Meine Hoffnung ist also nicht, dass irgendwo aus der Wolke Lehrmaterialien auf mich und alle KollegInnen herab regnen, sondern das — langfristig — für die Themenbereiche, die ich (oder andere) anbieten mögen bereits Materialien (Folien, Übungsaufgaben, Ideen für andere Auflockerungen und Konzepte) bereitstehen, welche das Potential haben die Konzeption neuer Kurse zu erleichtern und bestehende Kurse verbessern zu können. Sehr viel “wenn” also. Und sehr viel Arbeit …

Die weiteren Ziele sprechen eigentlich für sich selbst: Ist eine Liste zu vermittelnder Fähigkeiten dokumentiert, kann ich als Lehrer diese verwenden. Und selbstverständlich aus der Liste für bestimmte Nutzergruppen und Kurse wählen. Ich verstehe das als Inspiration.

Und wie sieht das aus?

Die Fähigkeiten, die wir von HPC-CF als wesentlich erachten, sind dokumentiert und publiziert (schade, dass ich damals noch nicht dabei war, sonst hätte ich mir einen Platz auf dem Paper erarbeiten können 😉 ). Mittlerweile hat der verlinkte “skill-tree” eine gewisse Reife und doch ist nicht alles in Stein gemeißelt. Beispielsweise fehlt in meinen Augen wissenschaftliches Datenmanagement. Daran arbeiten wir.

Es ist noch mehr geplant, aber da will ich der Diskussion nicht vorgreifen. HPC-CF wird sicher ein anderes Mal wieder Thema des Blogs.

Und die Moral von der Geschicht’?

Ich bin mir sicher, dass der Eine oder die Andere schon an der Tastatur zuckt und gedacht hat: “Ist doch selbstverständlich, dass eine Lehrveranstaltung / ein Kurs schon bei der Anmeldung zeigt was drin ist.” Zugegeben, in Zeiten von online-Vorlesungsverzeichnissen und e-Learning ist die Transparenz bzgl. der Inhalte besser geworden (verglichen mit meinen Studienzeiten). Aber transparent zu definieren “was kommt vor”, “wozu braucht man das”, “was ist das Ziel?” ist auch heute noch keine Selbstverständlichkeit. Üblicherweise weiß man vor einer Anmeldung über Kurse was Titel und Kurzbeschreibung hergeben (also im Idealfall das “was wird vorkommen”). Alles Weitere bleibt im Dunkel. Und es ist auch so, dass sich Dozenten in Fachbereichen abstimmen über ihre Lehrangebote — doch dann macht oft jede(r) was sie oder er will. Da wir von HPC-CF zusätzlich noch ein Portfolio von Kursen im Hinterkopf haben, bietet der skill-tree natürlich auch die Option einen roten Faden zu spinnen: Wenn die eine Einrichtung einen Kurs, den jemand zur Erlangung einer bestimmten Fähigkeit besuchen möchte, nicht bietet — dann vielleicht eine andere?

Das ist natürlich eine einigermaßen spezielle Situation in der Hochschullehre: Üblicherweise haben Studierende innerhalb eines Studiengangs nicht die Wahl externe Kurse zu besuchen. In der HPC-Welt jedoch durchaus: Erstens gibt es keine Punkte und Zeugnisse (die als Voraussetzung für weitere Kurse gelten) und zweitens gibt es für viele Lehrangebote Alternativen. Und das ist gut so, denn nicht jede HPC-Einrichtung hat ein breit gefächertes Lehrangebot im Portfolio.

Zurück zur Transparenz der Inhalte: Diese in der Darstellung eines Lehrangebotes mit “Learning Objectives” zu verknüpfen bietet den Vorteil, dass alle, auch Anfänger in einem Thema, nachvollziehen können, worum es geht.

Diese erste Runde der Serie — für mich ist klar, das geht weiter — möchte ich abrunden mit einem Teil zur “Dokumentation für Anwender”.

 


+ Ja, der englische Begriff ist seltsam. Unseren native speakern fiel auch nichts Besseres ein.

 

 

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