Im sagenumwobenen Untersberg bei Salzburg soll einst eine verschlüsselte Inschrift entdeckt worden sein. Sie ist bis heute nicht gelöst.
Auf der Grenze zwischen Bayern und Österreich steht der Untersberg – ein 1973 Meter hohes Bergmassiv, um das sich zahlreiche Mythen ranken. Es soll zahlreiche Höhlen darin geben, in denen man sich verlaufen und Unglaubliches erleben kann. Sogar von unsichtbaren Türen, die zu einem Zauberreich führen, wird berichtet. Auf den zahlreichen Bildern, die man im Internet findet, sieht der Untersberg allerdings recht normal aus.
Eine der Untersberg-Legenden erzählt von einem gewissen Lazarus, einem Gehilfen des Stadtschreibers von Bad Reichenhall. Dieser Lazarus soll im Innern des Bergs allerlei zauberhafte Entdeckungen gemacht haben. Eine von ihm selbst verfasste Chronik soll im Salzburg-Museum unter der Archivnummer Hs. 2398 aufbewahrt werden. Sie enthält 21 Illustrationen. Eine davon zeigt einen verschlüsselten Text (Untersberg-Code), der mit silbernen Buchstaben in den Fels graviert gewesen sein soll (vielen Dank an den Leser Gert Brantner für den Hinweis auf diese Geschichte):
In transkribierter From lautet der Untersberg-Code wie folgt:
S. d. d. occo. x.
Satrnrop, 5. a. f. 5. l. d.
P. 6. m. 6. a. t. 5. q. o. t. m. 5. r. u. a t.
m. 519. r. l. v. e. p. 55. a. tt. tt. l. x. missm
ariu. a. o. u st g c x 5. l. 19. alto mvraco
mic r l y. pymi. l o p m i. v m l t. t g
Leider konnte ich bisher nur wenige Quellen zu dieser Geschichte finden. Sie alle stammen von Autoren, zu denen ich nicht das geringste Vertrauen habe. Zunächst gibt es einen Artikel von Reinhard Habeck. Das ist der, der behauptet, die alten Ägypter hätten bereits das elektrische Licht gekannt. Eine Widerlegung dieser lächerlichen Hypothese findet sich im (äußerst empfehlenswerten) Buch Phantastische Wissenschaft von Markus Pössel.
Eine weitere Veröffentlichung stammt von Erhard Landmann. Das ist der, der behauptet, das Voynich-Manuskript gelöst und die ägyptischen Hieroglyphen richtig verstanden zu haben (die etablierten Ägyptologen interpretieren die Hieroglyphen demnach falsch). Landmann will eine Metallplatte gefunden haben, auf der eine Nachricht notiert ist, die dem Untersberg-Code verblüffend ähnelt. Auf diese Ähnlichkeit geht Landmann zwar nicht ein, dafür wertet er die Platte als Beweis für die Existenz von Außerirdischen – alles typisch Landmann. Hier gibt es einen (relativ unkritischen) Artikel über Landmanns Arbeit inklusive einiger Komentare.
Nun würden mich vor allem zwei Dinge interessieren:
- Schafft es jemand, den Untersberg-Code zu dechiffrieren?
- Kennt jemand Quellen zum Untersberg-Code, die nicht aus dem pseudowissenschaftlichen Lager kommen? Was hat es mit der Metallplatte auf sich? Eine gute Anlaufstelle zum Untersberg-Code ist sicherlich das Salzburg-Museum. Bei Gelegenheit werde ich dort sicherlich einmal nachfragen.
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