Für den ersten Platz in meiner Krypto-Rätsel-Hitparade kommt nur ein Kandidat infrage: das Voynich-Manuskript. Dieses geheimnisvolle Buch aus der Renaissance ist die Mutter aller ungelösten Kryptogramme und übt weit über die Kryptologie hinaus eine große Faszination aus.
Wer diesen Blog kennt, wird kaum überrascht sein, dass ich das Voynich-Manuskript auf Platz eins meiner Top-25 gesetzt habe. Das “Buch, das keiner lesen kann” ist ein Dauerbrenner in meinen Artikeln, immer wieder bekomme ich Leserzuschriften dazu. Wer das Voynich-Manuskript noch nicht kennt, sollte meinen im Juni erschienenen Focus-Online-Artikel dazu lesen. In meinem Buch Nicht zu knacken gibt es ein ausführliches Kapitel dazu. Mein dreiteiliger Blog-Artikel Voynich-Manuskript: Wo die Forschung ansetzen muss (Teil 1, Teil 2, Teil 3) zählt zu den meistgelesenen und meistkommentierten Beiträgen in Klausis Krypto Kolumne.
Warum das Voynich-Manuskript so populär ist, ist leicht zu erklären. Es ist ein einziges, großes Rätsel. Praktisch alle wesentlichen Fragen (Wie alt? Wer hat es geschrieben? Was steht drin? Was bedeuten die Bilder?) lassen sich nicht zuverlässig beantworten. Trotz intensiver Forschungsarbeit in den letzten Jahrzehnten hat es keinen großen Durchbruch gegeben.
Auch für mich selbst hat das Voynich-Manuskript inzwischen eine große Bedeutung. Es ist nicht nur die Nummer eins in meiner Top-25, sondern auch das Flaggschiff dieses Blogs. Ich bin damit im Fernsehen aufgetreten (siehe hier und hier) und habe dazu Radio- bzw. Podcast-Interviews gegeben. In mehreren Büchern von mir gibt es Kapitel über das Voynich-Manuskript, außerdem habe ich bereits zahlreiche Artikel darüber verfasst. Davon abgesehen habe ich über das Voynich-Manuskript schon ungezählte Science-Slam-Vorträge gehalten. Hier ist ein solcher Vortrag (gehalten in Stuttgart):
Fragt sich am Ende nur, was ich tue, wenn das Voynich-Manuskript eines Tages gelöst werden sollte. Zweifellos würde das Thema in einem solchen Fall viel von seiner Faszination verlieren. Aber egal, mit dem Codex Rohonci stünde ein weiteres verschlüsseltes Buch bereit, mit dem sich bisher ohnehin viel zu wenige beschäftigt haben.
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