Buckelwale (Megaptera novaeangliae) sind 40-Tonner und selbst unter Walen  Schwergewichte. Ein 40-Tonner mit bis zu 18 Metern Körperlänge hat im Meer nicht allzu viele Feinde. Vor allem, wenn er gern gemeinsam mit anderen Meeresriesen schwimmt, Buckelwale sind nämlich meist in kleinen Gruppen unterwegs. Allerdings fangen auch Riesen klein an: Die Kälber sind bei ihrer Geburt „erst“ 4,50 Meter lang und stehen auf der Speisekarte verschiedener ozeanischer Beutegreifer.
Die größte Gefahr geht von Schwertwalen aus, den großen schwarz-weißen Delphinartigen (Orcinus orca). Orcas sind zwar wesentlich kleiner als die großen Bartenwale, aber ihre Intelligenz und ihr Agieren in Gruppen macht sie gefährlich. Nicht alle Orcas jagen andere Wale, schließlich gibt es viele Populationen, die nur Fische fressen. Andere Familien sind allerdings eingespielte Jagdrudel, die gemeinsam jagen und gemeinsam fressen, sie können auch geschwächte Einzeltiere oder Jungtiere größerer Walarten erlegen.
Die intelligenten Zahnwale entwickeln in ihren Populationen – Ökotypen – für jede Beute die richtige Strategie. Vom Zusammentreiben von Fischschwärmen zu Heringskarussells, das Stranden auf einem Strand, um einen Seelöwen zu erhaschen oder auch das Überspülen oder  Umkippen von Eisschollen, um Roben und Pinguine zu fressen.

https://swfsc.noaa.gov/uploadedImages/Divisions/PRD/Programs/Ecology/Pitman%20whale%20and%20seal.1.png

Pitman whale and seal (NOAA)

Wilde Wal-Jagd in der Antarktis

Eine solche wilde Waljagd beobachtete der NOAA-Ökologe Robert Pitman 2009 in der Antarktis: Einige Orcas belauerten eine Weddell-Robbe, die sich auf eine Eisscholle geflüchtet hatte. Die Orcas schwammen nebeneinander und bauten gerade eine Bugwelle auf, um die Robbe von der Scholle ins Meer zu spülen.
Auf einmal tauchten einige Buckelwale auf. Die Robbe schwamm in Todesangst auf die Bartenwale zu, eine Welle spülte sie dann auf die Brust eines mit dem Bauch nach oben schwimmenden Buckelwals. Der Wal hob seine Brust soweit aus dem Wasser, dass die Robbe sicher auf ihrer Wal-Insel lag. Als die Robbe vom Wal zu rutschen drohte, schubste der große Meeressäuger den kleineren sanft auf die sichere Brust zurück. Schließlich konnte die Robbe von ihrer Wal-Insel aus eine sichere Eisscholle erklimmen. “I was shocked,” erzählte der Ökologe und Augenzeuge Robert Pitman spatter, “It looked like they were trying to protect the seal.” Als ob die Buckelwale die Robbe beschützten wollten.

https://staging.uw360.asia/wp-content/uploads/2016/08/RL-Pitman-photo-1024x639.jpg

“Even when the water that was rushing off of the whale’s belly almost washed …” (Pitman)

Dieses Erlebnis hat ihn so beschäftigt, dass er weiter recherchierte und dabei auf eine ganze Reihe glaubwürdiger Buckelwal-versus-Orca-Vorkommnisse stieß. Dass es zwischen den beiden Arten manchmal zu Rangeleien kam, ist längst bekannt. Auch wenn die meisten dieser Vorkommnisse eher anekdotische Einzelfälle sind, sind viele von erfahrenen Wal-Biologen glaubwürdig beschrieben worden, andere stammten von Whale-watchings-Booten, auf denen ebenfalls mit Walen vertraute Personen beobachteten.
Pitman und viele andere Biologen haben 115 solcher Beobachtungen zusammengetragen, in denen Buckelwale einem von Orcas gejagtem Tier zu Hilfe kamen: Die Opfer waren  Buckelwale, andere Bartenwale, Delphine, Robben und einmal sogar ein Mondfisch (Pitman, R. L.; et al: “Humpback whales interfering when mammal-eating killer whales attack other species: Mobbing behavior and interspecific altruism”; MARINE MAMMAL SCIENCE, 33(1): 7–58 (January 2017) Published 2016. This article is a U.S. Government work and is in the public domain in the USA, DOI: 10.1111/mms.12343).

Die Kavallerie kommt!

Bei 115 Beobachtungen haben in 57 % (n=72) der Fälle die Buckelwale die Orcas attackiert. Schwertwale kommen weltweit in unterschiedlichen Ökotypen vor, die sehr unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten und Verhaltensweisen haben. Fast alle attackierten Schwertwale waren MEKWs – „mammal eating killer whales“ (95%), nur 5 % waren Fischfresser. In 41 Fällen näherten sich die Buckelwale Orcas, die in mehr als 87 % gerade mit Jagen bzw. schon mit dem Fressen beschäftigt waren.
In 27 Fällen hatten MEKWs Buckelwale attackiert, ihre Attacken galten zu 85 % Kälbern und in den anderen Fällen größeren Jungtieren. Wenn Buckelwale jagende Orcas angriffen, waren die Beutetiere in 11% andere Buckelwale und in 89 % andere Arten.
Die Buckelwale schwammen oft aus großer Entfernung heran. Viele Augenzeugen beschreiben, dass die Bartenwale völlig überraschend auftauchten, manchmal nach und nach. Sie eilten offenbar extra wegen der Orca-Attacke heran. Ein Beobachter notierte, dass die Buckelwale aus dem Nichts kamen: „We had traveled quite a distance to observe a group of killer whales attacking a gray whale mother and calf pair and out of NOWHERE, a humpback whale came trumpeting in followed by another and then another until we had about 5 or more humpbacks in the immediate area. It was strange because during the entire journey with several observers on effort, not a single humpback whale had been observed.“ (S. 31, Pitman et al: “Humpback whales interfering when mammal-eating killer whales attack other species: Mobbing behavior and interspecific altruism”, s. u.).

Dieses Video zeigt eine solche Konstellation von Orcas, Grauwalen und Buckelwalen, hat meines Wissens aber keinen direkten Zusammenhang mit dem Augenzeugenbericht:

Da die Bartenwale außer Sichtweite waren, müssen sie gehört haben, dass ein Tier in Bedrängnis ist. Dabei haben sie sicher erkannt, dass es sich um einen Angriff von MEKWs handelte. Das ist nicht überraschend, denn längst ist bekannt, dass verschiedene Orca-Ökotypen unterschiedliche Lautäußerungen haben.

Dazu gibt es etwa von den Schwertwal-Clans vor Alaska und British Columbia umfangreiche Untersuchungen. Von dort ist ebenfalls bekannt, dass Delphine gern in der Bugwelle von Fisch fressenden Orcas – so genannten Residents (=Bigg´s killer whales) – reiten, sich aber niemals in der Nähe von Meeressäuger fressenden Schwertwalen – den Transients – blicken lassen. Buckelwale haben selbst ein umfangreiches Laut-Repertoire, vor allem die Gesänge der Männchen zum Umgarnen der Weibchen sind bekannt. Übrigens unterliegen ihre Gesänge Moden, verändern sich über die Jahre hinweg und sie gucken sich gegenseitig Strophen ab.

Mobben Buckelwale Orcas?

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/61/Humpback_Whale_underwater_shot.jpg

Buckelwal (Wikipedia)

Buckelwale haben zwar keine Zähne, sondern Barten, aber erwachsene Tiere, Männchen und Weibchen, sind wehrhaft und standhaft. Männchen und Weibchen lassen sich meist nicht so einfach bestimmen, aber viele der Buckelwale waren über Photo-Identifikation erfasste Individuen, deren Geschlecht durch jahrelange Beobachtung bekannt war.
Warum sollten Orcas vor Buckelwalen Angst haben?
Buckelwale sind trotz ihrer Größe wendige und agile Tiere, mit ihren mehr als 4,50 Meter  langen Brustflossen können sie schnell manövrieren. Bei einem Intermezzo mit den Zahnwalen setzen die Bartenwale ihre Fluken und Flipper nachdrücklich ein. Sehr salopp ausgedrückt, hauen sie den kleineren Orcas ihre Flossen um die Ohren. Allein schon die Strömungen und Wirbel, die die Buckelwale verursachen, dürften einen kleineren Wal richtig durchschütteln. Die Bartenwale koordinieren die Bewegungen ihrer über 4 Meter breiten Fluken und der langen Flipper so, dass sie ihren gesamten Körper gegen Orca-Attacken abdecken.
Fluke und Flipper bestehen aus starkem Bindegewebe, das sie bretthart macht. Die Kanten vor allem der Flipper sind außerdem mit Buckeln und scharfkantigen Seepocken besetzt. Die harten Flossen und die seepockenverkrusteten Kanten sind wie Paddel – wenn sie mit Wucht bewegt werden, dürfte ein solcher Hieb weh tun und sogar erhebliche Verletzungen von Blutergüssen bis zu Schnittwunden verursachen.
Der Wirbel im Wasser dürfte auch eine massive Geräuschkulisse verursachen. Zusätzlich trompeten („trumpeting“) manche Buckelwale bei ihrer Annäherung auch noch – dabei stoßen sie mit lautem Prusten Wasser aus. Bei der hervorragenden akustischen Leitfähigkeit von Meerwasser kann das für die empfindlichen Ohren der Orcas unerträglich sein. Der Lärm und das Durcheinander dürfte die Orcas auch in ihrer eigenen Kommunikation erheblich stören, ohne Kommunikation können sie sich nicht neu formieren und sind mit einer solchen Situation wahrscheinlich auch einfach überfordert.

Dazu kommt, dass die Buckelwale einen langen Atem haben. Die Orcas geben oft auf und machen sich auf die Suche nach leichterer Beute. Allerdings ist nicht bei jedem Bartenwal-Zahnwal-Intermezzo der Ausgang der wilden Jagd bekannt, wie häufig die Buckelwale erfolgreich sind und wie oft die Orcas zu ihrer Beute kommen, ist nicht bekannt. In so einigen Fällen kamen die Orcas trotz des Eingreifens der Bartenwale an ihre Beute und zum Fressen.
In mindestens einem Fall haben die Schwertwale ein Buckelwal-Kalb getötet. Es gibt keinen Nachweis dafür, dass sie einen erwachsene Megaptera getötet haben, auch wenn die großen Bartenwale oft aus einigen kleineren Wunden bluteten und Haut und Blubber im Wasser schwammen. Aber keine dieser Wunden war lebensbedrohlich.

Welche Beweggründe treiben die Buckelwale dabei an?

Mobbing ist eine verbreitete Anti-Predator Response, also eine Abwehr von Freßfeinden, nicht nur bei Buckelwalen. Bei Walen ist diese Verhalten allerdings vor allem von Zahnwalen bekannt, bei Bartenwalen kommt es nur bei Buckelwalen und offenbar in Einzelfällen auch bei Südkapern vor.
Aber warum dehnen diese wehrhaften Bartenwale ihren Schutz auch auf andere Arten, sogar auf andere Tiergruppen aus, und riskieren dafür sogar Verletzungen?

Schwertwale sind auf jeden Fall eine Bedrohung für Buckelwal-Kälber, sicherlich auch für geschwächte erwachsene Einzeltiere. Allerdings schwimmen Buckelwale oft im Sozialverband, sie haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Darum haben die Humpbacks offenbar ein waches Auge auf die schwarz-weiß gefleckten großen Delphine. Sie sind es gewohnt, ihre eigenen Kälber und die von Artgenossen zu beschützen und, wenn nötig, zu verteidigen. Mütter mit Kälbern bekommen vor allem auf den langen Wanderungen zwischen „Kinderstube“ und Nahrungsgründen eine Eskorte von mehreren Erwachsenen, die das Jungtier aktiv und koordiniert beschützen. In der Kinderstube und den Nahrungsgründen treffen sie dann ohnehin meist mit vielen Artgenossen zusammen.
Die erwachsenen Humpbacks nehmen Kälber in ihre Mitte und kooperieren bei ihrer Verteidigung bzw. dem Gegenangriff. Ihre beschützenden Verhaltensmuster dehnen sie offenbar auch auf artfremde Wale und sogar Nicht-Wale aus. Die Buckelwale beschützen die anderen Tiere ebenso, so wie Walmütter ihre Kälber verteidigen. „Buckelwalkalb“ würde offenbar auch auf andere kleinere Meerestiere ausgedehnt. Ein rarer Interspezies-Altruismus, der wissenschaftlich noch nicht gut untersucht ist.

Übrigens können wir so ein Mobbing oft bei einheimischen Vögeln beobachten. Die Vögel in unseren Gärten tun sich von Meise über Spatz bis Amsel zusammen und „verpfeifen“ Eichhörnchen und Eichelhäher „verpfeifen“ als „Waldpolizei“ menschliche Spaziergänger im Wald.

Quelle:

Alle Informationen stammen aus der sehr lesenswerten Publikation von Pitman, R. L.; et al: “Humpback whales interfering when mammal-eating killer whales attack other species: Mobbing behavior and interspecific altruism”; MARINE MAMMAL SCIENCE, 33(1): 7–58 (January 2017) Published 2016. This article is a U.S. Government work and is in the public domain in the USA, DOI: 10.1111/mms.12343

 

Kommentare (55)

  1. #1 Joseph Kuhn
    3. Februar 2017

    Spannende Geschichte, und schön geschrieben. Vielleicht solltest Du Deine Beiträgen mal zu einem Meertextbuch zusammenfassen?

    Zum Thema: Du schreibst, dass nicht alle Orcas andere Wale jagen, sondern manche Populationen nur Fisch jagen. Geht es dabei um verschiedene Arten oder verschiedene “Kulturen”?

  2. #2 RPGNo1
    3. Februar 2017

    Vielen Dank für diesen absolut empfehlenswerten Artikel. Das verlinkte Video über das Verhalten der Buckelwale hat mich kurz sprachlos vor Staunen gemacht (auch wenn es kein Happy End gab).
    Man sollte den Buckelwalen ein Denkmal setzen, wenn es denn nicht bereits ein filmisches gäbe: Star Star Trek IV – Zurück in die Gegenwart. 🙂

  3. #3 Bettina Wurche
    3. Februar 2017

    @Joseph Kuhn: Im Moment sprechen die Orca-Experten von Ökotypen, was de facto Subspecies/Unterarten sind. Sie sind durch unterschiedliche Kulturen (Kommunikation, Jagdweise, wahrscheinlich auch Gruppenorganisation) so weit voneinander getrennt, dass sie sich de facto nicht mehr mischen. Aber sie sind wohl genetisch noch zu nah verwandt, um unterschiedlichen Arten anzugehören. Allerdings wird der Artbegriff gerade beim Wal-Management mittlerweile weniger bedeutend, es geht mittlerweile mehr um Stock-Management. Ein Stock ist eine Fortpflanzungsgemeinschaft. Der Artbegriff hilft beim Artenschutz nur bedingt, wenn die Individuen zu unterschiedlichen Subspezies, Populationen, Kulturen oder Stocks gehören.
    https://scienceblogs.de/meertext/2015/08/11/whale-watching-in-nord-norwegen-mit-wal-drama-orcas-jagen-schweinswal/

  4. #4 Bettina Wurche
    3. Februar 2017

    @Joseph Kuhn: Danke, so ein Buch plane ich. Aber bei den Orcas und Buckelwalen habe ich noch nicht so viel Stoff, darum mussten jetzt die beiden Beiträge endlich schreiben

  5. #5 Bettina Wurche
    3. Februar 2017

    @RPGNo1: Naja, die Orcas wollen auch ihre Jungen füttern. Allerdings sind Orcas mittlerweile u. a. für einige Bartenwale bestandsgefährdend. Riesenproblem, schließlich will ja niemand wieder Orcas schießen.

  6. #6 RPGNo1
    3. Februar 2017

    @Bettina Wurche

    Naja, die Orcas wollen auch ihre Jungen füttern.

    Kann ich den Orcas nicht übelnehmen. Aber ein Happy End ist irgendwie doch befriedigender.

    Allerdings sind Orcas mittlerweile u. a. für einige Bartenwale bestandsgefährdend.

    Hast du nähere Infos, welche Bartenwalarten gefährdet sind?

    Riesenproblem, schließlich will ja niemand wieder Orcas schießen.

    Oder einen erneuten “Free Willy”-Effekt hervorrufen. Die öffentliche Aufregung dürfte in den heutigen Social Media-Zeiten noch sehr viel stärker sein als vor knapp 25 Jahren.

  7. #7 Krypto
    3. Februar 2017

    Danke, sehr toll geschrieben und der Inhalt hat mich erstaunt!
    Vielleicht üben die Buckelwale während der Verteidigung fremder Arten?
    Vielleicht ist es auch ein seit Jahrtausenden stattfindender Umerziehungsmechanismus hin zu Fischfressern?
    Es bleibt spannend!

  8. #8 Roland B.
    3. Februar 2017

    Mir ist der Zusammenhang zwischen den beiden Bezeichnungen Residents/Transients einerseits und den Gruppen, die nach dem Eßverhalten unterschieden werden, nicht so ganz klar. Im Artikel werden die Begriffe parallel verwendet, also Residents = Fischfresser, Transients = Säugerfresser. Ich dachte bisher, basierend auf einem meiner Meinung nach recht guten Buch über Orcas, das ich mal vor einigen Jahren gelesen habe*, daß Residents/Transients bezeichnet, ob die Tiere mehr oder weniger stationär leben oder weite Strecken zurücklegen.
    Oder hängen Zugverhalten und Freßverhalten direkt zusammen?
    * Ich glaube: Morton, Sinfonie der Wale

  9. #9 Bettina Wurche
    3. Februar 2017

    @Roland B.: Beides stimmt: Die Residents sind recht stationär vor der Küste und futtern Lachs. Die Transients ziehen durch und jagen Meeressäuger, vor allem Kleinwale. Dann gibt´s noch Offshore Transients, die habe ich nicht angesprochen. An anderen Stellen der Welt gibt es dann noch viele andere Orca-Ökotypen mit unterschiedlichen Geschmäckern. Bewegunsgmuster und Ernährungsgewohnheiten hängen nicht unmittelbar zusammne. Faustregel: Gefressen wird, was da ist. Vor British Columbia gibt´s Lachs. Vor Nord-Norwegen gibt´s Hering. Etc.

  10. #10 Bettina Wurche
    3. Februar 2017

    @Krypto: Danke. Gefressen wird, was da ist. Einige Orca-Forscher meinen, dass viele Orca-Gruppen sich im Zuge des Niedergangs der Walbestände nach dem kommerziellen Walfang umorientieren mussten. Und nun, wo die Wal-Bestände wieder merklich anwachsen, jagen sie wieder vermehrt Wale. Und da tauchen nun Probleme auf, etwa bei einigen Beständen von Nordkapern udn Grauwalen. Ansonsten orientieren sie sich an dem, was da ist und ziehen beispielsweise Heringsschwärmen hinterher. Solche Verlagerungen von Nahrungsressourcen können durch Verlagerungen großer ozeanischer Strömungen innerhalb weniger Jahre passieren, wie vor Nord-Norwegen.

  11. #11 tomtoo
    3. Februar 2017

    @Bettina

    Also so wie ich das verstehe leben Orcas so wie Menschen auch. Da gibts Nomaden und die gewohnheiten sind über Generationen gewachsen. Oder sessige. Die Jagdmethoden sind Teil des Lebensstil. Verbände die sozusagen einen Lebensstil pflegen. Unterschiedliche Gruppen sprechen auch verschiedene Sprachen. Da es soziale Wesen sind, ist organisch Sex zwar möglich aber Kulturel wohl eher selten.

    Kann ich das so verstehen ?

  12. #12 Roland B.
    3. Februar 2017

    Ah, danke, wieder was gelernt. Die Orcas sind anscheinend soziologisch gesehen eine ungeheuer interessante Gruppe. Von anderen Nichthominiden kenne ich so eine Differenzierung, schon beinahe kulturelle Gruppenbildung nicht, jedenfalls nicht in diesem Maß – (was aber vielleicht nur was über meine Kenntnisse aussagt).
    Faszinierend.
    Und zeigt wieder mal, wie unsinnig diese altmodische Trennung Tier – Mensch ist, Wale (und andere Arten) haben, hei allen Unterscheiden, tausendmal mehr mit uns gemeinsam als mit anderen Arten wie Seegurken, Schwämmen etc.

  13. #13 Bettina Wurche
    3. Februar 2017

    @tomtoo: Ja. Die unterschiedlichen Orca-Kulturen gehen sich aus dem Weg.

  14. #14 tomtoo
    3. Februar 2017

    @Bettina
    Sry super spannender Artikel.
    Aber sind bei halt gleich mal wieder Fragen über Fragen aufgepoppt.

  15. #15 Bettina Wurche
    3. Februar 2017

    @RPGNo1: Ja, die Situation ist schon blöd. Ich meine, dass es Nordkaper oder Grauwale waren, das muss ich aber noch einmal recherchieren – nicht mehr heute abend : )

  16. #16 Roland B.
    3. Februar 2017

    @tomtoo: Sehe ich auch so. Die Nähe zu “sozialen” Tieren, die auch miteinander schon recht komplex kommunizieren, andererseits die Masse an Tierarten, die da kaum was dagegenhalten können… wir sind schon was besonderes mit unserer komplexen Sprache, aber doch nicht so, daß wir da ein eine Trennung aufrechterhalten können, wir gegen alle anderen.

  17. #17 Bettina Wurche
    3. Februar 2017

    @RPGNo1: Ja, die Buckelchen sind schon was Besonderes. Neugierig und durchsetzungsfähig, immer bereit, ne Show zu veranstalten. Star Trek IV ist herrlich! Kennst Du meinen Vortrag über Star Trek und die Wale? Wale sind in der Sf schon recht präsent, sie geben auch wirklich wunderbare Themen ab.

  18. #18 RPGNo1
    3. Februar 2017

    @Bettina Wurche

    Kennst Du meinen Vortrag über Star Trek und die Wale? </blockquote
    Wenn du den Link postest, dann werde ich ihn mir auf alle Fälle anschauen.

  19. #19 RPGNo1
    3. Februar 2017

    Blödes html. 🙂

    Kennst Du meinen Vortrag über Star Trek und die Wale?

    Wenn du den Link postest, dann werde ich ihn mir auf alle Fälle anschauen

  20. #20 tomtoo
    3. Februar 2017

    @Roland B
    Für mich ist ja das Spannende über den Mensch dabei nachzudenken.
    Solange etwas aussieht wie wir trauen wir ihm ja einiges zu. Aber so ein (fisch) kann sich doch unmöglich sooo ähnlich verhalten.
    ; )

  21. #21 Bettina Wurche
    3. Februar 2017

    @RPGNo1: Hier isser: https://www.youtube.com/watch?v=eqSjkE9ItP0
    Jürgen Lautner war so nett, den Vortrag bei der BuchCon 2015 aufzunehmen und zu einem Video zusammenzuschneiden

  22. #22 Joseph Kuhn
    3. Februar 2017

    @ Bettina Wurche:

    “so ein Buch plane ich”

    Ich würd’s glatt kaufen. Obwohl mich solche Themen eigentlich nicht (!) interessieren.

  23. #23 rolak
    4. Februar 2017

    Mir bereitet das ‘mobben’ noch einige Schwierigkeiten – ist das so aus dem Englischen übernommen, als falscher Freund? Das hiesige ‘Mobbing’ wäre dort allerdings ‘bullying’ bzw ‘harassment’, ‘mobbing behaviour’ hier eher im Spektrum ‘Angriffsverhalten’ bis ‘Gruppenkeile’ einzuordnen.
    Beim Interspezies-Aufpassen paßt ‘mobben’ imho mindestens so wenig…

    Dies sprachliche Jucken kratzt allerding kaum am guten Eindruck beim Lesen des Textes (und Gucken der Bilder ;‑) ).

  24. #24 rolak
    4. Februar 2017

    aus dem Englischen

    Direkt nachforschen wäre vielleicht sinnvoller gewesen als sofort das Gegrübel auszuformulieren und sich erst ein Stündchen später vom ‘wie issen das nu eijentlich?’ dazu bringen zu lassen… schwupps, fand sich eine Weggabelung wie gemacht zum falsch-Abbiegen.

  25. #25 Bettina Wurche
    4. Februar 2017

    @rolak: Es ist in der Publikation näher beschrieben. Dazu gehören die Verfolgung des Prädators, extrem viel Lärm, um andere Tiere aufmerksam zu machen und in diesem Fall auch die direkte Prügel sowie das Riskieren, selbst etwas abzubekommen. Harassment kommt dem schon sehr nahe, es ist in der Publikation auch genannt. Die Publikation ist frei zugänglich, die DOI habe ich angegeben.

  26. #26 MartinB
    4. Februar 2017

    Superinteressant.

    In Sache SF+Wale: Kennst du Cachalot von A.D. Foster?

  27. #27 Bettina Wurche
    4. Februar 2017

    @MartinB: Leider noch nicht, aber der steht ganz oben auf der Liste. Ich mag Foster gern lesen. Derzeit ist mein Favorit “Startide rising” von Brin. “Flossen weg”von Christopher Moore finde ich auch ziemlich gut, wenngleich er ja manchmal irgendwo zwischen bizarr und albern liegt.

  28. #28 anderer Michael
    4. Februar 2017

    Évolutionsbiologisch ergibt dieses Verhalten Sinn. Orcas sind Fressfeinde ihrer Kälber . Verhindern Buckelwale den Jagderfolg der Orcas reduziert dieses Vorgehen den Bestand der Orcas bzw.andere Möglichkeit, Buckelwale signalisieren den Orcas:” Wir sind hier, hier habt ihr nichts zu melden, wir sind wehrhaft ,haut ab.” Damit sind ihre Jungen geschützt. Das ist von mir sehr menschlich formuliert und mir ist schon klar, dass Buckelwale keine tiefgreifenden menschlichen Überlegungen anstellen und das Für und Wider abwägen.

  29. #29 anderer Michael
    4. Februar 2017

    Zu Kommentar 1 und 3: So ein Buch Ihrerseits kaufte ich mir gewiss. 🙂

  30. #30 Bettina Wurche
    4. Februar 2017

    @anderer Michael: Früher oder später kommt es : )

  31. #31 Bettina Wurche
    4. Februar 2017

    @rolak: S. 41 der Publikation definiert den Mobbing-Begriff näher: “Mobbing behaviour in Humpback whales: When a potential prey species detects a predator, the prey can show a range of responses, and although most animals seek to avoid predators and retreat to avoid detection, individuals of some species will, under certain circumstances, deliberately approach and even confront their predators (see review by Caro 2005). The resulting interaction typically falls into one of two general categories. Predator inspection is when a prey approaches a predator, but maintains a safe distance and avoids direct interaction – it merely observes and sometimes follows the predator. Mobbing behavior (also known as “predator harassment”) is when a prey species closely approaches , often harass, and sometimes even attacks the predator, often while calling to alert or summon conspecifics (Curio 1978, Berger 1979, Dugarkin and Godin 1992). […]”
    Er geht noch wesentlich weiter ins Detail, Du kannst es ja gern nachlesen.
    Pitman, R. L.; et al: “Humpback whales interfering when mammal-eating killer whales attack other species: Mobbing behavior and interspecific altruism”; MARINE MAMMAL SCIENCE, 33(1): 7–58 (January 2017) Published 2016. This article is a U.S. Government work and is in the public domain in the USA, DOI: 10.1111/mms.12343

  32. #32 tomtoo
    4. Februar 2017

    Ich bin immer noch am überlegen bzgl. des Verhaltens der Buckel.
    Ist ja doch um eniges massiver als das Hassen über Spezies hinweg (danke @rolak) bei Vögeln oder Hörnchen. Die begeben sich ja in der Regel nicht selbst in Gefahr.
    Ist schon eigenartig….mhhh ?

  33. #33 Bettina Wurche
    4. Februar 2017

    @tomtoo: Nö, gar nicht : ) Es kommt überwiegend bei Viechern vor, die sozial sind. Und altruistische Handlungen zahlen sich ja am Ende oft aus, nach dme Motto, helf´ich Dir, hilfst Du mir. Bei Schimpansen ist da in den letzten jahren so einiges drüber geschriebne worden:
    https://www.janegoodall.de/altruismus-bei-schimpansen/
    https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/altruismus-bei-schimpansen-freiheit-staerkt-den-zusammenhalt-a-674305.html

    Ist nicht mein Spezialgebiet, aber es gibt dazu viel Literatur. Tim Caro hatte 2005 immerhin ein ganzes Buch veröffentlicht, über “Antipredator Defenses in Birds and Mammals”, den hatte Pitman auch zitiert.

    https://www.jstor.org/stable/4090690?seq=1#page_scan_tab_contents

  34. #34 tomtoo
    5. Februar 2017

    @Bettina

    Wie soll ich das alles schaffen ?
    Ich bin immer noch dabei mir vorzustellen wie ein Zahnwahl seine Umgebung via Sonar wahrnimmt und was es für sein Verhalten bedeutet. Ganz zu schweigen von den Kraken ihren Methoden sich zu tarnen zu jagen usw.
    Jetzt noch Buckel und Orca verhalten ?

    Eins sag ich dir sollte ich jemals in die Verlegenheit kommen über ein Team zum Erstkontakt mit Aliens abstimmen zu
    müssen ist eine Meeresbiologin eine sichere Wahl.

    : )

  35. #35 rolak
    5. Februar 2017

    Der Bedeutungsraum des englischen ‘mobbing’ für diesen Fall sollte keineswegs beschnitten oder gar angezweifelt werden, Bettina, nur die ‘Zulässigkeit’ der ungeänderten Übernahme des englischen Begriffes wurde für fraglich gehalten.
    Und wenn dann noch herauskommt, daß als Übersetzung/Bezeichnung seit Konrad Lorenz im Deutschen eine Erweiterung des Bedeutungsraumes von ‘Hassen’ üblich zu sein scheint…

  36. #36 Bettina Wurche
    5. Februar 2017

    @tomtoo: : )

  37. #37 Bettina Wurche
    5. Februar 2017

    @rolak: Habe ich auch nicht so verstanden. Es ist bloß so, dass Begriffe in unterschiedlichen Disziplinen spezifisch definiert sind. Die “Mobbing”-Definitionen sind ja sehr alt, aus den 70-er Jahren, da frage ich mich schon, woher der Begriff ursprünglich kommt und ob der gegenwärtige Gebrauch nicht auch schon wieder eine Fortentwicklung ist. Auch das “Hassen” aus den Anfängen der Verhaltensbiologie ist weitentwickelt. Pitman hatte die Begriffe ja gut beschrieben, so, wie sie aktuell eingesetzt werden.

  38. #38 zimtspinne
    5. Februar 2017

    Hallo Bettina,

    wie zahlt sich die Robbenhilfe denn eigentlich für die Buckelwale aus, wenn man die tit for tat-Strategie als Grundlage nimmt?
    Im Moment der Robbenrettung geht der Wal ja doch ein erhöhtes Risiko ein, er ist möglicherweise abgelenkt, nicht mehr reaktionsschnell wie gewohnt etc.
    Also, er macht sich einfach angreifbarer. Oder ist dieses Risiko zu vernachlässigen und er findet die Robbe einfach zu niedlich? (nein, Spaß ;))
    Ich habe auch gerade überlegt, ob der Buckelwal so etwas wie Genugtuung empfinden könnte, wenn er dem Orca (als Rivalen gewissermaßen) die Beute vor der Nase “wegschnappt”.
    Wenn man sich manchmal mobbende Viecher etwas genauer anschaut (ich hab immer mal phasenweise im Tierheim und auch mal in einer Tierauffangstation mitgewirkt), dann kann ich mich diesen Eindrucks nicht immer vollständig erwehren (obwohl solche Gefühlsregungen ja eher unwahrscheinlich sind und wir die sicher missdeuten bzw die Viecher eben vermenschlichen in diesem Moment).
    Schade eigentlich, dass dein Hauptbetätigunsfeld nicht die Katzenartigen sind, aber ich verstehe deine Faszination fürs die Meeres-Innereien auf jeden Fall auch sehr gut! 🙂

  39. #39 kereng
    Hamburg
    5. Februar 2017

    So etwas Ähnliches konnte ich mal vom Balkon aus beobachten. Ein Kaninchen verjagte eine Elster, die gerade eine junge Amsel attackieren wollte.

  40. #40 RPGNo1
    5. Februar 2017

    @Bettina Wurche

    Hier isser: https://www.youtube.com/watch?v=eqSjkE9ItP0

    Ich bin jetzt mit dem Vortrag durch. Lehrreich mit einigen, durchaus skurrilen Fakten, wie z.B. die Info über Lilly, Howe und das Delphinhaus.

    Wenn das ZDF mal eine Terra X-Folge zur Exobiologe produzieren sollte, wärst du auf alle Fälle eine ideale Präsentatorin. Sachlich mit einem guten Schuss Humor vermischt. 🙂

  41. #41 Bettina Wurche
    5. Februar 2017

    @kereng: Danke für die Beobachtung. Von einem Kaninchen hätte ich das nicht erwartet. Naja, gegen Krähenvögel tun sich wohl alle Vögel und Kleinsäuger zusammen.

  42. #42 Bettina Wurche
    5. Februar 2017

    @zimtspinne: Das ist eine Frage, die sich beim Altruismus grundsätzlich stellt. Es ist wohl insgesamt lohnenswert, anderen zu helfen, weil “man”/”wal” dann in Bedrängnis das Gleiche erwarten kann. Bei Schimpansen ist es als “lohnend” nachgewiesen, wenn esals Gesamtbilanz über mehere Jahre hinweg und auf die ganze Familie betrachtet wird. Dazu ist schon so einiges geschrieben worden. Die Tiere teilen ja auch ihr Essen: Sowohl bei Affen als auch bei Walen ist das so bobachtet worden, allerdings nur innerhalb einer Gruppe, eines Sozialverbands.
    Tiere planen ja auch im Voraus, etwa beim Warten auf größere Belohnungen:
    https://www.wissenschaft.de/home/-/journal_content/56/12054/915298
    Zur Genugtuung:
    https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45624839.html
    Und die Sache mit der Schadenfreude und Genugtuung habe ich auch schn mal gelesen

  43. #43 Bettina Wurche
    5. Februar 2017

    @RPGNo1: Danke : ) Mein Favorit an Skurrilitäten ist die Gauss´sche Steckrübenpflanzung zur Mond-Kommunikation. Das war mir völlig neu.

  44. #44 tomtoo
    7. Februar 2017

    @Bettina
    Wie ist das eigentlich mit dem Gedächniss bei Buckeln. Könnte ja so eine Art retourkutsche sein ?

  45. #45 Bettina Wurche
    7. Februar 2017

    @tomtoo: Viele Buckelwale tragen Orca-Bißmarken auf der Fluke, d. h., sie geraten schon regelmäßig aneinander. Die Gegenmaßnahmen gegen die MEKWs müssen bei den Buckelwalen erlernt sein, schließlich reagieren sie selektiv auf die Laute dieser Orca-Typen. Sicherlich haben Buckelwale ein gutes Gedächtnis, das ist die Voraussetzung für eine Wal-Kultur, die Wissenschaftler wie Whitehead und Payne ihnen, Pottwalen und Orcas zugeschreiben. Kultur beinhaltet auch das erlernen abstrakter Inhalte, wie z. B. eine hoch entwickelte Kommunikation und ein Sozialverband, der nicht nur auf Verwandtschaft basiert.
    Außerdem sollen sich Bartenwale bei ihren langen Wanderungen entlang der Unterwasser-Geomorphologie orientieren, an unterseeischen Canyons, Seamounts und anderen Wegmarken.
    Das gute Gedächtnsi dürfen wir dabei voraussetzen.

  46. #46 tomtoo
    7. Februar 2017

    Ich kann mir das (vermenschlicht?) ganz gut vorstellen. Wir mögen euch nicht . Wir haben schon schlechte Erfahrungen mit euch gemacht. Verzieht euch, fresst wo anders , solange wirs verhindern können tun wir das, bis ihr euch verzieht ?

  47. #47 Dampier
    9. Februar 2017

    so ein Buch plane ich.

    Hey. Wie cool. Ich freu mich drauf :))

  48. […] sagen herzlichen Dank für diesen herausragenden Artikel, den Bettina auch auf ihrem ScienceBlogs veröffentlicht […]

  49. […] Jahren aus dem Bereich der Anekdote zu einer wissenschaftlichen Beobachtung geworden, wie auf meertext: Mobben Buckelwale Orcas? zu lesen […]

  50. #50 RPGNo1
    12. Mai 2018

    @Bettina Wurche
    Das ist eine tolle Story und eine wunderbare Ergänzung zu deinem Artikel. Buckelwal beschützt Mensch vor einer portentiellen Gefahr, nämlich einem Tigerhai.
    https://twitter.com/dodo/status/994608250640322564

  51. #51 Bettina Wurche
    13. Mai 2018

    @RPGNo1: Ja, ich hatte es auch gesehen und überlegt, es noch zu posten, bin aber nicht dazu gekommen. Danke! Der Bericht ist zwar emotional, aber die Augenzeugin ist eine Wal-Expertin, darum ist diese Anekdote zitierfähig. Sie passt ins Bild, das wir heute von den Buckelwalen haben.

  52. #52 RPGNo1
    13. Mai 2018

    Ich habe jetzt erst bemerkt, dass die Story schon ein paar Monate älter ist und auch in deutschen Zeitungen erwähnt wurde, z.B. hier:
    https://www.welt.de/kmpkt/article172410936/Hai-Angriff-Taucherin-offenbar-von-Buckelwal-gerettet.html
    https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kinderwissen-ein-buckelwal-als-beschuetzer.6d2f3e25-2541-41d5-9f84-00b5191e446f.html

    Wie ich auf ihrer Homepage gelesen habe, ist Nan Hauser seit vielen Jahren in der Walforschung aktiv. Daher halte ich (als Laie) ebenfalls ihre Einschätzung zum Verhaltens des Buckelwals für glaubwürdig. Selbst skeptische Stimmen lehnen die Möglichkeit nicht gänzlich ab, dass die Wale ein altruistisches Verhalten an den Tag legen.

  53. #53 rolak
    13. Mai 2018

    zwar emotional [Hervorhebung von mir]

    Ha! Den Menschen möchte ich sehen, der (twitter ist flott) kurz nach solch einem Erlebnis dies nüchtern und sachlich beschreiben kann, Bettina. Wird es aufgrund der großen Variabilität wohl geben, kann ich mich aber nicht reinversetzen.

    Twitter ist, wie Schlußfolgerungs-begründend bereits erwähnt, flott – aber doof. Erst kommt ewig und drei Sekunden eine site-generierte Meldung “Twitter benötigt zu lange zum Laden” und als es dann endlich fluppt wird auch noch immer der Ton vom clip ausgeschaltet, wenn der aus dem Sichtfeld gerollt wird.
    Letzteres war ja nach dem ersten Mal klar, bin aber noch zweimal drauf reingefallen :·/

  54. #54 Bettina Wurche
    13. Mai 2018

    @rolak: Twitter bzw. FB – zwei der Gründe, warum ich die Story hier nicht gepostet habe : )

  55. #55 Meertext
    7. Februar 2022

    […] regelmäßig vor, wenn sie sich oder andere Meeresbewohner gegen Orcas verteidigen (Meertext: Mobben Buckelwale Orcas?). Im Sommer 2021 hatte der australische Buckelwal-Experte Olaf Meynecke (Griffith University) […]