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Kommentare (15)

  1. #1 BreitSide
    Beim Deich
    9. September 2015

    Das Bild mit dem Finnwal ist äußerst beeindruckend. Die Bären (sind das wirklich Ausgewachsene?) sehen nachgerade winzig aus.

    Natürlich weiß ich im Prinzip um die Größe von Walen, aber so ein direkter Vergleich überrascht doch immer wieder.

  2. #2 meregalli
    9. September 2015

    Wie schützen sich die “Cetoforensiker” vor dem sicherlich bestialischen Gestank?

  3. #3 Bettina Wurche
    9. September 2015

    @BreitSide: Das Irre ist: wenn man vor einem toten Finnwal steht, wirkt der richtig zierlich. Die Tiere sind unglaublich schlank. Über ein ca 17 Meter langes Tier konnte ich problemlos hinweggucken. Pottwale sind zwar etwas kürzer (meist so um 15 m), aber viel massiver. Die ragen wie ein Gebirge über einem Menschen auf. Die Bären sollten Braunbären (Grizzlies?) sein. Vielleicht eher junge Tiere, ein ausgewachsenes Männchen würde vielelicht keine anderen Bären neben sich dulden.

  4. #4 Bettina Wurche
    9. September 2015

    @meregalli: Etwas Chinaöl kann helfen. Dann ist man aber ein Weichei. Ansonsten gilt: Mit Walen arbeiten, das muss man wollen. Wenn man mit sehr toten Walen arbeitet, kann das durchaus Auswirkungen auf die Sozialkontakte haben : ).

  5. #5 Theres
    9. September 2015

    Hui, was für ein Foto ..
    Ich meine das mit den Bären, sehr beeindruckend. Grizzlys gehören zu den Braunbären, deshalb wäre die Betzeichnung korrekt.
    Und 😀 zu den Sozialkontakten …

    @Bettina Wurche
    Warum dauern diese Untersuchungen so lange? Wenn man die Proben erst mal hat … Das Algengift ist demnach kein schnellflüchtiges?

  6. #6 Emanuel
    Wien / Muli.cc
    10. September 2015

    Wie werden eigentlich Infos wie solche Todesfälle an andere Forscher weitergegeben? Also woher beziehen Forscher aus anderen Gebieten oder Küstenabschnitten diese Information – gibt es da Aussendungen, eine gemeinsame Datenbank oder eher mündliche Übertragung? Und da vermutlich via digitalen Wegen – strickt da jede Forschergruppe und Fachgebiet seine eigene Lösung oder gibt es da Gebietsübergreifende, standardisierte Schnittstellen, also so wie ein zentrales, weltweites Register bzw. eine gemeinsame Datenbank?

  7. #7 Bettina Wurche
    10. September 2015

    @Emanuel: In den meisten Ländern gibt es Stranding-Networks. Das ist meist ein Verband aus Biologen und Tierärzten, in Landesämtern, Universitäten und Museen angesiedelt. Das hängt meistens an einigen Personen, die von Amts wegen oder aufgrund Ausbildung/Interesse/Forschungsschwerpunkt daran interessiert bzw damit beauftragt sind.
    Die werden bei Walstrandungen direkt kontaktiert oder von der Polizei hinzugezogen.
    Die Wissenschaftler untereinander kennen und kontaktieren sich dann.

    Für eine Wal-Untersuchung braucht man viel Equipment: Vom wettergerechten Ölzeug, über Messer/Flensmesser/Sägen bis zu Probenbehältern, Chemikalien und Transportmitteln. Das muss gekauft und aufbewahrt werden. Stinkige Wal-Klamotten und Ausrüstung kann man NICHT zu Hause aufbewahren. Für Aufbewahrung und Aufarbeitung der Proben braucht man Tiefkühltruhen, Sektionsmöglichlkeiten und Labors.
    Die Daten werden in diesen Netzwerken zusammengeführt, innerhalb ihrer Region. In Deutschland wird so etwas überwiegend innerhalb der Bundesländer organisiert, es gibt keine nationale Datenbank. Die Arbeitsgruppen publizieren ihre Daten, die Skelette sollten in Sammlungen (Museen) landen.
    In den USA laufen solche Netzwerke innerhalb jedes Bundeslandes, die NOAA sammelt und koordiniert große Events national. Im UK gibt es ein nationales Stranding Network, die alles koordinieren und sammeln. NOAA und UK Stranding-Network kann man z. B. auf Facebook folgen.
    Ein weltweites Register gibt es nicht.
    Es gibt aber weltweit Experten für bestimmte Walarten (bzw. andere Tiergruppen), die Informationen sammeln und international tätig sind.
    Ich hatte kürzlich über einen polnischen Schnabelwal-Experten geschrieben, der in tropischen Gewässern als Experte hinzugezogen wurde:
    https://scienceblogs.de/meertext/2015/06/27/schnabelwale-in-tropischen-gewaessern-neues-von-ziphius-und-mesoplodon/

  8. #8 Bettina Wurche
    10. September 2015

    @Theres: Es ist oft eher eine Frage der Kapazitäten. Es muss manpower und Laborzeit frei sein. Über die chemische Analyse weiss ich nichts, wie lange die dauert.
    Es wird aber sicher nicht so einfach. Zunächste ist zu hoffen, dass die Kadaver überhaupt nachweisbare Toxine enthalten. Wir wissen nicht, wieviel Zeit zwischen der Nahrungsaufnahme und dem Tod liegt, in welchen Geweben das Toxin überhaupt nachweisbar wäre. Und ich weiss nicht, wie stabil die Toxine sind. Dann macht es wenig Spaß, in einem verwesten Wal den Magen zu suchen : )

  9. #9 Emanuel
    Wien / Muli.cc
    10. September 2015

    Vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort. Interessant, auch mal das Ganze von der anderen Seite zu beleuchten. Ich war ja immer schon von der Idee einer weltweiten, standardisierten Art von technischer (News-)Datenbank, in die die gesamte Zoologie sozusagen einarbeitet, fasziniert (nur wie soll das auch klappen, es scheitert ja sogar Wikipedia und auch diverse (Online-)Verlage in der Wissenschaft) 🙂
    Danke auch für den Link und die Namen!

  10. #10 Karl Mistelberger
    14. September 2015

    Den Bären schmeckt das Zeug. Wie sieht es beim Menschen damit aus? Der liebenswürdige Vincent Klink hat einen Bericht geschrieben: Geschmack entsteht auch im Kopf

  11. #11 Bettina Wurche
    14. September 2015

    @Karl Mistelberger: Diese ganzen berüchtigten Speisen bestehen aus FERMENTIERTEN Fischen, Haien und sonstigen Organismen.
    Fermentation ist die enzymatischer Umwandlung organischer Stoffe. Das ist etwas ganz anderes als eine einfache Verwesung. Fermentierte Lebensmittel sind genießbar und verdaulich. Verwestes Fleisch und Fisch hingegen kann toxisch sein. Vom Versuch, verwestes Walfleisch zu essen, rate ich dringend ab. Bären und andere Tiere haben sicherlich andere Mikrobiome im Körper als ein heutiger Mensch und kann solchen Bakterienkulturen sicherlich besser verdauen.

  12. #12 Bettina Wurche
    14. September 2015

    @Karl Mistelberger: Den Artikel finde ich nicht so dolle. Bin eher entsetzt, dass der so in einer GEO erschienen ist. Der 1001-te Aufguß des gleiche Nahrunsggrusels und etwas dümmlich geschrieben. Wenn der Auto schon weiß, dass “Eskimo=Rohfischfresser” eine rassistische Bezeichnung ist und heute der Begriff “Inuit=Menschen” genutzt wird, warum nennt er die Inuit dann noch Eskimos?
    Naja, jedenfalls kann man mich mit dem Essen von Robbenflossen oder Wal nicht erschrecken und wenn jemand unbedingt fermentierten Schafskopf und Grönlandhai braucht, soll er es genießen. Am Besten in sehr großem Abstand zu mir. Vom Verzehr rohen Robben- und Walspecks rate ich allerdings ab, denn hier steckt ein munterer Reigen von Parasiten wie Bandwurmeiern. Außerdem sind diese Lebensmittel hochgradig mit Schadstoffen belastet, was sich mittlerweile auch in den Mneschen der Arktis bemerkbar macht.
    https://scienceblogs.de/meertext/2014/09/19/7-gute-gruende-keinen-wal-zu-essen/

  13. […] Massentod der großen Bartenwale ist am wahrscheinlichsten durch eine Giftalgenblüte zu erklären. Es ist vorstellbar, dass die Seiwale etwa in einer Wanderungsbewegung in großer […]

  14. […] können, wegen ihrer rötlichen Färbung sind sie als Rote Flut (Red Tide) berüchtigt (mehr dazu hier und hier). Werden solche mit Giften belastete Muscheln oder Fische verzehrt, können auch Menschen […]

  15. […] sie Massensterben (Unusual Mortality Events – Ungewöhnliches Massensterben) an Delphinen, Buckel-, Finn- und Seiwalen und sind sogar fossil belegt, durch den Walfriedhof Cerro Ballena. Da Red Tides vor […]