Das CERN wirft also Microsoftprodukte über Bord. Diese Meldung kam bereits vor Weihnachten in die Presse, u. a. heise und der Standard schrieben darüber. Im vorweihnachtlichen Stress habe ich die Meldungen aber nicht wahrgenommen, finde ich aber bemerkenswert und so schreibe ich heute darüber.
Ursache und Maßnahmen beim CERN
Das CERN hat seine Hintergründe in einem Blog-Beitrag beschrieben. Demgemäß ist einer der Hauptgründe für die angestrebte Migration weg von Produkten des Hauses Microsoft der Verlust des Status als “akademische Institution”. Die Mitarbeiter haben das MALT-Projekt begonnen, das die notwendigen Maßnahmen bündelt und geben noch weitere Gründe an:
- Deliver the same service to every category of CERN personnel
- Avoid vendor lock-in to decrease risk and dependency
- Keep hands on the data
- Address the common use-cases
Also, wenn es um Schulen und Hochschulen, kleine und große Firmen geht: Stehen die nicht alle zu einem gewissen Grad vor denselben Herausforderungen? Auch wissenschaftliche Felder befinden sich teils im vendor lock-in: Die Beispielkette könnte sehr lang werden.
Dem CERN-Projekt wünsche ich viel Erfolg. Vielleicht wird das CERN wieder einmal Trendsetter? Jedenfalls handelt es sich nicht um ein Transitionsprojekt, sondern um eine Kette von Projekten und die Statusseite spricht Bände: Das wird nicht einfach, der Aufwand ist groß und sollte auch andernorts nicht unterschätzt werden.
Abwarten, was beim CERN draus wird. Über die Schwierigkeiten und Beweggründe von Microsoft wegzugehen kann insbesondere der ehemalige Bürgermeister Münchens Einiges beitragen (auch schon einige Zeit her, das Interview); sehr lesenswert:
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