Hedi Lamarr war eine erfolgreiche Schauspielerin. Außerdem gelang ihr eine Erfindung, die sich für eine Form der Verschlüsselung nutzen lässt.

Hedy Lamarr (1914-2000) war eine Hollywood-Diva, wie sie im Buche steht. Die als Hedwig Kiesler geborene Schauspielerin galt als eine der schönsten Frauen der Welt. Ihre schauspielerischen Fähigkeiten waren eher mittelmäßig, durch besondere Professionalität zeichnete sie sich ebenfalls nicht aus. Dafür war die Zahl ihrer Ehen (sechs) selbst für Hoollywood-Verhältnisse bemerkenswert hoch. Hinzu kamen zahlreiche Affären.

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Doch Hedy Lamarr hatte noch eine andere Seite: Sie interessierte sich für technische Dinge. Mit dem Komponisten George Antheil entwickelte sie ein Gerät, das über aufeinander abgestimmte Lochstreifen 16 automatische Klaviere untereinander und mit einem Film synchronisieren konnte. Da Lamarr von 1933 bis 1937 mit dem Rüstungsfabrikanten Fritz Mandl verheiratet gewesen war, kannte sie sich außerdem in der Waffentechnik aus und verfügte über Kontakte ins Militär. Dadurch kam sie auf die Idee, den für das Kino entwickelten Synchronisierungsmechanismus für die Funksteuerung von Torpedos zu nutzen. Zu diesem Zeitpunkt lief der Zweite Weltkrieg, in dem Lamarr als Gegnerin des Nationalsozialismus auf der Seite der USA stand.

In mehrmonatiger Arbeit tüftelte Lamarr zusammen mit Antheil an der Funkfernsteuerung, für die die beiden 1942 schließlich ein Patent erhielten. Die Besonderheit dieser Fernsteuerung waren ständig wechselnde Funkfrequenzen (auch als “Frequency Hopping” oder Frequenzsprung-Verfahren bezeichnet), die zwischen Funkstation und Torpedo mittels identischer Lochstreifen auf ähnliche Weise wie die Klaviere und der Film synchronisiert wurden. Durch den ständigen Frequenzwechsel war die Funkstation schwer anzupeilen und das Signal wenig störungsanfällig.

Das Patent wurde vom US-Militär zwar nicht umgesetzt, dennoch setzte sich Frequency Hopping durch. Auch zur Verschlüsselung kann man diese Methode nutzen. Die Idee hierbei: Die ständigen Frequenzänderungen sind für einen Unbeteiligten kaum nachzuvollziehen, weshalb das Abhören schwierig bis unmöglich ist. Der Lochstreifen (oder eine vergleichbare Apparatur) hat dabei die Funktion eines Schlüssels. Sender und Empfänger müssen den gleichen Lochstreifen besitzen, damit ihre Frequenzsprünge synchron verlaufen.

Wie man sich leicht vorstellen kann, kann Frequency Hopping allerdings keine perfekte Abhörsicherheit bieten, da ein Abhörer stets alle infrage kommenden Frequenzen gleichzeitig abhören und das Signal dann zusammenstückeln kann. Dies kann zwar ziemlich aufwendig sein, doch es ist technisch in jedem Fall möglich.

Frequency Hopping wird noch heute eingesetzt, beispielsweise im Mobilfunk (GSM). Dabei steht meist im Vordergrund, dass auf diese Weise übertragene Signale wenig störungsanfällig sind. Dass es vergleichsweise schwierig (wenn auch nicht unmöglich) ist, Frequency Hopping abzuhören, ist ein angenehmer Nebenaspekt.

Zum Weiterlesen: Rätsel um die Verschlüsselungsmaschine Sphinx gelöst

 

Kommentare (11)

  1. #1 Richard SantaColoma
    5. April 2015

    Very interesting story. She was an amazing woman.

  2. #2 joe
    Berlin
    5. April 2015

    Zitat:
    Durch den ständigen Frequenzwechsel war die Funkstation schwer anzupeilen und das Signal wenig störungsanfällig.
    Zitatende.
    Leider nicht korrekt, die Deutschen hatten schon mit mehreren Empfängern und 4 Spur-Tonband, nutzten die Beatles nach der Verschrottung, das sowjetische Frequenzhopping geknackt.

    Auch im Krieg der Systeme gab es Funkempfangsstationen die Frequenzhopping mittels dutzender Empfänger zu einem Signal zusammenführten. Durch den ständigen Lauf auf einer Frequenz, je Empfänger, entfiel die Synchronisationsphase.

  3. #3 Peter
    5. April 2015

    Ich kann mich noch an einen Artikel erinnern für diesen Fall.
    Das waren eine riesige Menge an Telefonistinnen wo man aufgeboten hat. Sie mussten das notieren wo sie verstanden haben. Aus diesem Fluss von Infos wurde dann einen Text erstellt.

  4. #4 Peter
    5. April 2015

    Nicht zu vergessen der Funkverkehr wo durch die Sprache der Einheimischen ( Indianer ) eingesetzt wurde, und die ganze Entschüsselungsversuche über den Haufen geworfen haben.

  5. #5 Peter
    5. April 2015

    PS: Schöne Frau

  6. #6 DasKleineTeilchen
    5. April 2015

    hedy und die kerle *kicher*; da stoss ich doch gleich mal ins selbe horn; hedy lamarr galt nicht nur als eine der schönsten, sondern temporär als DIE schönste frau überhaupt.

    und auf ihre art wohl ne anarchistin vor dem herrn.

  7. #7 elvin
    8. April 2015

    Diese Methode wird im Militär bei der E3A AWACS eingesetzt um Daten mit Bodenstationen und anderen Awacs Flugzeugen auszutauschen, heutzutage allerdings werden die Signal auf den Frequenzen zusätzlich verschlüsselt, das system heist JTIDS (fragt mich nicht wofür die Abkürzung steht)

  8. #8 elvin
    9. April 2015

    JTIDS-Joint Tactical Information Distribution System

  9. #9 Gabi
    Berlin
    9. November 2015

    Leute, Leute,
    was mich hier schmerzt, ist der Verfall der deutschen Sprache.
    Die Kommentare sind in Grammatik und Rechtschreibung unterdurchschnittlich. Soll man da lachen oder weinen?
    Ich erinnere mich an eine libanesische Mutter, die zur Lehrerin sagte:” Siegen schreibt man mit -ie-, aber warum steht es im Text meines Kindes mit einem -i- als richtig? Ich möchte, dass mein Kind es richtig lernt.” Bravo!

  10. #10 Valentin
    Wien
    11. Oktober 2016

    Ich möchte mich dem Kommentar von Gabi,Berlin,November 2015anschließen.Zur Zeit paßiert mir ähnliches mit einer Türkischen Familie,deren Kinder Unterricht erhalten,von Lehrern,die selbst noch Deutsch Unterricht bräuchten!!! Schönen Tag noch allen Usern.

  11. […] Hollywood-Schauspielerin und Erfinderin Hedy Lamarr (1914-2000) ist. Sie entwickelte das Frequency-Hopping-Verfahren, welches die Basis unserer modernen mobilen Kommunikation (Mobilfunk, Bluetooth, WLAN etc.) ist. […]