19th century musician Maurice de Raoulx has left behind a message hidden in sheet music. Can a reader decipher it?

The concept of using musical notes to encode a secret message is centuries old.

 

Musical codes

For instance, the following musical notes code was developed by the clergyman and cryptologist John Wilkins in the 17th century:

Source: Public Domain

Here’s a similar steganographic code introduced by 17th century polymath Daniel Schwenter:

Source: Public Domain

The following music piece represents an hidden message in this code:

Source: Public Domain

Augustus the Younger, Duke of Brunswick-Lüneburg (also known as Gustavus Selenus) created a musical code, too:

Source: Public Domain

Augustus’ musical cipher is generally regarded as one of the better ones, as the messages it encodes sound like real music when played. This can be heard in the following video:

If you want to know more, check my book Versteckte Botschaften – Die faszinierende Geschichte der Steganografie.

 

A French musical code

When I recently read the French Wikipedia entry about the history of cryptography, I found another example of a message encoded in musical notes. It was created by a certain Maurice de Raoulx, a 19th century musician and composer. Judging by his presence on Wikipedia, de Raoulx was not a particular famous person. He is only mentioned in the French Wikipedia edition, and his entry is quite short, with not even his birth and death year being provided.

De Raoulx’s only claim to fame appears to be the said musical notes code. Here’s the piece of “music” that is depicted in the French Wikipedia article:

Source: Wikimedia Commons

According to Wikimedia Commons, this “composition” was created in 1854. On the sheet, the years 1840 and 1841 are noted. I don’t know what this means. The original document is kept by the Archives Nationales in Paris.

To my regret, I don’t know how de Raoulx’s musical code works. Wikipedia doesn’t mention it and I have found no information about it elsewhere. Can a reader find out how this piece of music can be deciphered?

In addition, it would be interesting to know how this composition sounds. Does it sound like real music or would an expert immediately recognize that the notes are just used as a cover for a secret message. Perhaps, one of the musicians among my readers can answer this question.


Further reading: Listen to this musical cipher from 1933

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Kommentare (12)

  1. #1 Gefbo
    14. Oktober 2020

    Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein normales Musikstück, aber auf den zweiten merkt man, dass die Vorzeichen (die Kreuze (“Hashtags”) und die bs) musikalisch keinen Sinn ergeben. Es würde also gespielt definitv recht schräg klingen. Allerdings hat es schon mehr musikalische Struktur als wenn es eine willkürlich festgelegte Substitution wäre wie in den ersten Beispielen im Artikel.

  2. #2 Henning Wolter
    53804 Much
    14. Oktober 2020

    Ich sehe es genau wie Gefbo. Ich habe mir mal die Mazurka näher angesehen: Von den Kreuzen und „“Bs“ mal abgesehen ergibt jedes (!) Auflösungszeichen dort überhaupt keinen Sinn bzw. verstößt gegen die Notationsregeln. Außerdem sollte auch Laien-Musiker folgendes auffallen: Das Stück steht aufgrund fehlender Vorzeichen in C-Dur bzw. A-Moll. Mit Ausnahme von nur 2 Takten gibt es in jedem Takt aber mindestens ein Versetzungszeichen, sodass ständig die Tonalität erweitert wird, was schon eher ungewöhnlich ist für ein Stück seiner Zeit. Professionellen Musikern wird an Hand des Notenbildes sofort auffallen, dass es sich hierbei um ein sehr atonal klingendes Stück handelt. Ein tonales Zentrum ist nicht zu erkennen/zu hören.
    Aber De Raoulx macht es schon geschickt, indem er durch eine sich wiederholende Rhythmik dem Stück zumindest eine rhythmische Struktur gibt.
    Wer interessiert ist, dem kann ich eine Audiodatei von den ersten 16 Takten der Mazurka mailen. (henning-wolter@t-online.de)

    In Sachen Musik-Codes: Falls es den Kommentarregeln nicht widerspricht (falls doch, bitte ich um Entschuldigung und bitte den Administrator, diesen Absatz zu löschen), hier ein paar Tipps für Musik-Code-Interessierte:
    Für den Mystery-Twister C3 (Verschlüsselungs-Wettbewerb) habe ich eine Music-Code-Aufgabe entwickelt:
    https://www.mysterytwisterc3.org/de/challenges/level-1/musik-code–teil-1
    https://www.mysterytwisterc3.org/de/challenges/level-2/musik-code–teil-2
    Und hier gibt es Musikstücke innerhalb eines Online-Schatzsuche, die diverse Verschlüsselungstechniken als Grundlage (Braille-Schrift, Bar-Code, ADFGVX, Rubik´s Cube, etc) haben. (Der Schatz ist aber schon gefunden worden.)
    https://www.cryptography-and-music.com/de/start.html

  3. #3 Jozef Krajcovic
    Trnava
    14. Oktober 2020

    My new blog post about mysterious danish cryptanalytical device: https://katkryptolog.blogspot.com/2020/10/miracles-over-miracles.html

  4. #4 Thomas
    14. Oktober 2020

    From an exposition brochure:

    Partition musicale du compositeur Maurice de Raoulx avec une invention de code sous forme de notes de musique, 1854.
    Archives nationales, 19860703/610 – F/90/1470, d. 11., haut. 40 x larg. 35 cm
    Derrière cette partition se cache un message codé. Cette technique de chiffrement fut inventée en 1854 par le compositeur Maurice de Raoulx. Elle consistait à traduire les mots en un assemblage de notes et nécessitait un dictionnaire de chiffre pour la décrypter. Au XIXe siècle, de nombreux inventeurs proposèrent des techniques originales de transmission télégraphique. Les Archives nationales conservent ces projets qui furent soumis à la direction générale des lignes télégraphiques : parmi
    eux figure l’invention d’un compositeur français nommé Maurice de Raoulx (actif entre 1830 et 1864) consistant à transmettre des messages secrets grâce à un code musical. Un dictionnaire permettait raisemblablement de traduire les mots en un assemblage de notes, mis à disposition des opérateurs télégraphistes pour composer le message crypté. Il n’était donc pas nécessaire d’être musicien pour envoyer ou décrypter le message musical.
    Mais l’ennemi interceptant le message ne pouvait deviner qu’il s’agissait d’autre chose que d’un morceau de musique. Cette technique de cryptage, utilisée aussi dans des images, des poèmes, ou de la musique est appelée la stéganographie. Cependant, l’écriture musicale automatique générée par ce cryptage ne produit pas d’harmonieuses mélodies. Malgré son originalité, l’invention de Maurice de Raoulx n’a pas retenu l’attention de l’administration des télégraphes.

  5. #5 Robert aus Wien
    15. Oktober 2020

    @Gefbo:
    Vorzeichen gibt es eigentlich keine, Sie meinen die Versetzungszeichen.

    Aber Sie haben insoferne recht, als man z.B. die fes, die es im Stück gibt, so eingentlich nicht schreiben würde, vor allem auch deswegen, weil in den gleichen Takten auch Kreuze gibt, hier würde man daher eher ein e schreiben.
    Außerdem stehen z.B. in Takt 3 ein fes und ein e, sowie in Takt 5 (sogar unmittelbar hintereinander) ein ces und ein h. Das würde man aus Gründen der Lesbarkeit eigentlich auch nicht so schreiben.

    (Heutzutage schreiben einige Komponisten und Arrangeure wegen der Lesbarkeit Einzelstimmen übrigens ohne Vorzeichnung sondern nur mit Versetzungszeichen, wobei enharmonische Verwechslungen auch so geschrieben werden, daß man sie leichter lesen kann. Es wird also bspw. auf ces, fes, u.ä. verzichtet und auch keine Doppel-Kreuz und Doppel-B verwendet. Grundlage sind Studien zu dem Thema, die ergeben haben, daß die ausführenden Musiker dann weniger Fehler machen. Nachteil ist, daß man doe Tonart, in der das Stück ist, schwerer erkennt.)

    Leider ist die Auflösung des Bildes etwas zu gering, man kann zum Beispiel sehr schlecht erkennen, ob es sich bei der zweiten und dritten Note im dritten Takt um ein as oder ein ges handelt, weil man nicht sieht, ob die Note eine Hilfslinie hat oder nicht.

    Ich hab mal die ersten Takte auf meiner Trompete angespielt: Als modernes Stück ginge es vermutlich durch, klingen tun zumindest die ersten paar Takte schon recht schräg. (Zu mehr bin ich noch nicht gekommen, ich möchte so früh meine Nachbarn nicht überstrapazieren.)

    Man sollte auf jeden Fall auch überlegen, ob die Notenwerte beim Code nicht eine Rolle spielen. Bemerkenswert ist übrigens auch, daß es keinerlei Pausen gibt.
    Was mich zur Vermutung bringt, daß man die unterschiedlichen Notenwerte vielleicht dazu verwendet hat, mehr Noten in einen Takt zu bringen. (Dagegen sprächen dann aber die punktierten Achteln und Vierteln.) Daß die Takte einzelnen Wörtern entsprechen, glaube ich dagegen eher weniger.

  6. #6 Robert aus Wien
    15. Oktober 2020

    Zusatz: Bei näherer Betrachtung, wenn man sich vor allem auch den Auftakt des Marsches anschaut, sind das wohl g und ges – Hilfslinien hätte der Komponist wohl so deutlich geschrieben wie bei dem as in diesem Auftakt. (Die am höchsten auflösende Graphik in der Wiki ist da leider auch etwas undeutlich.)

    Was auch auffällt: Die tw. großen Intervallsprünge, die man eigentlich beim Komponieren einer Melodie auch vermeidet.

  7. #7 Robert aus Wien
    15. Oktober 2020

    Und noch ein Zusatz (weil mir das erst jetzt aufgefallen ist): Man beachte bspw. die Takte 1 und 8. Im Takt 1 stehen zwei aufeinanderfolgende cis (musikalisch gesehen), wobei das Versetzungszeichen nur vor dem ersten ist. Das zweite muß (musikalisch gesehen) ebenfalls ein cis sein, weil Versetzungszeichen immer für den ganzen Takt gelten. (Aber nur für die Oktave, in der sie stehen – im Gegensatz zu Vorzeichen.)
    Im Takt 8 stehen dagegen zwei dis, die beide ein Versetzungszeichen haben, obwohl das eigentlich nicht notwendig wäre. (Notwendig wäre es erst dann, wenn das Kreuz für das dis dazwischen aufgelöst worden wäre, d.h. ein d dazwischen gewesen wäre.)
    Das hat sicherlich auch Bedeutung für den Code. (Für Auflösungen gibt es das auch.)

  8. #8 Klaus Schmeh
    16. Oktober 2020

    Henning Wolter has thankfully provided me a piano recording of the first measures of the piece.
    Click here.

  9. #9 opaunke
    16. Oktober 2020

    @Henning Wolter

    Wird das in temperierter Stimmung gespielt? Bei reiner Stimmung könnten die Verhältnisse der Notenhöhen vllt. einen Hinweis geben.

  10. #10 Henning Wolter
    53804 Much
    16. Oktober 2020

    @opaunke
    Ich habe es in der tenperierten Stimmung eingespielt, da sie seit 2-3 Jahrhunderten die gängigste Stimmung ist.
    Ihre Idee mit der reinen Stimmung finde ich sehr interessant. Das wäre in der Tat auch ein möglicher Ansatz.

  11. #11 opaunke
    17. Oktober 2020

    @10, Henning Wolter

    Freut mich, dass Sie das auch sehen. Eine Melodie hat zwar semantische Qualität, aber was wir hier hören, klingt nach Information, die nicht etwa ästhetische Regeln codiert – aber auch nicht alleatorisch ist. Also muß es (könnte es) um (rationale) Zahlen gehen. Die musikalische Notation, die Einbeziehung des Auditiven ist eher eine Ablenkung, eine Obfuskation. Wer kennt nicht die listen-Funktion bei oeis.org.

  12. #12 Thomas Ernst
    Nekropolis
    20. März 2021

    Auf der letzten Seite seines Briefes vom 19. Juni 1854 an den kaiserlichen Directeur Général – der vorangehende Text des Briefes scheint online nicht verfügbar – bietet Raoulx eine „écriture musicale” für Wiedereintritt in den Staatsdienst an, habe er doch 22 Jahre als Beamter gedient. Er mag also am Hungertuche genagt haben. Daß er seine „écriture musicale” einem Ausschuß darlegen wolle, passt nicht recht zu beigefügten Notenbeispielen. „[…] est d’accord […]” läßt auf einen musikalischen Notencode schließen, wahrscheinlich für Telegraphen beabsichtigt, wie die Broschüre ja besagt; siehe wiki-wisdom für die französische Vorliebe für Telegraphencodes seit Napoléon.
    Die beigefügten Noten, nicht allein wegen der früheren Datierungen, und weil es gleich zwei Stücke sind, scheinen eher Hörübungen eines recht jungen Menschen zu sein, vielleicht eines Geigenangefängers. Der schreibt nun eine Mazurka, und – ein ganzes Jahr später, aufs selbe Blatt – eine Marche, anscheinend nach dem inneren Gehör, und schreibt Versetzungszeichen sicherheitshalber mit, egal ob erforderlich oder nicht. Es ist eben Hörschrift. Die geringen Fortschritte nach einem Jahr sprechen nicht für Raoulx als Autoren, der 1841 eine „Méthode de trompe ou cor de chasse” und eine „Méthode de hautbois” in den Druck befördert hatte.
    Die Lösung scheint Rätsels einfach zu sein: weder die „Mazurka” noch die „Marche militaire” stammen von Maurice de Raoulx, noch enthalten sie chiffrierte/codierte Mitteilungen. Sie waren zufällig, wahrscheinlich schon vor der Ausstellung, mit dem echten brieflichen Angebot eines telegraphischen Codes von Raoulx in einem Manuskriptkonvolut zusammengeworfen worden. Solche „falschen Hochzeiten” kommen nicht selten in umfangreichen Sammelbänden mit kürzeren Manuskripten vor.