In den Dreißiger-Jahren benötigte ein Eisenbahn-Ingenieur einen Arier-Nachweis. Auf einer Notiz dazu findet sich eine Botschaft in Kurzschrift, deren Inhalt man nur versteht, wann man das Gabelsberger-System beherrscht.
“Meine Großeltern schrieben sich gegenseitig Kurznachrichten in Gabelsberger-Steno, wenn nicht jeder (vor allem die Kinder), das Geschriebene sofort lesen können sollte”, schrieb mir vor Kurzem Blog-Leser Gert Brantner. Ein Beispiel hat mir Herr Brantner gleich mitgeschickt.
Weiter schreibt Herr Brantner:
Mein Großvater war Ingenieur bei der Deutschen Reichsautobahn und lebte zuerst in Görlitz, dann bis 1937 in Dresden. Weil er und seine Frau Beamte waren und bleiben wollten, mußte er einen Arier-Nachweis für beide erbringen. Die Notizen oben befassen sich mit den Vorfahren seiner Frau in Freiberg/Mähren und Mährisch-Trübau. Unter einem Trennstrich findet sich die scheinbar hastig geschriebene Notiz:
Eichwalde bei Berlin
Spree Straße 7
Meinen Recherchen nach muss es sich dabei um den ehemaligen Bahnhof Eichwalde handeln, der die Görlitzer Bahn an das Berliner S- & Straßenbahn-Netz anschloß. Die Spreestraße liegt in Niederschöneweide
(per S-Bahn erreichbar). Darunter eine Notiz in Gabelsberger-Kurzschrift, die ich leider nicht entziffern kann.
Leider kann ich die Kurzschrift selbst auch nicht lesen. Kann ein Leser mit Gabelsberger-Kenntnissen weiterhelfen?
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