leute mit recht fadenscheinigen Argumenten Aiwanger zu Hilfe kommen, mitunter in etwas peinlicher Form, wie z.B. Michael Wolffsohn mit dem Satz “Als Jude wehre ich mich dagegen, dass Denunzianten uns Juden für ihre tagespolitischen Zwecke missbrauchen.” So einfach lässt sich der Antisemitismus-Vorwurf nicht umdrehen.

      Ich kann mich nur wiederholen: Aiwanger findet keine der Sache angemessenen Worte, er stilisiert sich, auf den Spuren Trumps wandelnd, selbst zum Opfer und spricht jetzt wieder wie schon zu Beginn von einer “Schmutzkampagne”. Selbst wenn es eine wäre, würde sein “Ich war’s nicht, ich bin das Opfer” hier nicht reichen. Man kann es aber nicht auf eine “Schmutzkampagne” reduzieren, das Flugblatt gab es ja wirklich, wie es scheint, war das Flugblatt auch nicht ein einmaliger Ausrutscher des jungen Aiwanger, und er spielt jetzt, heute, mit klassischen Parolen des Rechtspopulismus.

      Wer sich zur Wahl stellt, muss den Leuten erklären können, wer er ist, wer er war, warum er nicht mehr so ist, wie er war, nicht zuletzt auch, wie er sich den Umgang mit Naziparolen oder Naziwitzen bei Jugendlichen heute vorstellt. Das macht Aiwanger bisher nicht. Ich persönlich glaube nicht, dass Aiwanger Hitler-Fan ist, auch falls er es als Jugendlicher gewesen sein sollte, aber vielleicht ist er der gleiche Provokateur wie damals, nur nicht mehr so radikal? Reicht das, um ein Land zu regieren?

  8. #9 Evil Dude
    30. August 2023

    Hätte Aiwanger sich an dieser Pamphlet nicht beteiligt, könnte es ihm nicht um die Ohren fliegen. Nicht jetzt und nicht sonst irgendwann. Er ist an seiner “Misere” selbst schuld, ganz sicher nicht das Opfer und imho in jedem öffentlichen Amt inzwischen untragbar. So zu tun als wären andere daran schuld ist lächerlich.

  9. #10 Tina
    30. August 2023

    @Kinseher Richard

    Dass es 35 Jahre niemanden interessiert hat, stimmt nicht. Die allermeisten Menschen wussten nur nichts von dem Vorfall mit dem Flugblatt. Das ist ja jetzt erst an die Öffentlichkeit gelangt.
    Gerade für die Opfer des Nationalsozialismus ist wichtig, dass der Fall Aiwanger aufgeklärt wird. Der Mann ist schließlich Minister. Und in der Tat untragbar.

  10. #11 naja
    30. August 2023

    Und es ist auch nicht unbedingt eine gezielte politische Kampagneaka, nur weil die SZ das jetzt vor der Wahl berichtet. Es wurde ihr jetzt vor der Wahl zugespielt und scheint ja was dran zu sein. Dubios wäre, sie würde es nicht berichten.

  11. #12 naja
    30. August 2023

    Ich nehme ein aka zurück.

  12. #13 Kinseher Richard
    31. August 2023

    Jetzt wurde berichtet, dass ein ehemaliger Lehrer eine Kopie dieses Flugblatts der SZ gegeben hat.

    Mit meiner Frage ´Wem nützt es?´ will ich zum Nachdenken anregen:

    Erinnern wir uns daran, wie die AfD und Trump ihre politische Position sehr effektiv verbessert haben: Sie haben viele fragwürdige Inhalte verbreitet.
    Über deren Unsinn haben sich dauernd die Medien und viele Leute im Internet beschwert und aufgeregt – und dazu Kopien von den AfD-Leuten und Trump weitergegeben: ein Multiplikationseffekt.
    Eine bessere Werbung gibt es nicht und die AfD bzw. Trump bekamen so immer mehr Zustimmung. Wie wir wissen.

    Ein Grund war – dass sie von vielen Menschen Zustimmung bekamen, weil sie dadurch sehr bekannt wurden. Ein anderer Grund ist es – dass in den Medien nur beschränkt Sendezeit bzw. Lesefläche für politische Beiträge zur Verfügung steht.
    Weil dieser Platz von AfD bzw. Trump eingenommen wurde – reduzierte dies die Möglichkeit für andere Parteien/Personen sich dem Wähler vorzustellen.

    Ähnlich ist es jetzt mit Aiwanger: Gestern und vorgestern war in der Zeitung eine ganze Seite nur mit dem Aiwanger-Thema vollgeschrieben. Die anderen Parteien kamen wahlkampfmäßig nicht mehr vor.

    Wenn man davon ausgeht, dass der Werbeeffekt durch negative Presse/Kommentare bei Aiwanger genau so effektiv ist – wie er bei der AfD bzw. Trump war – dann könnte dies zu einer deutlich höheren Zustimmung für ihn bei der Landtagswahl führen.

  13. #14 Neumann
    31. August 2023

    Koalitionsaussagen schon vor dem Wahlausgang zu machen ist suboptimal.
    Herr A. gebärdet sich als Polittroll und wie es so aussieht, bleibt der Aussgang des Politskandals offen.
    Das Positive an dem Vorfall, den Beteiligten wird klar, dass die FREIE WÄHLER nicht nur eine Partei für die Unentschlossenen sind, sondern eine rechte Konkurrenz für die AfD darstellen.
    Und Herr Söder benützt das in dem Sinne, wie F.J.Strauß gesagt hat :”Rechts von der CSU darf es keine andere Partei geben “.
    So hat Herr Söder wenigstens Einfluss auf das was rechts von ihm passiert.

  14. #15 Staphylococcus rex
    31. August 2023

    In meinen Augen fügen sich die Details allmählich zu einem Bild zusammen. Aiwanger hat sich in seiner Jugend vielfach und über einen längeren Zeitraum mit Nazi-Inhalten in der Öffentlichkeit produziert. Er hat dies nicht getan, weil er ein gewaltbereiter Nazi war, sondern weil er durch die öffentliche Provokation seine intellektuellen Defizite überspielen und Aufmerksamkeit generieren konnte. Er hat damals nicht hinterfragt, was für Inhalte er verbreitet und sich damals als empathieloser Schwätzer positioniert.

    Die Unfähigkeit zur Selbstreflexion und das empathielose Schwätzertum sind ihm über die Jahre erhalten geblieben. Er kennt den Stallgeruch des bayrischen Brauchtums mit all seinen Abgründen wie einer latenten Fremdenfeindlichkeit und kann sich mit seiner populistischen Identitätspolitik in diesen Kreisen sicher bewegen.

    Aiwanger ist kein Intellektueller, das Denken hat er in der Koalition Söder überlassen, das macht ihn für Söder zu einem bequemen Koalitionspartner. Das Problem dabei ist, ein Berufspolitiker muss Stimmen sammeln (das konnte Aiwanger bisher sehr gut), muss Politik gestalten (das Gestalten hat er bisher Söder überlassen) und er muss gelegentlich Krisen lösen. Im Krisenmodus ist Aiwanger mit seinen Fähigkeiten als Provokateur und Schwätzer, aber ohne so wesentliche Eigenschaften wie Empathie und Selbstreflexion hoffnungslos überfordert. Er ist das lebende Beispiel für das Peter-Prinzip und am Punkt der offensichtlichen Inkompetenz angekommen.

    Wem nutzt die aktuelle Krise? Aus meiner Sicht in erster Linie den bayrischen Wählern, die sich fragen müssen und dürfen, wem sie bei der nächsten Wahl ihre Stimme geben.

  15. #16 Alisier
    31. August 2023

    @ Staphylococcus rex
    Der Analyse stimme ich in großen Teilen zu.
    Nur ob die Wähler ihr zustimmen wage ich zu bezweifeln.
    Aber die Hoffnung bleibt natürlich.

  16. #17 Staphylococcus rex
    31. August 2023

    @ Alisier, ich habe nur gesagt, dass die Wähler die Chance bekommen, ihre Haltung zu überdenken. Ob sie diese Chance auch wirklich nutzen und wenn ja, zu welchen Veränderungen dies führen würde, dazu habe ich mich nicht geäußert, weil auch ich da meine Bedenken habe.

  17. #18 RPGNo1
    31. August 2023

    Stern-Redakteur Nico Fried meint, dass das Schicksal Aiwangers längst entschieden ist.

    Denn natürlich bleibt Söder von morgens bis abends Politiker und Wahlkämpfer – und von abends bis morgens auch. Der CSU-Chef will den Druck auf Aiwanger aufrechterhalten, aber nicht den Eindruck erwecken, er wolle ihn um jeden Preis loswerden.

    Nichts bringt diese Doppelrolle so klar zum Ausdruck wie die Fragen, die Söder seinem Stellvertreter mitgegeben hat wie eine Strafarbeit. Sie sind eine Mischung aus Demütigung und Entgegenkommen, ein Katalog aus 25 Fragen, der eine 26. eindeutig beantwortet, nämlich die nach den Machtverhältnissen in der bayerischen Staatsregierung. Söders Botschaft hat etwas Monarchisches: Du sollst Deine Chance haben, Hubert, aber ob Du sie nutzt, entscheide ich. Irgendwann.

    Kann das gutgehen? Söder hat selbst gesagt, der Schaden für das Ansehen Bayerns sei schon entstanden. Kann der Ministerpräsident sich erlauben, diesen Schaden noch zu vergrößern, indem er die Angelegenheit laufen lässt? Was, wenn Aiwanger sich Tage nimmt, womöglich Wochen, um die Fragen “nach bestem Wissen und Gewissen” zu beantworten, wie er es seinem Herrn und Gebieter Söder versprochen haben soll? Dann würde Söder plötzlich zum Gefangenen seiner eigenen Strategie. Wenn der Ministerpräsident sich der Sorge des CSU-Chefs zu lange unterordnet, eine klare Trennung von Aiwanger könnte die Solidarität für den Freie Wähler-Chef noch anschwellen lassen, befördert er, was er eigentlich vermeiden will: Schaden für das Ansehen Bayerns, seiner Regierung – und seiner selbst.

    Aiwanger wird sie politisch nicht überleben. Alles andere erscheint unvorstellbar. Es mag ungerecht wirken, aber beim Thema Holocaust wiegt schon der Verdacht eines ungehörigen Umgangs zu schwer, um in einem Regierungsamt den Staat zu repräsentieren. Und dieser Verdacht wird nicht mehr auszuräumen sein, selbst wenn Aiwanger weiter alles bestreiten und als Diffamierungskampagne bezeichnen lassen sollte.

    Markus Söder hat sich bisher staatsmännisch anständig verhalten und politisch geschickt. Doch der Tag ist nicht mehr fern, an dem beides in Widerspruch geraten könnte. Dann muss der Ministerpräsident entscheiden, und der CSU-Chef folgen.

    https://www.stern.de/politik/deutschland/aiwanger-affaere–der-ausgang-ist-laengst-entschieden–kommentar—33781316.html

  18. #19 Kinseher Richard
    31. August 2023

    Wenn man nur Aiwanger als Problem betrachtet, macht man es sich zu einfach

    1) Alle Medien welche berichtet haben, dass Minister Aiwanger dieses menschenverachtete Flugblatt geschrieben(!) hat – sind eigentlich verpflichtet, diese Falschmeldung deutlich zu benennen und sich sowohl beim Zuhörer, Zuschauer bzw Leser, wie auch bei Herrn Aiwanger. deutlich dafür zu entschuldigen. Eventuell muss Herrn Aiwanger sogar Schadensersatz angeboten werden.

    Erfolgt diese offizielle Korrektur der Falschmeldung aber nicht, dann ist damit die Glaubwürdigkeit der Presse angeschlagen – da man offensichtlich Lügen verbreitet.

    2) Die SZ hat das menschenverachtende Flugblatt veröffentlicht. D.h. jeder Hardcore-Nazi oder Judenhasser kann diesen Text jetzt als ´Zeitdokument aus seröser Quelle´ als Kopie/Zitat verbreiten.

    Hier sollte man diskutieren, welche Verantwortung die SZ für die Verbreitung solcher schlimmen Texte hat.

    • #20 Joseph Kuhn
      31. August 2023

      @ Kinseher Richard:

      Sie haben interessante Ansichten.

  19. #21 echt?
    31. August 2023

    Wer Aiwanger wegen des Flugblatts und seinem Verhalten dazu wählt, ist ohnehin verloren. Das ist wie bei der AfD. Jetzt wissen wir wozu 20 % der Bevölkerung fähig sind.

  20. #22 Tina
    31. August 2023

    @Staphylococcus rex

    Er hat damals nicht hinterfragt, was für Inhalte er verbreitet und sich damals als empathieloser Schwätzer positioniert.

    Empathielosigkeit ist zwar schlimm, aber bei Kindern und Jugendlichen ja gar nicht mal so selten. Und Schwätzertum kann zwar nervtötend, aber auch harmlos sein. Was im Fall Aiwanger meiner Meinung nach besonders schlimm ist, ist diese besondere Grausamkeit, die Aggressivität der Gedanken, die Verhöhnung der Opfer des Nationalsozialismus, die in dem Text des Flugblatts zum Tragen kommen. Das ist schon ein Pamphlet von ganz besonderer Widerwärtigkeit. Hinzu kommen noch die weiteren Verhaltensauffälligkeiten wie Hitlergruß, Judenwitze und das Mitbringen von “Mein Kampf” in die Schule. All das geht weit über normale Jugendsünden hinaus und muss einfach aufgeklärt und aufgearbeitet werden.
    Aiwanger muss sich dazu erklären. Er muss glaubhaft machen, dass er sich aus diesem Sumpf hat befreien können und nachvollziehbar beschreiben, wie er das gemacht hat. Er muss sich entschuldigen und echte Reue zeigen. Und zwar wirklich echte Reue, die glaubhaft ist. Er muss Anstand und Charakter zeigen. All das hat er bisher versäumt, vielleicht kann er es auch einfach nicht. Dass er nun sogar von einer Schmutzkampagne der Medien gegen ihn spricht, zeigt, dass er auf einem völlig falschen Weg ist. Statt Selbstreflektion und Ehrlichkeit wird die Schuld bei anderen gesucht. Das ist einfach erbärmlich.

  21. #23 echt?
    31. August 2023

    Außerdem heißt es nicht “Schmutzkampagne”, sondern Hexenjagd! Vielleicht meint er mit “Schmutzkampagne” ja das Tun der Aiwangerbrüder, die Kampagne wäre dann wirklich nach hinten los gegangen.

  22. #24 Neumann
    31. August 2023

    Zum Überdenken
    Herr Söder hat die CSU fertig übernommen, er ist austauschbar.
    Herr Aiwanger hat die FREIE WÄHLER in der jetzigen Form geschaffen, es ist sein Kind.
    Und ein paar Abgeordnete haben es bis nach Brüssel geschafft.
    Ihm Unfähigkeit zu unterstellen ist ganz falsch.
    Nur mal zur Erinnerung. A.H. hat man auch als den kleinen Gefreiften zu Beginn der 30iger Jahre zu verniedlichen versucht.

  23. #25 Dr. Webbaer
    31. August 2023

    Aus diesseitiger Sicht gibt es hierfür, so skizziert im WebLog-Artikel :

    Aiwanger war sich seit Jahren bewusst, dass ihm das Flugblatt einmal vorgehalten werden könnte […]
    Aiwanger hat sich in der Vergangenheit als talentierter Bierzeltredner bewiesen. Über seine politischen Leistungen in der realen Welt mag man unterschiedlicher Meinung sein. Aber jetzt gewinnt man der Eindruck, er sei von der Situation völlig überfordert, obwohl sie ihn nicht einmal unerwartet getroffen hat.

    … zwei Erklärungen :

    1.) Aiwanger hat die Brisanz seines seinerzeitigen Tuns als Mittäter später als Politiker nicht erkannt, dachte er könne die Sache unter dem Teppich halten, Rechtsbeistände herbeirufend, im Fall des Falles, er war ja minderjährig damals.
    Dies wäre ein Hinweis auf schlechten politischen Instinkt, freundlich formuliert, nicht direkt das sogenannte Peter-Prinzip beweisend, aber schlecht für seine “Freien Wähler”.

    2.) Aiwanger hätte in wahlarmer, in sozusagen wahlfreier Zeit öffentlich be[r]ichten können, sich auf das strengste vom seinerzeitigen Flugblatt distanzierend, sich als längst geläutert darstellen können; die Jugend halt, ja, ja. – Dann wäre er ohne besonderen Schaden aus der Sache herausgekommen bzw. hätte ohne besondern Schaden aus der Sache herauskommen sollen.
    Aber, dies ist der schreckliche Verdacht, der von einigen gehegt wird : Dies war nicht möglich, weil er sich auch später noch “braun”, im Sinne (! – nicht gemeint ist die direkte politische Überzeugung) des Nationalsozialismus, geäußert hat – und dann weitere Zeugenaussagen zu befürchten gewesen wären.
    Nur ein Verdacht, eine mögliche Erklärung …

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer (der sich derartige medial-politische Übungen / Aufarbeitungen auch bei unseren ehemals kommunistischen und zur Freigabe der Päderastie neigenden (“geneigt habenden”?) Kräften wünschen würde)

  24. #26 Alisier
    31. August 2023

    Ok, ein bisschen Nazi waren schließlich alle irgendwie, aber diese linksgrün-kommunistischen Päderasten nicht wahr……
    Immer wenn man denkt er hätte was gelernt kommt er wieder mit seinen sattbekannten Gebetsmühlen aus der dunklen Raunecke.
    Selbst halbwegs vernünftig Klingendes wird dann ganz ohne Not eingerissen.

  25. #27 mischi
    31. August 2023

    Ganz genau, Herr Doktor Kommu äh, Pädo- äh, ich meine Webbaer. Wem es nützt, dazu hat sich der Herr Aiwanger jetzt geäußert:

    Bevor ich jedoch auf die drängenden Fragen der #ostküstenfinanzierten Journaille eingehe und die Geschehnisse von vor über 80, Pardon, 30 Jahren rückratlos aufkläre, lassen Sie mich eine Gegenfrage stellen: Cui bono? Dass gerade jetzt so kurz vor der Wahl tief in alten Akten gegraben wird, um mir und den #FreienWählern massiv zu schaden, ist sicherlich kein Zufall. Ich muss Ihnen kaum sagen, wer dahinter steckt. Ihre langen Finger, mit denen sie ihre schmutzigen Geschäfte abwickeln, triefen nicht nur vom Blut unschuldiger Kinder, sondern auch von dem unschuldiger Politiker wie mir, der ich zum Zeitpunkt des in Rede stehenden Vorgangs ja selbst noch ein Kind war. Ich meine natürlich die geistigen #Brunnenvergifter von den #Grünen!

    Und wie Sie schon sagten, er hatte es eben als Kind in der Situation auch nicht leicht:

    Sie müssen sich vorstellen, dass ein bayerisches Gymnasium bereits vor 30 Jahren kein angenehmer Ort war. Nach 1968 hatten sich die kommunistischen #Saupreißn darauf verständigt, Bayerns Bevölkerung umzuerziehen, beginnend in den Klassenzimmern unseres Burka-Gymnasiums in Mallorca-Pfaffenhofen. Es war im Grunde wie heute im Internet: Wenn man nicht aufpasste wie ein KZ-Aufseher, was man sagt, wurde einem von den Lehrern umgehend ein unsäglicher Moralvortrag über deutsche Schuld und #Multikulti gehalten, dass einem das Blut in Strömen aus den Ohren und in unseren schönen bayerischen #Heimatboden lief.

  26. #28 Dr. Webbaer
    31. August 2023

    Zum “Peter principle” würde Dr. Webbaer, ganz randseitig, gerne Erklären wollen.
    In der Welt, in der Produktion (weniger bis gar nicht also in der Betrachtung der Welt und des dazu benötigten Personals) im Mittelpunkt steht, gibt es die Komplexität der Welt.

    Die sozusagen immer Personen in diesen sozusagen Randbereich befördert, der aber für Individuen kaum zu durchdringen ist.

    Gunter Dueck hatte es damit, aber auch bspw. Scott Adams und Elon Musk.
    Geredet werden kann auch.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer

  27. #29 Uli Schoppe
    31. August 2023

    Das schlimme ist das ich die Satire Rede ohne Hinweis für echt halten würde ^^

  28. #30 Evil Dude
    31. August 2023

    Auch bei seiner (seit Tagen überfälligen) “Entschuldigung” sieht “Hubsi” nicht etwa die Verfolgten und Ermordeten sondern sich selbst als Hauptopfer:

    https://www.rnd.de/politik/hubert-aiwanger-das-statement-zur-flugblatt-affaere-im-wortlaut-HTRDZU6J3BFSVL76W5CXYJUK5M.html

    Dass es nun auch noch Hinweise gibt, dass die CSU bereits seit Jahren wußte, mit wem man sich da einlässt

    https://www.tagesspiegel.de/politik/flugblatt-affare-wusste-die-csu-schon-langer-von-den-vorwurfen-gegen-aiwanger-10396078.html

    und Söder sich trotzdem immer noch vor Konsequenzen drückt, lässt die CSU eher als “Komplize” als als “Aufklärer” dastehen.
    So wie ich Söder kenne, sieht er Aiwanger aber ohnehin schon lange als “nützlichen Idioten”, der auslotet, wie weit man beim Stimmenfang im braunen Sumpf gehen kann und den man bei Bedarf dann “opfern” und sich als “Saubermann” inszenieren kann. Allerdings wird die “braune Brühe” wohl auch auf Söders Weste landen wenn er “Hubsi” noch lange so “rumrudern” lässt.

    • #31 Joseph Kuhn
      31. August 2023

      Interessant ist, dass Aiwanger diese kurze Rede vom Blatt ablesen musste.

      Was Söder angeht: Ich könnte mir vorstellen, dass er auf den selling point wartet, an dem er verkünden kann, er habe sich mit Aiwanger darauf verständigt, dass es aus Verantwortung für Bayern besser sei, wenn Aiwanger vorerst kein Staatsamt mehr wahrnimmt, dass er ihm für seine wichtige Arbeit in der Staatsregierung dankt, keinen Zweifel hat, dass Aiwanger ein lupenreiner Demokrat ist und er sich freut, die Zusammenarbeit mit ihm in anderer Funktion fortzusetzen.

      Die Freien Wähler werden versuchen, diesen selling point zu verhindern und beten, dass Aiwanger nicht seinerseits dies verhindert. Vom Blatt ablesen, könnte dabei helfen.

  29. #32 PDP10
    1. September 2023

    Seit November 2004 ist “Lupenreiner Demokrat” bekanntermaßen eine Art von feststehendem Euphemismus. Inzwischen ein offener Angriff.

    Das Original gehört zwar zu einem ganz, ganz anderem Kontext. Aber wenn ihn Söder jetzt noch als solchen explizit bezeichnen würde, wäre klar, dass er erstens erledigt ist und zweitens nicht mal Söder glaubt, dass er einer ist.

    (Das wäre so, wie von Frau Merkel das Vertrauen ausgesprochen bekommen auf Stufe zwei. Erledigt hoch drei.)

  30. #33 Dr. Webbaer
    1. September 2023

    Aiwanger tut Dr. Webbaer nicht leid, allerdings hat der sich nun entschuldigt und sicherlich soll auch hier die sogenannte integrative Macht der Demokratie wirken dürfen, sicherlich hatte Aiwanger in Jugendjahren “braune” Ansichten. – Dass er Nationalsozialist war, wird hier nicht angenommen, aber er war dezent formuliert damals sehr problematisch [1] – und hat hoffentlich nicht im Erwachsenenalter noch einmal nachgelegt.
    Es darf und soll so auch bspw. auf die Vorsitzende der “Grünen Jugend” geschaut werden, auf Volker Beck, Päderastie, den “roten Dany” und vielleicht gar auf Sportsfreund Axel Steier
    Fair gegenüber allen sozusagen …

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer

    [1]
    ‘ Ob er menschenfeindliche Witze erzählt habe, könne er aus seiner Erinnerung weder vollständig dementieren noch bestätigten. “Sollte dies geschehen sein, so entschuldige ich mich dafür in aller Form.” ‘ – so berichten die bundesdeutschen “Öffies”.

  31. #34 Kinseher Richard
    1. September 2023

    @Kuhn

    Ihr Hinweis – dass Herr Aiwanger seine Rede vom Blatt ablas – ist extrem schwerwiegend und gibt dem Thema jetzt doch nochmals eine völlig neue und schlimme Wendung, die man bisher nicht beachtet hat!

    Dass Herr Aiwanger lesen kann ist also in Ihrer Sicht eine Eigenschaft, welche ihn für ein öffentliches Amt ungeeignet macht.

    • #35 Joseph Kuhn
      1. September 2023

      @ Kinseher Richard:

      Ich sehe, Sie verstehen mich und können wie Herr Aiwanger ebenfalls lesen. Das qualifiziert Sie, wie es scheint, allerdings noch nicht für mitdenkende Kommentare. Zu mehr als billiger Polemik ohne Substanz hat es diesmal nicht gereicht – eine Argumentationsform, die auch Aiwanger gerne praktiziert.

  32. #36 echt?
    1. September 2023

    In Sachsen-Anhalt soll der Landtagspräsident Schellenberger zurücktreten, weil er Roland Kaiser gehört hat. Kann man das vergleichen?

    https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/landespolitik/landtagspraesident-schellenberger-konzert-balkon-roland-kaiser-100.html

  33. #37 naja
    1. September 2023

    @ Webbaer
    Gibt es Ihrer Ansicht nach prinzipiell keine 17 jährigen Nationalsozialisten oder was an antisemitischen “Witzen“, “Witzen“ über hungernde Kinder in Afrika, Hitlergruß, Hitler Imitation, Mein Kampf im Schulranzen und dem Flugblatt vor dem Hintegrund eines Schülerwettbewerbs zur Vergangenheitsbewältigung überzeugt Sie genau davon, dass er damals kein Nazi war?
    Meinetwegen ist er jetzt Menschenfreund und Demokrat auf Wählerjagd mit rechtspopulistischen Parolen, aber… if… chances are it’s a duck…

  34. #38 Dr. Webbaer
    4. September 2023

    Es geht anders herum, Kommentatorenfreund ‘naja’, Dr. Webbaer muss überzeugt werden, dass der junge Hubert Aiwanger Nationalsozialist war.
    “Braun”, siehe oben, ist vorgetragen worden, aber dies könnte auch aus Trotz und irregeleitet geschehen sein.
    Dr. Webbaer erinnert sich an sehr weit links stehende Lehrer der Siebziger, die andere, auch liberale Meinung hassten, persönlich nahmen und schlechtere Noten verteilten, ihrem Lehrauftrag und ihrem Ethos offensichtlich widersprechend.
    Dies geschah auch deswegen, weil Dr. Webbaer weder die RAF [1] mochte, noch den seinerzeit sogenannten real existierenden Sozialismus, und insofern – ganz gelegentlich nur – Rot und Braun ein wenig vermischte, ab ca. 1978 auch die aus seiner Sicht nicht rationale ökologistische Bewegung, als Kollektivismus.
    Was extra ungut ankam, allerdings hat der Webbaer bereits seinerzeit höchst darauf geachtet, dass er selbst nicht als “braun” rüberkommt, hauptsächlich deswegen,.weil er es nicht war.
    Dennoch könnten ihm einige seinerzeit erfolgte Aussagen denkbar ungünstig ausgelegt werden, heute noch und den “Schutzraum Schule” meinend.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer

    [1]
    Dr. W hat einmal so gehört, von einem Referendar : ‘Die RAF wendet natürlich ganz fürchterlich falsche Mittel an, aber in der Sache hat sie recht!’ + ‘Das kann ich ungestraft sagen!’

  35. #39 naja
    5. September 2023

    Also die RAF und die Grünen kann man sicher kritisieren, aber es geht gerade um Aiwanger und ob er Nazi war. Vielleicht waren Sie auch einfach gar nicht so gut, wie Sie denken und Ihre Noten waren deshalb schlecht…

  36. #40 Joseph Kuhn
    5. September 2023

    @ PDP10, Kommentar #32:

    Den Begriff “lupenreiner Demokrat” habe ich ironisch verwendet. Man kann sich ja durchaus fragen, wie “demokratisch” einer ist, der nicht nur im Bierzelt AfD-Slang spricht.

    @ naja:

    Die RAF muss man kritisieren. Menschen zu töten, um angeblich gute Ziele durchzusetzen, widerspricht fundamental dem Menschenwürde-Artikel im Grundgesetz. Das gilt für Terrorismus genauso wie für andere Fälle.

    Ob die RAF gute Ziele verfolgt hat (“in der Sache hat sie recht”), ist eine andere Frage und wäre im Konkreten zu prüfen, indem man sich diese Ziele ansieht.

    Daran könnte man dann auch die Frage anschließen, ob der Webbärsche Vergleich mit der RAF hier überhaupt trägt. Er wird ja hoffentlich nicht meinen, dass die Nazis gute Ziele verfolgt haben und nur die Mittel falsch waren.

  37. #41 Dr. Webbaer
    5. September 2023

    Der Webbaer ordnet idR vereinfachend zwischen denjenigen, die philosophisch kollektivistisch argumentieren und so zu denken scheinen, und denjenigen, die dem philosophischen Individualismus (bitte richtig verstehen) folgen, zu.
    Insofern unterscheidet er da nicht sonderlich im Nationalsozialistischen, im Kommunistischen und im “Bärtigen”, die RAF folgte seinerzeit mit ihren ca. 30 “Hardcore-Tätern” und mit ca. 30 Morden dem Marxismus-Leninismus, womöglich auch mit maoistischen, kulturerevolutionären Ansätzen, die RAF war nicht in sich geschlossen, und stalinistischen Ansätzen (“großer Terror”, Lenin hatte es sozusagen nur mit dem “roten Terror” – hier gerne bedarfsweise Bücher zur Hand nehmen), insofern hat Dr. Webbaer die Befürwortung der Ziele der RAF als Sauerei eingeschätzt – und sich ausnahmsweise diesen Referendar gemerkt.
    Ansonsten wird hier davon ausgegangen, dass vernünftige Leutz die Sauerei Aiwangers verstehen und ablehnen, sogar besonders gewichten, aber letztlich eben doch, der sogenannten integrativen Kraft der Demokratie folgend, nachsehen bis verzeihen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer (der seine Schulnoten generell verdient hatte, nicht unbedingt abär politische Verfolgung (lol, ja die lag vor))

  38. #42 naja
    5. September 2023

    Ja, falsche Wortwahl. Die RAF muss man kritisieren.

  39. #43 PDP10
    5. September 2023

    @Joseph Kuhn (#40):

    Den Begriff “lupenreiner Demokrat” habe ich ironisch verwendet.

    Das war mir klar. Das ist auch die Verwendung, die dem Begriff inzwischen zusteht und so habe ich ihn ja auch gebraucht. Ok, na gut. Mein Gebrauch war zugegebenermaßen eher zynisch.

  40. #44 Joseph Kuhn
    5. September 2023

    @ echt?, Kommentar #36:

    “In Sachsen-Anhalt soll der Landtagspräsident Schellenberger zurücktreten, weil er Roland Kaiser gehört hat. Kann man das vergleichen?”

    Ich gehe einmal davon aus, dass Roland Kaiser keine Texte vergleichbar dem Hetzblatt der Aiwangers gesungen hat.

    Ansonsten dazu: https://scienceblogs.de/gesundheits-check/2023/09/05/vergleiche-und-whataboutism/