20.000 Internet-Nutzer können sich nicht irren. So viele verwendeten laut einer US-Statistik das Passwort “123456”. Auch “qwerty”und “abc123” erwiesen sich als sehr beliebt.
Kennen Sie das größte Problem in der Kryptologie? Es besteht darin, dass Verschlüsselungstechnik zu wenig genutzt wird. Gerade einmal vier Prozent aller E-Mails werden derzeit verschlüsselt, bei Telefongesprächen dürfte der Anteil unter einem Promille liegen.
Und das zweitgrößte Problem? Das sind ganz klar die Passwörter. Als Beispiel seien drei Vorfälle aus dem Jahr 2014 erwähnt: Einmal wurden 18 Millionen, einmal 7 Millionen und einmal 1,2 Milliarden Passwörter gestohlen (der zweitgenannte Fall wurde allerdings vom betroffenen Unternehmen Dropbox bestritten). Diese Diebstähle haben zwar nur indirekt mit Verschlüsselung zu tun, da die gestohlenen Passwörter für den Zugangsschutz und nicht etwa als Schlüssel für die Datei- oder E-Mail-Verschlüsselung genutzt wurden. Es dürfte aber klar sein, dass Passwörter nahezu überall, wo sie genutzt werden, eine Schwachstelle darstellen – unter anderem, weil man sie klauen kann. Es gibt daher längst Bestrebungen, sicherere Alternativen einzusetzen (unter anderem per SMS verschickte Einmal-Passwörter oder Smartcards), doch das braucht seine Zeit.
In vielen Fällen muss ein Hacker ein Passwort noch nicht einmal stehlen. Viele Anwender sind nämlich erschreckend einfallslos, wenn es darum geht, sich ein Passwort auszudenken. Dies bestätigen Erhebungen der Firma SplashData, die jedes Jahr die beliebtesten Passwörter ermittelt. 2014 wertete das Unternehmen 3,3 Millionen Passwörter aus, die durch diverse Sicherheitsvorfälle preisgegeben wurden. So sieht die Passwort-Jahres-Hitparade 2014 aus:
- 123456
- password
- 12345
- 12345678
- qwerty
- 1234567890
- 1234
- baseball
- dragon
- football
- 1234567
- monkey
- letmein
- abc123
- 111111
- mustang
- access
- shadow
- master
- michael
- superman
- 696969
- 123123
- batman
- trustno1
Das beliebteste Passwort “123456” kommt dabei auf einen Anteil von 0,6 Prozent, was 20.000 Verwendungen entspricht. Insgesamt machen die 25 beliebtesten Passwörter derzeit 2,5 Prozent des gesamten Passwort-Aufkommens aus. Immerhin: Laut SplashData ist dieser Anteil seit Jahren leicht rückläufig.
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